Die Void Headset-Serie von Corsair ist schon lange existent und hat auch bereits einige Überarbeitung erfahren. Mit der Corsair Void Elite-Serie handelt es sich nun um die dritte Generation. Dem Test zugrunde liegt das Corsair Void RGB Elite Wireless, welches die Charakteristischen Merkmale des Gerätes bereits im Namen trägt.
Wie auch bei der vorrangegangenen Headsets der Corsair Void Pro-Serie (z. B. Corsair Void Pro Surround und Void Pro RGB Wireless Special Edition), sind auch in der Void Elite Serie drei verschiedene Modelle erhältlich. Den Anfang macht das Corsair Void Elite Surround (~70€), welches mittels 3,5mm Klinke betrieben wird. Als zweite Option ist das Void RGB Elite USB (~80€) erhältlich, welches mittels USB angeschlossen wird und zudem eine RGB Beleuchtung bietet. Das hier vorgestellte Gerät ist mit ~110€ das teuerste im Bunde und das einzige, welches ohne Kabel betrieben wird. Von Slipstream ist interessanterweise beim Void RGB Elite Wireless nicht die Rede. Der Grund wird nach dem Blick in die Schachtel auch schnell ersichtlich. Der USB-Sender sieht nämlich identisch aus, was Grund für die Annahme ist, dass man die Übertragungstechnik beibehalten hat.
Beibehalten hat man auch das Design. Dieses wurde anno dazumal unter der Zuhilfenahme des BMW DesignWorks Sutdios in Kalifornien hervorgebracht und kann noch immer als ziemlich speziell beschrieben werden. Das betrifft nicht nur die Aufhängung und Verstellung, sondern auch Formgebung.
Für Komfort sorgen die silbernen Aluminium-Scharniere, welche Richtungsänderungen der Ohrmuscheln in zwei Richtungen zulassen. Zudem kann man das Kopfband in seiner Länge verstellen. Bei der Polsterung wird wieder das sogenannte Memory-Foam gennant, das man mit einem atmungsaktiven Stoff bezieht. Insgesamt lässt sich der Sitz auf dem Kopf mit diesen Anpassungsmöglichkeiten und auch den Polstern als sehr komfortabel bezeichnen. Zudem stellt sich auch nach längerer Zeit kein Gefühl von Wärme ein. Der Vergleich zur Vorgänger-Generation fehlt hier leider, allerdings spricht Corsair davon, dass man an den Polstern gearbeitet hat.
Ein Nachteil ist allerdings, dass die passive Geräuschunterdrückung nicht so hoch ist, wie bei kunstlederbezogenen Polstern. Das interessante daran ist, dass der Hersteller auch eine verbesserte passive Geräuschunterdrückung als Verbesserung am Void Elite gegenüber dem Void Pro anführt. Demnach muss das Void Pro schon sehr hellhörig gewesen sein, was ich nicht wirklich glauben kann.
Ein weiterer Nachteil des sehr bequemen Sitzes ist auch, dass das Headset sich nicht wirklich am Kopf festkrallen will. Dabei braucht es nicht einmal schnelle Bewegungen, schon ein Senken des Kopfes führt dazu, dass die Ohrmuscheln nicht am vorgesehenen Ort verweilen. Das Kopfband bewegt sich allerdings nicht.
Änderungen soll es jedoch bei den Treibern geben. Man spricht hier davon, dass man die eingesetzten 50mm Neodym-Treiber von Grund auf neu entwickelt hat. Direkte Auswirkungen hat dies zumindest schon mal auf das Frequenzband, welches um 10 kHz nach oben erweitert wird, womit jetzt 20 Hz bis 30 kHz abgedeckt werden sollen. Da kein altes Modell mehr rumfliegt, konnte ein optischer Vergleich nicht umgesetzt werden. Zudem sind die Treiber von oben abgeklebt.
An der Bedienung hat sich hingegen nichts geändert. Bei der Wireless-Variante ist ein Power-Taster vorhanden, sowie der Stumm-Schalter für das Mikrofon, welches sich allerdings auch durch komplettes Hochklappen ausschaltet. Die Lautstärke kann mit dem Schiebe-Schalter geändert werden, ein Druck auf diesen schaltet zwischen den definierten EQ-Profilen durch. Geladen wird mittels Micro-USB, ein weiteres Relikt der Vorgänger. Insgesamt kann man schon davon sprechen, dass die Elite-Serie ein noch sanfteres Refresh darstellt, als noch von Void zu Void Pro.
Software
Natürlich wird auch das Corsair Void RGB Elite Wireless mittels iCUE konfiguriert. Viele Einstellmöglichkeiten werden hier aber nicht geboten bzw. gibt es nicht mehr zu sehen als bspw. beim Corsair Virtuoso RGB Wireless SE. Man kann die Mikrofon-Lautstärke sowie den Nebenton justieren und zuwischen Stereo und Dolby Kopfhörer wechseln. In der zweiten Auswahl lässt sich die Beleuchtung in den Ohrmuscheln einstellen. Hier wird sogar mehr Umfang geboten als beim zuvor erwähnten Headset. Da jedoch je Seite nur eine Diode vorhanden ist, gibt es auch beim Void Elite keine fließenden Effekte. Abgerundet wird das Paket vom 10 Band Equalizer, welcher bereits mit fünf bzw. vier Profilen gefüttert ist.
