Mit dem Corsair 5000D Airflow bzw. der gesamten 5000er Gehäuse-Serie erweitert der Hersteller sehr umfangreich, sein bestehendes Portfolio um zahlreiche Varianten. Entweder klassisch, oder optisch auffällig, für die meisten dürfte etwas dabei sein. Mit dem Corsair 5000D Airflow haben wir uns die vermeintlich kühlstärkste Version ins Haus geholt und auf den Prüfstand gestellt. Die Erwartungen waren hoch, hat die 4000er Serie doch bereits schon sehr gut abgeliefert.
Wie schon geschrieben, geht man jetzt mit der Corsair 5000er Serie einen Schritt weiter, als wir es schon vom Corsair 4000X RGB oder dem Corsair 4000D Airflow her kannten. Diese Gehäuse sind im kompakten Midi Tower Design eingegliedert und in der Größe im Innenraum gewisser Maßen limitiert. Das uns vorstellige Corsair 5000D Airflow ist daher nochmals größer und bietet speziell für eine Wasserkühlungsmontage nochmals deutlich mehr Möglichkeiten, die wir im Laufe des Artikels umfangreich beleuchten werden. Nachfolgend nochmal gleich vorne weg der Unterschied zwischen dem Corsair 5000D Airflow, sowie den beiden Corsair 4000D Airflow bzw. Corsair 4000X RGB:
Sehr interessant ist auch der Aspekt, dass Corsair in Summe mit den 5000er Modellen sechs mögliche Varianten anbietet. Drei verschiedene in der Grundausrichtung, sowie auch die Farbe Schwarz und Weiß als Wahlmöglichkeit. Auch unterscheiden sich dabei die Preise von 154 EUR (5000D / Airflow) sowie dem 5000X RGB (mit 189 EUR). Die Farbwahl zieht keinen Preisunterschied nach sich. Beim 5000(D) sind jeweils ab Werk immer zwei der neuen Standard-Lüfter verbaut, welche mit „AirGuide Technologie“ ausgestattet sind und sich bereits als sehr laufruhig (bei Regelung) herausgestellt haben. Wählt man die X-Ausführung, bekommt man gleich drei 120mm SP RGB Elite Lüfter mit dazu. Kommen wir mal gleich zum Preis. Mit der ausgewiesenen UVP von 154 Euro reiht man sich bspw. auf Augenhöhe mit einem Silent Base 802 ein, welches zugleich aber eine minutenschnelle Metamorphose vollziehen kann und man nicht ein separates Modell erwerben muss...
Was ist jetzt neu am Corsair 5000(D/X)? Zum einen hat man den gesamten Body auf Steroide gesetzt und deutlich anwachsen lassen, aber auch um einige sehr interessante bzw. pfiffige Features erweitert. Die Front- und Top- sind weiterhin bekanntem Steckmechanismus zu entfernen, im Innenraum bekommt der Nutzer nun recht coole Verblendungen die zum einen die Optik aufwerten, mehr Gestaltungsmöglichkeiten für den Hardware-Aufbau bieten und u.U. auch den Airflow verbessern können.
Das Gehäuse im Überblick | ||
---|---|---|
Mainboard-Format(e) | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX, E-ATX (305 x 277mm) | |
Bezeichnung | Corsair 5000D Airflow | |
Formfaktor | Midi-Tower | |
Preis-Gehäuse | 149,00 EUR | |
Hersteller-Homepage | www.corsair.com | |
Sonstige Eckdaten | ||
Laufwerke | 2 x 3,5 Zoll 4 x 2,5 Zoll | |
Lüfter | Front: Heck: Top: | 3x 120mm / 2x 140mm (1x 120mm vorinstalliert) 1x 120mm (1x 120mm vorinstalliert) 2x 120mm / 2x 140mm |
Radiator-Support | Front: Top: | 360mm, 280mm, 240mm, 140mm, 120mm 360mm, 280mm, 240mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | 170 mm | |
max. GPU-Länge | 420 mm | |
max. Netzteil-Länge | 225 mm | |
Material-Gehäuse | Stahl, Kunststoff, Glas | |
Gewicht | 7,9 kg | |
Maße | 520 x 245 x 520 mm (L x B x H) | |
Sonstiges | Tempered Glass Seitenteil 1x USB 3.0, 1x USB 3.1 Type-C | |
Farben | Schwarz / Weiß |
Impressionen Außen
Das Äußere Design des 5000D Airflow ist das wieder recht schnell erklärt, ist es im Grunde genommen doch exakt so gestaltet, wie wir es schon von der kleineren 4000er Serie kennen. Ein paar kleine Unterschiede gibt es aber dennoch. Die Front besteht wieder aus einem massiven Stahlblechelement, dass sich mittels kleiner Haltenasen sehr einfach entfernen bzw. wieder ranstecken lässt. Für den schnellen Zugriff am Chassis nahezu perfekt. Selbiges Konstrukt findet sich auch auf der Oberseite wieder, aber dazu gleich. Damit auch ordentlich viel Luft hineingeschaufelt werden kann, sind die Einlässe sehr großzügig gestaltet, die Bedingungen für ein sehr gut durchlüftetes Gehäuse sind also super.
