Vor einigen Wochen wurden mit dem Corsair 4000D Airflow und dem Corsair 4000X RGB zwei neue Serien etabliert, welche viele Anforderungsprofile abdecken sollen. Das besagte 4000D hatten wir bereits ausführlich vorgestellt, nun folgt das ab Werk mit iCUE angebundenen Lüftern 4000X RGB. Wir waren auf die Leistungsfähigkeit des Gehäuses gespannt, ist die Front doch mit einem geschlossenen Glaselement versehen.
Die neue 4000er Serie von Corsair hat sich nun bereits seit einigen Wochen am Markt etabliert und bietet zugleich vielerlei Möglichkeiten in der Anwendung. Entweder liegt der Fokus auf Airflow (wie mit dem 4000D Airflow), oder eben auf optische Sichtweise, wie mit unserem hier vorstelligen 4000X RGB. Ab Werk stellt man dem Käufer also vor die Wahl – jedenfalls keiner schlechten. Das Corsair 4000X oder 4000D im Allgemeinen, zielt auf einen Bereich ab, der aktuell stark umkämpft zu sein scheint. Mit dem be quiet! Pure Base DX, dem Lancool 2 Mesh oder aber auch das Fractal Design Meshify C lassen sich da schnell einige Gegenstücke nennen.
Das Corsair 4000X RGB in Weiß war zu Beginn mit einer UVP von 119 Euro ausgewiesen, zwischenzeitlich für knapp 100 Euro erhältlich und rangiert nun wieder im Preisbereich der genannten UVP. Warum jenes jetzt nun „so viel mehr“ kostet als bspw. das 4000D (Airflow) ist recht schnell erklärt. Corsair verbaut an der Front ebenfalls ein Tempered Glas Element sowie stattet das Gehäuse mit drei 120mm SP RGB Elite Lüftern aus, die logischer Weise auch mittels Corsair iCUE gesteuert werden können.
Unabhängig von Ausstattung, Farbe und vormontierter Lüfter ist der offenscheinige „Trend“ erfreulich, dass man nicht mehr unbedingt einen riesen Klotz als Gehäuse benötigt, um (s)ein performantes System im Gehäuse unterbringen und kühlen zu können. So ist auch der Ansatz beim 4000D Airflow zu betrachten. Das 4000D (ohne Airflow-Suffix) hat dafür eine geschlossene Front und setzt mehr auf puristisches Design. Das Corsair 4000X RGB hingegen hat sich ganz der Beleuchtung verschrieben und vermeintlich in der Kühlleistung Abstriche in Kauf nehmen muss. Jenen Umstand haben wir nachfolgend natürlich ausführlich auf dem Prüfstand seziert.
Eine Kleinigkeit noch vorne weg: Das Corsair 4000D Airflow haben wir bereits vor einigen Wochen im Test gehabt und sind dort bereits ausführlich auf einige Details eingegangen. Im Laufe des Artikels haben wir uns immer mal wieder an deren inhaltliche bedient und eingefügt.
Das Gehäuse im Überblick | ||
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Mainboard-Format(e) | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX, E-ATX (305 x 277mm) | |
Bezeichnung | Corsair 4000X RGB | |
Formfaktor | Midi-Tower | |
Preis-Gehäuse | 119,00 EUR | |
Hersteller-Homepage | www.corsair.com | |
Sonstige Eckdaten | ||
Laufwerke | 2 x 3,5 Zoll 4 x 2,5 Zoll | |
Lüfter | Front: Heck: Top: | 3x 120mm / 2x 140mm (3x 120mm vorinstalliert) 1x 120mm 2x 120mm / 2x 140mm |
Radiator-Support | Front: Top: | 360mm, 280mm, 240mm, 140mm, 120mm 280mm, 240mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | 170 mm | |
max. GPU-Länge | 360 mm | |
max. Netzteil-Länge | 180 mm | |
Material-Gehäuse | Stahl, Kunststoff, Glas | |
Gewicht | 7,9 kg | |
Maße | 453 x 230 x 466 mm (L x B x H) | |
Sonstiges | Tempered Glass Seitenteil 1x USB 3.0, 1x USB 3.1 Type-C ARGB-Controller | |
Farben | Schwarz / Weiß |
Impressionen Außen
Das Äußere Design des 4000X RGB ist recht schnell erklärt. Auf Grund der Farbgebung fällt dies nicht ganz so dezent aus wie das 4000D, ist vom Aufbau aber gleichermaßen stilsicher und funktionell. Fangen wir mal bei der Front an denn hier offenbart sich der größte Unterschied zu anderen Versionen dieser Gehäuse-Reihe. Es wird Tempered Glas Element verbaut, dass sich sehr einfach abnehmen lässt. Wer die Front gänzlich geschlossen haben möchte, also auch ohne „Durchguck“, der kann auch das klassische Corsair 4000D kaufen. Das Seitenteil ist im Vergleich zum 4000D nicht getönt. Zudem ist dieses selbst hochwertig ausgeführt und zusätzlich noch mit einem Rahmen versehen, sodass etwaige Schlitze vom Chassis nicht ausgemacht werden können.
