Mit dem Corsair 4000D Airflow präsentiert das US-Unternehmen nun ebenfalls ein Gehäuse in dem Midi-Tower-Segment, welches zunehmend wieder an Bedeutung gewinnt. Ein sehr angemessenes Preisgefüge, gepaart mit vielen Ausstattungs-Features sowie einer stilsicheren und hochwertigen Optik sowie einer „funktionierenden“ Belüftung, all das möchte man hier mit unterbringen. Neben dem besagten stellt man aber auch das Corsair 4000X RGB vor, welches einen anderen Ansatz verfolgt, in diesem Artikel aber nicht im Fokus stehen soll…
Wie bereits einleitend gesagt, möchte man seitens Corsair nun auch (oder wieder) einen Midi-Tower anbieten, der eine Tooling-Basis innehat, aber gleichermaßen mehrere Konzepte zulässt und es dem zur Folge auch mehrere Varianten am Markt geben wird. Mit dem 4000D Airflow haben wir uns das Modell vor die Brust genommen, welches in der Grundausrichtung am minimalistischem erscheint aber dennoch viele Möglichkeiten bietet. Blickt man sich ein wenig um, fällt das hiesige Modell mit seinen knapp 88 Euro in einen Preisbereich der aktuell stark umkämpft zu sein scheint. Als Gegenspieler kann man natürlich das be quiet! Pure Base DX, das Lancool 2 Mesh oder aber auch das Fractal Design Meshify C nennen.
Trotz der vermeintlichen Ausrichtung ist der „Trend“ erfreulich, dass man nicht mehr unbedingt einen riesen Klotz als Gehäuse benötigt, um (s)ein performantes System im Gehäuse unterbringen und kühlen zu können. So ist auch der Ansatz beim 4000D Airflow zu betrachten. Das 4000D (ohne Airflow-Suffix) hat dafür eine geschlossene Front und setzt mehr auf puristisches Design. Das Corsair 4000X RGB hingegen hat sich ganz der Beleuchtung verschrieben, welches wir aber in einem separaten Artikel vorstellen werden.
Das Gehäuse im Überblick | ||
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Mainboard-Format(e) | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX, E-ATX (305 x 277mm) | |
Bezeichnung | Corsair 4000D Airflow | |
Formfaktor | Midi-Tower | |
Preis-Gehäuse | 87,90 EUR | |
Hersteller-Homepage | www.corsair.com | |
Sonstige Eckdaten | ||
Laufwerke | 2 x 3,5 Zoll 4 x 2,5 Zoll | |
Lüfter | Front: Heck: Top: | 3x 120mm / 2x 140mm (1x 120mm vorinstalliert) 1x 120mm (1x 120mm vorinstalliert) 2x 120mm / 2x 140mm |
Radiator-Support | Front: Top: | 360mm, 280mm, 240mm, 140mm, 120mm 280mm, 240mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | 170 mm | |
max. GPU-Länge | 360 mm | |
max. Netzteil-Länge | 180 mm | |
Material-Gehäuse | Stahl, Kunststoff, Glas | |
Gewicht | 7,9 kg | |
Maße | 453 x 230 x 466 mm (L x B x H) | |
Sonstiges | Tempered Glass Seitenteil (getönt) 1x USB 3.0, 1x USB 3.1 Type-C ARGB-Controller | |
Farben | Schwarz / Weiß |
Impressionen Außen
Das Äußere Design des 4000D Airflow ist recht schnell erklärt. Ein sehr dezentes und für viele sicherlich endlich mal ein stilsicheres Design, paart sich hier mit sinnigen Funktionen. Fangen wir mal bei der Front an. Unser Testmuster wird als „Airflow-Version“ ausgeliefert. Wer die Front geschlossen haben möchte, der kann auch das klassische Corsair 4000D kaufen, der Preis bleibt in beiden Fällen übrigens gleich. Falls sich jemand man fragt ob die Fotobearbeitung nicht ganz „richtig“ war, nein, das Seitenteil ist wirklich so dunkel getönt. Das macht in echt nochmal mehr her, als es Bilder vermitteln vermögen. Zudem ist das Seitenteil selbst auch hochwertig ausgeführt und zusätzlich noch mit einem Rahmen versehen, sodass etwaige Schlitze vom Chassis nicht ausgemacht werden können. Die Front ist wirklich offen und zieht nicht nur durch die engmaschig angeordneten Dreiecke Luft ein, sondern auch an dieser Blende vorbei. Im weiteren Verlauf des Artikels werde ich noch weiter darauf eingehen.