An der Seite wird wieder ein Tempered Glas Element verbaut, dass sich sehr einfach abnehmen lässt. Wer die Front gänzlich geschlossen haben möchte, also auch ohne „Durchguck“, der kann auch das klassische Corsair 5000D kaufen. Das Seitenteil ist im Vergleich bei der weißen Variante im Vergleich zum 5000D (in Schwarz) nicht getönt. Zudem ist dieses selbst hochwertig ausgeführt und zusätzlich noch mit einem Rahmen versehen, sodass etwaige Schlitze vom Chassis nicht ausgemacht werden können. Eine Sache sollte auch Erwähnung finden, bei Corsair selbst kann man sich auch die gewünschten Front- und Top-Abdeckungen nachkaufen, da sie alle zueinander kompatibel sind. So lassen sich interessante Kombinationen kreieren.
Das IO-Panel setzt erfreulicher Weise auf aktuelle Technik in Form eines USB 3.0 Typ-A, als auch zweier USB 3.1 Typ-C-Stecker, also einen mehr als es bei der 4000er Serie der Fall ist. Der entsprechend kompakte Stecker für das Mainboard ist natürlich mit vorhanden. Wer hier wert darauf legt, sollte prüfen, ob die entsprechende Gegenstelle am Mainboard auch vorhanden ist, an unserem MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi nämlich nicht… Auch kommt hier der neue Farbcharakter von Corsair wieder zum Vorschein (Gelb). Unter anderem am USB-Stecker, der Staubschutzabdeckung oder den Rändelschrauben an der Rückseite, überall finden sich kleine gelbe Farbakzente.
Blicken wir in Richtung des restlichen Top-Bereiches. Diese Blende kann wie schon die Front, sehr einfach abgenommen werden. Darunter befindet sich ein großer Freiraum der zum einen thermische, also weitere Vorteile in der Praxis bietet. Genauer gehen wir im Bereich der Wasserkühlungs-Montage darauf ein. Das angesprochene Gitter ist recht einfach ausgeführt und wird mittels Magnetstreifen gehalten am Rahmen gehalten, erfüllt seinen Job aber gut. Selbiges findet man u.a. auch beim be quiet Pure Base 500 oder DX sowie einigen Fractal Design Gehäusen wieder. Der kleine gelbe Zipfel hat zudem auch die Funktion, dort einfach anfassen und das Gitter anheben zu können. Ein nettes Details, welches erst beim zweiten Blick auffällt, auch hier wurde das gleiche Dreieckmuster eingearbeitet.
Auf der Unterseite findet sich nichts weiter Spektakuläres wieder. Die vier Standfüße welche keine große Dämpfungsfunktion innehaben, sind auch wieder fest am Chassis verschraubt. Dazwischen befindet sich noch ein kleines Staubschutzgitter das für das Netzteil zuständig ist, sofern man jenes so montiert, dass es „Frischluft“ von unten einziehen soll. Apropos Netzteil, ein separater Rahmen für die vorherige Montagevorbereitung wie man es bspw. ebenfalls bei be quiet! vorfindet, gibt es hier leider nicht.
Nochmals erwähnen sollte man unbedingt die Seitenteile. Diese sind in ihrer haptischen Verarbeitung endlich da angekommen, wo sie hinsollen. Kleine Details wie ein Abdeckstreifen, hochwertige Rändelschrauben die fest dranbleiben, als auch ein pfiffiger Mechanismus zum Arretieren bei der „Montage“. Das Zusammenspiel dieser Details gefällt mir sehr gut.
