Eine weitere SSD können wir aus dem Hause ADATA vorstellen. Namentlich die Premier SP550 (240GB), diese ist mit einem Silicon Motion SM2256 Controller, 19nm TLC-NAND und SLC-Caching ausgestattet. Ähnlich wie die zuletzt von uns getestete OCZ Trion 100, sieht der Hersteller die Premiere SP550 als ideale Entry-Level-Lösung, welche mit einem guten Mix aus Preis und Leistung punkten will. Wir waren auf die Ergebnisse gespannt, die Auflösung dazu gibt der nachfolgende Testbericht.
Um mal bei dem Beispiel der OCZ Trion 100 zu bleiben; ähnlich wie diese verwendet auch die ADATA Premier SP550 ein SLC-Caching-Verfahren, so dass Schreib- und Kopiervorgänge besser bzw. schneller umgesetzt werden sollen. Die SP550 wird in vier verschiedenen Kapazitäten angeboten: 120, 240, 480 und 960GB. Zur weiteren Feature-Liste zählen unter anderem, ECC, LDPC, SMART, TRIM und ein Dev Sleep Modus.
Technische Daten & Lieferumfang
Erstmals verbaut ADATA einen Silicon Motion Controller (SM2256) in eines der eigenen SSD-Laufwerke. Von der reinen Klassifizierung her kann die SSD nicht als Performance-Brecher angesehen werden, sondern bricht genau mit in die Kerbe, die u.a. die Crucial BX100 oder die OCZ Trion 100 bereits geschlagen haben. Die 240GB große Ausführung wird mit 560 MB/s beim Lesen und mit 510 MB/s beim Schreiben spezifiziert. Die Total Bytes Written (TWB) gibt ADATA mit 90TB an. Als NAND-Speicher greift man zur 19nm-Produktion von SK Hynix.
Zum Lieferumfang der schmalen Verpackung zählen ein Notebookrahmen-Adapter sowie eine kostenlose Download-Lizenz von Acronis True Image HD – und natürlich die SSD selbst.
| ADATA SP550 Lineup | ||||
| Kapazität | 120 GB | 240 GB | 480 GB | 960 GB |
| Modellbezeichnung | ASP550SS3-120GM-C | ASP550SS3-240GM-C | ASP550SS3-480GM-C | ASP550SS3-960GM-C |
| Schnittstelle | SATA 3.0 (6 Gbit/s) | SATA 3.0 (6 Gbit/s) | SATA 3.0 (6 Gbit/s) | SATA 3.0 (6 Gbit/s) |
| Leistungsangaben | ||||
| Leseleistung | 560 MB/s | 560 MB/s | 560 MB/s | 560 MB/s |
| Schreibleistung | 410 MB/s | 510 MB/s | 510 MB/s | 510 MB/s |
| IOPS 4K lesen / schreiben | 60.000 / 70.000 | 75.000 / 75.000 | 75.000 / 75.000 | 75.000 / 75.000 |
| Total Bytes Written (TWB) | 90 TB | 90 TB | 180 TB | 360 TB |
| Spezifikationen | ||||
| NAND-Flash | SK Hynix 3-bit (TLC) | SK Hynix 3-bit (TLC) | SK Hynix 3-bit (TLC) | SK Hynix 3-bit (TLC) |
| Cache | 128MB DDR3L-RAM-1600 | DDR3L-RAM | DDR3L-RAM | DDR3L-RAM |
| Controller | Silicon Motion SM2256 | Silicon Motion SM2256 | Silicon Motion SM2256 | Silicon Motion SM2256 |
| Garantiezeit | 3 Jahre | 3 Jahre | 3 Jahre | 3 Jahre |
| Leistungsaufnahme | k.A. | k.A. | k.A. | k.A. |
| Abmessungen und Gewicht | ||||
| Breite x Höhe x Länge (mm) | 100 x 69,9 x 7mm | 100 x 69,9 x 7mm | 100 x 69,9 x 7mm | 100 x 69,9 x 7mm |
| Gewicht | - | 51g | - | - |
| Straßenpreis | 39,- EUR | 64,- EUR | 132,- EUR | 275,- EUR |
Wo sich die ADATA Premier SP550 momentan preislich und auch leistungstechnisch im Vergleich zu anderen Mitbewerbern platziert, verrät unsere Übersichtstabelle. Preislich bewegt sich die SSD in einem attraktiven Rahmen, der im ersten Augenblick positiv heraussticht. Für das Auslesen von Informationen des Laufwerks bietet ADATA eine entsprechende Toolbox als Software, die auf der Firmen-Homepage heruntergeladen werden kann.
| SSD`s in der Übersicht - Preise gelten für ~500GB Modelle | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bezeichnung | ADATA SP550 | OCZ Trion 100 | Crucial BX100 | Samsung 850 EVO | OCZ Vector 180 | SanDisk Extreme Pro |
| Schnittstelle | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G | SATA 3.0 6G |
| Kapazitäten | 120/240/480/960 | 120/240/480/1TB | 120/250/500/1TB | 128/240/480/1TB | 128/240/480/1TB | 240/480/960 |
| Preis (480GB) | 132,00 € | 134,00 € | 150,00 € | 154,00 € | 179,00 € | 189,00 € |
| Leistungsangaben | ||||||
| Leseleistung | 560 MB/s | 550 MB/s | 535 MB/s | 540 MB/s | 550 MB/s | 550 MB/s |
| Schreibleistung | 510 MB/s | 530 MB/s | 450 MB/s | 520 MB/s | 530 MB/s | 515 MB/s |
| IOPS4K (R/W) | 75/75k | 90k/54k | 90k/70k | 98k/90k | 95k/90k | 100/90k |
| TWB | 90 TB | 120 TB | 72 TB | 150 TB | 91,3 TB | 80 TB |
| Spezifikationen | ||||||
| NAND-Flash | SK Hynix 3-bit (TLC) | Toshiba A19 TLC | Micron 16nm MLC ONFI | 3D V-NAND 3-Bit MLC | 19nm MLC (Toshiba) | SanDisk 19nm (MLC) 2. Gen. |
| Cache | DDR3L-RAM-1600 | n.a | n.a. | Samsung LP DDR2 512 MB | n.a. | Micron 2x256MB (DDR3-1600 |
| Controller | Silicon Motion SM2256 | Toshiba TC58 | Silicon Motion SM2246EN | Samsung MGX | Barefoot 3 M00 | Marvel 88SS9187 |