Beim IO-Panel findet man erfreulicher Weise aktuelle Technik in Form eines USB 3.0 Typ-A, als auch einen USB 3.1 Typ-C-Stecker wieder. Der entsprechend kompakte Stecker für das Mainboard ist natürlich mit vorhanden. Wer hier wert darauf legt, sollte prüfen, ob die entsprechende Gegenstelle am Mainboard auch vorhanden ist, an unserem MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi nämlich nicht… Erwähnenswert sind auch kleine farbliche Details die keinen Mehrwert bieten, aber verdeutlichen mit welcher Konsequenz man aktuell die eigenen Produkte entwickelt. Unter anderem am USB-Stecker, der Staubschutzabdeckung oder den Rändelschrauben an der Rückseite, überall finden sich kleine gelbe Farbakzente. Das angesprochene Gitter ist einfach ausgeführt und wird mittels Magnetstreifen gehalten. Selbiges findet man u.a. auch beim be quiet Pure Base 500 oder DX sowie einigen Fractal Design Gehäusen wieder. Der kleine gelbe Zipfel hat udem auch die Funktion, dort einfach anfassen und das Gitter anheben zu können.
Auf der Unterseite findet sich nichts weiter Spektakuläres wieder. Die vier Standfüße welche keine große Dämpfungsfunktion innehaben, sind fest am Chassis verschraubt. Dazwischen befindet sich noch ein kleines Staubschutzgitter das für das Netzteil zuständig ist, sofern man jenes so montiert, dass es „Frischluft“ von unten einziehen soll. Apropos Netzteil, ein separater Rahmen für die vorherige Montagevorbereitung wie man es bspw. ebenfalls bei be quiet! vorfindet, gibt es hier leider nicht. Der Stromversorger muss seitlich eingeschoben werden, aber dazu kommen wir gleich auf den nächsten Seiten.
Insgesamt macht das Corsair 4000D Airflow einen sehr wertigen, edlen und auch erwachsenen Eindruck. Das meine ich so wie es geschrieben ist, denn sicherlich wird der eine oder andere schon festgestellt haben, dass an vielen Ablegern dieser Gattung zu viel Spielerei verbaut wurde…
Impressionen Innen
Kommen wir mal zum Inneren, welches im Grunde genau so geradlinig gestaltet wurde, wie das Äußere es schon vermuten lässt - und das ist keinesfalls negativ zu bewerten. Denn im Gegenteil, Platz ist mehr als genügend vorhanden um auch größte Komponenten verbauen zu können. Beim CPU-Kühler stehen insgesamt 170mm n der Höhe zur Verfügung und bei der Grafikkartenlänge dürfte auch ohne weiteres eine neue GeForce RTX 3090 (313mm) ins 4000D passen, da maximal 360mm Platz zur Verfügung stehen. Die Netzteillänge ist dafür aber etwas beschränkter und Komponenten dürfen die 180mm nicht überschreiten. Erfreulich ist aber auch, dass sogar E-ATX-Mainboards unterkommen können. So steht einem performanten System auch in diesem vermeintlich kompakten Gehäuse nichts im Wege.
Die Lüftereinbauplätze sind ordentlich in der Anzahl vorhanden. In Summe können bis zu sechs 120mm Lüfter verbaut werden. In der Front und dem Top lassen sich zudem auch 140mm Ausführungen unterbringen. Gleiches Wechselspiel findet dann logischer Weise auch bei den Radiatoren bzw. All-in-One-Lösungen statt. Blickt man jetzt auf die Rückseite fällt zunächst die große Tray-Öffnung auf, unter der die beiden 2,5 Zoll Halterahmen sitzen. Die entsprechenden Laufwerke werden darauf festgeschraubt und dann am Chassis-Rahmen befestigt. Dann zu einer Neuheit die Corsair vollmündig „RadipRoute“ Kabelmanagement getauft hat, naja andere Hersteller (z. B. NZXT) haben solche Kunststoffführungen schon seit einigen Jahren, aber löblich, dass eine solche Lösung es nun auch in die neuen Corsair-Modelle geschafft hat. Zusätzlich kann man seine Kabelstränge nun auch mit Velco-Stripes befestigen und für eine aufgeräumte Rückseite sorgen. Zusätzliche liegen im Übrigen auch dem Lieferumfang mit bei.
