Das vom deutschen Unternehmen be quiet! Gehäuse vorgestellt wurden und diese bereits als Kassenschlager gelten, sollte sich in der Branche bereits mehr als deutlich herumgesprochen haben. Im November 2014 wurde seinerzeit das erste Gehäuse aus dem Hamburger Vorort Glinde vorgestellt. Fast exakt drei Jahre später folgt nun mit dem be quiet! Dark Base 700 die nächste Schöpfung und wenn man den Keyfacts so glauben will, die neue Gehäuse-Offenbarung in diesem Segment. Wir waren sehr gespannt und haben dem Chassis auf den Zahn gefühlt.
Die beiden letzten Gehäuse-Schöpfungen sind mit dem be quiet! Dark Base (Pro) 900 und dem be quiet! Pure Base 600 ja hinlänglich bekannt. Schaut man jetzt genau hin, klafft zwischen Beiden Modellen nicht nur preislich eine große Lücke, sondern auch von der Ausrichtung her. Das Dark Base 700 kommt als Midi Tower daher und hat, wenn man sich die Ausstattungsliste genauer ansieht, wirklich alle Raffinessen verpasst bekommen, was aktuell im Rahmen einer solchen Zusammenstellung möglich ist.
Dazu zählen eine Gehäusedämmung, der sehr flexible bzw. modulare Aufbau, Tempered-Glass Seitenteil, Silent Wings 3 Lüfter, eine mehrfarbige Beleuchtung anstelle eines festen Farbakzentes, sowie eine 3-stufige Lüftersteuerung samt 6-fachen PWM-Header. Ach ja, den USB-3.1 Type-C-Header wollen wir an dieser Stelle auch nicht unterschlagen. Die UVP setzt be quiet! zum Marktstart bei relativ hohen 189 EUR an. Erfahrungsgemäß wird dieser Wert aber nach der Vorstellung deutlich nachgeben, ohne einen konkreten Wert an dieser Stelle nennen zu wollen / können. All das werden wir im nachfolgenden detailliert vorstellen.
Lieferumfang & Technische Daten
Anders als man es zum Beispiel von Phanteks her kennt, die ja einen kleinen Zubehörkasten samt sehr ausführlichen Schraubensammlung mitliefern, bekommt der Käufer des Dark Base 700 hier eine lieblose Schraubenkost, die unserer Meinung nach auch etwas umfangreicher hätte ausfallen können. Neben der umfangreich dokumentierten Bedienungsanleitung liegen dann nur noch ein HDD-Käfig sowie hochwertige Klettverbinder mit bei. Relativiert man das Ganze ein wenig, ist es aber eigentlich auch vollkommen ausreichend. Die technischen Daten lesen auf den ersten Blick ebenfalls sehr interessant (...)
be quiet! Dark Base 700 | ||
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Mainboard-Format(e) | E-ATX, ATX, Micro-ATX, Mini-ITX | |
Bezeichnung | be quiet! Dark Base 700 | |
Formfaktor | Midi Tower | |
Preis-Gehäuse | 189,- EUR (UVP) | |
Hersteller-Homepage | www.bequiet.com | |
Sonstige Eckdaten | ||
Laufwerke | 7 x 3,5 Zoll 17 x 2,5 Zoll | |
Lüfter | vorinstalliert Front: Heck: Optional Front: Deckel: | 1x 140mm Silent Wings 3 (1800 U/min - PWM) 1x 140mm Silent Wings 3 (1800 U/min - PWM) 3x 140mm oder 3x 120mm 3x 140mm oder 3x 120mm |
Radiator-Support | Front: Oberseite: Heck: | 1x 120mm, 240mm, 280mm, 360mm 1x 120mm, 240mm, 360mm 1x 120mm, 140m |
max. CPU-Kühler-Höhe | max. 180 mm | |
max. GPU-Länge | max. 286 mm / 430mm (ohne HDD Käfige) | |
max. Netzteil-Länge | max. 285 mm | |
Material-Gehäuse | Stahlblech (0,7 - 0,8mm) Aluminium (0,8 - 1,2mm) Tempered Glass (4mm) ABS-Kunststoff | |
Gewicht | ca. 14,4 Kg | |
Maße | 544 x 241 x 519 mm (L x B x H) | |
Sonstiges | Schalldämmung an Front und Seitenteilen Dreistufen-Lüftersteuerung im Top RGB-Beleuchtung per Schalter anpassbar zwei vormontierte Silent Wings 3 Lüfter | |
Farbe | Schwarz |
Impressionen Außen
Ein Vergleich wäre kein Vergleich ohne passende Objekte. Wie man sehr schön an unserer Illustration erkennen kann, wurde das Dark Base 700 genau zwischen den beiden einleitend genannten Gehäusen platziert. Nun kann man auch sagen, dass die Produktreihe vervollständigt wurde. Die Designsprache wurde konsequent beibehalten, so auch bei der neuesten Schöpfung. Anders als beim „großen“ und „kleinen“, kann das 700er keine optischen Laufwerke aufnehmen.
