Mit dem Zusatz "PRO" in der Bezeichnung hatte Corsair beim Vengeance RGB den Wechsel von einfarbigen zu mehrfarbigen RGB LEDs eingeläutet. Bei den AiO Wasserkühlungen hatte man zuvor jedoch schon diese Bezeichnung vergeben, obwohl die Beleuchtung nur einfarbig ist. Es wurde also Zeit für eine neue Bezeichnung. Mit der Corsair Hydro Series H100i RGB Platinum und H115i RGB Platinum erhält man nun zwei AiO Wasserkühlungen, welche neben einer mehrfarbigen Beleuchtung des Pumpendeckels auch auf Corsair ML PRO RGB Lüfter mit Beleuchtung setzen. Was der Hersteller noch geändert hat und wie die Kühlungen abschneiden, erfahrt ihr wie immer in unserem Test.
Auf den ersten Blick könnte man meinen "Meh, einfach nur RGB Lüfter draufgeschnallt...". Man sollte aber schon genauer hinsehen, will man die Corsair Hydro Series H110i RGB Platinum und H115i RGB Platinum mit der jeweiligen PRO Variante vergleichen. Dann fallen einem nämlich weitere Unterschiede auf. Erfreulich finden wir allerdings auch so schon, dass der Hersteller den Schritt Richtung mehr Beleuchtung gegangen ist und noch viel wichtiger, den Preis dafür nicht deutlich nach oben geschraubt hat. Lediglich 15€ bzw 10€ beträgt die Differenz zwischen PRO und Platinum.
Die "RGB-Hater" können wir auch beruhigen. Die Platinum-Modelle sind Ergänzungen zum PRO Lineup, sollen diese also nicht ersetzen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um den einzigen Unterschied, welcher eine Preisdifferenz begründen kann. So wird nun ein weiterer Sockel ab Werk unterstützt und zwar der AMD Sockel TR4 (bzw. SP3). Yeah!
Lieferumfang
Bei der Betrachtung des Verpackungsinhalts bedienen wir uns exemmplarisch an der H115i RGB Platinum. Ein Unterschied zur PRO Serie ist bereits dadurch ersichtlich, dass die Lüfter sowie das Zubehör anders verpackt werden. Auch wenn es vllt. etwas mehr Verpackungsmaterial bedeuten würde, würden wir uns wünschen, dass man die verschiedenen Schrauben und Kits seperat verpackt. Denn es ist nicht gerade wenig enthalten. Sehen kann man zudem hier schon, dass Corsair ein anderes Montage-System verwendet, welches ein wenig an das der be quiet! Silent Loop erinnert. Ein USB Kabel zur Verbindung ans Mainboard darf natürlich nicht fehlen, denn die Beleuchtung und auch die Lüfter wollen natürlich wieder mittels iCUE eingesetellt werden.
Um die technischen Unterschiede zwischen den Serien noch einmal deutlich zu machen, haben wir alle aktuellen Modelle in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Corsair Hydro Series PRO & Platinum - Übersicht | |||||
Modell | H100i PRO | H100i Platinum | H115i PRO | H115i Platinum | H150i PRO |
Radiatorgröße | 240mm | 240mm | 280mm | 280mm | 360mm |
Radiatordicke | 27mm | 27mm | 29mm | 27mm | 27mm |
Radiatormaterial | Aluminium | ||||
Leistungsangaben Pumpe | |||||
Material (Kühlerboden) | Kupfer | ||||
Geschwindigkeit (U/min) | 2850 U/min (Performance Mode) | 2800 U/min (Extreme Mode) | 2850 U/min (Performance Mode) | 2800 U/min (Extreme Mode) | 2850 U/min (Performance Mode) |
Stromanschluss | SATA-Stecker | ||||
Weitere Details | |||||
RGB Beleuchtung | Pumpendeckel (einfarbig) | Lüfter und Pumpendeckel (mehrfarbig) | Pumpendeckel (einfarbig) | Lüfter und Pumpendeckel (mehrfarbig) | Pumpendeckel (einfarbig) |
iCUE | √ | ||||
Mitgelieferte Lüfter | |||||
Lüfter | 2x 120mm ML | 2x 120mm ML PRO RGB | 2x 140mm ML | 2x 140mm ML PRO RGB | 3x 120mm ML |
Drehzahl @ 100% PWM (U/min) | 2400 | 2400 (2600 gemessen) | 1200 | 2000 (1900 gemessen) | 1600 |
Luftdurchsatz (CFM) | 75 | 75 | 55,4 | 97 | 47,3 |
UVP | 122,90€ | 137,90€ | 144,90€ | 154,90€ | 174,90€ |
Detailansicht
Im folgenden stellen wir die beiden Wasserkühlung exemplarisch anhand der Corsair Hydro Series H115i RGB Platinum im Detail vor. Die Unterschiede zwischen den beiden Kühlungen liegen nämlich tastächlich nur in der abweichenden Fläche des Radiators und der daraus resultierenden Größe der verwendeten Lüfter. Grundsätzlich hat Corsair am Design der PRO Serie festgehalten.
