Lange Zeit war es relativ ruhig um OCZ. Nach der Übernahme durch Toshiba folgte wenig später die Vector 180, welche derzeit immer noch als aktuelles Top-Modell im Lineup aufgestellt ist. Im gleichen Atemzug präsentierte OCZ den sogenannten Shield-Plus-Service, der dem Anwender ein Vorabtausch eines defekten Gerätes garantiert. Mit der Trion 100 wird das Produktangebot nun nach unten hin erweitert, was besonders günstige SSD-Upgrades in Kombination des o.g. Hersteller-Schutzes bieten soll. Des Weiteren sitzen erstmals Toshiba-NAND und ein Controller in einem OCZ-Produkt - wir waren gespannt!
Die neue Trion 100 bringt auf dem Papier einige interessante Neuerungen mit sich. Als erstes wären der 19nm TLC-NAND sowie der ebenfalls von Toshiba stammende Controller. Tendenziell dürfte sich TLC (Triple Level Cell), bei dem die Flash-Bausteine Speicherzellen verwenden die drei Bit sichern können, in breiten Consumer-Markt etablieren, da sich damit die Verkaufspreise relativ klein halten lassen. Als potentielle Käuferzielgruppe wurde für die Trion 100 der „Value-Markt“ auserkoren. Damit positioniert sich der Datenträger am Anfang des eigenen Produkt-Lineup`s von OCZ:
OCZ Trion 100 > ARC 100 > Vertex 460(A) > Radeon R7 SSD > Vector 180. Durch ein besonders attraktives Preisgefüge und dem besonderen „Shield-Plus-Service“ will der Hersteller punkten.
Shield-Plus Garantie
Neben dem günstigen Preis soll insbesondere „Shield-Plus“ das entscheidende Kaufargument darstellen. Dabei handelt es sich um einen Garantie-Austausch-Service, bei dem der Anwender sich direkt an OCZ wenden kann / soll und mit lediglich der Serien-Nummer eine neue SSD zugeschickt (vorab!) bekommt (innerhalb der 3 Jahre Garantiezeitraum). Nach Erhalt kann die alte / defekte für den Kunden kostenfrei zurückgesandt werden. So sollen lange Warte- und Ausfallzeiten des Systems vermieden werden.
Technische Daten & Lieferumfang
Rein objektiv betrachtet handelt es sich bei der Trion 100 um ein neu entwickeltes Produkt bzw. welches mit neuen Komponenten aufgestellt wurde. Wie bereits angesprochen kommen dabei 19nm TLC-NAND sowie der ebenfalls von Toshiba stammende TC58-Controller zum Einsatz. Letzterer ist erfreulicher Weise auch mit Devsleep ausgestattet, was in der Praxis den Stromverbrauch senken soll.
Auch wenn sich in letzter Zeit immer mehr herausgestellt hat, dass die reinen TWB-Werte nicht unbedingt ein Leistungsindex sein müssen, aber hinsichtlich der Langlebigkeit der SSD einen deutlichen Indikator mit sich bringen, lassen die Herstellerangaben doch aufhorchen. Bereits der 120GB Ableger kommt mit einer Angabe von 30TB daher, was sich dann von 60, 120 und 240TB (TWB) krönt. Stolze Angaben seitens OCZ. Die Entry-Level-Konkurrenz, wie z. B. die Crucial BX100, liegen meist unter diesen Werten. Auf ein Power Failure Management Plus (PFM+) wie bei der Vector 180, muss der Kunde allerdings verzichten. Der Hersteller argumentiert an dieser Stelle, dass dieses Feature noch den Stromverbrauch weiter anheben würde. Eine Hardware-Verschlüsselung gibt es ebenfalls nicht.
Der Lieferumfang hält wie bereits von uns erwartet, nichts Besonderes bereit. Neben der SSD liegen lediglich die üblichen Beipackzettel mit im Karton.
