Nachdem Corsair zuletzt eine AiO-Wasserkühlungs-Serie unterhalb der Top-Serie Hydro Series RGB Platinum platzierte, folgt nun eine höhere Ausbaustufe. Diese hört auf die Bezeichnung Corsair iCUE Elite Capellix. Am Beispiel der H115i, also dem Modell mit 280mm Radiator, sollen die Neuerungen im folgenden Artikel aufgezeigt werden. Ein Leistungstest darf natürlich auch nicht fehlen.
Einmal mehr führt Corsair eine neue Produktserie unter dem Label "iCUE" ein. Damit handelt es sich bei der Corsair iCUE Elite Capellix-Serie nach der Corsair iCUE RGB XT-Serie (zum Test der Corsair iCUE H115i RGB Pro XT) um die zweite AiO Serie mit diesem Zusatz. Der Grund ist natürlich schnell auszumachen: Auch die neuen Wasserkühlungen lassen sich mit der Software des Herstellers konfigurieren. Dass die Serie als Elite eingeführt wird und damit oberhalb der Corsair Hydro Series RGB Platinum (zum Test der Corsair H100i & H115i RGB Platinum) rangiert, hat dabei auch seine Berechtigung, wie man später feststellen wird. Denn die Ausstattung ist ein wenig umfassender. Wer die Produkte von Corsair verfolgt, kann auch direkt etwas mit dem Begriff "Capellix" anfangen. Es handelt sich dabei um besondere LED Dioden, auf welche aber später noch einmal genauer eingegangen werden soll.
Eigentlich keine Veränderungen gibt es am Radiator bzw. den Radiatoren. Abmessungen und Design sind identisch geblieben, nur das Logo auf der Seite wurde abgeändert. Statt des Schriftzugs plus Logo, prangt jetzt nur noch das Logo auf der Seite - also etwas dezenter. Erhältlich ist die neue Serie wieder in den gängigen Größen mit 240mm (H100i), 280mm (H115i) und 360mm (H150i) Radiator. Ebenfalls gleich geblieben sind die Schläuche. Im Vergleich zu den alten Corsair Hydro Series sind diese flexibler und schlanker, aber immer noch etwas störrisch. Bei AiOs anderer Hersteller ist das aber nicht uznbedingt anders.
Mit die größte Veränderung betrifft das Pumpen-Gehäuse bzw. die Kühleinheit. Im Vergleich mit der Platinum wächst die Höhe von ~36mm auf ~51mm an. Als Grundform bleibt ein Achteck erhalten, allerdings ist dies nun viel schärfer gestaltet bzw. weniger verrundet. Auch mit der iCUE RGB Pro XT hat das neue Design wenig gemeinsam. Der Hersteller spricht von einer geräuscharmen Zentrifugal-Pumpe, was so zuvor noch nicht genannt wurde. Vielleicht arbeitet hier nun also ein neues Modell. Die Förderleistung soll bei 0,82 L/min liegen und die Lautstärke dabei 20dB nicht überschreiten. Die Bodenplatte ist ebenfalls etwas anders gestaltet. Wie bei den Wasserkühlern Corsair XC7 und XC9 RGB, werden ihr per Skiving Kühlfinnen hier 128 Stück, verpasst. Das Montage-System schaut identisch zu den anderen beiden genannten AiOs aus.
Auch auf der Oberseite hat man das Design grundlegend umgestaltet. Eine weiße Diffusor-Platte bildet sozusagen den Abschluss der Einheit, auf welcher aber zwei verschiedene Tops angebracht werden können. Sie werden einfach mit den vier Inbus-Schrauben fixiert. Somit kann man nicht nur zwischen dem schwarzen und klaren Deckel wählen, sondern auch die Orientierung des Logos frei anpassen. Unter dem weißen Top verbergen sich die 33 namengebende Capellix RGB LEDs in 21 Zonen, welche auch bspw. in den Corsair Dominator Platinum RGB und der Corsair K57 RGB Wireless verbaut werden. Diese Art von Dioden sind extrem klein, aber zugleich auch sehr leuchtstark.
