Zeigten zu Beginn des RGB-Trends die Produktbilder der Hersteller oft eine falsche Wahrheit über die Möglichkeiten der Beleuchtungen, hat man mit der Verbreitungsoffensive adressierbarer Dioden genau dieses Manko ausgemerzt. Dies trifft auch auf die Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB zu. Durch den Einsatz der "besseren RGB LEDs" kann der Regenbogeneffekt tatsächlich abgeliefert werden. Neben den Lichtelementen ist auch ein passender Controller enthalten. Wir haben die kunterbunte AiO Wasserkühlung genauer betrachtet.
Auch wenn der Beleuchtungs-Trend die Meinungen spaltet, darf man ihn nicht außer acht lassen. Zudem kann man dem Trend in vielen Bereichen nur schwer ausweichen. Auf Cooler Master könnte dies auch bald zutreffen, schaut man sich die Wasserkühlungs-Prototypen der Computex 2018 an. Wir gehen aber auch davon aus, dass man weiterhin unbeleuchtete Modelle wie die MasterLiquid Lite und MasterLiquid anbieten wird. Zweitere stellt wohl auch die Basis vieler noch kommender Kühler dar, ebenso dem hier präsentierten Kühler.
Wir waren also nicht nur gespannt zu sehen, wie der Beleuchtungsapparat funktioniert und was aktuell alles möglich ist, sondern vor allem auch, ob es einen Leistungsunterschied zum zuvor getesteten Modell des Herstellers gibt. Schaltet man die Beleuchtung nämlich aus, sind sich die MasterLiquid 240 und MasterLiquid ML240R ARGB sehr ähnlich.
Lieferumfang
Beim Lieferumfang hört es dann kurz mit der Ähnlichkeit auf. Das Montagekit ist fast identisch, allerdings hat man die Backplate für Intel Sockel verändert und für AMDs Sockel eine Haltenasen-Montage vorgesehen. Weiterhin enthalten sind die unschönen Y-Adapter für die Lüfter. Die zusätzlichen 3-Pin Kabel an den Lüftern diene uns als erstes Indiz für die Beleuchtung. Weil soviel enthalten ist, haben wir daher den Inhalt separiert. Das letzte der folgenden drei Bilder, zeigt das Anschlusszubehör der Beleuchtung sowie den dazugehörigen Controller. Dieser ist mit Tasten versehen, kann aber auch per USB angeschlossen werden und verfügt über weitere Funktionen, so die Theorie. Aktuell bewegt sich der Hersteller noch in einer Entwicklungsphase bei der beiliegenden Software und umso spannender ist es, was uns im Verlauf des Artikels erwartet und was schon funktioniert oder eben nicht.
Um einen Überblick zur Einordnung in das firmeneigene Lineup zu erhalten, listet folgende Tabelle alle aktuellen Serien auf. Wie man sieht, hat die MasterLiquid Pro den EOL Status erreicht, weswegen sie auch nicht mehr aufgeführt wird. Nun setzt der Hersteller auf ein nahezu einheitliches Pumpen-Prinzip und mehr oder weniger die gleichen Radiatoren über die Breite hinweg ein. Was man anhand der Preise aber auch etwas ableiten kann, ist, dass die ML L-Modelle auf der MasterLiquid Lite basieren und die MasterLiquid ML R auf der "Normalen" basieren.
Cooler Master All in One Wasserkühlungen - Übersicht | ||||
Serie | MasterLiquid Lite | MasterLiquid | MasterLiquid ML L RGB | MasterLiquid ML R ARGB |
Radiatorgrößen | 120mm, 240mm | 120mm, 240mm | 120mm, 240mm | 120mm, 240mm |
Radiatordicke | 27mm | 27mm | 27mm | 27mm |
Radiatormaterial | Aluminium | |||
Weitere Details | ||||
Material (Kühlerboden) | Kupfer | |||
Stromanschluss | 3-PIN | |||
Beleuchtung | Pumpe: weiß | Pumpe: weiß | Pumpe und Lüfter: RGB | Pumpe und Lüfter: ARGB |
Abmessungen, Preise, Garantie | ||||
Garantie | 3 Jahre | |||
Straßenpreis | ~ 39 - 50€ | ~ 64 - 72€ | ~ 46 - 64€ | ~ 100 - 109€ |
Detailansicht
Die allgemeine Design-Sprache hat sich auch beim neuesten Ableger der MasterLiquid-Serie nicht verändert. Im Grundkonzept bietet man eine sehr schlichte und wertige Optik, so auch beim dem hier vorliegendem ARGB-Modell. Um es noch einmal aufzuschlüsseln, das "A" in ARGB steht für adressierbar. Effekte wie bei den Corsair HD-Lüftern sind also hier zu erwarten. Schwarz ist die vorherrschende Farbe, welche hier in verschiedenen Strukturen und Materialien vorliegt. Für eine AiO, die sich durch die Beleuchtung an den Rest des Systems anpassen kann, eine sehr gute Entscheidung.
