Wer auf Glas und RGB-Beleuchtung im und am PC steht, der wird um einen Besuch bei Thermaltake nicht herumkommen. Auch wenn man nicht der Trendsetter war, so ist man doch für Glas- und Beleuchtungslastige Gehäuse bekannt. Mit dem Thermaltake Level 20 GT RGB Plus wurde bereits gezeigt, was man so bieten kann. Nun folgt ein mATX Ableger - das Thermaltake Level 20 VT.
Wie schon sein großer Bruder, ist auch das Level 20 VT mit allerhand Glas ausgestattet. Gleich vier Glasseitenteile spendierte Thermaltake dem Gehäuse. Allerdings müssen Käufer auf eine ab Werk verbaute RGB-Beleuchtung verzichten. Wie sich der mATX Glas-Cube schlägt wird unser Praxistest klären. Der Preis für diesen "Cube" beträgt rund 100 EUR.
Lieferumfang und Technische Daten
Der Lieferumfang des Thermaltake Level 20 VT fällt sehr schmal aus. Neben den notwendigen Schrauben und der extra Netzteil-Halterung, befinden sich lediglich Kabelbinder in der Zubehör Box. Durch das viele verbaute Glas hätten sich RGB-, oder auch einfarbige, LED-Streifen regelrecht angeboten. Das keine RGB Lüfter oder LED-Streifen verbaut sind hält den Preis zwar gering, jedoch ist es eine verpasste Chance bei all dem Glas.
Cooler Master MasterBox Q300P | ||
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Mainboard-Format(e) | Mini-ITX, Micro-ATX | |
Bezeichnung | Level 20 VT | |
Formfaktor | Cube-Gehäuse | |
Preis-Gehäuse | ca. 100€ | |
Hersteller-Homepage | www.thermaltake.de | |
Sonstige Eckdaten | ||
Laufwerke | 2 x 3,5 Zoll 3 x 2,5 Zoll | |
Lüfter | vorinstalliert Vorderseite: optional Vorderseite: Deckel: Rückseite: Boden: | 1x 200mm Lüfter 2x 120mm, 2x 140mm 4x 120mm, 2x 140mm 1x 120mm, 1x 140mm 2x 120mm |
Radiator-Support | Vorderseite: Rückseite: Deckel: | 1x 120mm, 140mm, 240mm; 180mm 1x 120mm 1x 240mm + 1x 280mm, 2x 240mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | max. 185mm | |
max. GPU-Länge | max. 350mm | |
max. Netzteil-Länge | max. 200mm mit Bodenlüfter | |
Material-Gehäuse | SPCC Stahl, Glas, Kunststoff | |
Gewicht | 8.66kg | |
Maße | 430 x 330 x 348 mm (L x B x H) | |
Sonstiges | vier 4mm Glasteile Zweikammern Design modularer Rahmen | |
Farbe | Schwarz |
Impressionen Aussen
Wirft man einen ersten Blick auf das Level 20 VT sieht man auf jeden Fall eines - Glas wohin das Auge reicht. Vier Seitenteile sind mit Glas versehen, was das Gewicht des mATX Cubes auf beachtliche 8,66kg ansteigen lässt. Die abgerundeten Ecken ziehen eine weitere Parallele zum größeren Level 20 GT RGB Plus. So bleibt trotz des Größenunterschieds, die Designsprache erhalten.
Die Vorderseite wird durch die Glaseinlage dominiert. Diese ist sauber ausgeführt und fügt sich passend in das Design der Level 20 Reihe ein. Damit Ein ersticken des Frontlüfters nicht provoziert wird, sind neben dem Glas relativ große Lufteinlässe vorhanden. Außerdem ist die Glasscheibe durch Abstandshalter einen guten Zentimeter vom Gehäuse Rahmen abgesetzt worden. Unterbrochen wird die Front an den Seiten durch die silbernen, abgerundeten Ecken und durch das Thermaltake TT Logo.