Neu geht es auch bei den Anschlüssen zu. Weiterhin ist ein 3-Pin-Lüfter-Stecker mit Tachosignal vorhanden, da manche Mainboards sonst etwas zickig reagieren, zumindest ohne Eingriff ins Bios. Neu ist aber, dass alle weiteren Anschlüsse über einen breiten Stecker erfolgen, welcher an einem Flachband-Kabel sitzt. Dieser verbindet die Wasserkühlung mit dem beiliegenden Corsair iCUE Commander Core, einem neuen Lüfter- und RGB-Controller. Was er genau zu bieten hat, wird folgend genauer aufgeschlüsselt. Insgesamt kann aber schon gesagt werden, dass der Funktionsunmfang noch einmal gesteigert werden konnte. Die NZXT Kraken X53 hatte nur kurz einen Vorteil durch ihren zusätzlichen ARGB-Kanal. Ein sehr großer Vorteil des neuen Anschlusses ist derer, dass in die Einheit kein zusätzliches USB-Kabel mehr eingesteckt werdem muss. Das war bisher optisch keine sehr schöne Lösung und konnte ggf. auch zu Kompatibilitätsproblemen führen.
Corsair iCUE Commander Core
Der iCUE Commander Core ist eine Mischung aus dem Lightning Node Core und dem Commander Pro. Im Gegensatz zu den anderen AiOs des Herstellers werden die beiden (oder auch drei) Lüfter nicht an Kabel aus der Pumpen-Einheit kommend angeschlossen, sondern eben an diesem Kasten. Er bietet aber nicht nur für die enthaltenen Lüfter eine Buchse, sondern insgesamt sechs Stück. Somit lassen sich gegebenenfalls alle Lüfter des Systems hierrüber bzw. per iCUE steuern. Auch die Pumpe wird über den Commander Core geregelt.
Darüber hinaus bietet der Commander Core sechs Corsair RGB-Buchsen, sodass insgesamt sechs Lüfter des Herstellers in Geschwindigkeit und Licht justiert werden können. Einen zusätzlichen Lightning Hub wie beim Commander Pro oder Lightning Node Pro braucht es also nicht, dafür ist die Anzahl der Kanäle hier auch fest auf sechs beschränkt. In den meisten Midi-Towern ist das aber ausreichend bzw. exakt passend. Einen Anschluss für einen externen Temperatur-Sensor gibt es auch, ein Sensor liegt allerdings nicht bei. Denkbar wäre es aber auch, dass der Hersteller den Controller in Zukunft aber noch bei anderen Produkten einsetzen wird oder vielleicht auch als Retail-Modell herausbringt.
Corsair ML140 RGB
Eine Änderung bzw. Neuheit gibt es auch bei den eingesetzten Lüftern. Es kommen keine Corsair ML wie bei der iCUE RGB Pro XT oder Hydro Series Pro und auch keine Corsair ML Pro RGB wie bei der Hydro Series RGB Platinum zum Einsatz. Die neuen Lüfter hören auf die Bezeichnung Corsair ML RGB. Sie besitzen auch die Magnetschwebe-Lager wie die anderen Modelle der ML-Serie, sind ansonsten aber eine Mischung aus den unbeleuchteten und den Pro RGB Lüfter.
Denn es sind hier ebenfalls Dioden verbaut, aber doppelt so viele, also acht. Es handelt sich hierbei aber nicht um die Capellix LEDs. Der Optik nach scheint es sich um die selben wie bei den Corsair SP RGB Pro Lüftern (siehe z. B. Corsair iCUE 220T RGB Airflow) zu handeln. Auf der anderen Seite vermisst man allerdings die Entkopplung an den Ecken. Die technischen Daten lesen sich ansonsten wie bei den normalen ML-Lüftern.
iCUE
Die H115i Elite Cpaellix wird natürlich via iCUE kontrolliert. Als ersten Punkt gibt es das Beleuchtungssetup. Neu ist hier, dass die angeschlossenen RGB-Komponenten automatisch erkannt werden können. Anschließend geht es auch schon an die Konfiguration der RGB LEDs. Das Vorgehen ist hier nicht anders zu anderen Komponenten des Herstellers. Die LEDs lassen sich also einzeln mit Effekten und Farben belegen. Unter Optionen lassen sich die Lüfter-Kanäle sowie die Pumpe einstellen. Zu den bereits hinterlegten Profilen lassen sich natürlich auch weitere, eigene ergänzen.