OCZ Trion 100 | ||||
Kapazität | 120 GB | 240 GB | 480 GB | 960 GB |
Modellbezeichnung | TRN100-25SAT3-120G | TRN100-25SAT3-240G | TRN100-25SAT3-480G | TRN100-25SAT3-960G |
Schnittstelle | SATA 3.0 (6 Gbit/s) | SATA 3.0 (6 Gbit/s) | SATA 3.0 (6 Gbit/s) | SATA 3.0 (6 Gbit/s) |
Leistungsangaben | ||||
Leseleistung | 550 MB/s | 550 MB/s | 550 MB/s | 550 MB/s |
Schreibleistung | 450 MB/s | 520 MB/s | 530 MB/s | 530 MB/s |
IOPS 4K lesen / schreiben | 79.000 / 25.000 | 90.000 / 43.000 | 90.000 / 54.000 | 90.000 / 64.000 |
Total Bytes Written (TWB) | 30 TB | 60 TB | 120 TB | 240 TB |
Schreibleistung pro Tag | 27 GB | 55 GB | 110 GB | 219 GB |
Spezifikationen | ||||
NAND-Flash | Toshiba A19nm TLC | Toshiba A19nm TLC | Toshiba A19nm TLC | Toshiba A19nm TLC |
Cache | 256MB DDR3L-RAM | 256MB DDR3L-RAM | 512MB DDR3L-RAM | - |
Controller | Toshiba TC58 | Toshiba TC58 | Toshiba TC58 | Toshiba TC58 |
Garantiezeit | 3 Jahre + Shield-Plus | 3 Jahre + Shield-Plus | 3 Jahre + Shield-Plus | 3 Jahre + Shield-Plus |
Leistungsaufnahme | 4,8W (Betrieb) 0,83W (Leerlauf) | 4,8W (Betrieb) 0,83W (Leerlauf) | 4,8W (Betrieb) 0,83W (Leerlauf) | 4,8W (Betrieb) 0,83W (Leerlauf) |
Dev-Sleep | 0,6W | 0,6W | 0,6W | 0,6W |
Abmessungen und Gewicht | ||||
Breite x Höhe x Länge (mm) | 100 x 69,9 x 7mm | 100 x 69,9 x 7mm | 100 x 69,9 x 7mm | 100 x 69,9 x 7mm |
Gewicht | 49g | 49g | 49g | 49g |
Straßenpreis | 47,- EUR | 79,- EUR | 138,- EUR | 294,- EUR |
Wo sich die OCZ Trion 100 momentan preislich und auch leistungstechnisch im Vergleich zu anderen Mitbewerbern platziert, verrät unsere Übersichtstabelle. Wie auch schon bei der Vector 180, kann der Anwender jetzt auf die von OCZ genannte SSD-Guru-Software zurückgreifen. Mit dieser lässt sich der Datenträger überwachen und ggf. auch updaten. Die Toolbox steht auf der Hersteller-Website zum Download bereit.