Was bleibt in Summe zu sagen? Corsairs Gehäuse sind erwachsen geworden. Wie wir gleich auf der nächsten Seite sehen werden, steigt auch ein wenig der „Anspruch“ an die Montage. Auf jeden Fall verfolgt man eine Sprache bei der Gestaltung der Chassis, um so auch den Wiederkennungswert am Markt zu erhöhen. Auf der nächsten Seite geht es mit der Betrachtung des Innenraums weiter.
Impressionen Innen
Kommen wir mal zum Inneren, welches im Grunde genauso geradlinig gestaltet wurde, wie das Äußere es schon vermuten lässt - und das ist keinesfalls negativ zu bewerten. Man bekommt nun noch mehr Platz geboten als es schon beim 4000er der Fall war. Beim CPU-Kühler stehen weiterhin insgesamt 170mm n der Höhe zur Verfügung. Bei der Grafikkartenlänge nun auf maximal 420mm Platz „aufgerüstet“. Die maximale Netzteillänge wird mit 225mm angegeben, aber nur wenn man den HDD-Käfig versetzt respektive ausbaut. Im Auslieferungszustand ist das so nämlich nicht nutzbar. Und ein SFX-Netzteil wird wohl kaum jemand darin verbauen. Erfreulich ist aber auch, dass sogar E-ATX-Mainboards unterkommen können. So steht einem performanten System auch in diesem vermeintlich kompakten Gehäuse nichts im Wege.
Was wirklich Schade ist, dass man bei diesem großen Korpus zum einen nur zwei 120mm Lüfter vormontiert und auch generell am Heck nur 120mm Ausführungen verbauen kann. Das hätte man besser lösen können. Auch wäre das Upgrade auf 140mm Lüfter im Auslieferungszustand, sowie auch in der Anzahlerhöhung die deutlich bessere Wahl gewesen wäre. Wie man es aktuell recht gut macht, ohne dabei immer den gleichen zu nennen, zeigt man bei be quiet!. Mit einer Grundausstattung von drei Lüftern (140mm – Pure Wings 2) ist hier die deutlich potentere Lösung vorab installiert – gerade bei einem designierten Airflow-Gehäuse. Wenn man das direkt vergleich, scheint die 5000X RGB Variante das bessere PL-Verhältnis zu haben, kostet einer der verbauten RGB-Lüfter allein schon knapp 20 Euro. Komisch warum man diesen Aufbau so gewählt hat…
Trotz der genannten Kritik besteht die Möglichkeit, eine hohe Anzahl an Lüfter zu verbauen. Insgesamt kann man an der Front drei 120mm, im Heck einen, und im Top ebenfalls drei 120 mm Lüfter montierten. Nach Umbau kann auch noch drei weitere im Seitenteilbereich unterbringen. Jetzt wieder ein aber, es lassen sich in der Front nicht drei 140mm Modelle gleichzeitig unterbringen! Eigentlich handelt es sich dabei nur um wenige Millimeter, schuld scheint wohl das Aufnahme-Bracket zu sein, dass sehr nützlich ist aber eben auch diesen Umstand erzeugt – schade drum. Einen
Blickt man jetzt auf die Rückseite, bekommt man erfreulicher Weise eine cleane Optik geboten die mittels einer effektiven Tür erzeugt wird. Dies hat den Vorteil, dass das Kabelwirwar nicht vom Seitenteil noch herangedrückt werden muss. Wer darauf verzichten will, entfernt sie einfach. Die Aussparung für die seitliche Lüftermontage hatte ich bereits angesprochen, diese hat auch ein Staubschutzgitter am Seitenteil bekommen, welches magnetisch hält und sich einfach herausnehmen lässt. Den Halterahmen selbst kann man ebenfalls herausschrauben, was aber ein wenig tricky ist, da die Schrauben unter den Velco-Stripes liegen. Diese müssen entweder rausgezogen oder zur Seite geschoben werden (siehe Abbildung). Des Weiteren hat Corsair einen kleinen PWM-Hub mit integriert, an dem sich sechs Lüfter anschließen und bspw. übers Mainboard steuern lassen.
Etwas schade ist der Umstand, dass man den HDD-Tray nicht verbaut lassen kann, ist das verwendete Netzteil etwas länger. Wie in unserem Testsystem, wäre die Montage des Dark Power Pro 11 nicht möglich gewesen. Folglich konnte man den Rahmen nur entfernen. Es besteht zudem auch die Möglichkeit ihn eine Position weiter nach Links zu schieben. Insgesamt können vier 2,5 und zwei 3,5 Zoll Laufwerke verbaut werden.