Beleuchtung
Um es kurz zu fassen: Die Beleuchtung des Pumpendeckels stellt alle bisherigen Lösungen des Herstsellers in den Schatten. Selbst der Corsair XC7 RGB hat hier sogar das nachsehen. Die Capellix LEDs erfüllen ihren Zweck ohne Probleme bzw. sehr gut und die Difussionsfläche sorgt für ein sehr gleichmäßige Ausleuchtung. Dass man die Einheit in 21 Zonen aufgeteilt hat, lässt Spielraum für coole Effekte, egal ob mit Bewegung oder statisch. Dass man zwischen den zwei Deckeln wählen kann, ist ebenfalls positiv hervorzuheben. So kann man zwischen relativ dezent (schwarz) und auffällig (transparent) entscheiden. Die Lüfter wirken nun auch besser als die ML RGB Pro. Im endeffekt ist ihr Leuchteffekt mit den Corsair SP RGB Pro zu vergleichen.
Lieferumfang & Montage-System
Erwähnen kann man beim Lieferumfang, dass ein zweiter Satz Lüfteschrauben enthalten ist, sodass man die Wasserkühlungen auch im Lüfter-Sandwich betreiben kann. Das Montage-System wurde im Vergleich zur den beiden anderen aktuelleren Wasserkühlungs-Serien nicht noch einmal angefasst. Die Montage-Rahmen werden einfach in den Boden eingeschoben, statt wie bei den meisten Asetek-Modellen in den Boden eingedreht. Die AMD TR4-Halterung, beiliegend bei den jeweiligen Threadripper CPUs, passt daher nicht, aber Corsair legt eine passende mit bei. Somit werden wirklich alle aktuellen Sockel unterstützt. Konkret sind das folgende Sockel:
- Intel Socket LGA 1200, 1151, 1150, 1155, 1156, 1366, 2011, 2011-3, 2066
- AMD Socket AM2(+), AM3(+), AM4, FM1, FM2(+), TR4, SP3
Montage des Kühlers auf dem Intel Sockel 1200
Für die Montage auf dem Sockel 1200 und den Sockeln 115X von Intel braucht es die bereits vormontierte Halterung, die beiliegende Backplate sowie vier Gewindestangen und Rändelmuttern. Da der Hersteller alle Tüten beschriftet, ist das passende Material schnell gefunden. Die Backplate wird von hinten auf das Mainboard gelegt, wobei die Gewinde-Hülsen durch die Bohrungen ragen müssen. Für eine einfachere Montage kann man sie auch aufkleben, Klebefolie ist bereits aufgebracht. Von vorne schraubt man dann die Gewindestifte ein. Dann kann man auch schon den Kühler aufsetzen und ihn mit den Muttern fixieren. Probleme gibt es hierbei insgesamt gar keine. Dadurch, dass die Kabel relativ weit oben heruasgeführt werden, sollten auch VRM-Kühler kein Problem darstellen, wie man exemplarisch auf dem MSI MEG Z490 Unify auch sehen kann.