Der Radiator scheint bis auf eine Kleinigkeit, identisch zur normalen MasterLiquid 240 zu sein. Baugröße und Form sind gleich und auch in der Farbgebung sind keine Unterschiede auszumachen. Allerdings hat man hier das Marken-Logo, ohne weiteren Produktschriftzug aufgebracht. Leider vertraut man weiterhin auf Aluminium als Material, wie auch viele andere Hersteller. Kupfer, wie bei der be quiet! Silent Loop (zum Test der 360) ist für uns im Wasserkühlungssegment die deutlich bessere Wahl. Die gesleevten Schläuche werden hier gerade angebracht und treffen an der Pumpe auf drehbare Fittings. Das Sleeve ist großzügig mit Schrumpfschlauch gegen verrutschen gesichert, ein wenig filigraner hätte Cooler Master aber schon die Umsetzung gestalten können.
Richtige Unterschiede findet man erst an der Pumpe bzw. deren Gehäuse vor. Statt des mattschwarzen Zylinders, begegnet einem hier eine optisch erfrischende Erscheinung. Zwar immer noch zylindrisch, allerdings ist der Mantel nun glänzend schwarz. Das Top wird von einem Deckel mit Logo geziert, der Clou, der Deckel kann einfach herausgenommen und beliebig gedreht werden. Eine Orientierung im Sockel ist also nicht mit verdrehtem Schriftzug verbunden. Unter dem Top befinden sich ganze 12 adressierbare RGB LEDs, welche den Rahmen um das Logo sowie die Sicke des Deckels ausleuchten. Dafür braucht es natürlich einen weiteren Anschluss. Neben dem 3-Pin Lüfter-Anschluss, ist also auch ein 3-Pin ARGB Stecker angebracht. Diese werden unten aus dem Gehäuse herausgeführt und nicht oben wie bei der MasterLiquid. Bei der Pumpentechnik setzt Cooler Master auf das patentierte 2-Kammern-Design, welches für gute Temperaturen, aber vor allem für eine geringe Lautstärke sorgen soll (und dies auch tut). Optisch ist die Einheit auf jedem Fall eleganter geworden und liegt unserer Meinung nach optisch auf einem Niveau mit z. B. der Corsair H150i Pro.
Als Lüfter liegen der Wasserkühlung zwei MasterFan MF120R ARGB bei. Der Unterschied zu den bisherigen MasterFan Pro RGB Lüftern, wird alleine aus dem Namen schon ersichtlich. Auch diese verfügen über adressierbare Dioden und sind pro Lüfter acht an der Zahl. Sie sitzen innerhalb der Nabe und beleuchten den Rotor somit von innen nach außen. Die Montage wird weiterhin durch Rändelschrauben ermöglicht, was gerade in engen Gehäusen einen Vorteil darstellt. Die Lüfter sind mit 650 bis 2000 U/min spezifiziert und entsprechen auch bei den anderen technischen Details der MasterFan Air Balance der MasterLiquid. Da auch die Pumpe identisch ist, sollte es somit keinen leistungstechnischen Unterschied geben.
Montage des Kühlers
Für die Intel Sockel 115X Montage braucht es die dargestellten Teile des Lieferumfangs. Wie man sieht, ist man weg von der "Blech" Backplate, hin zu einer, die an die des MasterAir G100M oder MA620P erinnert, jedoch ohne die AMD Sockel Bohrungen. Diese Sockel werden über die Haltenasen des Boards bedient.
Zunächst muss man die Backplate vorbereiten. Der erste Schritt ist es, die Bolzen durch das Langloch zu schieben und diesen dann mit den Kunststoffklipsen zu arretieren. Die Rillen in der Backplate zeigen dabei an, welchen Sockel man auswählt. Hat man dies erledigt, kann man die Backplate von hinten auflegen. Auf der anderen Seite werden dann Distanzhülsen über die Bolzen geschoben. Richtig herum benutzt, halten diese das Konstrukt schon leicht fest.
Weiter geht es mit der Vorbereitung der Pumpeneinheit. Man legt die Brücke von Oben auf die Halter, wobei eine Führung mit Nase den präzisen Sitz garantiert. Dann schraubt man den Halter von unten durch die Löcher in den Ösen mit zwei Schrauben fest. Beim zweiten Halter geht man identisch vor.