Insgesamt gefällt mir das Kabelmanagement aber sehr gut, da nun dank des größeren Chassis auch mehr Platz in der Tiefe vorhanden ist. Anders herum gesprochen ist dieser auch notwendig, wenn man sich beispielsweise das Gehäuse mit Corsair RGB (iCUE) Lüftern vollpflastert, da die Anschlusskabel verdoppelt werden. Das von Corsair getaufte „RadipRoute“ Kabelmanagement funktioniert auch hier wieder sehr gut und hat sogar noch weitere kleine Details hinzubekommen. Wie man im Verlauf des Artikels auch sieht, konnte ich die Kabel akkurat und ohne großartiges Fummeln verlegen, das gefällt! Zusätzlich kann man seine Kabelstränge nun auch mit Velco-Stripes befestigen und für eine aufgeräumte Rückseite sorgen. Zusätzliche liegen im Übrigen auch dem Lieferumfang mit bei.
Als Lüfter verbaut Corsair ja die besagten Standardmodelle in 120mm, meiner Meinung hätten es definitiv mehr und auch 140mm Versionen sein müssen. Eine konkrete Bezeichnung haben jene nicht erhalten. Es sind aber die gleichen, wie schon beim 4000D Airflow, die dort schon eine solide Leistung gezeigt haben.
Hardware-Einbau
Schaut man sich das fertig montierte Ergebnis an, fällt die farbenfrohe Kunde des Gehäuses auf, die zugleich aber auch stilsicher kann (Individualisierung der Farben) und zugleich auch vom Design des Chassis selbst ausgeht. Jedenfalls ist so mein subjektives Empfinden, was das 5000D angeht. In der schwarzen Ausführung dürfte das Ganze dann vermutlich wohl wirklich dezent ausfallen. Die Montage selbst lief ohne wirkliche Probleme von Statten.
Leider hängt die MSI RX 5700 XT doch schon arg durch, was aber als Eigenart der Grafikkarte angesehen werden kann. Ansonsten kann man in Verbindung mit dem Gehäuse und dem fertig montierten System nicht viel sagen, außer das alles sehr clean, strukturiert und kompromisslos verbaut werden konnte. Aber werfen wir nochmal einen Blick auf die Rückseite.
Rückseitig hatte ich ja schon erwähnt, steht mehr als genügend Platz zur Verfügung, sodass die Kabelbündel auch mal etwas dicker sein dürfen, die hier verstaut werden sollen. Für die Montage, so hatte es sich bei mir herausgestellt, sollte man den zusätzlichen Lüfterrahmen herausschrauben, sowie auch die Abdeckung für den Innenraum, muss man jetzt aber auch nicht zwingend. Wer bei der Standard-Hardware-Kost bleibt, der dürfte hier sehr fix durch sein mit der Montage.
Ebenfalls schon angerissen wurde das Thema des HDD-Schachts, wer ein etwas größeres Netzteil besitzt, sollte diesen einen Platz nach Links umsetzen, da es sonst extrem eng wird. In unserem Fall blieb er raus. Die HDD-Aufnahmerahmen sind ja hinlänglich bekannt, funktionieren werkzeuglos und entkoppeln den Datenträger nicht.
Wasserkühlung-Kompatibilität
Wer eine Wasserkühlung verbauen möchte, der ist hier definitiv richtig aufgehoben. Es hatte sich herausgestellt, dass die Möglichkeiten doch recht umfangreich sind und nicht unerwähnt bleiben sollten, da Corsair noch einige nette Details mit neu ins Gehäuse gebracht hat. An der Front lässt sich ganz bequem ein 360er Radiator unterbringen. Wie zu sehen, haben wir dies mit einem 85mm Derivat vollzogen. Jener kann mitsamt der Lüfter an das Front-Bracket geschraubt und dann spielend einfach mit Rändelschrauben, am Gehäuserahmen arretiert werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass man am PSU-Tunnel die entsprechende Abdeckung wechselt die man auch mitgeliefert bekommt. Man kann also wählen – sehr nett! So entsteht ein optisch geschlossener Bereich.