Bleiben wir noch kurz beim Kabelmanagement, dieses ist sinnvoll umsetzbar, da auch ausreichend Öffnungen primär- und sekundärseitig vorhanden sind. Beispielsweise der große vertikale Schlitz ermöglicht eine unkomplizierte Verlegung des ATX-Strangs. Aber auch die kleinen Kabelzuführungen lassen sich sehr einfach durch eine der viele Öffnungen legen. Insgesamt kann man dem Gehäuse ein sehr gutes Konzept attestieren, dass diesbezüglich keine Schwächen zeigt.
Schrauben lassen sich bei der Erstauslieferung nicht lösen - hier hilft nur eine Zange und kein Schraubendreher (kommt nicht ran)
Der untere HDD-Schacht lässt sich zudem seitlich verstellen um für das Netzteil mehr Freiraum kreieren zu können. Allerdings zeigt sich hier ein echt fieses Problem was man gelinde gesagt auch schon als Fail titulieren könnte. Wie bekannt sein sollte werden die Rändelschrauben in den Fabriken oftmals mit Drehmoment angeschraubt, ergo muss dann zuhause ein Schraubendreher herhalten um bei der Erstmontage diese überhaupt lösen zu können. Doof wird es aber dann, wenn man dort gar nicht hingelangt und erst mit einer Wasserpumpenzange o.Ä. die Schrauben lösen muss. Das ist auch so ziemlich der einzige Punkt den wir im Bereich des Innenraums massiv ankreiden können.
Die Front ist erfreulich einfach zu handhaben und lässt sich spielend leicht lösen um beispielsweise an der Hardware schrauben, oder aber einfach nur dem Staubschutzfilter zu reinigen. Die aus Metall bestehenden Gitterfront ist an vier Haltepunkten befestigt und lässt sich ganz einfach abnehmen. Gleiches gilt auch für das beschriebene bzw. dahinterliegenden Staubgitter.
Schön ist auch zu sehen, dass man die Frontöffnungen für die Lüfter auch genau darauf abgestimmt hat, aber eben nur auf die 120mm Ausführungen. 140mm Ausführungen lassen sich wie gesagt auch verbauen, ziehen dann aber am Rahmen vorbei und erzeugen möglicher Weise zusätzliche Geräusche. Gleiches lässt sich dann eventuell auch für Radiatoren-Lüfter-Konstellationen reproduzieren…
Als Lüfter kommen hier zwei Modelle vormontiert beim Kunden an, die keinerlei weitere Informationen preisgeben. Corsair spricht hier lediglich von der „AirGuide Technologie“ und einer „exceptional cooling performance“. Im Test hatte sich herausgestellt, dass die Lüfter mit rund 1250 Umdrehungen zu Werke gehen. Naja wir waren auf den Praxistest gespannt, aber vorher wird erstmal die Hardware eingebaut.
Hardware-Einbau
Schaut man sich das fertig montierte Ergebnis an fällt das Understatement auf, was ich Eingangs des Artikels schon einmal angesprochen hatte. Für viele potentielle (ältere?) Käufer eventuell ein Argument. Die getönte Seitenscheibe nimmt wirklich verdammt viel Blick aus dem Gehäuse und lässt gerade im Dunkeln, nur wenige Farbakzente erkennen. Die Montage selbst lief ohne wirkliche Probleme von Statten.
Leider hängt die MSI RX 5700 XT doch schon arg durch, was aber als Eigenart der Grafikkarte angesehen werden kann. Ansonsten kann man in Verbindung mit dem Gehäuse und dem fertig montierten System nicht viel sagen, außer das alles sehr clean, strukturiert und kompromisslos verbaut werden konnte. Aber werfen wir nochmal einen Blick auf die Rückseite.
Rückseitig stehen auch 25mm Platz zur Verfügung, so kann das Kabelbündel auch schon mal etwas dicker sein welches man fixieren möchte. Das verbaute Testsystem ließ in Summe betrachtet, sehr einfach unterbringen. Die Kabelstränge ließen sich dank des neuen Führungssystem einfach verlegen und zusätzlich nochmal fixieren, was dem Ganzen noch mehr Struktur verleiht. Wie schon eine Seite zuvor geschrieben, hat man als Anwender nie das Gefühl, dass hier oder da eine Öffnung zu wenig vorhanden ist um mal eben einen Strang verlegen zu können.