SSD`s in der Übersicht - Preise gelten für ~500GB Modelle | ||||||
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Bezeichnung | OCZ Trion 100 | Crucial BX100 | Samsung 850 EVO | OCZ Vector 180 | SanDisk Extreme Pro | Samsung 850 Pro |
Schnittstelle | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G |
Kapazitäten | 120/240/480/1TB | 120/250/500/1TB | 128/240/480/1TB | 128/240/480/1TB | 240/480/960 | 128/240/480/1TB |
Preis (480GB) | 134,00 € | 150,00 € | 154,00 € | 179,00 € | 189,00 € | 220,00 € |
Leistungsangaben | ||||||
Leseleistung | 550 MB/s | 535 MB/s | 540 MB/s | 550 MB/s | 550 MB/s | 550 MB/s |
Schreibleistung | 530 MB/s | 450 MB/s | 520 MB/s | 530 MB/s | 515 MB/s | 520 MB/s |
IOPS4K (R/W) | 90k/54k | 90k/70k | 98k/90k | 95k/90k | 100/90k | 100k/90k |
TWB | 120 TB | 72 TB | 150 TB | 91,3 TB | 80 TB | 150 TB |
Spezifikationen | ||||||
NAND-Flash | Toshiba A19 TLC | Micron 16nm MLC ONFI | 3D V-NAND 3-Bit MLC | 19nm MLC (Toshiba) | SanDisk 19nm (MLC) 2. Gen. | 3D V-NAND MLC Toggle |
Cache | n.a | n.a. | Samsung LP DDR2 512 MB | n.a. | Micron 2x256MB (DDR3-1600 | Samsung LP 512 MB (DDR2) |
Controller | Toshiba TC58 | Silicon Motion SM2246EN | Samsung MGX | Barefoot 3 M00 | Marvel 88SS9187 | Samsung MEX (400MHz) |
Garantiezeit | 3 Jahre + Shield Plus | 3 Jahre | 5 Jahre | 5 Jahre + Shield Plus | 10 Jahre | 10 Jahre |
Verbrauch usage / idle | 4,8 W / 0,83 W | n.a | 3,3 W / 0,4 W | 3,7 W / 0,85 W | 3,5 W / 0,15 W | 3,3 W / 0,4 W |
Detailansicht
Ganz anders als wir es in den letzten Jahre immer wieder bei OCZ gesehen haben, wird bei der Trion 100 nun erstmals ein leichtes Aluminium-Clip-Gehäuse eingesetzt, welches buchstäblich für den Entry-Level-Bereich steht. In der Praxis hat es aber auch den Vorteil, dass die gerade 49 Gramm in einem Notebook kaum ins Gewicht fallen. Ähnliche Ansätze verfolgen unter anderem auch die Crucial BX100 oder MX200. Als Farbgebung setzt der Hersteller einmal mehr auf eine neue Kombination.
Das Gehäuse an sich ließ sich einfach öffnen und offenbart das blaue PCB samt verlöteter Chips. Im Zentrum steht der Toshiba TC58-Controller (TC58NC1000GSB-00), mit jeweils 256MB DDR3L-RAM (120/240GB), 512MB (480GB) und „vermutlich“ 1TB (960GB-Modell). Die IOPS werden mit 95.000 (Lesen) und 54.000 (Schreiben) bei 4K-Zyklen betitelt. Die tägliche Schreibleistung liegt bei circa 110GB, was in der Summe bei einem TWB-Wert von 120 TB mündet. Für Verschraubungen im Gehäuse oder des mitgelieferten 3,5 Zoll Adapter, stehen der SSD zwei Montagemöglichkeiten offen. Einmal auf der Unterseite des Chassis, sowie jeweils an den Seiten. So kann das Laufwerk aufgerichtet verschraubt werden.
PCB der OCZ Trion 100 im Detail
Wie eingangs angesprochen, verbaut der Hersteller erstmals in der eigenen Produktreihe TLC-NAND, der im 19nm-Verfahren gefertigt wurde. Selbiger kommt in diesem Falle, logischer Weise, von Toshiba. Interessant an dieser Stelle, dass unser 480GB-Modell lediglich vier NAND-Chips verlötet bekommen hat, die also jeweils mit 120GB Kapazität daherkommen.
Die große 960GB-Ausführung hat dann auf der Rückseite noch einmal die gleiche Anzahl von NAND-Chips. Der Stromverbrauch wird mit einer Betriebsleistung von 4,8W angegeben, was im Vergleich zur Konkurrenz als sehr hoch erscheint. Dafür fällt der für den Idle-Betrieb angegebene Wert von 0,83W angenehm gering aus.