Das Gleiche Spiel in etwas abgewandelter Form lässt sich dann auch beim Halterahmen für das Seitenteil vollziehen. Extern alles montieren und dann ganz bequem am Gehäuserahmen befestigen. Das Ganze könnte einfacher nicht sein. Speziell in diesem Fall ist man aber etwas limitiert, sofern in der Front auch noch Lüfter verbaut werden sollen (siehe Abbildung mit Maßband). Auch bleibt hier die Restriktion mit 120mm Lüftern aufrechterhalten.
Die Dritte Montagevariante findet im Top statt, hier sollte man ebenfalls vorher messen ob es zu etwaigen Komplikationen mit dem verwendeten Mainboard kommt. Der abgebildete Wärmetauscher von Alphacool hat eine Dicke von 45mm, setzt man auf ein Slim-Modell lassen sich Lüfter und Radiator bequem verbauen. Nichtsdestotrotz kann ohne Problem, vom Gehäuse her betrachtet, ein 360mm Radiator verbaut werden.
Um den Twist vom Top-Bereich zu Ende zu bringen – wer möchte, kann auch ein Push-Pull-Variante verbauen, der Platz dafür ist im Top definitiv vorhanden und auch von Corsair so gewollt. Kleine Durchlässe für die Stromkabel sind ebenfalls vorhanden. Insgesamt bekommt man recht viele Montagemöglichkeiten geboten, die zudem mit netten Details garniert werden. Jetzt geht es an die Messungen und Last…
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
AMD Ryzen ATX-Gehäuse Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | AMD Ryzen 7 2700X | |
Mainboard: | MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi | |
Storage: | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung: | be quiet Dark Rock 4 | |
RAM: | 2x8GB HyperX Fury RGB DDR4-3200 | |
Netzteil: | be quiet! Straigt Power 11 650W | |
Grafikkarte: | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Betriebssystem: | Windows 10 | |
Grafiktreiber: | Adrenalin 19.11.1 | |
Temperaturmessung
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt der Wert)
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta T Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischer Weise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgertät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht die Vergleichsbasis aufzufüllen, so dass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
In unserem Overall-Rating platziert sich das Gehäuse im Mittelfeld der bisher von uns getesteten Geräte. Ehrlich gesagt hätte ich das 5000D Airflow weiter vorn im Testfeld erwartet. Streng genommen ist es aber auch keine Überraschung, da die verbauten 120mm scheinbar etwas überfordert sich. Funktioniert diese Konstellation im 4000D doch recht gut, scheint der zu kühlende Bereich einfach zu groß zu sein. Verbaut man hier mehr bzw. größere Lüfter, dürfte sich das Blatt gänzlich drehen.
Lautstärkemessung
Die Lautstärke wird aus 50cm Entfernung gemessen. Zur Lautstärkemessung muss im Grunde genommen gar nichts mehr gesagt werden, die Werte sprechen absolute Bände und sorgen ein wenig für positives Erstaunen. Regelt man die Lüfter herunter und passt die weiteren Bestandteile des Systems an, ist dieses defakto nicht mehr hörbar. Hier marschieren die 4000er und 5000er Gehäuse quasi im Gleichschritt. Unter Last ist das 4000D Airflow marginal lauter, als die beiden kleineren Versionen.
Bei voller Drehzahl ist das Corsair mit dem be quiet! Silent Base 802 absolut auf Augenhöhe, aber nochmals lauter als die kleineren 4000er. Gibt man den Lüftern volle Drehzahl, sind sie im Vergleich zum geregelten Bereich aber wieder deutlich hörbar. In Summe hat man so einiges an Potential im Bereich der Leistungs-Lautstärke-Individualisierung.
Temperaturmessung 800 U/min
Wie schon eine Seite weiter vorn geschrieben, scheinen die beiden Lüfter bei der Größe des Chassis „überfordert“ zu ein. So äußert sich ein Verhalten was wir speziell bei der CPU-Temperaturmessung schon häufiger beobachten konnte, ist der Abtransport der warmen Luft nicht ausreichend, steigt die CPU-Temperatur unproportional im Vergleich zu den restlichen Komponenten an. Wenn man sich davon nicht blenden lässt, kühlt das Corsair recht gut und setzt sich bei der Leistung, auch vor die kleineren Modelle aus gleichem Hause. Wie gesagt, mehr bzw. größere Lüfter werden definitiv noch bessere Werte hervorrufen.