Die 2,5 Zoll Laufwerke können etwa auf der Rückseite des Chassis auf eine der beiden Halterungen montiert werden, oder in dem im PSU-Tunnel befindlichen HDD-Käfig. Hier hatte ich ja schon auf der Seite zuvor den Umstand der zu fest angezogenen Rändelschrauben kritisiert, was als echtes (wenn auch vielleicht) kleines Manko angesehen werden kann. Im Falle des abgebildeten Aufbaus wurde der besagte HDD-käfig um eine Position zur Seite verrückt um so mehr Platz für die Netzteilkabel bekommen zu können. Dazwischen staut es sich schon. Auch sollte man vor der finalen Montage des Stromversorgers alle Kabel angeschlossen haben, da es sonst in einer fiesen Fummelei ausarbeiten wird.
Wasserkühlung-Kompatibilität
Wer eine Wasserkühlung verbauen möchte und nicht unbedingt auf einen komplexen Custom-Loop setzt, der kann auch ganz bequem einen 360er Radiator in der Front verbauen. Voraussetzung dafür ist aber, dass der HDD-Rahmen im PSU-Tunnel nicht nach vorn versetzt wurde. Auch darf die Dicke des Wärmetauschers nicht 30mm überschreiten, dann war es das mit der Kompatibilität.
Erwähnt werden sollte auch noch die problemlose Montage von 140mm Lüftern, sofern man bspw. auf 280mm AiOs setzen möchte. Allerdings sitzen dann die Rotorblätter nicht mehr exakt in den Ausstanzungen wie es bei den 120mm Lüftern der Fall ist.
Die Montage im Top-Bereich ist natürlich auch möglich, aber immer mit gewissen Einschränkungen verbunden. Zum Glück kann der Radiator leicht versetzt montiert werden, ansonsten kann es zu Komplikationen mit dem Mainboard oder dem Arbeitsspeicher führen. Ein Messen im Vorfeld des Kaufs ist daher dringend anzuraten.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
AMD Ryzen ATX-Gehäuse Setup | ||
Prozessor: | AMD Ryzen 7 2700X | |
Mainboard: | MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi | |
Storage: | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung: | be quiet Dark Rock 4 | |
RAM: | 2x8GB HyperX Fury RGB DDR4-3200 | |
Netzteil: | be quiet! Straigt Power 11 650W | |
Grafikkarte: | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Betriebssystem: | Windows 10 | |
Grafiktreiber: | Adrenalin 19.11.1 | |
Temperaturmessung
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt der Wert)
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta T Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischer Weise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgertät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht die Vergleichsbasis aufzufüllen, so dass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
In unserem Overall-Rating platziert sich das Gehäuse im Mittelfeld der bisher von uns getesteten Geräte, jedenfalls dann, wenn man die Lüfterdrehzahlen deutlich reduziert (800 U/min). Laufen diese dann aber mit voller Drehzahl bewegt man sich langsam in das obere Drittel des Testfeldes und kommt auf gute bis sehr gute Werte. Der wirkliche Gegenspieler in unserer Statistik ist das Pure Base 500 DX, welches aber mit drei 140mm Lüftern daherkommt, das Corsair hingegen nur mir zwei 120mm Ausführungen.
Geht es um die Durchschnitts-Temperaturen, dann liegt das 4000D bei 800 U/min auf dem Niveau des Lian Li O11 Dynamic XL mit sechs verbauten Lüftern und kann bei voller Drehzahl fast zum zum Cooler Master SL600M aufschließen bzw. in den Bereich des Pure Base DX vordringen, aber dennoch nicht ganz mithalten. Insgesamt aber eine sehr überzeugende Kühlleistung, sind doch nur zwei 120mm Ausführungen im Gehäuse untergebracht.
Lautstärkemessung
Die Lautstärke wird aus 50cm Entfernung gemessen, wobei der Mittelpunkt des linken Seitenteils anvisiert wird. Zur Lautstärkemessung muss im Grunde genommen gar nichts mehr gesagt werden, die Werte sprechen absolute Bände und sorgen ein wenig für positives Erstaunen. Regelt man die Lüfter herunter und passt die weiteren Bestandteile des Systems an, ist dieses defakto nicht mehr hörbar. Wirklich klasse.
