Die Cooler Master MasterLiquid ML240L V2 RGB stellt ein leichtes Refresh der vorherigen Generation dar. Weiterhin kommt eine Beleuchtung im Pumpendeckel sowie den beiden Lüftern zum Einsatz. Überarbeitet worden sein sollen die Pumpe sowie der Radiator. Und auch die Lüfter haben eine Retusche erhalten.
Verändert heißt hier, dass man den Rahmen sowie das Rotor-Design angepasst hat. Die Beleuchtung erfolgt weiterhin mit nicht adressierbaren Dioden. So coole Effekte wie bei bspw. der Cooler Master MasterLiquid ML240P Mirage kann man also nicht erwarten. Der Vorteil der einfacheren Beleuchtung ist aber der Preis. Die ML240L V2 RGB kostet nämlich nur ~70€ (UVP).
Grundsätzlich erhält man dafür eine All-in-one-Wasserkühlung mit einer Optik, die sich nicht stark von der ersten Generation unterscheidet. Insgesamt ist das Konstrukt schwarz gehalten und nur die Montage-Halterung weicht davon ab. Das Pumpengehäuse hat aufgrund des Pumpen-Refreshs auch eine leicht andere Formgebung erhalten. Die dritte Pumpengeneration wurde auf ein höheres Volumen getrimmt, sodass der Wasseraustausch bzw. -Durchsatz gesteigert worden sein soll. Zudem ist der Impeller größer geworden und der Abstand der Flügel zum Gehäuse kleiner. Dadurch sollen weniger Geräusche durch Luftblasen erzeugt werden. Geräuschhemmend will auch das dreiphasige Design des Motors sein.
Ebenfalls nicht direkt sichtbar sind die Änderungen am Radiator. Der Hersteller spricht hier von einer Vergrößerung des Volumens um 25%. Durch die größeren bzw. breiteren Rohre konnten auch die Finnen verlängert werden, ohne, dass man den Radiator in der Dicke verändert hat. Hierdurch sollte sich also eine Verbesserung der Leistung einstellen. Die Schläuche wurden nicht weiter angepasst. Sie bleiben schmal und recht starr.
Die beiden 120mm Lüfter der 240mm Wasserkühlung hören nun auf den Namen SickFlow 120 RGB. Als Vorbild nehmen sie sich die Air Balance. Als 2.0 kommen sie mit weniger, aber größeren Lüfterblättern daher. Zusammen mit dem neu konstruierten Riffle-Lager soll der Lüfter somit einen Kopmpromiss aus Lautstärke und Leistung bieten. Damit die Beleuchtung innerhalb der Naben richtig zur Geltung kommt, hat man den Rotor milchig weiß gemacht. Das Licht wird damit mehr gebrochen.
Angeschlossen wird die AiO direkt am Mainbooard. Da die Pumpe sehr genügsam ist, kann man sie bedenkenlos an einem Fan-Header anschließen. Auch die beiden Lüfter bleiben zusammen unter 1A, sodass eigentlich jeder Anschluss ausreichen sollte. Die Beleuchtung wird mit 4-Pin, 12V Steckern durchgeführt. Ein Splitter sowie ein Controller sind enthalten. Letzterer ist der selbe, der auch bspw. beim Cooler Master MasterFan MA610P und MA620P zum Einsatz kommt.
Lieferumfang
Die Cooler Master MasterLiquid ML240L V2 RGB ist mit folgenden Sockeln kompatibel, wobei sie grundsätzlich eher für den Mainstream Markt gedacht ist. Wie man sieht, hat der Hersteller die Backplate üebrarbeitet, was zu begrüßen ist. Neben dem Montage-Material findet man zudem auch noch ein Lüfter-Y-Adapter, ein dreifach Spliter für die RGB-Beleuchtung sowie einen zugehörigen RGB-Controller, welcher von Hand bedient wird. Etwas Wärmeleitpaste darf natürlich auch nicht fehlen.