Montage des Kühlers auf dem AMD Sockel AM4
Beim Sockel AM4 geht es noch etwas simpler zur Sache, wie fast immer. Genutzt wird nämlich die originale Halterung des Sockels. Man braucht an der Kühleinheit also nur die Rahmen gegen die entsprechenden für AMD wechseln, dort die Ösen anbringen und kann den Kühler bereits aufsetzen. Auch hier gibt es keinerlei Probleme. Optisch fügt sich die Corsair iCUE H115i Elite Capellix auch auf dem MSI MPG B550 Gaming Carbon WiFi super ein.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Um valide Ergebnisse bei den Kühler-Tests aufzeigen zu können, kommt immer das selbe System zum Einsatz, an welchem keine Veränderung getroffen werden. Die Basis stellt das Corsair Carbide 678C dar. Dieses bietet sehr viel Platz für große Radiatoren oder Luftkühler und ist bereits ab Werk mit drei ML140 Lüftern bestückt. Diese kommen bei den Luftkühler-Tests auch immer zum Einsatz, bei den Tests einer Wasserkühlung wir der Lüfter in der Front demontiert. Zudem wird im Top das Mesh-Gitter eingesetzt, statt der Dämmplatte. Genaueres zum Gehäuse kann man im zugehörigen Test nachlesen.
Eingezogen ist hier ein AMD AM4-System. Konkret befindet sich ein AMD Ryzen 7 1700X mit einer TDP von 95W im Sockel des MSI B450 Tomahawk Max, welcher mit fixierten 3,5GHz bei 1,25V betrieben wird. Dadurch wird die automatische Übertaktung mittels XFR umgangen und dennoch in etwa die typische Wärmeabgabe des Achtkerners erreicht. Der CPU zur Seite steht ein 16GB RAM-Kit. Die beiden Riegel der Corsair Vengeance LPX bauen relativ flach, womit zu keinem Zeitpunkt mit Kompatibilitätsproblemen zu rechnen ist. Damit das Grundsystem als leise bezeichnet werden kann, kümmert sich um die Bildausgabe eine MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X, bei welcher sich die Lüfter ohne Grafiklast nicht drehen.
Mit Energie wird das System durch ein Corsair RM650 versorgt. Das Netzteil ist mit einer 80 PLUS Gold Effizienz zertifiziert und mit einem 135mm Lüfter versehen. Dieser springt aber nur dann an, wenn er benötigt wird, ansonsten ist der Energiespender komplett lautlos. Ergänzt wird das Netzteil durch ein Corsair Pro PSU Cable Kit mit einzeln ummantelten Kabeln. Das Betriebssystem nimmt Platz auf einer Corsair MP510 mit 240GB. Durch den Einsatz einer M.2 SSD werden weitere unnötige Kabel eingespart. Neben Windows 10 Pro ist eigentlich nur iCUE und Prime 95 als Software zu nennen. Denn als Lüftersteuerung kommt ein Corsair Commander Pro zum Zuge. Dieser kann Lüfter nicht nur mit PWM oder Spannung Drezahlgenau regeln, sondern bietet zudem auch externe Temperatursensoren. Weiterhin lassen sich in der Software die Temperaturwerte der Hardware darstellen und auch loggen.
Das Kühler-Setup | ||
Prozessor: | AMD Ryzen 7 1700X | |
Mainboard: | MSI B450 Tomahawk Max | |
Storage: | Corsair MP510 240GB | |
RAM: | 16GB Corsair Vengeance LPX DDR4-3200 | |
Netzteil: | Corsair RM650 | |
Grafikkarte: | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse: | Corsair Carbide 678C | |
Controller: | Corsair Commander Pro | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 |
Testverfahren Hardware
Damit die CPU in jedem Test gleich beansprucht wird, kommt Prime 95 v29.8b6 mit Custom Einstellungen zum Einsatz. Gewählt wird 8K FFT, was die höchste Heizleistung erzeugt. Zudem wird immer der gleiche Speicherbereich getestet, also ein Haken bei FFTs in-place gesetzt. AVX2 sowie AVX werden deaktiviert. Die Zeit wird auf 120min eingestellt, sodass genügend Zeit für den Run zur Verfügung steht.
Während die Gehäuselüfter bei 600 U/min fixiert werden, wird die Drehzahl der Lüfter oder die Lüfter auf dem Kühler oder Radiator variiert. Zunächst wird die höchste Drezhalstufe eingestellt und das System eingeheizt. Ändert sich die Temperatur der CPU nicht weiter, wird mit dem Loggen der Messwerte begonnen. Nach etwa einer Minute wird die Drehzahl um 200 U/min gesenkt und diese Stufe wieder so lange beibehalten, bis sich die CPU-Tmeperatur nicht weiter verändert. Auch dieser Zustand wird dann ~1min geloggt. Insgesamt wird der Prozess so lange durchgeführt, bis die Lüfter keine Veränderung mehr zulassen. Zu jeder Zeit wird auch die Raumtemperatur mit zwei externen Sensoren ermittelt und ebenfalls geloggt.