Natürlich lässt sich die Abdeckung auch abnehmen. Dadurch wird der Blick auf den verbauten 200mm Gehäuselüfter frei. Auch weitere Lüftermontagepunkte für 120mm oder 140mm Lüfter sind zu erkennen. Links und rechts des Lüfters, sind große Kabeldurchführungen zu erkennen, wobei die Kabel des Front Anschlusspanels durch eine 5.25" große Aussparung oberhalb des Lüfters geführt sind. Mit einem entsprechenden Rahmen könnte theoretisch sogar ein DVD-Laufwerk verbaut werden. Wie man dieses mit der verbauten Front jedoch öffnen will, bleibt ein Rätsel.
Der verbaute 200mm Frontlüfter muss ab Werk als Einzelgänger seine Arbeit im Level 20 VT verrichten. Im Gegensatz zum Thermaltake Level 20 GT RGB Plus verfügt er über keine RGB Beleuchtung. Nicht einmal eine einfarbige Beleuchtung hat der TT-2030 Lüfter erhalten. In früheren Gehäusen gab es dieses Modell als Variante mit blauer Beleuchtung und auch die Montagepunkte für LEDs sind im komplett schwarzen Rahmen noch vorhanden. In einem solch Glaslastigen Gehäuse und im aktuellen RGB everything Zeitalter, ist das verschenktes Potenzial.
Doch zurück zum Gehäuse. wandern wir von der Vorderseite weiter nach oben Richtung Oberseite, machen wir am Anfang der Oberseite einen kleinen Zwischenhalt beim Front Anschlusspanel. Dieses ist mit den üblichen Verdächtigen ausgestattet. Von links nach rechts - Kopfhörer- und Mikrofonanschluss, 2x USB 3.0, 2x USB 2.0, Resetknopf, Festplatten LED und beleuchteter Powerschalter. Ein USB Type-C Anschluss in der Front wäre eine willkommene Erweiterung des Anschlusspanel. Dafür sind die USB Anschlüsse allerdings mit einem gesunden Abstand, sodass auch dicke USB Sticks, oder Geräte angeschlossen werden können. Bei anderen Gehäusen kann es da schon einmal zu Problemen kommen.
Im Gegensatz zur Vorderseite, besteht die komplette Oberseite aus Glas und ist nicht eingefasst. Allerdings ist auch die Oberseite knapp einen Zentimeter durch die Abstandshalter angehoben. Auch die Oberseite kann abgenommen werden, wodurch vier Lüfterschienen zum Vorschein kommen. Durch diese sind vielfältige Lüfterpositionen möglich und auch verschiedene Radiatorgrößen für Wasserkühlungen können eingebaut werden. Mehr dazu im Praxistest.
Spätestens anhand der Rückseite des Gehäuses erkennt man, wie das Mainboard in das Level 20 VT eingebaut wird. Im Vergleich zum normalen Tower Gehäuse, wird die Platine in diesem Cube Gehäuse liegend verbaut. Das zieht natürlich Konsequenzen nach sich. So sind alle Aussparungen für die Mainboard Anschlüsse und für die PCIe Slots quasi um 90 Grad gedreht. Das Netzteil wird unter dem liegenden Mainboard Tray verbaut, es herscht also ein Zweikammern System vor, wie es auch im Corsair Crystal Series 280X RGB der Fall war. Dort war der Aufbau jedoch eher im Tower Design und nicht liegend wie hier. An der Rückseite befinden sich auch all die Daumenschrauben, welche die jeweiligen Seitenteile sichern und welche abgenommen werden müssen, um die Seitenteile zu lösen.
Auf der Unterseite des Gehäuses, finden wir einen Staubfilter für das dort verbaute Netzteil. Das Lochgitter weiter Richtung der Vorderseite, ist leider nicht mit einem Staubfilter versehen, da der Haupt Luftstrom über die Vorderseite erfolgen soll. Damit dennoch ein frischer Luftzug erfolgen kann, auch wenn das Gehäuse auf einem Teppich steht, sind selbstreden auch vier Füße, die mit Schaumstoff versehen sind, verbaut.