Das heißt, es kommt ein schwarzer Radiator mit Hersteller-Schriftzug zum Einsatz, welcher weiterhin aus Aluminium besteht. Ein wenig schade ist das nach wie vor. Die Schläuche werden weiterhin mit schwarzem Gewebe ummantelt, was eine schicke Optik ergibt. Durchmesser und Flexibilität sind identisch zu den PRO Modellen. Rohrartige Schläuche wie bei der H115i gehören also zum Glück der Vergangenheit an.
Ein weiter Unterschied ist die Anbringung der Schläuche. Statt Kunststoffhülsen kommen welche aus Metall zum Einsatz. Der Nachteil hierdran ist, dass keinerlei Drehung zugelassen wird, was für eine einfache Verlegung nicht sehr förderlich ist. Am Pumpengehäuse sind die Schläuche zumindest an drehbaren Winkeln montiert. Ob dieser Spielraum ausreichend ist, wird sich zeigen müssen. Durch die Corsair ML PRO RGB Lüfter ergibt sich eine weitere Änderung. Aus der Pumpe ragen zwei weitere Anschlusskabel für die Beleuchtung der beiden Lüfter, sodass man nun insgesamt sechs Stecker verlegen muss. Auch hat man das Tachosignal-Kabel bzw. dessen Stecker nun auch zusammen mit dem SATA-Stecker gelegt. Man kann die Kabel dabei einfach auftrennen, um sie an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Die Pumpe setzt auf eine ähnlich Designsprache wie die anderen aktuellen AiO Wasserkühlungen des Herstellers. Das heißt, es kommen sozusagen drei Beleucchtungselemente zum Einsatz. Zwei Ringe werden durch die Aluminium-Kappe getrennt und das Logo im schwarzen Bereich wird auch beleuchtet. Insgesamt verarbeitet der Hersteller hier 16 adressierbare RGB Dioden, sodass flüssige Farbübergänge garantiert werden. Sie teilen sich in vier für das Logo und 12 für die Ringe auf.
Der Micro-USB Anschluss sitzt wieder an der Seite, sodass das USB Kabel nach oben von der Pumpe weggeführt werden kann. Der Boden des Kühlers besteht weiterhin ais Kupfer und auch die Wärmeleitpaste ist bereits aufgetragen. Hier fällt zum einen auf, dass der Boden verschraubt ist, also theoretisch zerlegt werden kann, und zum anderen, dass die Halterung seitlich gesteckt wird und nicht mehr eingedreht wird wie noch bei den Asetek-Systemen.