Beim IO-Panel findet man erfreulicher Weise aktuelle Technik in Form eines USB 3.0 Typ-A, als auch einen USB 3.1 Typ-C-Stecker wieder. Der entsprechend kompakte Stecker für das Mainboard ist natürlich mit vorhanden. Wer hier wert darauf legt, sollte prüfen, ob die entsprechende Gegenstelle am Mainboard auch vorhanden ist, an unserem MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi nämlich nicht… Erwähnenswert sind auch kleine farbliche Details die keinen Mehrwert bieten, aber verdeutlichen mit welcher Konsequenz man aktuell die eigenen Produkte entwickelt. Unter anderem am USB-Stecker, der Staubschutzabdeckung oder den Rändelschrauben an der Rückseite, überall finden sich kleine gelbe Farbakzente. Das angesprochene Gitter ist einfach ausgeführt und wird mittels Magnetstreifen gehalten. Selbiges findet man u.a. auch beim be quiet Pure Base 500 oder DX sowie einigen Fractal Design Gehäusen wieder. Der kleine gelbe Zipfel hat udem auch die Funktion, dort einfach anfassen und das Gitter anheben zu können.
Auf der Unterseite findet sich nichts weiter Spektakuläres wieder. Die vier Standfüße welche keine große Dämpfungsfunktion innehaben, sind fest am Chassis verschraubt. Dazwischen befindet sich noch ein kleines Staubschutzgitter das für das Netzteil zuständig ist, sofern man jenes so montiert, dass es „Frischluft“ von unten einziehen soll. Apropos Netzteil, ein separater Rahmen für die vorherige Montagevorbereitung wie man es bspw. ebenfalls bei be quiet! vorfindet, gibt es hier leider nicht. Der Stromversorger muss seitlich eingeschoben werden, aber dazu kommen wir gleich auf den nächsten Seiten.
Insgesamt macht auch das Corsair 4000X RGB einen sehr wertigen, edlen und auch erwachsenen Eindruck. Das meine ich so wie es geschrieben ist, auch wenn die Ausrichtung ganz klar auf viel Licht und Optik zielt – aber glücklicher Weise kann man in iCUE auch dezente Farben einstellen und die Kirmes vermeiden.
Im direkten Vergleich zwischen dem 4000X RGB und dem 4000D Airflow werden speziell die Unterschiede an der Front nochmals deutlich. Beide Gehäuse können im Übrigen auch mit der entgegengesetzten Farbe erworben werden. Also das 4000X RGB in Schwarz, und das 4000D (Airflow) in Weiß. Kommen wir auf der nächsten Seite nur zur Betrachtung des Innenbereiches.
Impressionen Innen
Kommen wir mal zum Inneren, welches im Grunde genau so geradlinig gestaltet wurde, wie das Äußere es schon vermuten lässt - und das ist keinesfalls negativ zu bewerten. Denn im Gegenteil, Platz ist mehr als genügend vorhanden um auch größte Komponenten verbauen zu können. Beim CPU-Kühler stehen insgesamt 170mm n der Höhe zur Verfügung und bei der Grafikkartenlänge dürfte auch ohne weiteres eine neue GeForce RTX 3090 (313mm) ins 4000D passen, da maximal 360mm Platz zur Verfügung stehen. Die Netzteillänge ist dafür aber etwas beschränkter und Komponenten dürfen die 180mm nicht überschreiten. Erfreulich ist aber auch, dass sogar E-ATX-Mainboards unterkommen können. So steht einem performanten System auch in diesem vermeintlich kompakten Gehäuse nichts im Wege.