Die rechte Seite des Level 20 VT ist erneut von Glas geprägt. Im Gegensatz zur Oberseite ist es hier jedoch wieder in eine Art Fassung eingefügt, was sich insbesondere bei der Entnahme der Seitenteile als großer Vorteil erweist. Durch das Glas kann bereits ein erster Blick in den Innenraum geworfen werden, wobei drei 2.5" Festplattem Einschübe sichtbar werden. Wer seine SSDs präsentieren möchte, kann das hier wunderbar machen.
Das gleiche Glasseitenteil findet sich dann auch auf der linken Seite wieder an und ermöglicht genau so gut einen leichten Einblick in den Innenraum. Von hier aus lässt sich im verbauten Zustand die Hardware sehr gut ansehen. Allerdings wird es auch deutlich, dass es trotz des Zweikammern Systems, beim Kabelmanagement ordentlich zugehen muss, da durch das viele Glas die Kabel sichtbar sein werden.
Impressionen Innen
Der Weg in den Innenraum des Level 20 VT kann auf mehrere Wege erfolgen, denn neben den beiden Seitenteilen und dem Oberteil, kann auch das Unterteil abgenommen werden. Alle sind mit jeweils zwei Daumenschrauben, von der Rückseite des Gehäuses gesichert. Nimmt man wie bei normalen Towern das linke Seitenteil ab, wird man vom liegenden Mainboardtray und dem 3.5“ Festplattenkäfig in der linken, unteren Ecke begrüßt. Neben dem Käfig ist eine ganze Menge Platz für die Kabel die vom Frontpanel kommen. Die Anhebung der Oberseite durch die Abstandshalter wird von hier noch einmal sehr deutlich.
Um einen besseren Blick auf den Mainboardtray bekommen zu können, muss die Oberseite abgenommen und das Gehäuse auf die Seite gelegt werden. So lässt sich sehr gut erkennen, dass eine grußzügige Aussparung für CPU Kühler und eine Aussparung für Kabel oder Front-Radiatoren, in den Tray gelassen sind. Neben der Tatsache, dass der Mainboardtray liegt, weist er noch eine weitere, kleinere Besonderheit auf. Beim Level 20 VT werden keine extra Abstandshalter verschraubt, denn diese sind quasi vorinstalliert. Solch eine Umsetzung kennt man eher noch von günstigeren Gehäusen. Das der Hersteller sie hier einsetzt überrascht doch eher, denn Abstandshalter zum Verschrauben gehören schon lange zum Standard.
Auf der anderen Seite des Gehäuses sieht der Blick in den Innenraum sehr ähnlich aus. Hier befinden sich allerdings drei 2.5" Festplattenrahmen die so montiert werden, dass die Festplatte durch die Glasscheibe gut zur Geltung kommen kann. Die Rahmen selber sind mit jeweils einer Daumenschraube am oberen Ende gesichert und können in ihrer Position variiert werden.
Nachdem bereits beide Seitenteile und die Oberseite abgenommen wurden, ist nun die Unterseite an der Reihe. So wird der Blick frei auf die zweite bzw. die untere Kammer des Level 20 VT. Es zeigt sich, dass viel Platz für Kabelmanagement vorhanden ist, auch wenn ein Teil des Platzes, neben dem 3.5" Festplattenkäfig, vom Netzteil beansprucht wird.
Wenn nun noch die Frontabdeckung abgenommen wird, bleibt nur noch das nackte Grundgerüst des Gehäuses übrig. Dieser besteht aus einem gleichmäßigen Aluminiumwürfel, der es ermöglicht die Ausrichtung des Gehäuses und der Abdeckungen zu ändern. So kann das Level 20 VT auch wie ein normaler Tower ausgerichtet werden und um 90°, 180° oder 270° gedreht werden. Die Abdeckungen und Glasteile können dabei problemlos an die entsprechenden Seiten montiert werden. Auch wenn diese Optionen für den normalen Käufer kaum von Bedeutung sein dürften, ist es besonders für die Modder Szene ein Segen und macht das Bearbeiten und Modifizieren deutlich einfacher.