Insgesamt erhält man somit einen Datensatz, aus dem sich die Differenz zwischen Raum- und Proessor-Temperatur sehr genau bestimmen lässt und das für ein breites Drezahl-Spektrum. Für jede Stufe wird auch der Schalldruckpegel ermittelt, allerdings werden hierfür auch Gehäuselüfter noch weiter gedrosselt und zudem die Front-Tür des Gehäuses geschlossen, welche während des Testdurchlaufs sonst offen steht.
Messwerte: Temperatur
Wie bereits eine Seite zuvor geschrieben, wurden alle Kühler unter identischen CPU-Bedingungen getestet. Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponenten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichliche Änderungen der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Neben der Fixierung des Takts sowie der Spannung des Prozessors, wurde auch die Drehzahl der Lüfter im Gehäuse auf 600U/min fixiert, so ergibt sich eine ideale Vergleichsgrundlage aller Modelle.
Wie man erkennen kann, gibt es bei gleicher Drehzahl kaum einen Leistungsunterschied zwischen der Corsair iCUE H115i RGB Pro XT und der Corsair iCUE H115i Elite Capellix. Wirkliche Veränderungen scheint es an der Pumpe und der Bodenplatte also nicht zu geben. Der geringe Unterschied kann entweder der Messungenauigkeit zugesprochen werden oder aber die Beleuchtung der Lüfter zahlt doch ihren Tribut. Abwärme strahlen RGB Dioden nämlich schon ab. Gegen den Rest kann sich die AiO natürlich aufgrund des größeren Radiators durchsetzen.
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Zentimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Dabei wird die Front-Tür geschlossen. Die drei im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 400 U/min fixiert. Die Lüfter auf der Grafikkarte sowie im Netzteil stehen still.
Etwas merkwürdig fällt die Messung der Lautstärke aus. Die beleuchtete Variante der Corsair ML140, also die ML140 RGB wurden etwas lauter gemessen, als die unbeleuchteten. Natürlich gibt es auch bei Lüftern eine Streuung, aber der Unterschied ist schon signifikant. Eine Begründung konnte dafür nicht gefunden werden. Das macht die Corsair iCUE H115i Elite Capellix insgesamt zur neuen lautesten Wasserkühlung des Testfeldes. Anmerken muss man hier, dass die Pumpe während des Tests im Intensiven Profil (~2700 U/min) lief. Im Profil Balance (~2500 U/min) konnte die Pumpe mit 31,4dB dabei sogar lauter gemessen werden, wohingegen im Leise Profil (~2300 U/min) nur noch 29,4dB gemessen wurden. Gesagt werden kann, dass man die Pumpe in jeder Einstellung hört und zwar immer anders. Mal ist sie leise am surren, mal brummt sie eher. Absolut still ist sie nie.
Zusammenhang von Lautstärke und Kühlleistung
Die beiden vorherigen Seiten liefern zwar schon Messwerte, aber so richtig interessant wird es erst, wenn man die Messung der Temperaturen mit den gemessenen Lautstärke-Werten in Zusammenhang bringt. Hier offenbart sich sozusagen die Effizienz der Kühler. Folgend wird also die Kühlleistung bzw. die Temperaturdifferenz zwischen CPU und Raumluft über der erzeugten Geräuschkulisse aufgetragen.