Die eingesetzten Lüfter sind auch seperat käuflich. Es handelt sich dabei um Corsair ML PRO RGB. Die Lüfter der H100i RGB Platinum setzt diese mit 120mm ein, bei der H115i RGB Platinum kommen 140mm Modelle zum Einsatz. Die kleineren laufen maximal mit 2400 U/min (gemessen haben wir bei unserem Sample maximal 2600 U/min) und die größeren mit maximmal 2000 U/min (hier haben wir maximal 1920 U/min gemessen). Damit erhält die H115i RGB Platinum mehr Potential, da die H115i PRO lediglich mit mmaximal 1200 U/min drehen durfte. Im Vergleich zu den ML Lüftern der PRO Serie, sind die ML Pro RGB nicht nur mit vier adressierbaren RGB Dioden, sondern auch mit Gummi-Entkopplern versehen. Es profitiert also Optik und Geräuschkulisse vom Upgrade.
Ohne Bleuchtung ergibt sich wieder ein gewohntes Bild bzw. das gewohnt dezente Auftreten. Aber der Eindruck verfliegt schnell, legt man Strom an die Wasserkühlung.
Vergleiche mit der Hydro Series H100i PRO
Wir haben schon weiter oben Vergleiche mit der Hydro Series PRO angestellt. Folgend haben wir die markantesten noch einmal in Bild festgehalten. So ist die Pumpeneinheit deutlich verschieden und bietet durch die achteckige statt runde Bodenplatte mehr Fläche. Auch fällt auf, dass die Einheit deutlich dicker ist bzw. höher baut. Schaut man genau hin, sieht man, dass das Aluminium Top der Platinum Modelle leicht geschliffen ist, statt rau wie bei der PRO.
Auch das geänderte Montage-System kann man hier noch einmal im Vergleich sehen. Ob sich die Montage anders gestaltet, klärt die folgende Seite, auf welcher wir die Wasserkühlung auf drei verschiedenen Sockeln montiert haben.
Montage und Druckbild auf verschiedenen Sockeln
Bevor es an die Montage der Wasserkühlung geht, wollen wir einmal mehr zeigen, wie viel Fläche der Boden des Kühlers auf verschiedenen IHS abdeckt. Und hier hat sich tatsächlich etwas getan. So sieht man, dass sogar der IHS von AMDs Threadripper beinahe komplett, zumindest aber die vier Dies vollständig abgedeckt werden. Die Fläche der Wärmeleitpaste ist ebenfalls größer, sodass hier nun auch AMD Ryzen CPUs komplett abgedeckt werden und auch Intels 2066 IHS fast komplett eingenommen wird.
Montage des Kühlers auf dem Intel Sockel 115X
Statt erneut das Mainboard unseres Testsystems auszubauen, habem wir uns das MSI MPG Z390 Gaming Pro Carbon mit Sockel 1151 (v2) herangezogen, welches exemplarisch für die anderen Intel Sockel 1155, 1156 und 1150 steht. Wir fangen hiermit an, weil die Wasserkühlungen bereits im Karton mit der passenden Halterung versehen sind. Um die AiO einsetzten zu können, muss zuvor allerdings das Mainboard vorbereiten.
Man legt dazu die Backplate von hinten auf und dreht dann von vorne die passenden Schrauben in die Gwindehülsen. Ist die erfolgt, sitzt die Backplatre zunächst fest und der Kühler kann aufgelegt werden. Anschließend braucht man nur noch die Rändelmuttern festziehen, wie immer über Kreuz.
Die Montage beim Sockel 2066 haben wir uns gespart, weil hier nur die Backplate eingespart wird und die Abstandsschrauben direkt in den Sockel gedreht werden. Der Rest bleibt identisch.