Hardware-Einbau
Der Einbau des Testsystems verlief ohne größere Probleme. Lediglich der Einbau des Netzteils ust unnötig verkompliziert worden und besteht aus mehreren Schritten. Wie genau der Einbau funktioniert zeigen wir natürlich Schritt für Schritt.
Um das Netzteil zu verbauen, muss zunächst die Unterseite abgenommen werden. Außerdem werden zwei Metallscheinen, Schrauben und Gummientkopplungen aus dem Zubehör benötigt. Die Schienen bilden im fertigen Zustand einen Halterahmen für das Netzteil, da dieses ohne die Unterseite sonst keine Halterung hätte. Damit das Netzteil trotzdem keine Vibrationen überträgt, werden die beiden Entkopplungen an der gelochten Metallschiene befestigt.
Im nächsten Schritt wird die vorbereitete Metallschiene von der rechten Gehäuseseite, zwischen dem mittleren und dem letzten SSD Rahmen, befestigt. Damit die Schiene aber nicht lose in der Luft hängt, wird sie mit der zweiten Schiene verschraubt, welche anschließend in einer kleinen Halterung unterhalb des 3.5" Käfigs einrastet.
Nun muss theoretisch nur noch das Netzteil mit dem Lüfter nach oben, unter der so kreierten Halterung geschoben werden. Allerdings stehen dabei die Entkopplungen im Wege und lassen sich nur mit Gewalt zur Seite schieben. So können sie jedoch ihre Arbeit nicht mehr verrichten was bedeutet, dass man die umständlich zusammengeschraubte Halterung, wieder auseinander bauen muss, damit das Netzteil erst an seinen Platz gelegt werden kann. Anschließend kann die Halterung wieder zusammengebaut werden. Der letzte Schritt, das Einrasten der zweiten Schiene, wird durch das Netzteil deutlich erschwert. Ist dies dann aber endlich erledigt, sitzt das Netzteil Bombenfest und verruscht selbst verschraubt nicht einen Millimeter. Wieso man das Ganze aber so kompliziert machen musste, bleibt ein Rätsel. Durch diese Schritte ziehte sich der Hardware Einbau um knapp 10 Minuten weiter in die Länge, da auch die Anleitung keine große Hilfe war. Probieren und testen waren hier die Hilfsmittel der Wahl.
Die Montage des Netzteils bleibt nicht die einzige Überraschung. Auch beim Einbau der Festplatten, genauer gesagt beim Einbau einer 2.5" SSD, agiert Thermaltake abseits der Norm. Schaut man sich die Rahmen etwas genauer an, erkennt man beim 2.5" Rahmen nur zwei Öffnungen für Schrauben. Normalerweise werden auch SSDs mit allen vier Schrauben befestigt. Problematisch ist die Verschraubung mit nur zwei Schrauben zumindest bei SSDs nicht. Wer jedoch 2.5" HDDs verbauen möchte, sollte sich dies noch einmal genauer überlegen. 3.5" HDDs werden wiederum wie erwartet einfach in ihren Rahmen gedrückt und mithilfe der kleinen Kunstsoffnasen gesichert.
Beim Einbau der restlichen Hardware verlief dann alles völlig Problemlos, was zum großen Teil auch an dem großzügigen Platzangebot des Level 20 VT liegt. Wer gehofft hat, dass sich alle Kabel verstecken lassen, wird allerdings enttäuscht sein. Auch wenn die Glasseitenteile getönt sind, sind die Kabel trotzdem deutlich sichtbar. Wird dann auch noch beleuchtete Hardware verbaut, ist dieser Effekt noch stärker.