Unser Datenträger Testsystem für die Messungen
Auf der Basis eines aktuellen Testsystems mit möglichst hohem Praxisbezug stellen wir die Messergebnisse der OCZ Vector 180 - 240 GB vor. Wir verwenden dabei bewusst das Ende Oktober 2012 erschienene Microsoft Windows 8 mit Update auf 8.1 als Betriebssystem, da es zukünftig auf den meisten PC-Systemen zum Einsatz kommen wird. Die ausführliche Konfiguration kann im Artikel zum Datenträger Testsystem nachgelesen werden.
Intel Z77-Datenträger-Testsystem | ||
Prozessor: | Intel Core i7-3770K (Retail) | |
Mainboard: | Gigabyte Z77MX-D3H | |
Kühlung: | EKL-Stock Kühler | |
SSD: | OCZ Trion 100 - 480 GB | |
RAM: | 2 x 4 GB Kingston HyperX (KHX1600C9D3/4G) @ 1600 MHz | |
Netzteil: | beQuiet Pure Power L8-CM 430W | |
Grafikkarte: | Intel HD Graphics 4000 (onboard) | |
Betriebssystem: | Microsoft Windows 8.1 Pro x64 | |
OCZ SSD Guru Software
Um die maximal mögliche Leistung abrufen zu können, wurde die SSD wie gewohnt mit dem entsprechenden SATA-Kabel an den SATA3 6G Port des Mainboards angeschlossen. Von der Performance-Blase Rapid-Mode distanzieren wir uns. Durchsatzraten von bis zu 1,3 Gbit klingen sehr toll, beweisen sich in der Praxis aber zumeist als Papiertiger und Fehlerquelle.
Die OCZ SSD Guru Software bietet erstmals einen massiven Funktionsumfang, welchen die Toolbox zuvor nicht anbieten konnte. Die vollen Bandbreite an Informationen können abgerufen oder gar Firmware-Updates durchgeführt werden. Es ist eine eigenständige Software, die nicht wie die Crucial Storage Executive, web-basiert arbeitet.
Der Umgang und das Empfinden können als sehr angenehm eingestuft werden. Der Informationsgehalt der Toolbox ist auch dank der integrierten „SMART-Funktionen“ sehr hoch. Neben Temperatur, Firmware-Version oder TBW-Wert, kann der so genannte PSID-Revert ausgelöst werden – die Verschlüsselung der SSD. Alles in Allem eine sehr gelungene und dem ersten Vernehmen nach, stabil laufende Software.
Benchmark: AS SSD
Kommen wir nun zu einem interessanten Test, der für die Durchführung zufällige Daten verwendet. Dadurch lässt sich die Leistung, die der Nutzer im Alltag erwarten kann, schon eher messen. Doch vorher ein kurzes Wort zum AS SSD Benchmark, der ausschließlich für die Bestimmung der Leistung von SSDs gedacht ist.
Neben der Messung von Lese- und Schreibgeschwindigkeiten zufälliger Daten (nicht besonders gut komprimierbar) steht noch ein Kopier-Benchmark zur Verfügung, der drei Szenarien abbildet: ISO, Programm und Spiel. In jedem Fall werden die Dateien (ISO: 2 große Dateien; Programm: viele kleine und wenige große Dateien; Spiel: viele große und wenige kleine Dateien) gleichzeitig auf der SSD geschrieben und gelesen. Als letztes Werkzeug steht ein Kompressions-Benchmark zur Verfügung. Dieser verdeutlicht anschaulich wie hoch die Lese- und Schreibraten sind, wenn die Daten schlecht komprimierbar (X-Achse: 0%) bis sehr gut komprimierbar (X-Achse: 100%) sind. Weitere Infos zu diesem Benchmark kann man auf unserer Datenträger Testsystem Seite nachlesen.