- Intel Socket LGA 1151, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011, 2011-3, 2066
- AMD Socket AM2(+), AM3(+), AM4, FM1, FM2(+)
Montage des Kühlers auf dem Intel Sockel 2066
Für die Intel Sockel bereitet man den Kühler zunächst dadurch vor, indem man die beiden Brücken anschraubt. Sie werden von unten aufgelegt und von unten fixiert. Dann kann man schon die zugehörigen Abstandshalter in den Sockel eindrehen, den Kühler auflegen und mit den Muttern befestigen.
Montage des Kühlers auf dem Intel Sockel 115X
Bei den Intel Sockeln braucht es die meisten Vorbereitungen. Im Gegensatz zu anderen Kühlern des Herstellers (z. B. Cooler Master MasterLiquid ML360P Silver Edition), wurde die Backplate überarbeitet, was schon ein paar Schritte einspart. Man braucht sie hier nur noch auflegen und kann dann auf der Vorderseite die Abstandhalter eindrehen. Hier wird dann der Kühler aufgelegt und mit den vier Rändelmuttern angezogen. Die Brücken werden natürlich wie beim Sockel 2066 befestigt.
Montage des Kühlers auf dem AMD Sockel AM4
Der Sockel AM4 greift auf die Serienmäßigen Brücken zurück. Die Vorbereitungen halten sich also sehr in Grenzen. Konkret braucht man an der Pumpe nur die beiden zugehörigen Montage-Vorrichtungen anbringen und kann anschließend schon den Kühler aufsetzen. Mit den beiden Rändelmuttern wird dann der passende Anpressdruck erzeugt.
Bei allen Sockeln gab es keine Probleme. Lediglich beim speziellen ASUS ROG Maximus XI Gene wird es etwas eng beim Einsatz von dickem RAM. Auf dem ASUS ROG Strix X299-E Gaming II und dem MSI B450 Tomahawk MAX macht die ML240L V2 RGB gar keine Probleme. Letztere Kombination sorgt im Corsair Carbide 678C allerdings für gestreckte Schläuche. Im Normalfall würde man die AiO aber sicherlich auch im Top verbauen.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Um valide Ergebnisse bei den Kühler-Tests aufzeigen zu können, kommt immer das selbe System zum Einsatz, an welchem keine Veränderung getroffen werden. Die Basis stellt das Corsair Carbide 678C dar. Dieses bietet sehr viel Platz für große Radiatoren oder Luftkühler und ist bereits ab Werk mit drei ML140 Lüftern bestückt. Diese kommen bei den Luftkühler-Tests auch immer zum Einsatz, bei den Tests einer Wasserkühlung wir der Lüfter in der Front demontiert. Zudem wird im Top das Mesh-Gitter eingesetzt, statt der Dämmplatte. Genaueres zum Gehäuse kann man im zugehörigen Test nachlesen.
Eingezogen ist hier ein AMD AM4-System. Konkret befindet sich ein AMD Ryzen 7 1700X mit einer TDP von 95W im Sockel des MSI B450 Tomahawk Max, welcher mit fixierten 3,5GHz bei 1,25V betrieben wird. Dadurch wird die automatische Übertaktung mittels XFR umgangen und dennoch in etwa die typische Wärmeabgabe des Achtkerners erreicht. Der CPU zur Seite steht ein 16GB RAM-Kit. Die beiden Riegel der Corsair Vengeance LPX bauen relativ flach, womit zu keinem Zeitpunkt mit Kompatibilitätsproblemen zu rechnen ist. Damit das Grundsystem als leise bezeichnet werden kann, kümmert sich um die Bildausgabe eine MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X, bei welcher sich die Lüfter ohne Grafiklast nicht drehen.