| Garantiezeit | 3 Jahre | 3 Jahre + Shield Plus | 3 Jahre | 5 Jahre | 5 Jahre + Shield Plus | 10 Jahre |
| Verbrauch usage / idle | n.a. | 4,8 W / 0,83 W | n.a | 3,3 W / 0,4 W | 3,7 W / 0,85 W | 3,5 W / 0,15 W |
Detailansicht / PCB der SSD
Wie in der jüngeren Vergangenheit schon öfter bei der Konkurrenz gesehen, verwendet auch ADATA ein leichtes Aluminium-Chassis für das PCB. Vier Schrauben halten das Gehäuse nochmals fest zusammen. Beim Gewicht bringt die SP550 circa 51 Gramm auf die Waage.
Unter der Haube verbirgt sich weniger weit verbreite SSD-Technik. Der Controller stammt aus dem Hause Silicon Motion und ist mit der Kennung SM2256 versehen. Die Kapazität des verbauten Nanya DDR3L-1600MHz Cache-Speichers, beträgt bei dem hier vorgestellten Modell 128MB. Bei den beiden nächst größeren Ausführungen wird dies erfahrungsgemäß mehr sein. Genau nennen können wir dies an der Stelle aber nicht.
Die in 19nm Strukturgröße gefertigten NAND-Chips kommen aus dem Hause SK Hynix. Hinsichtlich des Stromverbrauchs macht der Hersteller leider keine Angaben. Leistungsmäßig beziffert ADATA die IOPS-Werte mit 75.000 (Lesen) und 75.000 (Schreiben) bei 4K-Zyklen. Hinsichtlich der Langlebigkeit wird dem Anwender mit den angegeben 90TB (TBW) genügend „Sicherheit“ suggeriert. Ähnlich wie schon bei der OCZ Trion 100, verwendet auch die ADATA Premier SP550 einen SLC-Cache-Modus, der es dem Laufwerk ermöglichen soll, intern nochmals schneller auf die Daten zugreifen und Eingabebefehle umsetzen zu können. Wie sich dieses Vorhaben in der Praxis äußert, klären wir auf den weiteren Seiten an Hand der ermittelten Benchmark-Werte.
Unser Datenträger Testsystem für die Messungen
Auf der Basis eines aktuellen Testsystems mit möglichst hohem Praxisbezug stellen wir die Messergebnisse der ADATA Premier SP550 - 240GB vor. Wir verwenden dabei bewusst das Ende Oktober 2012 erschienene Microsoft Windows 8 mit Update auf 8.1 als Betriebssystem, da es zukünftig auf den meisten PC-Systemen zum Einsatz kommen wird. Die ausführliche Konfiguration kann im Artikel zum Datenträger Testsystem nachgelesen werden.
Intel Z77-Datenträger-Testsystem | ||
| Prozessor: | Intel Core i7-3770K (Retail) | |
| Mainboard: | Gigabyte Z77MX-D3H | |
| Kühlung: | EKL-Stock Kühler | |
| SSD: | ADATA Premier SP550 - 240GB | |
| RAM: | 2 x 4 GB Kingston HyperX (KHX1600C9D3/4G) @ 1600 MHz | |
| Netzteil: | beQuiet Pure Power L8-CM 430W | |
| Grafikkarte: | Intel HD Graphics 4000 (onboard) | |
| Betriebssystem: | Microsoft Windows 8.1 Pro x64 | |
ADATA SSD Toolbox
Um die maximal mögliche Leistung abrufen zu können, wurde die SSD wie gewohnt mit dem entsprechenden SATA-Kabel an den SATA3 6G Port des Mainboards angeschlossen. Von der Performance-Blase Rapid-Mode distanzieren wir uns. Durchsatzraten von bis zu 1,3 Gbit klingen sehr toll, beweisen sich in der Praxis aber zumeist als Papiertiger und Fehlerquelle.
Wie auch schon einige andere Hersteller, bietet auch ADATA eine bequeme Art und Weise der Auslese an Informationen für die eigenen SSDs an. Die "SSD Toolbox" getaufte Software erscheint recht bunt, ist dafür aber mit allen wichtigen Feautures bestückt.
Die Software lief angenehm flüssig und ohne Interferenzen. Der Informationsgehalt ist recht hoch. Neben Temperatur oder Firmware-Version, wird auch der bisher "verbrauchte" TBW-Wert abgebildet. Alles in Allem ein schon fast selbstverständlich gewordenes Beiwerk.
Benchmark: AS SSD
Kommen wir nun zu einem interessanten Test, der für die Durchführung zufällige Daten verwendet. Dadurch lässt sich die Leistung, die der Nutzer im Alltag erwarten kann, schon eher messen. Doch vorher ein kurzes Wort zum AS SSD Benchmark, der ausschließlich für die Bestimmung der Leistung von SSDs gedacht ist.
Neben der Messung von Lese- und Schreibgeschwindigkeiten zufälliger Daten (nicht besonders gut komprimierbar) steht noch ein Kopier-Benchmark zur Verfügung, der drei Szenarien abbildet: ISO, Programm und Spiel. In jedem Fall werden die Dateien (ISO: 2 große Dateien; Programm: viele kleine und wenige große Dateien; Spiel: viele große und wenige kleine Dateien) gleichzeitig auf der SSD geschrieben und gelesen. Als letztes Werkzeug steht ein Kompressions-Benchmark zur Verfügung. Dieser verdeutlicht anschaulich wie hoch die Lese- und Schreibraten sind, wenn die Daten schlecht komprimierbar (X-Achse: 0%) bis sehr gut komprimierbar (X-Achse: 100%) sind. Weitere Infos zu diesem Benchmark kann man auf unserer Datenträger Testsystem Seite nachlesen.
Sequentielles Lesen / Schreiben


