Spätestens mit der Vorstellung des Preis-Leistungskrachers Crucial MX 100, ist der Kampf um die Podiumsplätze unter den SSD-Herstellern ein Schlagabtausch mit offenem Visier. Das Samsung sehr viele Vorteile im Vergleich zu anderen Mitbewerbern hat ist sicher nicht unbekannt. Die gesamte Produktion soll aus eigenem Hause stammen. Mit der 850 Pro (256GB) will man die SSD-Krone festigen und durch Leistung den Kunden zum Kauf bewegen. Wir waren gespannt was dahinter steckt. Mehr dazu im nachfolgenden Testbericht.
Der Klassische NAND-Speicher befindet sich laut Aussagen vieler „Experten“ bereits in einer Sackgasse. Desto größer NAND-Speicherzellen und um so kleiner die Fertigunggrößen werden, umso fehleranfälliger sind sie. Dem zur Folge sind die Hersteller gefordert, neue Schritte zu gehen und Innovationen in den Markt zu werfen. Programmierungs- und Lösch-Zyklen nehmen stark ab. Operationen einer Zelle können mitunter ungewollte nachteilige Änderungen an den benachbarten Zellen mit sich bringen. Um dieses Verhalten entgegenwirken zu können, hat Samsung als erster Hersteller überhaupt, den so genannten 3D-V-NAND in ein Massenprodukt geplfanzt.
V-NAND muss man sich visuell als vertikale Stäbe vorstellen in denen sich 24 NAND-Zellen befinden. „Herkömmliches“ NAND ist dagegen nebeneinander in mehreren Reihen angeordnet und als Block aufgestellt. V-NAND dagegen hat einen röhrenähnlichen Aufbau vorzuweisen – dies ganz grob in der Theorie. Ein weiterer Vorteil kann mit der anliegenden „Packungsdichte“ erzielt werden. Die o.g. „Röhren“ werden in die Höhe gebaut und man kann so eine höhere Speicherdichte oder einfach gesagt, mehr Speicherplatz erzielen. Dieses Highlight war bisher nur der Industrie bzw. der Forschung vorbehalten und ist mit der 850 Pro erstmals massentauglich. Des Weiteren will der Hersteller dadurch auch die Strukturgröße weiter reduzieren und nochmals energieeffizienter arbeiten. Die 3D-V-NAND-Chips speichern in jeder Zelle 3 Bit. Samsung nennt diese auch 3-Bit-Multi-Level-Cell (MLC), auch bekannt als Triple Level Cell (TLC).
Samsung bleibt sich der stilistischen Mittel treu und versieht das Gehäuse der 850 Pro im gewohnten schwarzen Farbton mit roten Akzent. Die in unserer Ausführung circa. 50 Gramm leichte SSD wurde in einem Aluminium-Cover gepackt, welches keine optischen Wagnisse eingeht. Auf der Unterseite sind dann auch die Eckdaten des jeweiligen Produktes zu finden. Wer das Gehäuse öffnen möchte muss kein Garantiesiegel brechen. Somit wären wir auch schon bei nächsten Punkt.
Wie auf den Bilder zu sehen, legt dem Anwender einige Steine in den Weg das Gehäuse zu öffnen bzw. muss diese bewusst den möglichen Verfall der Garantie in Kauf nehmen, da das Produktlogo "zerstört" wird.
Der neue Speicher wird in 32 Lagen (Layer) gefertigt und dann entsprechend auf das kleine PCB gelötet. Unser Testmuster spiegelt natürlich nicht den Vollausbar ab, da gar nicht so viele NAND-Chips benötigt werden wie zum Beispiel bei der 1 TB Ausführung. Die zentrale Einheit auf dem PCB stellt der Samsung MEX-Controller dar.
Dieser ist im Grunde genommen ein MDX-Controller, welcher jedoch auf 400 MHz übertaktet wurde und weiterhin mit drei Cortex-R4-Kernen arbeitet. Im Vergleich zum Vorgänger hat sich um Grunde genommen „nur“ der NAND sowie die Firmware geändert; um es mal ganz salopp herunter zu brechen.
Technische Daten
Samsung 850 Pro | |
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Modellbezeichnung | MZ7KE256HMHA |
Schnittstelle | SATA 3.0 (6 Gbit/s) |
weitere verfügbare Kapazitäten | 128 / 256 / 512 / 1024 GB |
Spezifikationen | |
NAND-Flash | V-NAND MLC Toggle |
Cache | Samsung LP 512 MB (DDR2) |
Controller | Samsung MEX (400MHz) (S4LN045X01-8030) |
Garantiezeit | 10 Jahre |
Besonderheiten | 256-Bit-AES-Verschlüsselung |
Erweiterte Funktionen | TRIM-Support (Samsung Magican Tool), Firmware Update möglich |
Leistungsaufnahme | 3,3 W (Betrieb) 0,4 W (Leerlauf) |
Abmessungen und Gewicht | |
Breite x Höhe x Länge (mm) | 69 x 8 x 100 |
Gewicht | 50 g |