Montage des Kühlers auf dem AMD Sockel AM4 (u.a. andere)
Auch die Montage auf den AMD-Sockeln ist beinahe unverändert. Wir reden von "den", weil unsere Montage auf dem Sockel AM4 exemplarisch für alle anderen AMD Mainstream-Sockel, also AM2(+), AM3(+) und FM2(+), gilt. Dies liegt daran, dass man die originalen "Nasen" der vorbereiteten AMD-Halterung nutzt. Dazu muss man zunächst die Intel-Halterung abbauen, indem man die zwei Teile zur Seite herauszieht. Anschließend kann man die AMD Halterung wieder einschieben mit den Knicken Richtung Pumpen-Top. Hier montiert man dann die Ösen, indem man sie mit den Rändelmuttern befestigt. Nur leicht vordrehen erleichtert dabei die Montage auf dem Sockel selbst. Man braucht die Pumpe also nur noch aufsetzen und kann dann den Anpressdruck durch festzeiehen der beiden Muttern erhöhen. Fertig. Weil der Einbau so extrem einfach ist, haben wir die Bebilderung diesmal ausgelassen und verweisen auf den Artikel der Corsair Hydro Series H100i PRO.
Montage des Kühlers auf dem AMD Sockel TR4
Neu ist die Serienmäßige Montage auf AMDs Sockel TR4. Im Grunde ähnelt sie der auf dem Sockel 2066. Der einzige wichtige Punkt ist dabei, dass man die Halterung korrekt herumm einsetzt, damit das Hersteller-Logo nicht auf dem Kopf steht. Denn unten und oben unterscheiden sich beim Sockel TR4. Wir haben als Testobjekt das MSI MEG X399 Creation herausgepickt.
Man braucht nur die jeweiligen Rahmenteile einsetzen, die Abstandshalter in den Sockel eindrehen und kann anschließend schhon die Pumpe aufsetzen. Sie wird dan wieder mit den vier Muttern festgezogen.Wie man sehen konnte, deckt der Kühler zwar viel Fläche des IHS ab, jedoch ist zu wenig Wärmeleitpaste aufgetragen. Hier muss man also selber tätig werden. Bei den anderen Sockel sollte die Menge ausreichend sein.
iCUE Software
Um die AiO Wasserkühlungen zu konfigurieren, kommt einmal mehr iCUE zum Einsatz. Die Corsair Utility Engine ist dabei die zentrale Schnittstelle aller Produkte des Herstellers. Die Hydro Series RGB Platinum Modelle können hier natürlich in der Leistung und der Beleuchtung eingestellt werden.
Die Belegung mit Lichteffekten funkltioniert eigentlich wie bei jedem anderen RGB Produkt. Man legt zunächst über das "+" einen oder mehrere Effekte an und kann diese dann anschließend allen Dioden, Gruppen oder gezielt einzelne LEDs zuteilen. Dazu markiert man diese in der Darstellung mit der Maus per Kasten oder Steuerungstaste und einzelnem Anklicken. Zur Erinnerung: Bei der PRO Serie kann lediglich eine Farbe in der Pumpe gewählt werden oder einfarbige Effekte.
Die Auswahl der Effekte ist wieder identisch zu anderen RGB Produkten, wie der Corsair K70 RGB MK.2 Low Profile Rapidfire. In drei Bereichen unterteilt finden sich unzählige Effekte, welche sich wiederum noch selbst anpassen lassen. Eigentlich sollte hier bereits für jeden etwas dabei sein. Ansonsten lassen sich über das mehrfache Einfügen von verschiedenen Effekten auch neue erfinden.
Positiv hervorheben kann man hier auch, dass man ein Beleuchtungsprofil auch in den Speicher der Platinum-Wasserkühlung laden kann. Dieses wird dann abgerufen, wenn kein iCUE installiert ist bzw. nicht geladen wurde. Für diejenigen, die sich an einem Software-freiem System erfreuen, die beste Lösung. Denn auch die Tastaturen des Herstellers können umfangreiche Profile im OnBoard-Speicher ablegen, sodass man nach der Anpassung theoretisch auch auf iCUE verzcihten könnte, ohne dass einem die Beleuchtungsoptionen flöten gehen.
Unter Optionen verbirgt sich die Anpassung der Pumpen- und Lüfter-Geschwindigkeit. Vier Profile sind bereits vorhanden, von denen sich aber nur zwei auf die Pumpe übertragen lassen. Generell klickt man das jeweilige Profil an und wählt danach die zu belegende Hardware aus. Auf die Pumpe treffen nur Quiet und Extreme zu.