Sequentielles 4K-Lesen / Schreiben


Sequentielles 4K-64 Thrd Lesen / Schreiben


Kopier-Benchmark

Benchmark: Crystal Disk Mark
Ergänzend zum AS-SSD Benchmark setzen wir den Benchmark Crystal Disk Mark ein. Mit Crystal Disk Mark kann jede Art von Datenspeicher getestet werde. Nach Belieben kann man dabei zwischen gut komprimierbaren Daten und zufälligen Daten wählen. Ein Unterschied zum AS-SSD Benchmark ist die wählbare Größe der Testdatei, wodurch man beispielsweise wunderbar unterschiedliche Größen bei USB Speicher Sticks bedienen kann. Weitere Infos zu diesem Benchmark kann man auf unserer Datenträger Testsystem Seite nachlesen.
sequentielles Lesen / Schreiben


sequentielles Lesen / Schreiben 4K


sequentielles Lesen / Schreiben 4K-32

Benchmark: PCMark 7 Advanced Edition
Wer kennt ihn nicht – den PCMark 7 von Futuremark. Mit ihm lassen sich praxisnahe Benchmarks durchführen, wobei die Ergebnisse weltweit auf der Webseite von Futuremark mit anderen Systemen verglichen werden können. Für unsere Messungen verwenden wir nur einen Teil der zur Verfügung stehenden Optionen, und zwar den Bereich system storage suite. Weitere Infos zu diesem Benchmark kann man auf unserer Datenträger Testsystem Seite nachlesen.