Jetzt ist man schon beinahe am Ziel. Man braucht die Pumpe nur noch aufzusetzen und mit den vier Rändelschrauben zu fixieren. Traut man seinen Fingern nicht, kann man auch einen Schraubendreher zur Hilfe nehmen. Aber auch dann sollte man maximal handfest anziehen und wie immer über Kreuz für den festen Anzug sorgen. Mit Strom versorgt, werden Lüfter und Pumpe getrennt. Man braucht also mindestens zwei freie Fan-Header. Die Montage ist also insgesamt sehr einfach gehalten und sollte dank Anleitung jedermann gelingen.
Der Controller
Um aufzuzeigen, was an dem neuen Controller wirklich neu ist, haben wir die beiden älteren Controller des Herstellers noch einmal hervorgekramt. Links sieht man den sogenannten In-Line-RGB-Controller, welcher z. B. beim MasterAir G100M, MA610P und MA620P enthalten ist. Er ist nur für 5050-RGB Dioden verwendbar, ist also mit einem 4-Pin Stecker versehen. Die Bedienung der angeschlossenen Beleuchtung erfolgt über die drei Tasten. Einstellbar sind Modus, Farbe (sieben an der Zahl) und Geschwindigkeit. Strom wird über einen Molex-Anschluss bezogen. Der zweite Kandidat (Mitte) kommt ohne Tasten daher, kontrolliert die Beleuchtung also per Software. Vier separate Anschlüsse für 5050-RGB-Produkte (4-Pin) lassen schon deutlich mehr Effekte und auch Farben (16.8mio) zu. Strom wird hier per SATA-Stecker eingeholt. Der neue Controller rechts, stellt sozusagen eine Fusion dar, denn hier sind Tasten sowie eine Software-Steuerung enthalten. Zudem kann der Controller nicht nur mit 5050-RGBs umgehen, sondern vor allem auch mit sogenannten WS2812b, also adressierbaren Dioden. Hierfür stehen vier Kanäle parat. Weitere Anschlüsse sollen den Funktionsumfang erweitern.
Der neue ARGB Controller ist ringsherum mit Anschlüssen übersäht. Die ARGB und RGB, Micro USB sowie SATA-Kontakte sind genormt, während die weiteren Stecker eher nicht üblich sind. Auf der Front sind vier Tasten sowie versteckte weiße Status-LEDs untergebracht, auf welche wir noch eingehen werden.
Der ARGB-Controller an sich, vor allem aber die zugehörige Software befinden sich aktuell noch im Beta-Status. Daher sind leider nicht alle Anschlüsse ausführlich dokumentiert und auch noch nicht alle Funktionen komplett bekannt. Wir haben folgende so gut es geht dem Zweck beschriftet und sollten der Erklärung dienlich sein. Zu den beiden Reset-Kontakten ist zu sagen, dass der Hersteller hiermit eine Modi-Umstellung per Gehäuse-Reset-Taster ermöglicht. Man schleift den Controller also sozusagen zwischen das Gehäuse und den Taster. Reset ist dabei weiterhin möglich, man braucht den Schalter dafür nur 5s festzuhalten. In der Anleitung ist der mit einem Thermometer versehene Anschluss nicht erklärt, aber denkbar wäre eine Einbindung eben als solchen. Gleiches gilt für den Anschluss darunter, wobei hier der Mirage-Effekt aufgeführt wird. Wir vermuten, dass sich dahinter eine Kopplung an die Lüfterdrehzahl handelt, denn ein beiliegendes Kabel wäre hierfür vorhanden. Der unterste Anschluss ist ebenfalls nicht dokumentiert, sollte aber für 5050-RGB LEDs zuständig sein, so haben wir es zumindest "herausgefunden".
Neben den Tasten, hat man auch wie beim RGB-Controller LEDs verbaut. Hier haben sie aber zumindest eine grundlegende Funktion. Sie zeigen den Status des Controllers an. Die beiden ganz links signalisieren ob der Strom angeschlossen ist und die vier rechts, dass der ARGB Modus aktiviert wurde. Nutzt man den Controller im RGB statt ARGB Modus, leuchtet eine Diode unten links auf und die rechten erlöschen.
Die Belegung der vier Tasten haben wir in der folgenden Grafik dargestellt.