Wählt man hier wieder das "+" aus, kommt man zur individuellen Konfiguration. Hier kann man dann drei Typen unterscheiden. Zum einen lässt sich eine feste PWM Stufe oder feste Drehzahl bestimmen, zum anderen kann man auch eine eigene Lüfterkurve definieren. Dabei hat man immer die Wahl, an welchen Temperaturwert die Kruve gekoppelt sein soll. Erwähnen muss man dabei, dass iCUE eigentlich jeden Sensor des Boards, CPU und GPU ausliest.
Weiterhin lassen sich Diagramme erstellen und Benachrichtigungen konfigurieren. Ebenfalls positiv ist der Punkt Beleuchtungssetup. Hier kann man auswählen, welche Lüfter an der jeweiligen RGB Platinum AiO angeschglossen werden. Neben den enthaltenen ML PRO RGB Lüftern, kann man auch HD und LL-Lüfter montieren und konfigurieren. Wir finden das besonders gut, da man somit einfach für ein Beleuchtungs-Upgrade sorgen kann.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Unser komplettes Testszenario haben wir im seperaten Artikel nochmals aufgelistet. Nachfolgend nochmal ein kurzer Abriss des Ganzen. Beginnen wir zuerst mit dem reinen Hardware-Part. Unsere Wahl beim Gehäuse fiel folgerichtig auf das Phanteks Enthoo Luxe, da diese eine schier unendliche Anzahl von Montagemöglichkeiten für Lüfter und Kühler bietet. Gestellt wurde das Gehäuse von unserem Partner Caseking. Als einer der wenigen ATX-Gehäuse am Markt, kann es im Auslieferungszustand und ohne weitere Anpassung, Radiatoren mit einer Größe von bis zu 360 Millimeter aufnehmen. Also genau richtig für kommende All-in-One-Kühlungen.
Trotz der scheinbaren Größe wird mit dem Phanteks Luxe ein Gehäusetyp dargestellt, welcher als guter Richtwert für die meisten Leser angesehen werden kann. Neben all den praktikablen Funktionen, bietet das Gehäuse auch einiges fürs Auge. Im Inneren wurde alles auf maximale Flexibilität getrimmt, so dass der Kühlerwechsel ohne weiteres von Statten gehen kann. Das hervorragende Kabelmanagement tut sein Übriges dazu bei.
Die Steuerung aller Lüfter wird von einer Scythe Kazemaster übernommen. Die Lüfterumdrehungen sind ebenfalls fixiert, dazu aber später mehr. Für die erste Montage stand der Noctua NH-D15 Modell. CPU-Kühler können im Übrigen mit einer Gesamthöhe von bis zu 193 Millimeter verbaut werden – also mehr als genügend Platz. Als Gehäuselüfter verwenden wir die ab Werk verbauten Phanteks Lüfter in der Front (200mm), auf der Rückseite (140mm) und im hinteren Top-Bereich (140mm).
Intel Z77 Lukü-Hardware Setup | ||
Prozessor: | Intel Core i5-2500K (Retail) | |
Mainboard: | ASUS P8Z77-V LE | |
Storage: | WD Caviar Blue 320GB (WD3200AAJS) | |
RAM: | 8GB Kingston HyperX Genesis (KHX1866C9D3K3) | |
Netzteil: | be quiet! Straight Power 10 - 700W | |
Grafikkarte: | ASUS HD 7970 DirectCU II | |
Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
Grafiktreiber: | - | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 |
Testverfahren Hardware
Die Belastung des Prozessors übernimmt Prime 95 v27.6 (In-place large FFTs), ein forderndes Belastungsprogramm, welches eine recht gleichbleibende Belastung der CPU bietet. Der Prozessor wird 20 Minuten lang belastet, am Ende der Belastungszeit wird für 5 Minuten die Durchschnittstemperatur der CPU-Kerne eins bis vier durch AIDA64 5.20.3400 ermittelt. Die Steuerung der Lüfter realisieren wir mit einem Scythe Kazemaster. Die im Gehäuse beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Aus den in den Testläufen ermittelten Daten errechnen wir dann die Temperatur der CPU in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, wurden in den Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Somit sind die Angaben in den Tabellen Grad Celsius Angaben. Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen, im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich.