Besonders positiv aufgefallen beim zusammengebauten Level 20 VT sind die Glasseitenteile. Diese stehen nicht wie bei vielen anderen Gehäusen wenige Millimeter vom Gehäuserahmen oder der Vorderseite ab, sondernliegen komplett plan an. Einzig die Fassung des Glases verhindert eine durchgehend plane Seite. Geräusche und Staub werden so erfolgreich eliminiert.
Einbau Wasserkühlung
In Zeiten wo AiO Wasserkühlungen populärer denn je sind, darf in einem Gehäuse Test natürlich nicht die Kompatibilität der Wasserkühlungen und Radiatoren vergessen werden zu prüfen. Dafür haben wir versucht unterschiedliche Radiator-Größen und Dicken, im Gehäuse zu montieren.
Da es beim Level 20 VT für Radiatoren in der Front und im Heck nahezu keine Begrenzung für die Dicke gibt und selbst ein 60mm Radiator in Push/Pull verbaut werden kann, beschränken wir uns auf den Einbau von Wärmetauschern im Deckel oder genauer gesagt, an den dafür vorgesehenen Schienen. Diese können für den Einbau, oder für die Optik, einfach aus dem Deckel genommen werden.
So können zwei 120/240mm Radiatoren oder ein 240 sowie ein 280mm Radiator zusammen verbaut werden. Zwei 280mm Radiatoren sind leider nicht möglich. Wer es gerne größer hätte, kann auf die beiden mittleren Schienen verzichten und so Platz für einen 200mm Single Radiator machen der zusammen mit einem 200mm Lüfter - wie er in der Front verbaut ist. In der Front wären die passenden Montagepunkte ebenfalls vorhanden. Durch die Schienen wird der teilweise lästige Einbau bei Pull Konfigurationen ungemein vereinfacht und die Radiatoren können schnell und einfach an ihren Bestimmungsort gebracht werden.
Wirft man dann aber noch mal einen genaueren Blick auf die verbauten Wärmetauscher, so fallen Lücken zwischen Schiene und Gehäuserahmen auf. Die Schienen sitzen also nicht gerade, sondern mussten beim Einbau ein wenig verbogen werden damit die Radiatoren gepasst haben. Ob dies ein generelles Problem ist, oder aber einfach nur an den Alphacool NexXxoS Radiatoren liegt, konnten wir leider nicht klären.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen kann wie gewohnt in unseren Artikeln, Wie wir testen, nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
AMD AM4 µATX-Gehäuse Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | AMD Ryzen 5 1400 (Retail) - Turbo off | |
Mainboard: | MSI B350M Mortar | |
Storage: | Corsair MP500 240GB M.2 NVMe | |
Kühlung: | be quiet! Shadow Rock TF2 | |
RAM: | 2x8GB Corsair Vengeance LPX @ 2666MHz | |
Netzteil: | be quiet! Straight Power 11 550W | |
Grafikkarte: | MSI Radeon RX 580 Gaming X | |
Betriebssystem: | Windows 10 Pro x64 | |
Grafiktreiber: | - |
Overall Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht die Vergleichsbasis aufzufüllen, so dass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50cm entfernt von der Gehäusefront. Der von uns genutzte Messraum liegt bei ca. 32 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen.
Die Lautstärke des Thermaltake Level 20 VT, ist definitiv nicht seine Stärke. Auch wenn nur ein einziger Lüfter verbaut ist, so wird dieser doch relativ laut. Der Ausschlaggebene Punkt für die hohe Lautstärke ist allerdings die Grafikkarte, obwohl ihre Lüfter bei allen Gehäusen auf die gleiche Umdrehungsgeschwindigkeiten fixiert werden. Es scheint als würde die vertikale Ausrichtung in Verbindung mit dem Glas an den Seiten, die Lautstärke gezielt nach Oben bewegen, was zu den hohen Messwerten führen kann.
