Mit dem MobileLite Wireless bietet Kingston eine interessante Möglichkeit zwischen einer SD-Karte, USB-Device und im W-LAN-Netz -befindlichen Geräten Daten auszutauschen. Des Weiteren können auch Filme gestreamt oder das Gerät per Netzwerkanschluss als Access-Point verwendet werden. Zudem dient er neben diesen vielseitigen Features als Akkubank für Smartphones oder Tablets. Nichts desto trotz bietet die 2. Generation, oder auch G2 genannt, einige Veränderung zur alten Version die wir bei uns bereits im Video-Test hatten. Welche das sind und wie das Gerät insgesamt abschneidet, könnt ihr im folgenden Testbericht verfolgen.
Dieser Testbericht entstand mit freundlicher Unterstützung von Kingston Technology.
Autor: Leonardo Ziaja
Lieferumfang und Verpackung
Kingston packt neben dem MobileLite Wireless G2 noch einen SD-Kartenadapter und ein Handbuch in den Karton. Dazu kommt außerdem ein Micro-USB auf USB-Kabel hinzu, dass einerseits zum Aufladen am PC oder als USB-Stecker dient. Andererseits aber auch zum Aufladen von Geräten mit Micro-USB-Stecker genutzt werden kann.
Erster Eindruck
Das MobileLite Wireless kommt in einer schlanken Box mit vielen Aufschriften und Informationen zum Nutzer. Durch eine Klappe auf der Vorderseite kann man schon vor dem Öffnen einen Blick auf das Produkt werfen. Im Inneren der Klappe sind zudem nochmals einige Features beschrieben.
Schon während des Auspackens waren wir von der Haptik positiv beeindruckt. Im Vergleich zum Vorgänger ist das G2 deutlich schlanker aber auch etwas breiter geworden. Zudem hat sich Kingston für ein komplett neues Design entschieden, dass sich sehr an Gehäusen externer Festplatten orientiert. Man verwendet einen matten, leicht gummierten schwarzen Kunststoff, der an den Seiten durch einen weißen Streifen in Ober- und Unterseite unterteilt wird. Auf diesem Streifen befinden sich neben dem Powerbutton noch alle Anschlüsse, darunter der Micro-USB-Ladeport, der Netzwerkanschluss, ein USB-Port sowie der SD-Kartenleser. Links vom On/Off-Knopf befinden sich drei Status-LEDs, die über den Ladestatus sowie die Internetanbindung informieren. Auf der Oberseite zeigt sich in einem weißen Kreis das Kingston-Logo, das nochmals das Black'n'White-Design untermalt.
Auf der Unterseite sind vier kleine Füßchen angebracht, die zwar nicht gummiert sind, dem G2 aber einen stabilen Stand geben. Beim Einschalten fällt auf, dass es erstmal geladen werden sollte. Der 4.640 mAh starke Akku braucht zwar etwas Zeit um den vollen Ladestand zu erreichen, soll dafür jedoch laut Hersteller eine Laufzeit von bis zu 13 Stunden abliefern. Nach der ersten Komplettladung haben wir uns die Kingston MobileLite App aus dem Google Play Store geladen und installiert. Sie dient als Steuerung zum kabellosen Austausch der Daten zwischen Smartphone/Tablet und dem G2. Mehr zur Software kommt später noch.
Neben der Möglichkeit seine Daten im WLAN auszutauschen, kann man das MobileLite Wireless auch per Netzwerkkabel an sein PC oder Laptop anschließen und es beispielsweise als kleinen Hub für unterwegs benutzen. Für den Datenverkehr benötigt es neben dem WLAN auch die entsprechenden Daten. Diese können sowohl von einer SD-Karte, einer MicroSD-Karte im Adapter, einer externen Festplatte oder auch einem Gerät mit Verbindung zum G2 kommen. Es gibt viele Möglichkeiten, zusätzlich kann man mit bis zu acht Personen gleichzeitig Daten auszutauschen, wichtig ist nur eine Verbindung zum Gerät.