Die Lüftereinbauplätze sind ordentlich in der Anzahl vorhanden. In Summe können bis zu sechs 120mm Lüfter verbaut werden. In der Front und dem Top lassen sich zudem auch 140mm Ausführungen unterbringen. Gleiches Wechselspiel findet dann logischer Weise auch bei den Radiatoren bzw. All-in-One-Lösungen statt. Blickt man jetzt auf die Rückseite fällt zunächst die große Tray-Öffnung auf, unter der die beiden 2,5 Zoll Halterahmen sitzen. Die entsprechenden Laufwerke werden darauf festgeschraubt und dann am Chassis-Rahmen befestigt. Dann zu einer Neuheit die Corsair vollmündig „RadipRoute“ Kabelmanagement getauft hat, naja andere Hersteller (z. B. NZXT) haben solche Kunststoffführungen schon seit einigen Jahren, aber löblich, dass eine solche Lösung es nun auch in die neuen Corsair-Modelle geschafft hat. Zusätzlich kann man seine Kabelstränge nun auch mit Velco-Stripes befestigen und für eine aufgeräumte Rückseite sorgen. Zusätzliche liegen im Übrigen auch dem Lieferumfang mit bei.
Ein Kleines „Problem“, sofern man es so nennen möchte, stellt sich auf Grund der verdoppelten Kabelanzahl bzgl. der Lüfter ein. Denn anders als bei den „klassischen“ 4000er Modellen, hat das 4000X RGB einen iCUE Lightning Node Core mit verbaut, mit dem sich dann letztlich die Beleuchtung und eben die bekannten Lüfter-Settings variieren lassen. Um auf den Punkt zu kommen, es sind deutlich mehr Kabel auf der Rückseite zu verstauen, welche sich mit etwas Geschick aber auch gut verlegen lassen. Die Bilder von unserem Aufbau sollten dazu einen guten Anhaltspunkt geben.
Bleiben wir noch kurz beim Kabelmanagement, dieses ist sinnvoll umsetzbar, da auch ausreichend Öffnungen primär- und sekundärseitig vorhanden sind. Beispielsweise der große vertikale Schlitz ermöglicht eine unkomplizierte Verlegung des ATX-Strangs. Aber auch die kleinen Kabelzuführungen lassen sich sehr einfach durch eine der viele Öffnungen legen. Insgesamt kann man dem Gehäuse ein sehr gutes Konzept attestieren, dass diesbezüglich keine Schwächen zeigt. Einzig der untere Bereich rund um das Netzteil ist doch arg eng und man sollte nach Möglichkeit den dort vorinstallierten HDD-Schacht entfernen, so bleibt mehr als genügend Freiraum für die Anschlusskabel.
Schrauben lassen sich bei der Erstauslieferung nicht lösen - hier hilft nur eine Zange und kein Schraubendreher (kommt nicht ran)
Besagter HDD-Schacht hat auch bei 4000X RGB wieder die tolle Eigenschaft, dass man ihn nicht komfortabel entfernen kann. Wie bekannt sein sollte werden die Rändelschrauben in den Fabriken oftmals mit Drehmoment angeschraubt, ergo muss dann zuhause ein Schraubendreher herhalten um bei der Erstmontage diese überhaupt lösen zu können. Doof wird es aber dann, wenn man dort gar nicht hingelangt und erst mit einer Wasserpumpenzange o.Ä. die Schrauben lösen muss. Das ist auch so ziemlich der einzige Punkt den wir im Bereich des Innenraums massiv ankreiden können.
Die Front ist erfreulich einfach zu handhaben und lässt sich spielend leicht lösen um beispielsweise an der Hardware schrauben, oder aber einfach nur dem Staubschutzfilter zu reinigen. Die primär als gehärtetem Glas bestehende Front ist an vier Haltepunkten befestigt und lässt sich ganz einfach abnehmen. Gleiches gilt auch für das beschriebene bzw. dahinterliegenden Staubgitter.