Benchmark: IOmeter mixed workload
Wir sind der Überzeugung, dass es zukünftig nur noch schwer möglich sein wird die Leistung von SSDs anhand einfacher Benchmarks wie AS SSD, ATTO oder Crystal Disk Mark ermitteln zu können. Viel zu komplex sind die Arbeitsweisen moderner Halbleiterlaufwerke geworden, sodass die Ergebnisse mit zuvor genannten Benchmark-Programmen zwar einen grundlegenden Vergleich verschiedener Modelle zulassen, jedoch wenig Aussagekraft bezüglich Langzeitnutzung und Arbeitsleistung im Alltag bieten.
In unseren Tests wollen wir jedoch genau diese Eigenschaften möglichst detailliert untersuchen, was uns zu einem weiteren Benchmark mittels Iometer auffordert. Dabei wollen wir den sogenannten „mixed workload“ betrachten. Darunter versteht man die erbrachte Leistung einer SSD bei der Belastung mit unterschiedlichen Verhältnissen von Lese- und Schreibzugriffen im selben Moment.
Je nach Art des Einsatzes variiert das Verhältnis von Lese- und Schreiblast auf eine SSD, was hiermit nachgestellt wird. Ein normaler workload während des Surfens im Internet könnte bei 65%/35% (Lesen/Schreiben) liegen, wobei ein Action-Shooter eher in Richtung 95%/5% (Lesen/Schreiben) geht. Kopiert man eine Datei, wobei die Quelle und das Ziel auf demselben Laufwerk liegen, entspricht dies einer 50%/50% Belastung, denn dieselbe Datenmenge, welche geschrieben werden muss, wird zuvor gelesen.
Die Messung wird in mehreren Schritten durchgeführt, wobei mit einer 100%igen Leseleistung ohne Schreibleistung begonnen wird. Die darauf folgenden Schritte stehen dann im Verhältnis von 95% zu 5%, 65% zu 35%, 50% zu 50%, 35% zu 65% und 5% zu 95%, bis der abschließende Schritt mit 0% Leseleistung zu 100% Schreibleistung erreicht wurde. In Iometer werden vier Worker angelegt, die gleichzeitig auf die SSD zugreifen. Die Summe der Leistung aller Worker ergibt das dargestellte Ergebnis in unserem Graphen.
Die Leistung einer SSD kann schlussendlich als gut bezeichnet werden, wenn das Verhältnis zwischen Lesen und Schreiben, das dem selbst definierten Einsatz entspricht, möglichst hoch ist. Dafür muss sich der Nutzer aber im Vorfeld darüber im Klaren sein, wie dieser Einsatz aussieht. Die ideale SSD, die jedem Bedürfnis gerecht werden könnte, würde demnach von Anfang bis Ende eine gleichbleibende Gerade bilden, was aus technischer und ökonomischer Sicht (Kunden und Hersteller) jedoch nicht vorkommen wird.


Fazit
ADATA will bzw. hat mit der Premier SP550 ein recht attraktives SSD-Produkt im Angebot, welches insbesondere auf Pfennigfuchser abzielt. Mit den zur Zeit veranschlagten 65,- EUR (Preisvergleich Stand 11.02.16) für das Laufwerk, ist diese SSD eine echte Überlegung wert. Interessierte Käufer sollten sich aber unbedingt darüber im Klaren sein, dass sie keine Performance-Kanone kaufen, sondern ein Einsteigerprodukt. Ähnlich wie auch OCZ mit der Trion 100 oder die Crucial BX100, zielt die ADATA SP550 auf die gleiche Zielgruppe ab. Ähnlich lesen sind demnach auch die Ausstattungspunkte: 19nm TLC-NAND, SLC-Caching (Trion 100), keine Hardware-Verschlüsselung.
Punktuell bringt es die SP550 auf relativ gute Testergebnisse, knickt dann aber in den „Longruns“ bzw. beim Schreiben von 4K-Blöcken deutlich ein. Für den Ottonormal-User sollte dieses Verhalten aber zu verkraften sein. Erfreulich ist auch, dass der Hersteller Acronis True Image HD als kostenlosen Download zur SSD mit anbietet. Der Garantiezeitraum beläuft sich auf die „üblichen“ 3 Jahre. Die ADATA Premier SP550 (240GB) geht aktuell für rund 65,- über die virtuelle Ladentheke und ist auch bei Amazon erhältlich.
ADATA Premier SP550 - 240GB | ||
| Datenträger Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
| Pro | Contra | ![]() |
+ sehr ordentliche Lese-Leistung | - punktuell schwache Schreibleistung | |

Lesezeichen - Weitere interessante Testberichte:
▪ Test: OCZ Vector 180 (240GB)
▪ Test: Kingston HyperX Predator M.2 PCIE SSD
▪ Test: Crucial BX100 (250 - 500GB - 1TB)
▪ Test: Samsung 850 Pro (256GB)
▪ Test: OCZ Vertex 460 (240GB)
▪ Test: OCZ Vector 150 (240GB)
▪ Test: Kingston HyperX Fury (240GB)
▪ Test: SanDisk Extreme Pro (480GB)