Mit Energie wird das System durch ein Corsair RM650 versorgt. Das Netzteil ist mit einer 80 PLUS Gold Effizienz zertifiziert und mit einem 135mm Lüfter versehen. Dieser springt aber nur dann an, wenn er benötigt wird, ansonsten ist der Energiespender komplett lautlos. Ergänzt wird das Netzteil durch ein Corsair Pro PSU Cable Kit mit einzeln ummantelten Kabeln. Das Betriebssystem nimmt Platz auf einer Corsair MP510 mit 240GB. Durch den Einsatz einer M.2 SSD werden weitere unnötige Kabel eingespart. Neben Windows 10 Pro ist eigentlich nur iCUE und Prime 95 als Software zu nennen. Denn als Lüftersteuerung kommt ein Corsair Commander Pro zum Zuge. Dieser kann Lüfter nicht nur mit PWM oder Spannung Drezahlgenau regeln, sondern bietet zudem auch externe Temperatursensoren. Weiterhin lassen sich in der Software die Temperaturwerte der Hardware darstellen und auch loggen.
Das Kühler-Setup | ||
Prozessor: | AMD Ryzen 7 1700X | |
Mainboard: | MSI B450 Tomahawk Max | |
Storage: | Corsair MP510 240GB | |
RAM: | 16GB Corsair Vengeance LPX DDR4-3200 | |
Netzteil: | Corsair RM650 | |
Grafikkarte: | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse: | Corsair Carbide 678C | |
Controller: | Corsair Commander Pro | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 |
Testverfahren Hardware
Damit die CPU in jedem Test gleich beansprucht wird, kommt Prime 95 v29.8b6 mit Custom Einstellungen zum Einsatz. Gewählt wird 8K FFT, was die höchste Heizleistung erzeugt. Zudem wird immer der gleiche Speicherbereich getestet, also ein Haken bei FFTs in-place gesetzt. AVX2 sowie AVX werden deaktiviert. Die Zeit wird auf 120min eingestellt, sodass genügend Zeit für den Run zur Verfügung steht.
Während die Gehäuselüfter bei 600 U/min fixiert werden, wird die Drehzahl der Lüfter oder die Lüfter auf dem Kühler oder Radiator variiert. Zunächst wird die höchste Drezhalstufe eingestellt und das System eingeheizt. Ändert sich die Temperatur der CPU nicht weiter, wird mit dem Loggen der Messwerte begonnen. Nach etwa einer Minute wird die Drehzahl um 200 U/min gesenkt und diese Stufe wieder so lange beibehalten, bis sich die CPU-Tmeperatur nicht weiter verändert. Auch dieser Zustand wird dann ~1min geloggt. Insgesamt wird der Prozess so lange durchgeführt, bis die Lüfter keine Veränderung mehr zulassen. Zu jeder Zeit wird auch die Raumtemperatur mit zwei externen Sensoren ermittelt und ebenfalls geloggt.
Insgesamt erhält man somit einen Datensatz, aus dem sich die Differenz zwischen Raum- und Proessor-Temperatur sehr genau bestimmen lässt und das für ein breites Drezahl-Spektrum. Für jede Stufe wird auch der Schalldruckpegel ermittelt, allerdings werden hierfür auch Gehäuselüfter noch weiter gedrosselt und zudem die Front-Tür des Gehäuses geschlossen, welche während des Testdurchlaufs sonst offen steht.
Messwerte: Temperatur
Wie bereits eine Seite zuvor geschrieben, wurden alle Kühler unter identischen CPU-Bedingungen getestet. Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponenten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichliche Änderungen der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Neben der Fixierung des Takts sowie der Spannung des Prozessors, wurde auch die Drehzahl der Lüfter im Gehäuse auf 600U/min fixiert, so ergibt sich eine ideale Vergleichsgrundlage aller Modelle.
Die Konkurrenz im aktuellen Testfeld findet die ML240L V2 RGB in Form der NZXT Kraken X53 und SilverStone Permafrost PF240, zumindest was die Größe des Radiators angeht. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass sie bei gleicher Drehzahl sich zwischen den beiden einordnet, wobei sie näher zur PF240 rutscht. Interessant ist dabei, dass der Abstand zur Cooler Master MasterLiquid ML360P Silver Edition nicht einmal all zu groß ausfällt. Gegen Ende des Drehzahlbandes ist sogar kaum noch ein Unterschied vorhanden.