Temperaturmessung
Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Tools NZXT Cam (3.5.80), FurMark (1.20.0) und Prime95 (29.4b8) zum Einsatz. Prime95 läuft im „Maximum-Heat-Test“, während unser R5 1400 auf einen Takt von 3.4GHz bei einer Spannung von 1.25V eingestellt ist. Mit diesen Einstellungen möchten wir die Wärmeabgabe etwas erhöhen, allerdings nicht mit einer extremen Übertaktung, fern ab der Realität testen. FurMark wird im Custom-Modus (1280x720 - non Fullscreen) betrieben, während unsere RX 580 Gaming X, auf einen Takt von 1300MHz und einem maximalen Power Target eingestellt ist. Beide Last-Tools laufen parallel 30 Minuten lang. Nach einer kurzen Abkühlphase, werden die Messungen für die verschiedenen Lüfterspannungen erneut vorgenommen. Als Vergleichsgrundlage wird der offene Aufbau gemessen und mit in die Diagramme aufgenommen.
Temperaturmessung 7V
Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich. Diese Temperaturmessung haben wir auch bei einem offenen Aufbau angewandt, um die Kühlleistung mit dem des verbauten Zustandes vergleichen zu können.
Kurze Auswertung
Durch den 200mm Lüfter in der Front, fallen die Temperaturen deutlich besser aus bei anderen Gehäusen, aber wie schon eine Seite zuvor auf Kosten der Lautstärke geht. Besonders die CPU-Temperatur ist deutlich besser als beim ähnlich aufgebauten Corsair Crystal 280X RGB. Bei der Grafikkarten- und SSD-Temperaturwerten wendet sich das Blatt allerdings. Die Abwärme der GPU scheint nicht richtig abtransportiert werden zu können und erwärmt dabei auch noch die SSD.
Temperaturmessung: 12V
Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich. Diese Temperaturmessung haben wir auch bei einem offenen Aufbau angewandt, um die Kühlleistung mit dem des verbauten Zustandes vergleichen zu können.
Kurze Auswertung
Die CPU-Temperatur bleibt die beste beim Level 20 VT gemessene Temperatur im Vergleich mit den anderen Gehäusen. Die Temperatur der Grafikkarte und der SSD bleiben die bisher schlechtesten Werte (im Vergleich gemessen). Ein zweiter Lüfter, im Heck oder im Deckel, könnte hier große Abhilfe schaffen, nein er wird - und sollte sich ohne größere Kosten, realisieren lassen. Ein kleiner Aufpreis würde Käufer auch nicht abschrecken, die vergleichsweise "schlechten" Temperaturen dagegen schon eher.
Fazit
Es ist nicht alles Gold was glänzt. Dieser Satz trifft sehr gut auf das Thermaltake Level 20 VT zu. Hier und da gibt es kleinere und auch größere Probleme, die Thermaltake mit nur wenigen Änderungen beheben könnte. Doch es gibt auch einige positive Dinge.
Wer auf der Suche nach einem geräumigen Cube-Gehäuse und Glasteilen gegenüber nicht abgeneigt ist, der wird mit dem Level 20 VT zu einem sehr fairen Preis bedient. Kaum ein anderes Gehäuse bietet bei dem Preis optisch so viel und kann mit so viel Glas aufwarten, wie es hier der Fall ist. Dazu kommt, dass die beiden Seitenteile ohne Spaltmaße zum Gehäuserahmen verbaut sind, was Geräusche verringern und Staub verhindern kann. Der kleine Spalt bei Ober- und Vorderseite ermöglich hingegen ein "Atmen des Gehäuses". Wären diese nicht vorhanden, würden die gemessenen Temperaturwerte bei weitem schlechter ausfallen.