Durch die etwas höhere Lautstärke der Corsair iCUE H115i Elite Capellix kann sie bei der Kühleffizienz nicht mit der Corsair iCUE H115i RGB Pro XT mithalten. Vor allem im niedrigen Lautstärke-Bereich können sich fast alle anderen Wasserkühlungen vor die vorliegende Kühlung setzen, da diese einfach nicht so weit nach unten geregelt werden kann. Dies wäre nur mit der Pumpe im Leise Profil möglich, wodurch aber die Leistung abnehmen würde. Am Ende reicht es für das Modell mit 280mm Radiator nicht ganz die NZXT Kraken X53 bei gleicher Lautstärke zu schlagen, obwohl diese nur einen 240mm Radiator besitzt.
Fazit
Nachdem die letzten Updates des Corsair AiO-Wasserkühlungs-Sortiments eher kosmetischer Natur waren, bringt der Hersteller mit der neusten Serie auch mal wieder technische Neuheiten - und diese machen durchaus einen entscheidenden Unterschied aus. Die Corsair iCUE H115i Elite Capellix als exemplarisches Modell der Serie kommt in gewohnt guter Verarbeitungsqualität daher. Soll heißen, dass es nichts zu meckern gibt. Das darf schon erwähnt werden, weil man bei der Pumpeneinheit einen komplett neuen Weg gegangen ist und das alte Design nicht erneut aufgewärmt hat. Die Einheit aus Kühler und Pumpe wächst dabei in die Höhe, was aber nicht als störend empfunden wird. Die neue Optik ist auch bereits einer der technischen Änderungen geschuldet. Unter dem Deckel sitzen 33 Capellix RGB LEDs, welche sich in 21 Zonen zusammenfassen. Die versprochene Helligkeit erreichen sie in dem der Diffusor für eine gleichmäßige Ausleuchtung sorgt. Optisch schon ein Leckerbissen und wieder eine Möglichkeit, sich mehr bei der Beleuchtung in iCUE auszutoben. Eine weitere Anpassung betrifft die Konnektivität der Einheit. Stromversorgung, Lüfter-Anschlüsse und USB-Verbindung sind in einem Kabel gebündelt, welches zum neuen Hirn geführt wird. Keine Ändeurngen hat das Montage-System erfahren, was auch gut so ist. Es funktioniert einfach und bietet eine hohe Kompatibilität.
Denn die Steuerung wird in den Corsair iCUE Comannder CORE ausgelagert . Es handelt sich dabei sozusagen um eine Light-Variante des Commander Pro. Er bietet sechs Lüfter- sowie RGB-Kanäle und kann damit mehr als nur die Wasserkühlung ansteuern. Eine sehr clevere Umsetzung, mit welcher man das gesamte Lüftungs-System überwachen und einstellen kann, zumindest in einem typischen System. Natürlich wird der Controller per iCUE angesprochen, was das ganze komfortabel und einfach gestaltet.
Neu sind auch die eingesetzten Lüfter. Die Corsair ML140 RGB Lüfter setzen auf das hochwertige Lager der ML RGB Pro, kommen ohne Entkopplung, dafür aber mit der doppelten Anzahl (acht statt vier) an Dioden daher. Beim vorliegenden Sample konnte die Lautstärke der Corsair iCUE H115i RGB Pro XT nicht reproduziert werden, welche die Corsair ML140 verwendet. Insgesamt schneidet die Elite Capellix im Kapitel Lautstärke etwas schlechter ab. Leise lässt sie sich dennoch betreiben, wobei auch gesagt werden muss, dass man die Pumpe schon immer ein wenig hören kann.
Insgesamt lässt sich eigentlich nur wenig an der Corsair iCUE H115i Elite Capellix aussetzen. Der Preis ist zwar schon hoch gegriffen, dafür erhält man aber auch eine vollwertige Lüfter- und Lichtsteuerung. Für das vorliegende Modell mit 280mm Radiator werden 169,90€ aufgerufen. Bei der Corsair iCUE H100i Elite Capellix mit 240mm sind es 159,90€ und bei der Corsair iCUE H150i Elite Capellix mit 360mm Radiator 189,90€. Insgesamt kann der Wasserkühlung eine Empfehlung ausgesprochen werden, insofern man Fan von Beleuchtung im Rechner ist und plant weitere Komponenten des Herstellers zu verbauen.
Corsair iCUE H115i Elite Capellix