Messwerte: Hardware
Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponeten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichlich Änderungen der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Wir messen in zwei Szenarien:
Intel Core i5-2500K @ 3,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Ausgehend von den Änderungen der Platinum-Modelle im Vergleich mit den PRO-Modellen, haben wir natürlich mit abweichenden Messungen gerechnet. Insgesamt schlagen sich die AiO Wasserkühlungen aber sehr ähnlich zu ihrer Verwandtschaft. Der kleine Rückstand der H100i RGB Platinum zur H100i PRO kann schon beinahe als Messungenauigkeit abgetan werden. Hat man also weniger Platz im Gehäuse zur Verfügung bzw. nur einen 240mm Einbauplatz, kann man statt zur PRO auch zur Platinum greifen ohne Leistungseinbußen. Mehr Leistung erhält man mit der H115i RGB Platinum. Diese setzt sich sogar leicht vor die H115i PRO. Wir vermuten, dass es hier nicht unbedingt der Ungenauigkeit geschuldet ist, sondern auch am Radiator liegt. Denn dieser ist 2mm schmaler, was einem geringeren Widerstand zur Folge hat. Bei niedrigen Drehzhalen hat sie also einen leichten Vorteil die Luft wegzufördern.
Intel Core i5-2500K @ 4,40Ghz Case-Lüfter: 600 U/min, Radiator-Lüfter 1000 U/min
Erhöht man die Heizlast, zeigt sich im Groben eigentlich ein ähnliches Verhalten wie bei geringer Last. Während die H100i RGB Platinum leicht hinter der H100i PRO zurückfällt, kann sich die H115i RGB Platinum vor die H115i PRO setzen und kommt dabei sogar der H150i PRO nahe. In Summe sind beide Wasserkühlungen in der Lage aktuelle CPUs (wir klammern hier erstmal Intel i9-9900K und i7-9700K aus) gut zu kühlen. Da wir mit 1000 U/min sogar unterhalb der Hälfte des Frequenzspektrums der beiden AiOs getestet haben, ist natürlich auch noch Raum nach oben. Andererseits kann man die beiden Kühlungen aber auch mit geringerer Drehzahl betreiben. Die vorprogrammierten Profile liefern hier befriedigende Ergebnisse. Natürlich verhält sich jede CPU anders und auch die Hardware- und Lüfter-Konstellation ist immer eine andere, weshalb wir die individuelle Anpassung der Lüfterprofile jedem ans Herz legen würden.
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Centimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Die beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
An der Lautstärke hat sich nichts getan. Beide Kühlungen arbeiten im Gehäuse verbaut auf dem identischem Niveau der Verwandschaft. Einen Vorteil aus der Entkopplung der Lüfter können sie nicht ziehen, was uns etwas verwunderte. Ein genauerer Blick zeigte, dass die Gummi-Entkoppler der ML PRO RGB Lüfter nicht oder nur minimal auf dem Rahmen der Radiatoren aufliegen. Hier hat Corsair also vielleicht etwas Potential verschenkt, obwohl wir wirklich sagen können, dass die Lüfter hervorragend sind. Lagergeräusche sind nicht zu vernehmen. Besonders interessant ist der "Zero-RPM Mode", welcher die Lüfter ausschaltet. Der Richtwert ist dabei an die Wassertemperatur der AiOs gebunden.