sequentielles Lesen / Schreiben
sequentielles 4K-Lesen / Schreiben
sequentielles 4K-64 Thrd Lesen / Schreiben
Kopier-Benchmark
Benchmark: Crystal Disk Mark
Ergänzend zum AS-SSD Benchmark setzen wir den Benchmark Crystal Disk Mark ein. Mit Crystal Disk Mark kann jede Art von Datenspeicher getestet werde. Nach Belieben kann man dabei zwischen gut komprimierbaren Daten und zufälligen Daten wählen. Ein Unterschied zum AS-SSD Benchmark ist die wählbare Größe der Testdatei, wodurch man beispielsweise wunderbar unterschiedliche Größen bei USB Speicher Sticks bedienen kann. Weitere Infos zu diesem Benchmark kann man auf unserer Datenträger Testsystem Seite nachlesen.
sequentielles Lesen / Schreiben
sequentielles Lesen / Schreiben 4K
sequentielles Lesen / Schreiben 4K-32
Benchmark: PCMark 7 Advanced Edition
Wer kennt ihn nicht – den PCMark 7 von Futuremark. Mit ihm lassen sich praxisnahe Benchmarks durchführen, wobei die Ergebnisse weltweit auf der Webseite von Futuremark mit anderen Systemen verglichen werden können. Für unsere Messungen verwenden wir nur einen Teil der zur Verfügung stehenden Optionen, und zwar den Bereich system storage suite. Weitere Infos zu diesem Benchmark kann man auf unserer Datenträger Testsystem Seite nachlesen.
Benchmark: IOmeter mixed workload
Wir sind der Überzeugung, dass es zukünftig nur noch schwer möglich sein wird die Leistung von SSDs anhand einfacher Benchmarks wie AS SSD, ATTO oder Crystal Disk Mark ermitteln zu können. Viel zu komplex sind die Arbeitsweisen moderner Halbleiterlaufwerke geworden, sodass die Ergebnisse mit zuvor genannten Benchmark-Programmen zwar einen grundlegenden Vergleich verschiedener Modelle zulassen, jedoch wenig Aussagekraft bezüglich Langzeitnutzung und Arbeitsleistung im Alltag bieten.
In unseren Tests wollen wir jedoch genau diese Eigenschaften möglichst detailliert untersuchen, was uns zu einem weiteren Benchmark mittels Iometer auffordert. Dabei wollen wir den sogenannten „mixed workload“ betrachten. Darunter versteht man die erbrachte Leistung einer SSD bei der Belastung mit unterschiedlichen Verhältnissen von Lese- und Schreibzugriffen im selben Moment.
Je nach Art des Einsatzes variiert das Verhältnis von Lese- und Schreiblast auf eine SSD, was hiermit nachgestellt wird. Ein normaler workload während des Surfens im Internet könnte bei 65%/35% (Lesen/Schreiben) liegen, wobei ein Action-Shooter eher in Richtung 95%/5% (Lesen/Schreiben) geht. Kopiert man eine Datei, wobei die Quelle und das Ziel auf demselben Laufwerk liegen, entspricht dies einer 50%/50% Belastung, denn dieselbe Datenmenge, welche geschrieben werden muss, wird zuvor gelesen.
Die Messung wird in mehreren Schritten durchgeführt, wobei mit einer 100%igen Leseleistung ohne Schreibleistung begonnen wird. Die darauf folgenden Schritte stehen dann im Verhältnis von 95% zu 5%, 65% zu 35%, 50% zu 50%, 35% zu 65% und 5% zu 95%, bis der abschließende Schritt mit 0% Leseleistung zu 100% Schreibleistung erreicht wurde. In Iometer werden vier Worker angelegt, die gleichzeitig auf die SSD zugreifen. Die Summe der Leistung aller Worker ergibt das dargestellte Ergebnis in unserem Graphen.
Die Leistung einer SSD kann schlussendlich als gut bezeichnet werden, wenn das Verhältnis zwischen Lesen und Schreiben, das dem selbst definierten Einsatz entspricht, möglichst hoch ist. Dafür muss sich der Nutzer aber im Vorfeld darüber im Klaren sein, wie dieser Einsatz aussieht. Die ideale SSD, die jedem Bedürfnis gerecht werden könnte, würde demnach von Anfang bis Ende eine gleichbleibende Gerade bilden, was aus technischer und ökonomischer Sicht (Kunden und Hersteller) jedoch nicht vorkommen wird.