Schwarzer Body des Corsair 4000D Airflow (links) - der Grundrahmen ist bei allen 4000er gleich
Schön ist auch zu sehen, dass man die Frontöffnungen für die Lüfter auch genau darauf abgestimmt hat, aber eben nur auf die 120mm Ausführungen. 140mm Ausführungen lassen sich wie gesagt auch verbauen, ziehen dann aber am Rahmen vorbei und erzeugen möglicher Weise zusätzliche Geräusche. Gleiches lässt sich dann eventuell auch für Radiatoren-Lüfter-Konstellationen reproduzieren…
Als Lüfter kommen hier drei Modelle vormontiert beim Kunden an. Die neuen Corsair SP RGB Elite Lüfter sind in der aktuellsten Revision verbaut und rufen beim Einzelkauf einen Preis von 16 Euro pro Stück auf. Setzt man das jetzt mit dem Gehäuse in Relation, bekommt man hier ein sehr gutes Angebot – den iCUE Lightning Node Core sollte man in dieser Aufzählung dabei auch nicht vergessen. Corsair selbst gibt bzgl. der Leistung einen Luftdurchsatz von 88,3 m³/h an, bei einer Drehzahl von 1400 Umdrehungen pro Minute sowie einer Lautstärke von 26 db(A) unter Volllast.
Hardware-Einbau
Schaut man sich das fertig montierte Ergebnis an, fällt die farbenfrohe Kunde des Gehäuses auf, die zugleich aber auch stilsicher kann (Individualisierung der Farben) und zugleich auch vom Design des Chassis selbst ausgeht. Jedenfalls ist so mein subjektives Empfinden was das 4000X RGB angeht. In der schwarzen Ausführung dürfte das Ganze dann vermutlich wohl wirklich dezent ausfallen. Die Montage selbst lief ohne wirkliche Probleme von Statten. Nachfolgend aber zunächst noch einige Farbbeispiele dank der bereits vorinstallierten Lüfter.
Leider hängt die MSI RX 5700 XT doch schon arg durch, was aber als Eigenart der Grafikkarte angesehen werden kann. Ansonsten kann man in Verbindung mit dem Gehäuse und dem fertig montierten System nicht viel sagen, außer das alles sehr clean, strukturiert und kompromisslos verbaut werden konnte. Aber werfen wir nochmal einen Blick auf die Rückseite.
Rückseitig stehen auch 25mm Platz zur Verfügung, so kann das Kabelbündel auch schon mal etwas dicker sein welches man fixieren möchte, was es in unserem Falle und auf Grund der gestiegenen Anzahl der Kabel auch ist. In Summe lässt sich alles dennoch ohne Probleme unterbringen. Das verbaute Testsystem ließ in Summe betrachtet, sehr einfach verbauen. Die Kabelstränge ließen sich dank des neuen Führungssystem einfach verlegen und zusätzlich nochmal fixieren, was dem Ganzen noch mehr Struktur verleiht. Wie schon eine Seite zuvor geschrieben, hat man als Anwender nie das Gefühl, dass hier oder da eine Öffnung zu wenig vorhanden ist um mal eben einen Strang verlegen zu können.
Die 2,5 Zoll Laufwerke können etwa auf der Rückseite des Chassis auf eine der beiden Halterungen montiert werden, oder in dem im PSU-Tunnel befindlichen HDD-Käfig. Hier hatte ich ja schon auf der Seite zuvor den Umstand der zu fest angezogenen Rändelschrauben kritisiert, was als echtes (wenn auch vielleicht) kleines Manko angesehen werden kann. Im Falle des abgebildeten Aufbaus wurde der besagte HDD-käfig um eine Position zur Seite verrückt um so mehr Platz für die Netzteilkabel bekommen zu können. Dazwischen staut es sich schon. Auch sollte man vor der finalen Montage des Stromversorgers alle Kabel angeschlossen haben, da es sonst in einer fiesen Fummelei ausarbeiten wird.