Lautstärke der Pumpe
Die vermutlich neue (?) Pumpe der Hydro Series RGB Platinum-Serie kann insgesamt als ruhig bezeichnet werden. Sie verzichtet nun auf den Balanced Mode und kommt nur noch mit Silent (2300 U/min) und Extreme (2800 U/min) Modus daher. Der erste wird seinem Namen gut gerecht. Schaltet man sie auf die höhere Drehzhal, so ist dies bei einer Lüfterdrehzahl von 1000 U/min zu hören. Aufdringlich ist das Geräusch aber nicht, jedoch lauter bzw. eher wahrnehmbar als die Pumpen der Hydro Series PRO Modelle. In unserem Testsystem geht es im Pegel der Grafikkarte und Gehäuselüfter unter.
Beleuchtung
Die Beleuchtung ist das wahre Highlight der neuen RGB Platinum-Serie. Die ML PRO RGB Lüftter sind dabei nicht neu, sondern schon länger auch einzeln käuflich. Sie verfügen über vier adressierbare RGB Dioden, welche sich unterhalb der Nabe des Rotors verschanzen. Die Leuchtkraft ist gut, allerdings aufgrund der geringeren Anzahl an LEDs geringer als bspw. bei Corsair HD Lüftern. Was wir bei der PRO-Serie wirklich vermisst hatten, hat man nun beider Platinum nachgeholt. 16 RGB LEDs sind hier verbaut UND sie sind einzeln ansteuerbar! Sie teilen sich in vier unter dem Logo und 12 unter den beiden Ringen auf. Somit lassen die coolen Effekte der HD- und LL-Lüfter auch auf die AiO erweitern. Damit man einen besseren Eindruck der Wirkung bekommt, haben wir die H100i RGB Platinum in das Corsair Crystal 570X White RGB eingebaut, wo sie zusammen mit den Corsair Vengeance RGB PRO um die Wette leuchten kann. Was wir übrigens extrem gut finden, ist, dass man die enthaltenen Lüfter der Platinum AiOs auch durch HD oder LL-Lüfter ersezten kann und diese dann ebenfalls wie gewohnt ansteuern kann.
Wirklich interssant wird die Beleuchtung natürlich erst bei bewegter Darstellung. Daher haben wir zur Regenbogenspirale, Visier und Regen jeweils ein GIF erzeugt. Auch wenn diese nicht ganz scharf gestellt sind, lässt sich das Potential dennoch gut erkennen.
Über die Auswahl einzelner LEDs kann man sich zudem sehr individuelle "Muster" erzeugen. So lässt sich eine Ähnlichkeit zur Umbrella-Cooperation beim folgenden Bild nicht abstreiten. Das letzte Bild zeigt ein System in unseren Farben. Theoretisch könnte man jede LED mit einer anderen Farbe belegen und das gezielt.
Fazit
Kommen wir zum Fazit der Corsair Hydro Series RGB Platinum, was im Grunde genommen für beide Wasserkühlungen gezogen werden kann, da es bis auf die Größe und damit der Leistung beinahe keine Unterschiede zu verzeichnen gibt. Rein Optisch sind die Unterschiede zur PRO-Serie zunächst einmal nicht besonders markant, so lange kein Strom anliegt. Die Wasserkühlungen sind als eher schlicht anzusehen und der nun geschliffene Ring des Pumpendeckels wirkt noch einmal etwas hochwertiger. Durch die schlichte Farbwahl dürften sich die AiOs auch beinahe in jeden Built gut einfügen können. Warum wir dies betonen? Natürlich weil die Optik bei der RGB Platinum der entscheidende Faktor ist. Die RGB Beleuchtung wurde auf ein deutlich höheres Level geschraubt. Nicht nur, dass die Pumpe nun 16 adressierbare Dioden besitzt, die Steuerung enthält sozusagen einen RGB Hub mit zwei Anschlüssen für ML-, HD- oder LL Lüfter. Die ML PRO RGB Lüfter des Lieferumfangs machen dabei schon einen guten Job was Lautstärke und Leistung angeht, bei der Beleuchtung können sie aber nicht mit den anderen Lüfter des Herstellers mit mehr LEDs mithalten. Gemeint ist, dass sie lediglich vier DIoden besitzen, was die Effekte etwas einschränkt, aber auch die Helligkeit ist nicht ganz auf dem Niveau der anderen Lüfter-Modelle. Ein klein wenig schade ist es schon, dass man nicht zumindest HD-Lüfter als Partner gewählt hat.