Fazit
Mit der OCZ Trion 100 hat der Hersteller nun nach der Übernahme von Toshiba die erste vollständig „in Eigenregie“ gefertigte SSD im Angebot. Toshiba / OCZ nutzt gleichzeitig die Gelegenheit um auf 19nm-TLC-NAND zu wechseln, was im Detail doch recht gewagt erscheint. Von der reinen Produktpositionierung her soll der Datenträger kein hoch performantes Zugpferd sein, sondern sich in erster Linie an preisbewusste Käufer richten. Den entscheidenden Schwenk zur Kaufentscheidung will Toshiba / OCZ mit dem selbstbewussten „Garantieabkommen“ erzielen. Das Shield-Plus getaufte Verfahren sichert den potentiellen Käufer dahingehend ab, dass im Falle eines Defekts (innerhalb des 3-jährigen Garantiezeitraums) für schnellstmöglichen und unkomplizierten Ersatz gesorgt werden soll. Aufwändiger Papierkram soll entfallen, lediglich die Seriennummer ist von Nöten. Einfacher geht’s kaum.
In der Praxis bzw. den synthetischen Benchmarks (Lesen) konnte das Laufwerk fast immer gute Werte zeigen. Der „Einbruch“ kam bei der Schreibleistung, der über den normalen Zeitraum hinausgeht. Genau an dieser Stelle unterscheiden sich oftmals Budget- zu den High-End-SSDs. Viel wichtiger ist es jetzt aber für den Anwender, dies auch sinnvoll einordnen zu können. Der Ottonormalo wird sekundenschnellere Zugriffe selten merken, dafür aber verstärkt auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis achten. Abstriche muss der Kunde allerdings hinsichtlich einer AES-Verschlüsselung oder Power-Failure-Management machen, beides ist nicht vorhanden. Mit dieser Ausrichtung befindet der Datenträger in guter Gesellschaft und sorgt bei den bisherigen Platzhirschen (z. B. Crucial BX100) im Entry-Level-Mark trotzdem für gute Konkurrenz.
Die kleinere 240GB Ausführung schlägt aktuell mit 69,- EUR und das hier vorgestellte 480GB-Modell mit rund 134,- EUR zu Buche. Für 960GB sind dann 270,- EUR fällig. Die SSD kann dabei u.a. bei Amazon käuflich erworben werden.
OCZ Trion 100 - 480GB | ||
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Pro | Contra | ![]() |
+ ordentliche Lese-Leistung | - "Schwache" Schreibleistung der SSD |
Zwar fielen die Testurteile der ersten Stunde (Release Juli 2015) auf Grund des noch nicht stabilisierten Straßenpreises sehr durchwachsen aus, lässt sich rund ein halbes Jahr nach der Vorstellung ziemlich deutlich sagen wo die SSD einzuordnen ist. Wie schon weiter oben geschrieben ist der Preis der Schlüssel, und dieser bewegt sich im Großen und Ganzen unterhalb der anvisierten Konkurrenz. Leistungsmäßig gibt es im Vergleich zwar keine Quantensprünge, dafür passt inzwischen aber das Gesamtpaket. Deshalb gibt es auch unsere Empfehlung.
Lesezeichen - Weitere interessante Testberichte:
▪ Test: OCZ Vector 180 (240GB)
▪ Test: Kingston HyperX Predator M.2 PCIE SSD
▪ Test: Crucial BX100 (250 - 500GB - 1TB)
▪ Test: Samsung 850 Pro (256GB)
▪ Test: OCZ Vertex 460 (240GB)
▪ Test: OCZ Vector 150 (240GB)
▪ Test: Kingston HyperX Fury (240GB)
▪ Test: SanDisk Extreme Pro (480GB)