Die ARGB-Beleuchtung im Einsatz
Auf den folgenden Bilder sieht man den Spectrum Effekt, welcher sonst auch als Regenbogen bezeichnet wird. Entgegen dem GIF verlaufen die Farben dabei nicht durcheinander, sondern gleichmäßig in der Runde. Ganz so spektakulär wie auf dem Produktbild ist die Pumpeneinheit zwar nicht ausgeleuchtet, wir finden die Optik dennoch sehr gelungen. Die anderen Effekte ließen sich nicht so einfach einfangen, da sie trotz Drosselung der Geschwindigkeit zu schnell für den Auslöser durchliefen.
Im Gehäuse verbaut macht die AiO noch einmal mehr her, finden wir zumindest.
Dabei ist nicht nur der Regenbogen-Effekt nett anzusehen, auch der einfarbige Modi weiß zu gefallen. Hier ist dann nicht, wie bei 5050-LEDs, ein gleichzeitiges Pulsieren oder Blinken möglich, sondern auch ein Effekt (Step Cycle), welchen wir als "Scheibenwischer" bezeichnen würden. Bei Corsair wird dieser in ähnlicher Form als Visier bezeichnet.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Unser komplettes Testszenario haben wir im seperaten Artikel nochmals aufgelistet. Nachfolgend nochmal ein kurzer Abriss des Ganzen. Beginnen wir zuerst mit dem reinen Hardware-Part. Unsere Wahl beim Gehäuse fiel folgerichtig auf das Phanteks Enthoo Luxe, da diese eine schier unendliche Anzahl von Montagemöglichkeiten für Lüfter und Kühler bietet. Gestellt wurde das Gehäuse von unserem Partner Caseking. Als einer der wenigen ATX-Gehäuse am Markt, kann es im Auslieferungszustand und ohne weitere Anpassung, Radiatoren mit einer Größe von bis zu 360 Millimeter aufnehmen. Also genau richtig für kommende All-in-One-Kühlungen.
Trotz der scheinbaren Größe wird mit dem Phanteks Enthoo Luxe ein Gehäusetyp dargestellt, welcher als guter Richtwert für die meisten Leser angesehen werden kann. Neben all den praktikablen Funktionen, bietet das Gehäuse auch einiges fürs Auge. Im Inneren wurde alles auf maximale Flexibilität getrimmt, so dass der Kühlerwechsel ohne weiteres von Statten gehen kann. Das hervorragende Kabelmanagement tut sein Übriges dazu bei.
Die Steuerung aller Lüfter wird von einer Scythe Kazemaster übernommen. Die Lüfterumdrehungen sind ebenfalls fixiert, dazu aber später mehr. Für die erste Montage stand der Noctua NH-D15 Model. CPU-Kühler können im Übrigen mit einer Gesamthöhe von bis zu 193 Millimeter verbaut werden – also mehr als genügend Platz. Als Gehäuselüfter verwenden wir die ab Werk verbauten Phanteks Lüfter in der Front (200mm), auf der Rückseite (140mm) und im hinteren Top-Bereich (140mm).
Intel Z77 Lukü-Hardware Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i5-2500K (Retail) | |
Mainboard: | ASUS P8Z77-V LE | |
Storage: | WD Caviar Blue 320GB (WD3200AAJS) | |
RAM: | 8GB Kingston HyperX Genesis (KHX1866C9D3K3) | |
Netzteil: | be quiet! Straight Power 10 - 700W | |
Grafikkarte: | ASUS HD 7970 DirectCU II | |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
Grafiktreiber: | - | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 |
Testverfahren Hardware
Die Belastung des Prozessors übernimmt Prime 95 v27.6 (In-place large FFTs), ein forderndes Belastungsprogramm, welches eine recht gleichbleibende Belastung der CPU bietet. Der Prozessor wird 20 Minuten lang belastet, am Ende der Belastungszeit wird für 5 Minuten die Durchschnittstemperatur der CPU-Kerne eins bis vier durch AIDA64 5.20.3400 ermittelt. Die Steuerung der Lüfter realisieren wir mit einem Scythe Kazemaster. Die im Gehäuse beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Aus den in den Testläufen ermittelten Daten errechnen wir dann die Temperatur der CPU in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, wurden in den Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Somit sind die Angaben in den Tabellen Grad Celsius Angaben. Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen, im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich.
Messwerte: Hardware
Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponenten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichlich Änderungen der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Wir messen in zwei Szenarien:
Intel Core i5-2500K @ 3,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Was sollen wir hier groß sagen. Die Kühlung bewegt sich im gleichen Bereich wie die "normale" MasterLiquid, die leichten Unterschiede sollten der Messungenauigkeit geschuldet sein. Insgesamt liegt sie bei geringer Wärmeabfuhr auf einem Level mit den anderen 240mm AiO Wasserkühlungen. Nur die "alte" Cooler Master Nepton 240 M fällt hier aus der Reihe.