Das Gehäuse ist handlich, griffig und bietet nicht nur die Möglichkeit Daten im Netz auszutauschen, sondern gleichzeitig auch Smartphones oder Tablets aufzuladen. Wie lange der Akku bei voller Ladung hält, wie gut die Kopplung und der Datenaustausch in der Praxis funktionieren, erfahrt ihr auf der folgenden Seite im Praxistest.
Praxistest
Neben der Möglichkeit Daten auszutauschen, kann man auch Filme oder Musik streamen, was praktisch gesehen gut klappte. Wichtig ist vor allem, dass man eine SD-Karte, eine MicroSD-Karte oder einen USB-Stick einschiebt, um überhaupt ein Speichermedium für das G2 zu haben. Anschließend sendet das Gerät ein eigenes WLAN aus, durch das man auf die Daten zugreifen kann. Neben der technischen Seite benötigt das Gerät auf der Softwareebene noch eine App, die es sowohl für Apple- als auch Android-Geräte gibt. Durch sie kann man erst auf die vorhandenen Medien zugreifen - doch dazu später mehr.
Die Qualität der Verarbeitung ist beim G2 überraschend gut, trotz des großen Kunststoffanteils gibt es keine offenen Schlitze oder Ungleichmäßigkeiten. Die Haptik der weißen und schwarzen Oberfläche ist toll, da es eine leichte Gummierung gibt. Zwar ist nun kein Metall mehr verbaut wie es beim Vorgänger der Fall war, jedoch macht das G2 auch so einen stabilen und schicken Eindruck.
Die Kopplung zum eigenen WLAN funktioniert einwandfrei. Bei vollgeladenem Akku und durchgehendem Betrieb kommen wir auf eine Laufzeit von circa 12-14 Stunden, je nach Gebrauch. Bei zusätzlichem Aufladen eines Mobiltelefons oder Tablets ist die Laufzeit deutlich geringer, das variiert jedoch nach Akkugröße des angeschlossenen Geräts. Als mobiler Akku ist das MobileLite Wireless gut zu gebrauchen, wir hätten uns jedoch einen USB-Port mit einer höheren Stromstärke gewünscht, womit das Smartphone schneller laden könnte. Seine Nebenfunktion als mobiles Akkuaufladegerät erfüllt es aber.
Durch den eingebauten Ethernet-Port kann man das MobileLite Wireless G2 zudem als mobilen Router verwenden. Praktisch ist dies vorallem für unterwegs, in der Arbeit oder beispielsweise im Urlaub. Das G2 registriert sich schnell und gibt anschließend ein WLAN-Signal aus. Problem bei dem Ganzen ist nur, dass es grundlegend ein offenes Signal ist, durch das jeder innerhalb der Geräte-Reichweite sowohl ins Internet kommt als auch auf die Daten der gekoppelten Geräte. Die Lösung liegt hier in der Möglichkeit einer WPA2-Verschlüsselung für das Wifi, kritisch ist nur, dass das G2 nicht direkt nach einer Verschlüsselung "fragt". Demnach empfehlen wir eine sofortige Verschlüsselung des WLAN-Signals bei Verwendung des MobileLite Wireless als Mini-Router.
Benchmark - Übertragungsgeschwindigkeit des WLANs
Um auch praktisch zu zeigen, was das G2 unter der Haube hat, haben wir neben ISO-Files auch MP3s und Filmdateien zwischen verschiedenen Geräten ausgetauscht. Sowohl das Koppeln zum WLAN als auch die Verbindung waren schnell und konstant. Die Grafik, die nun folgt, zeigt die Messwerte der Übertragung eines 800MB großen ISO-Files. Diese Datei wurde vom Telefon auf die SD-Karte, vom USB-Stick zurück auf das Smartphone und einmal intern zwischen SD-Karte und USB-Stick verschickt. Auf den ersten Blick lassen sich die Werte sehen, mit einer Corsair Voyager Air 2 oder WD MyPassport Wireless kann das G2 jedoch nicht mithalten. Die verminderten Übertragungsgeschwindigkeiten der SD-Karte und des USB 2.0-Standards sind hier wohl die Schnelligkeitsbremse. Für das Streaming von Videos und Musik reichts jedoch, HD-Filme brauchen jedoch etwas länger.