Klangcheck
Die Grundabstimmung (Pure Direct) des Corsair Void RGB Elite Wireless hat einen leichten Hang zu den tieferen Frequenzen. Gemeint ist nicht, dass der Bass überbetont ist oder dieser hämmert, sondern, dass es etwas "belegt" klingt. Subjektiv betrachtet vermittelt das im ersten Moment den Eindruck, als würde es dem Gerät an Details mangeln, dem ist aber nicht unbedingt so. Ja, das Sennheiser GSP 370 und vor allem auch das Corsair Virtuoso RGB Wireless SE spielen direkt aus dem Stand ausgewogener und sehr feinfühlig, diese sind preislich aber auch eine deutliche Stufe höher angesiedelt. Aber auch im Vergleich mit dem Corsair HS60 Pro Surround klingt das Void Elite RGB Wireless dumpfer. Gegebenenfalls heißt es hier also anpassen, was aufgrund der iCUE Software ja kein Hindernis ist.
Grundsätzlich macht das Headset klanglich eine gute Figur. Zockern dürfte es eigentlich an nichts mangeln. Die passive Geräuschunterdrückung ist zwar nicht sehr hoch, aber man kann die Lautstärke ohne Probleme so weit anheben, dass man seinen eigenen Tastenanschlag nicht mehr durch hört.
Mikrofontest und Soundfiles
Zum Einsatz kommt bei allen Void Elite Modellen ein omnidirektionales Mikrofon, welches eine Frequenz von 100 Hz bis 10 kHz übertragen soll. Die Empfindlichkeit wird mit -42dB ±3dB angegeben. Der Arm des Mirkofons ist flexibel, lässt sich also etwas anpassen. Eine Diode am Ende signalisiert, wenn das Mikrofon stumm ist. Ein Poppschutz gehört auch zum Lieferumfang.
Das Headset wurde bei voller und halber Lautstärke aufgenommen. Zudem wurde der Poppschutz installiert und ebenfalls bei voller Lautstärke ein Sprachfile erstellt. Man nimmt in allen Fällen ein Rauschen wahr, das immer eintritt, sobald das Mikrofon die Aufnahme registriert. Dieses verhalten ist bislang allerdings bei eigentlich jedem Headset aufgetreten und kann hier als vergleichsweise gering eingestuft werden. Vergleicht man die Aufnahme mit dem Corsair Void Pro RGB Wireless, welches sich noch ganz unten in der folgenden Liste befindet, so wirkt die Stimme natürlicher.
Demo Sprachfile |
Corsair Void RGB Elite Wireless - voll Corsair Void RGB Elite Wireless - halb Corsair Void RGB Elite Wireless - voll mit Popschutz |
Damit ihr einen besseren Vergleich zu anderen Headset-Mikrofonen habt könnt ihr in der folgenden Liste die bisher getesteten Geräte noch einmal hören.
Demo Sprachfiles in der Übersicht |
Fazit
Das Fazit kann eigentlich recht kurz gehalten werden. Alles was auf das Corsair Void Pro RGB Wireless zutrifft, trifft mindestens auch auf das Corsair Void RGB Elite Wireless zu. Das liegt daran, dass der Hersteller eher ein leichtes Refresh durchgeführt hat, statt das bewährte Headset komplett umzukrempeln. Das Endprodukt ist nun sehr bequem, auch über längeren Zeitraum. Das liegt zum einen an den Einstellungsmöglichkeiten, aber auch an den Polstern. Auch trägt des Headset trotz der ~380g nicht wirklich schwer auf. Ein leichter Nachteil ist dabei, dass das Gerät nicht "bombenfest" auf dem Kopf sitzt. Der Hersteller spricht davon, dass man die Polster überarbeitet hat, was auch für eine höhere passive Geräuschunterdrückung sorgen soll. Diese fällt im Vergleich mit kunstlederbezogenen Geräten aber immer noch schwächer aus. Was man selbst hört, nimmt also auch der Sitznachbar ggf. wahr, ebenso hört man bei moderater Lautstärke auch die Tastenanschläge deutlich durch.
Vorteile bringt das atmungsaktive Material aber nicht nur bei Komfort, sondern auch beim Klang. Das Void Elite spielt sehr dynamisch auf. Dabei klingt es warm bzw. versucht man der geringen Abschirmung mit einer Anhebung der tieferen Frequenzen entgegenzuwirken. Insgesamt aber eine gute Darbietung. Ob es hier wirklich eine Verbesserung gegenüber der Void Pro-Serie gibt, konnten wir nicht nachprüfen. Die Rede ist aber davon. Das Virtuoso RGB Wireless SE ist insgesamt analytischer bzw. genauer und bietet noch mehr Details. Das Mikrofon scheint hingegen eine Anpassung erfahren zu haben. Zwar ist auch hier ein leichtes Rauschen zu vernehmen, Stimmen werden aber natürlicher als bei der vorherigen Generation aufgenommen.
Wirklich positiv ist, dass der Hersteller die Preise der Void Elite Geräte gegenüber der Void Pro gesenkt hat. Das vorliegende Void RGB Elite Wireless ist mit einer UVP von ~110€ ausgezeichnet, was in Anbetracht der Features und Leistung mehr als fair ist. Zumindest hat das Sennheiser GSP 370 einen weiteren ernstzunehmenden Konkurrenten erhalten. Einziger Nachteil des Corsair Headsets gegenüber diesem ist die verringerte Akku-Laufzeit von 16h, statt 100h. Daher erhält das Corsair Void RGB Elite Wireless von uns den Preis-Leistungs-Award. Wer es optisch dezenter mag und universeller aufgestellt sein möchte, für den könnte das neue Corsair HS60 Pro Surround einen Blick wert sein.
Corsair Void Elite RGB Wireless | ||
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+ dynamischer Klang | - könnte fester sitzen |