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Centimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Dabei wird die Front-Tür geschlossen. Die drei im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 400 U/min fixiert. Die Lüfter auf der Grafikkarte sowie im Netzteil stehen still.
Im Vergleich mit den anderen Wasserkühlungen mit 120mm Lüfter schlägt sich die ML240L V2 RGB eher nicht so gut. Die versprochenen leisen Lüfter konnten sich hier also nicht wirklich beweisen. Der Unterschied zur Kraken X53 fällt allerdings auch nicht so sehr hoch aus. Subjektiv gesehen ist die Pumpe mal wieder so gut wie nicht wahrzunehmen, die Lüfter brummen allerdings etwas.
Zusammenhang von Lautstärke und Kühlleistung
Die beiden vorherigen Seiten liefern zwar schon Messwerte, aber so richtig interessant wird es erst, wenn man die Messung der Temperaturen mit den gemesssenen Lautstärke-Werten in Zusammenhang bringt. Hier offenbart sich sozusagen die Effizienz der Kühler. Folgend wird also die Kühlleistung bzw. die Temperaturdifferenz zwischen CPU und Raumluft über der erzeugten Geräuschkulisse aufgetragen.
Vergleicht man die Leistung der Wasserkühlungen in Abhängigkeit ihrer Lautstärke, zeigt sich ein irgendwie vermutetes Ergebnis. Es zeigt sich nämlich, dass die SilverStone Permafrost PF240 und die Cooler Master MasterLiquid ML240L V2 RGB ziemlich ähnlich performen. Die Unterschiede sind sehr gering, mal führt die eine, mal die andere. Die NZXT Kraken X53 liegt allerdings in einer anderen Sphäre. Für die ML240L V2 RGB kann man schlussfolgern, dass der Hersteller eine solide Wasserkühlung entwickelt hat, welche sich aber nicht besonders abhebt. Im Endeffekt zeigt sich ein wenig, dass die Kraken X53 ihren Aufpreis mit mehr Leistung rechtfertigt.
Fazit
Die Cooler Master MasterLiquid ML240L V2 RGB tritt in die Fußstapfen einer der günstigsten AiO-Wasserkühlungen mit Beleuchtung am Markt. Inwieweit die getroffenen Veränderungen im Vergleich mit der vorherigen Generation Früchte tragen, kann zwar nicht gesagt werden, insgesamt ist die Wasserkühlung aber als solide einzustufen. Das trifft sowohl auf die Verarbeitung zu, als auch auf das Montage-System sowie die Leistung. Aber der Reihe nach. Die Konstruktion der Wasserkühlung ist eigentlich ohne Mangel. Selbst das Kunststoff des vorliegenden Samples wirkt haptisch nicht günstig. Einzig die starren Schläuche ernten leichte Kritik. Die Montage erfolgt auf allen Sockeln einfach und bei allen erscheint genügend Festigkeit gegeben zu sein. Bei der Leistung ordnet sie sich auf einem erwarteten Level ein. Eine ähnlich aufgestellte SilverStone Permafrost PF240 zeigt beinahe die selben Werte im Test. Im Vergleich zu dieser bietet sie aber nur eine einfache RGB-Beleuchtung ohne adressierbare Dioden. Im Gegenzug wird ein passender RGB-Controller mitgeliefert.
Was den Preispunkt angeht, schlägt sich die Kühlung gut, was auf die zuvor genannten Punkte zurückzuführen ist. Auf die 69,90€ (UVP) der ML240L V2 RGB würde man bspw. bei der PF240 10€ aufschlagen, wobei es sicherlich auch noch einen leichten Preisrutsch wie bei der ML240 RGB geben wird (~63€). Mehr Leistung erhält man bspw. mit der NZXT Kraken X53, welche aber auch ~125€ kostet.
Cooler Master MasterLiquid ML240L V2 RGB