Software
Wie bereits beschrieben, gibt es für mobile Geräte eine App, die man sich für iOS und Android aus dem jeweiligen App-Store herunterladen kann. Mit ihrer Hilfe kann man sich einerseits erstmal mit dem MobileLite Wireless verbinden, dass sich dann falls es keine Kabelverbindung gibt durch das Smartphone mit dem WLAN verbinden kann. Des Weiteren bietet die Software einen Datei-Explorer, mit dem man die Daten zwischen den verbundenen Endgeräten austauschen kann. Da das G2 eher für mobile Zwecke gedacht ist, gibt es für den PC keine derartige Applikation, dafür wird am Computer einfach ein Netzlaufwerk erstellt bzw. das G2 im eigenen Netz gesucht.
Fazit
Kingston legt mit dem G2 einen beeindruckenden Nachfolger des "normalen" MobileLite Wireless vor. Die Verarbeitung ist durchweg gut und übertezugend. Alles ist qualitativ hochwertig produziert und die Anschlüsse sitzen fest im Gehäuse. Im Vergleich zum Vorgänger ist noch ein Ethernet-Port dazu gekommen, der die Möglichkeit bietet das G2 als Mini-Hub zu verwenden. Daten können somit auch unterwegs mit Hilfe eines Notebooks, PCs oder sonstigem WLAN ausgetauscht werden. Der integrierte Akku bietet eine Laufzeit von etwa 12 Stunden, bei erhöhtem Datentransfer dementsprechend weniger. Falls man sein Smartphone oder Tablet noch auflädt, ist der Akku deutlich schneller leer.
Die Übertragungswerte zwischen USB, SD-Karte und Smartphone lassen sich insgesamt sehen. Für einen 800MB großen ISO-File ist eine Geschwindigkeit von durchschnittlich 1,5-2 MB pro Sekunde durchaus akzeptabel, dennoch kann das G2 nicht mit großen WLAN-Festplatten oder Ähnlichem mithalten. Zum Übertragen der Daten ohne Kabel wird jedoch WLAN benötigt, durch das man sich mit Hilfe eines Wifi-fähigen Geräts auf das G2 schaltet und die Daten verschieben kann. Die passende App gibt es dafür im Apple Store oder bei Google Play. Zwar ist die App noch vom Vorgänger, dementsprechend sind auch im "How-To" Bilder der ersten Generation zu sehen, dennoch lässt sie sich mit dem G2 verwenden. Die Software läuft stabil, schnell und ist übersichtlich gestaltet.
Das G2 gibt es momentan zu einem Preis von knapp 40-45€, unserer Meinung ein guter Preis für ein Gerät, mit dem man im Notfall seine Daten retten kann, unter Freunden Fotos teilen kann oder auch mal ein Film streamen könnte. Den Vorgänger gibt es noch vereinzelt für 20-25€ zu kaufen. Wer auf eine fest verbaute Speicherlösung setzt, der sollte sich einmal mal die WD MyPassport Wireless ansehen. Diese schlägt jedoch ordentlich im Preis zu und kostet mehr als 190€.
Kingston MobileLite Wireless G2 | ||
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+ schickes black'n'white-Design | - "nur" USB 2.0-Port |
Kingston hatte schon mit der ersten Generation ein klasse Gerät mit einer tollen Idee auf dem Markt. Mit dem G2 schickt der Hesteller ein leicht verbesserten und deutlich veränderten Daten-Hafen ins Rennen. Das Design ist komplett anders, der Akku ist größer geworden, es ist ein Ethernet-Port dazu gekommen und insgesamt hinterlässt das MobileLite Wireless G2 einen uns bleibenden Eindruck. Auch wenn es einige Kritikpunkte gibt, stechen doch die positiven Aspekte in den Vordergrund, vor allem auch der gute Preis. Aus diesem Grund verleihen wir dem Kingston MobileLite Wireless G2 unseren Hardware-Journal Silber-Award.
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