Der Wechsel der Pumpeneinheit und des Montagesystems ist etwas zwiegespalten. Einerseits ist es super, dass nun alle aktuellen Sockel direkt ab Werk unterstützt werden und auch die Halterung selbst macht einen, subjektiv betrachtet, besseren Eindruck als bei der PRO Serie, allerdings müssen wir festhalten, dass das Geräusch der Pumpe im Vergleich zur PRO Serie eher wahrgenommen wird. iIm Quiet Mode geht das sonore Summen vermutlich in jedem System unter, im Extreme-Mode könnte der höhere Ton aber schon dem einen oder anderen etwas aufstoßen. Wir reden hier natürlich von Silent-Situationen, in denen auch die anderen Komponenten bereits mit einer sehr geringen Geräuschkulisse überzeugen. Die Lüfter sind jedenfalls wieder sehr gut.
Die ML PRO laufen seidenweich, können bei Bedarf aber auch ordentlich zulangen. Dass die Nenndrehzahlen verfehlt wurden, finden wir aber etwas merkwürdig. Solch eine Streuung sind wir sonst nicht von Corsiar gewohnt. Leistungstechnisch fügen sich die beiden Wasserkühlungen wie erwartet ein. Abstriche oder Boni braucht man im Vergleich der PRO Serie nicht erwarten, auch wenn die Messungen leicht zugunsten der H115i RGB Platinum ausgefalllen sind. Negativ muss man ein immer noch weit verbreitetes Problem von AiO Wasserkühlungen anführen. Es kommt immer noch ein Aluminium-Radiator zum Einsatz, was in Verbindung mit dem Kupfer-Boden des Kühlers zu elektrochemischen Reaktionen führt. Man kann diese zwar durch Zusätze verlangsamen, aber nie unterbinden.
Ziehen wir den Preis hinzu, so ist die Corsair H100i RGB Platinum mit 137,99€ (UVP) noch einmal 15€ teurer als die H100i PRO. Betrachtet man aber, dass zwei ML120 (24,90€) so viel kosten wie ein ML120 PRO RGB Lüfter, scheint der Aufpreis mehr als fair, da die Pumpe ja ebenfalls überarbeitet wurde. Im Vergleich zur Cooler Master MasterLiquid ML240R ARGBbietet man eine ähnliche Leistung, allerdings ist die iCUE Steuerung deutlich umfangreicher und auch ausgereifter. Den Preisunterschied wird vermutlich die Zeit wieder richten. Denn die PRO liegt aktuell bei ~100€, was 25€ unter der UVP liegt. Somit könnten wir uns vorstellen, dass die H100i RGB Platinum in ähnlichen Preisgefilden wie die Cooler Master AiO landet. Hier würden wir dann die Corsair Kühlung immer vorziehen.
Corsair H100i RGB Platinum | ||
Wasserkühlung Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | |
+ hochwertige Verarbeitung | - Lüfter LEDs könnten |
Die H115i RGB Platinum liefert insgesamt ebenfalls eine sehr gute Performance ab und konnte im Kühltest sogar etwas Abstand zur H115i PRO aufbauen, wenn auch vernachlässigbar. Sagen wollen wir damit nur, dass man mit dem Einzug der viel cooleren Beleuchtung keine Abstriche bei der Performance verbuchen muss. Mit dem größeren Radiator dürfte sie für aktuelle Prozessoren keine Probleme darstellen, insofern diese nicht durch ihre eigen Konstruktion in Limits laufen (*hust* Intel). Bedenken muss man hier aber bspw. dass der von uns präferierte Einbauplatz im Deckel des Gehäuses in vielen der eigenen Gehäusen (z. B. Crystal 570X RGB) zu Konflikten mit dem Mainboard führen kann.
Corsair H115i RGB Platinum | ||
Wasserkühlung Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | |
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