Selbst bei voller Drehzahl, die dank PWM-Regelung wohl nicht so oft in Erscheinung treten dürfte, zählt das 4000D in der Standardausführung zu einem der leisestem die wir bisher auf dem Prüfstand hatten. Wir eben schon geschrieben, die Werte sprechen in diesem Fall für sich.
Temperaturmessung 800 U/min
Zugegeben ich hatte zu Beginn des Tests ein wenig die Befürchtung, dass die Temperaturwerte für die einzelnen Komponenten in den roten Grenzbereichen landen würden. Dies trat aber keinesfalls ein, selbst bei gedrosselter Lüfterdrehzahl bleibt alles im grünen Bereich und kann mitunter auch Bestwerte aufstellen. Eine sehr überraschende Wendung, bedenkt man zudem auch noch, dass weitere Lüfter für eine erhebliche Steigerung der Kühlleistung sorgen könnten.
Die Durchschnittswerte spiegeln das Beschriebene nochmals deutlicher wieder und zeigen auch hier ein erfreuliches Bild wenn es darum geht, die verbauten PC-Teile kühl und effizient zu betreiben.
Temperaturmessung max. U/min
Rein subjektiv empfunden ist ein Volllastbetrieb nie zu empfehlen, da zwar die Temperaturen sich ins sehr Positive entwickeln, dafür aber die Lautstärkeentwicklung sich zum Negativen hin wandelt. Wem das egal ist der kann in der Grundausstattung eine potente Gehäuse-Lüfter-Kombination erwarten was sich letztlich bei den Temperaturen widerspiegelt. In Summe unkompliziert in der Handhabung mit genügend Spielraum für die individuelle Anpassung – sehr erfreulich!
Fazit
Zugegeben ich bin überrascht, erscheint das Corsair D4000 Airflow auf dem ersten Blick nicht so, als das was es sich am Ende herausgestellt hat. Das Gehäuse ist in dieser Version sehr schick, erwachsen und vor allem sehr edel ausgeführt. Zudem stimmt die Verarbeitungsqualität in allen Bereichen und man bekommt als Kunde ein nahezu fehlerfreies Gehäuse. Abgesehen von einer wirklichen Kleinigkeit die sich in der Fertigung sicher abstellen lässt, kann man dem 4000D in der Airflow-Variante nichts nennbares ankreiden.
Das Gehäuse kombiniert zudem schlichte Eleganz mit einer sehr guten Kühlleistung, gemessen an der Chassis-Größe versteht sich, und das ohne dabei wie eine Turnhose zu wirken wie man es von anderen Vertretern dieses Genres her kennt. Ganz im Gegenteil, das Tempered Glass Seitenteil ist so stark getönt, dass man bei nicht integrierter Beleuchtung nicht einmal die Hardware sieht. Erwachsenes Bastlerherz was willst du mehr (…) ? Auch die Kühlleistung stimmt absolut, die nur zwei vorinstallierten und 120mm messenden Lüfter arbeiten leise, sofern justiert, vor sich hin und bringen dennoch eine überzeugende Leistung aufs Feld.
Schaut man jetzt auf den Preis reißt es einem auch nicht direkt die Füße weg. Die 87 Euro (UVP) erscheinen in diesem Fall sehr angemessen zu sein. Ggf. wird der Straßenpreis noch etwas attraktiver ausfallen, dann hat man als Kunde die Qual der Wahl in diesem Segment: Das Lian Li Lancool II, be quiet Pure Base 500 DX, Fractal Define Meshify C oder eben das besagte Corsair 4000D Airflow. Von uns bekommt es klare Kaufempfehlung.
Corsair 4000D Airflow
- hochwertige Verarbeitung & hochwertige Anmutung
- durchdachtes Gesamtkonzept
- kleine aber feine Details
- USB 3.0 & 3.1 Type-C Stecker
- ausreichend Platz auf der Gehäuse-Rückseite
- Kabelmanagement-Optimierungen
- erstaunlich gute Kühlleistung
- bei geregelter Lüfterdrehzahl sehr leise
- Positionierung der Thumbscrews am HDD-Käfig suboptimal
- keine HDD-Entkopplung