Nochmal zum Hinweis – wir sprechen hier von deutlich reduzierter Drehzahl auf 800 U/min (~6,6V Spannung lag an). Als positiven Nebeneffekt bekommt man dafür absolute Laufruhe des Systems geboten. Mit ein wenig Feinjustierung bekommt auch mehr Leistung.
Temperaturmessung max. U/min
Rein subjektiv empfunden ist ein Volllastbetrieb nie zu empfehlen, da zwar die Temperaturen sich ins sehr Positive entwickeln, dafür aber die Lautstärkeentwicklung sich zum Negativen hin wandelt. Wem das egal ist der kann in der Grundausstattung eine potente Gehäuse-Lüfter-Kombination erwarten was sich letztlich bei den Temperaturen widerspiegelt – so die grundlegenden Annahmen. Die Werte der Airflow-Ausführung enttäuschen aber eher, hier hätten wir uns mehr erwartet. Aber wie schon zigmal geschrieben, die Parameter müssen beachtet werden!
Fazit
Corsair hat mit der Einführung der 5000er Serie konsequent an der eigenen Gehäusegestaltung festgehalten und den schon sehr guten 4000er-Modellen (4000X RGB - 4000D Airflow) ein größeres Gehäuse zur Seite gestellt. Daraus resultieren viele Vorteile und Neuerungen die zum einen sinnvoll sind, praktisch und toll umgesetzt. Gleichermaßen kann der Kunde zwischen dezent und ausfallend wählen. All diese Punkte bringen aber auch gleichermaßen eine Verdopplung des Kaufpreises mit sich und bei der man ganz viel andere Konkurrenz um sich hat.
Die Features welche das Gehäuse bietet, ganz gleich welche Version, sind wirklich toll und funktional. Gerade auch in Bezug auf die mögliche Montage einer Wasserkühlung bekommt man hier viele Details geboten, die einem das „Leben“ vereinfachen. Wehrmutstropfen an dieser Stelle: die Lüftertausstattung ab Werk können wir nicht ganz nachvollziehen. Hier hätte es definitiv, zu mindestens in der Front, 140er Modelle sein dürfen – auch gemessen an der UVP des Herstellers. Sicherlich gibt es hier und da einige wenige Kritikpunkte, in summe hat Corsair aber ein wirklich tolles Gehäuse hingestellt, dass haptisch und optisch sehr hochwertig auftritt. Wie so oft gilt auch der Satz: mit ein wenig Individualisierung lässt die Leistung deutlich steigen, leider aber immer mit Mehrkosten verbunden.
Speziell aber die Montage hatte es uns angetan, da sie doch wirklich zum großen Teil kinderleicht von Statten gehen kann und auch nicht viel Werkzeug benötigt. Auch die seitliche Radiator-Option stellt eine weitere Alternative im Chassis dar. Schön ist auch die Einfachheit der Top- und Frontblenden, die sich sehr einfach und schnell lösen lassen, sodass binnen Sekunden ein Zugriff auf den Innenraum möglich ist. In Summe zeigt sich das Gehäuse sehr Anwenderfreundlich, offenbart aber ein paar kleine Schwächen, die man nur mit etwas monetärem Zutun abstellen kann. Dennoch überwiegt einfach das Gesamtpaket, welches von uns eine Kaufempfehlung nach sich zieht.
Corsair 5000D Airflow
- hochwertige Verarbeitung & hochwertige Anmutung
- sehr durchdachtes Gesamtkonzept
- kleine aber feine Details
- USB 3.0 & 3.1 Type-C Stecker
- ausreichend Platz auf der Gehäuse-Rückseite
- Kabelmanagement-Optimierungen mitsamt Tür
- gutes Kühlpotential bei "korrekter" Montage
- bei geregelter Lüfterdrehzahl sehr leise
- zusätzliche Anpassungsmöglichkeiten für Wakü & Airflow
- hohe Radiator-Kompatiblität (u.a. Push-Pull im Top)
- Lüfter-PWM-Hub (bis zu 6 Stück)
- werkzeugloses Konzept stak ausgeprägt
- Demontage der Seitenpanels (Wakü) etwas fummelig
- keine HDD-Entkopplung
- Lüfterausstattung hätte besser sein können
- im Heck nur 120mm Lüfter möglich
- nur max. vier 140mm Lüfter gleichzeitig verbaubau