Ein weiterer positiver Aspekt ist das modulare Grundgerüst des Level 20 VT. Werden alle Teile abgenommen, können diese am Gehäuserahmen in verschiedenen Ausrichtungen wieder befestigt werden. Dadurch kann das Innenleben um 90°, 180° oder gar um 270° gedreht werden. Gerade für Moddingbegeisterte dürfte dieser Aspekt ein großer Pluspunkt sein.
Durch die großzügigen Abmessungen, bietet das Gehäuse außerdem ausreichend Platz für große Komponenten und auch eine komplette Wasserkühlung mit mehreren Radiatoren und einem Ausgleichbehälter. All das kann ohne Änderungen am Gehäuse oder Innenraum eingebaut werden. Die Montage der Radiatoren ist dabei ein Kinderspiel, denn Dank der einzelnen Schienen können diese außerhalb des Gehäuses montiert und müssen nur noch eingeklickt werden. Hier bahnt sich allerdings auch der erste Kritikpunkt an, denn bei unseren Alphacool NexXxoS Radiatoren mussten die Schienen zum Einklicken sichtbar verbogen werden.
Auch beim Einbau der weiteren Hardware kommt es zu Kritiken. Der größte Negativaspekt ist die unglaublich komplizierte Montage des Netzteils. Die Schritte sind im Grunde simpel, doch um dort hinzugelangen bedarf es einiges an Probieren und Testen, denn die Anleitung ist in diesem Fall keine große Hilfe. Das dann auch noch das Netzteil nicht eingeschoben werden kann, sondern die mühsam gebaute Halterung erst wieder entfernt werden muss, ist dann nur noch die Spitze des Eisbergs. Das durch das modulare System eine Halterung nicht am Boden befestigt sein kann liegt nahe, aber sicherlich hätte man diesen Schritt bei weitem einfacher gestalten können.
Ist das System dann verbaut und wird so richtig unter Druck gesetzt, wird es leider auch relativ laut. Es ist zwar nur ein Lüfter verbaut, doch dieser kann schon mal etwas lauter werden. Das Hauptproblem stellte jedoch die Grafikkarte da, welche durch den vertikalen Einbau in Verbindung mit den Glasseitenteilen, die Geräusche gebündelt nach oben abzugeben. Silent Enthusiasten werden mit dem Level 20 selbst bei 7V Spannung am Lüfter nicht zufrieden sein.
Dem einzelnen Lüfter geschuldet, fallen auch die Temperaturwerte nicht besonders gut aus. Während die CPU-Temperatur noch mit zu den besseren gemessenen Werten gehört, leiden besonders die Grafikkarte und die direkt daneben verbaute M.2 SSD besonders unter dem Lüftermangel. Ohne einen zweiten Lüfter im Heck oder im Deckel, entsteht eine Art Wärmestau im Gehäuse, welche nur durch den Spalt an der Oberseite, langsam abgeführt werden kann. Thermaltake sollte ernsthaft über einen zweiten ab Werk verbauten Lüfter nachdenken. Ein kleiner Aufpreis wäre gerechtfertigt und schreckt weniger Käufer ab, als schlechte Temperaturwerte.
Durch den guten Preis, bleibt allerdings noch etwas Luft im Budget der meisten Käufer, weshalb ein zweiter Lüfter keine große Hürde darstellen sollte. Somit lässt sich zum Thermaltake Level 20 VT abschließend noch folgendes sagen. Wer ein Gehäuse mit viel Platz und viel Glas sucht, dabei nicht viel ausgeben möchte und höhere Temperatur- und Lautstärkewerte in Kauf nehmen kann, der wird mit dem Level 20 VT glücklich werden. Das Preis-Leistungsverhältnis ist in diesem Fall einfach zu gut um nicht zu zuschlagen. Das Gehäuse ist im Übrigen zum genannten Kurs von ca. 99 EUR auch bei Amazon erhältlich.
Thermaltake TT Level 20 VT | ||
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Pro | Contra | ![]() |
+ gutes Preisleistungsverhältnis | - Abwärmestau verursacht hohe Temperaturen |
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