Wasserkühlung-Kompatibilität - modellübergreifend gleich
Wer eine Wasserkühlung verbauen möchte und nicht unbedingt auf einen komplexen Custom-Loop setzt, der kann auch ganz bequem einen 360er Radiator in der Front verbauen. Voraussetzung dafür ist aber, dass der HDD-Rahmen im PSU-Tunnel nicht nach vorn versetzt wurde. Auch darf die Dicke des Wärmetauschers nicht 30mm überschreiten, dann war es das mit der Kompatibilität.
Erwähnt werden sollte auch noch die problemlose Montage von 140mm Lüftern, sofern man bspw. auf 280mm AiOs setzen möchte. Allerdings sitzen dann die Rotorblätter nicht mehr exakt in den Ausstanzungen wie es bei den 120mm Lüftern der Fall ist.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
AMD Ryzen ATX-Gehäuse Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | AMD Ryzen 7 2700X | |
Mainboard: | MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi | |
Storage: | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung: | be quiet Dark Rock 4 | |
RAM: | 2x8GB HyperX Fury RGB DDR4-3200 | |
Netzteil: | be quiet! Straigt Power 11 650W | |
Grafikkarte: | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Betriebssystem: | Windows 10 | |
Grafiktreiber: | Adrenalin 19.11.1 | |
Temperaturmessung
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt der Wert)
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta T Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischer Weise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgertät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht die Vergleichsbasis aufzufüllen, so dass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
In unserem Overall-Rating platziert sich das Gehäuse im unteren Mittelfeld der bisher von uns getesteten Geräte. Bei der Airflow-Ausführung 4000D „Airflow“ dreht sich das Blatt erwartungsgemäß nochmal deutlich, erhöht man die Drehzahl der Lüfter. Hier geht dann das angestrebte Konzept voll auf und punktet mit deutlich besseren Werten. In Summe und nur auf diese hier dargestellte Wertung, liegen beide Versionen gar nicht so weit auseinander. Die Wahrheit zeigt sich dann aber auf den nächsten Seiten, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.
Lautstärkemessung
Die Lautstärke wird aus 50cm Entfernung gemessen. Zur Lautstärkemessung muss im Grunde genommen gar nichts mehr gesagt werden, die Werte sprechen absolute Bände und sorgen ein wenig für positives Erstaunen. Regelt man die Lüfter herunter und passt die weiteren Bestandteile des Systems an, ist dieses defakto nicht mehr hörbar. Hier marschieren die 4000er Gehäuse quasi im Gleichschritt. Einzig das 4000X RGB ist marginal lauter, da in der Front bereits drei Lüfter verbaut sind.
Selbst bei voller Drehzahl, die dank PWM-Regelung wohl nicht so oft in Erscheinung treten dürfte, zählt auch das 4000X RGB in der Standardausführung zu einem der leisestem die wir bisher auf dem Prüfstand hatten. Wir eben schon geschrieben, die Werte sprechen in diesem Fall für sich. Gibt man den Lüftern volle Drezahl, sind sie im Vergleich zum geregelten Bereich aber wieder deutlich hörbar. In Summe hat man so einiges an Potential im Bereich der Leistungs-Lautstärke-Individualisierung.
Temperaturmessung 800 U/min
Wie so oft steht auch hier der Umstand im Raum, dass eine geschlossene Front für keinen Durchfluss sorgt. Vormontiert sind rückwertig keine Lüfter, aus diesem Grund haben wir uns auch dazu entschieden genau so zu testen. Dementsprechend fielen dann auch die Messwerte aus, die zwar bei der CPU für einen thermischen Stau (im Peak) sorgten, aber nicht zum Abbruch des Tests in Form der Takt-Drosselung führten. Die anderen Werte der weiteren Komponenten sind durchaus als okay zu bezeichnen und fast identisch mit dem 4000D Airflow. Nochmal zum Hinweis – wir sprechen hier von deutlich reduzierter Drehzahl auf 800 U/min (~6,6V Spannung lag an). Also positiven Nebeneffekt bekommt man dafür absolute Laufruhe des Systems geboten.