Intel Core i5-2500K @ 4,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Mit höherer Spannung sowie Takt und somit deutlich mehr Abwärme, trennt sich das Testfeld etwas. Die Konkurrenz der ML240R ARGB kann zum Teil besser damit umgehen. Sie liegt zwar auch hier wieder auf dem Niveau der MasterLiquid 240, jedoch schneiden die Arctic Liquid Freezer 240, Fractal Design Kelvin S24 sowie Corsair H100i GT signifikant besser ab. Wärend die Arctic AiO sich den Vorteil durch zwei weitere Lüfter erkämpft und die Fractal AiO mit einem Kupfer Radiator daherkommt, profitiert die Corsair Kühlung von einem besseren Lüfter und Pumpe. Nichts desto trotz ist die Kühlleistung auf einem guten Niveau, sodass auch noch etwas Spielraum für geringere Lüfterdrehzahlen vorhanden ist. Mehr Leistung kann man ihr auch entlocken, denn wir betreiben sie nur mit der Hälfte der maximalen Drehzahl.
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Zentimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Die beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Die Pumpe der ML240R ARGB ist genauso leise, wie die der MasterLiquid und damit wirklich eine der Leisesten, die wir je im Betrieb hatten. Die versprochenen <15dB sind durchaus realistisch. Auch bei den Lüftern hat sich nichts getan, obwohl man die Beleuchtung integriert hat. Sie agieren bis zu einer gewissen Geschwindigkeit (~800 U/min) tatsächlich leise und sind auch noch leicht darüber noch sehr angenehm in ihrer Wahrnehmung. Mit mehr Schwung wird es dann aber auch schnell störend, zumindest wenn man sein System ansonsten leise ausgerichtet hat.
Fazit
Die Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB bringt das Beleuchtungspaket mit, was wir uns bereits bei anderen RGB Produkten gewünscht hatten. Neben mehr Farben, sind vor allem die Effekte wesentlich umfangreicher und die Anpassung bzw. Integration in das restliche System gelingt umso gezielter. Dass die AiO dabei eigentlich sehr schlicht und schick ist, befürworten wir. Selbst mit einfacher Beleuchtung macht sie schon viel her. Die Verarbeitung ist weiterhin als gut zu beurteilen. die Integration der Beleuchtung wurde toll umgesetzt und kleine Details, wie der Drehbare Deckel zeigen, dass sich Cooler Master wirklich Gedanken um die Optik gemacht hat.
Auch, dass man einen ARGB-Controller direkt mitliefert ist eine tolle Sache. Die zur Verfügung gestellten Effekte per Tastenwahl sind bereits nett anzusehen, wir hoffen aber, dass die noch kommende Software diese deutlich erweitern kann. Und hier liegt unserer Meinung nach leider ein großer Schwachpunkt. Die ML240R ARGB bzw. ihr Controller ist aktuell einfach noch nicht fertig. Uns wurde zwar für demnächst eine erste kleine Beta-Software versprochen, allerdings sollte diese direkt zum Launch verfügbar sein. Auch ist der Controller nicht komplett dokumentiert, vermutlich auch, weil die Software noch nicht fertig ist. Die Einbindung von Drehzahl und Temperatur scheint bspw. irgendwie angedacht zu sein, aber der Anleitung kann man dazu nichts entnehmen. Dass man zumindest die ARGB-Modi per Reset-Schalter des Gehäuses umstellen kann, ist ein kleiner Wermutstropfen, ansonsten ist der Controller dank der vielen Kabel so noch nicht für ein aufgeräumtes System geeignet.
Natürlich kann man die Beleuchtung, dank offenem Standard, auch per Mainboard-Header steuern, insofern vorhanden. Dies würde aber das Vorhandensein des Controllers obsolet machen. Auch wenn diese Kritik harsch klingt, handelt es sich an sich um eine gute Wasserkühlung, welche als Bonus mit toller Beleuchtung aufwartet. Die Lautstärke ist sehr gut und die Performance ausreichend. Hinzu kommt noch eine einfache Montage. Würde der Controller mit der Software funktionieren, hätten sie sich den Innovations-Award verdient. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir das aber nicht abschließend beurteilen. Eine Empfehlung ist sie aber für diejenigen, die ihr Gehäuseinneres mit weiterer Beleuchtung mit mehr Kontrolle bestücken wollen. Dies kann bislang nämlich auch noch keine andere AiO- Wasserkühlung in diesem Umfang. Kaufen kann man den Kühler u.a. bei Amazon.
Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGB | ||
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