ABER: hier muss ganz klar gesagt werden, dass der fehlende Ablufttransport ein riesen Manko darstellt. Um dies in einem kleinen Zusatztest zu untermauern, habe ich einen Lüfter aus der Front ausgebaut und ins Heck gesteckt. Dabei kam zum Vorschein, dass die Werte speziell bei der CPU sich im Schnitt um 5-10 Grad verbessern. Aber auch andere Bereich wie der Chipsatz konnten rund 5 Grad an Verbesserung verbuchen. Kombiniert man das jetzt mit einem weiteren in der Front (also insgesamt wieder drei), dann dürften sehr solide Werte bei geringem Geräuschpegel möglich sein. Also unbedingt ein wenig hier an dieser Stelle nachbessern!
Temperaturmessung max. U/min
Rein subjektiv empfunden ist ein Volllastbetrieb nie zu empfehlen, da zwar die Temperaturen sich ins sehr Positive entwickeln, dafür aber die Lautstärkeentwicklung sich zum Negativen hin wandelt. Wem das egal ist der kann in der Grundausstattung eine potente Gehäuse-Lüfter-Kombination erwarten was sich letztlich bei den Temperaturen widerspiegelt – so die grundlegenden Annahmen. Bei der Airflow-Ausführung haben wir im Test Spitzenwerte aufgestellt (siehe Tabelle). Bei der Ausführung mit geschlossener Glasfront offenbaren sich Unterschiede bis zu 10 Grad – jedenfalls bei der CPU.
Fazit
Die 4000er Serie von Corsair bietet aktuell verdammt viel, für überschaubares Geld in der Anschaffung. Das Corsair 4000D Airflow hatte sich bereits im vergangenen September mit Bestnoten bewiesen. Nun war nochmal die RGB-Ausführung in Form des 4000X RGB vorstellig. Jenes ist technisch und vom Body her absolut baugleich, bringt jedoch ein anderes Auftreten in Form einer geschlossenen Glas-Front, sowie direkt drei iCUE gesteuerte Corsair SP RGB Elite Lüfter mit, die im Einzelkauf alleine 16 Euro das Stück kosten. Somit muss an dieser Stelle gleich gesagt werden, dass die designierte UVP von 119 Euro ebenfalls nochmal in Relation gesehen werden muss – denn ein passender iCUE Lighting Node CORE ist ebenfalls direkt im Gehäuse mit vormontiert.
Ausstattungstechnisch bewegen wir uns hier also auf einem sehr guten Level. Die Kritik in Gänze fällt ebenfalls überschaubar aus und ist im Grunde genommen die gleiche, wie schon beim 4000D Airflow, aber eher als Kleinigkeiten zu betrachten. Wer sich das 4000X RGB zulegen möchte sollte unbedingt darauf achten, weitere Lüfter zu montieren oder einen von den drei in der Front vorinstallierten im Heck unterzubringen. So werden nochmals deutlich bessere Temperaturen erreicht. Hier möchte ich nochmal klar darauf hinweisen, dass wir grundlegend im Auslieferungszustand testen und mittels dieser Anpassung weitaus bessere Werte hätten erzielen können, als auf dem Tableau zu finden sind. Ergo – das Gehäuse kann noch viel mehr, wenn man es ein wenig anpasst.
In Summe ein wirklich überzeugendes Konzept, mit doch guten Preis-Leistungsverhältnis und sehr guter Verarbeitungsqualität. Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung, die gefühlt noch ein Stück besser ist, als bei der unbeleuchteten 4000D Ausführung. Kaufen kann man das Gehäuse u.a. bei Amazon.
Corsair 4000X RGB
- hochwertige Verarbeitung & hochwertige Anmutung
- durchdachtes Gesamtkonzept
- kleine aber feine Details
- USB 3.0 & 3.1 Type-C Stecker
- ausreichend Platz auf der Gehäuse-Rückseite
- Kabelmanagement-Optimierungen
- gutes Kühlpotential bei "korrekter" Montage
- bei geregelter Lüfterdrehzahl sehr leise
- iCUE RGB-Lüfter vormontiert + Hub
- Positionierung der Thumbscrews am HDD-Käfig suboptimal
- keine HDD-Entkopplung