Tempered Glass überall - Pure Base 600, Dark Base 700, Dark Base Pro 900 (v.L.n.R.)
Die Front ist fest und kann nicht als Klappe verwendet werden - dahinter verbergen sich auch keine Rahmenhalterungen für besagte Laufwerke. Das Chassis selbst wird es weiterhin nur in Schwarz ohne sofort erkennbare Farbakzente geben. Diese darf der Kunde nun mittels 6-farbiger-Beleuchtung selbst einstellen. Später mehr dazu.
Als Material verwendet man am gesamten Chassis einen sehr wertig anmutenden Materialmix aus robusten Stahlblech (0,7 – 0,8mm) und ABS-Kunststoff. Interessant hierbei ist auch wieder der Deckel. Dieser besteht aus einem durchgehenden Aluminium-Teil und weißt ebenfalls eine Materialstärke von 0,8 bis 1,2mm auf. Das wertet den Anblick und die Haptik des Gehäuses deutlich auf. Für den optimalen Einblick auf die Hardware sorgt dann das 4mm starke Tempered-Glass-Seitenteil. Auf der gegenüberliegenden Seite hat man ein robustes, klassisch in der Aufmachung und aus Stahlblech bestehendes Seitenteil untergebracht. Die gesamte Formgebung wirkt bei diesem Tower so „rund“ wie bei keinem Modell von be quiet! zuvor, was man besonders bei Detailblicken an der Front sieht. Für den sicheren Stand sorgen an der Unterseite vier große Gummiauflageflächen. Wer jetzt hier große Gummi-Entkoppler erwartet, die entstehende Vibrationen an der Weiterleitung hindern, wird leider etwas gebremst in der Erwartungshaltung. be quiet! setzt auf kleine „Klebepads“ beim Dark base 700.
Das I/O-Shield bietet viele kleine Details und Neuerungen die genannt werden wollen. Federführend wäre die 3-Kanal-Lüftersteuerung bzw. der damit verbundene Automodus, der klassische Klinkenstecker für Audiogeräte als auch der Steuerknopf für die Beleuchtungsmodi, wie wir sie schon beim Pure Base 600 gesehen haben. Gänzlich neu und immer noch als eine Art Seltenheit zu betrachten ist der USB-3.1-Frontheader in Typ-C-Ausführung. Das Anschlusskabel auf der Innenseite ist ebenfalls das passende Derivat dazu und stellt somit auch die möglichen 10 Gbit/s für den Datentransfer bereit. Des Weiteren zu nennen sind die schwarz eingefärbten USB-3.0-Ports und der beleuchtete Startbutton (bzw. Reset-Knopf). Wenn man ganz genau hinsieht, kann man deutlich erkennen wie nahezu perfekt die verarbeitungstechnische Umsetzung hier ausgeführt wurde. Ein Lob an die Produktion an dieser Stelle!
Den hochwertigen Deckel aus sehr fein poliertem Aluminiumblech hatten wir bereits schon angesprochen. Am hinteren Teil ist wieder, wie schon von anderen Modellen der Gehäuse-Serie, das bekannte Riffel-Muster untergebracht. Dieses Muster soll die entstehende warme Luft im Innenraum, auf eine effektive Weise, aus dem Innenraum entweichen lassen. In Summe gesehen haben wir bereits einen hervorragenden ersten Eindruck vom Gehäuse gewonnen. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der Betrachtung des Innenraums.
Impressionen Innen
Der Aufbau wirkt auf dem ersten Blick sehr aufgeräumt, ruhig und bietet mehr als genügend Platz bis hin für E-ATX-Mainboards. Auch Wasserkühlungen lassen sich problemlos darin unterbringen, dazu aber später mehr. Der Innenraum ist mit einer stoßfesten Lackierung versehen, die erstens sehr dick erscheint und zugleich einen sehr wertigen Eindruck hinterlässt. Also ideal um mehr als nur einmal Hardware darin zu verbauen. Die großen Kunststoffabdeckungen haben im Übrigen zweierlei Funktion. Zum einen sind es reine Abdeckungen, dass der Airflow weiter optimiert wird und zum anderen können diese in eine Art Stufensystem angepasst werden, so dass die Lehrräume fürs Kabelmanagement genutzt werden können. Alternativ kann auch ein HDD-Schacht eingeschoben werden.
Ab Werk vormontiert sind bereits zwei Silent Wings 3 140mm Lüfter in der Highflow-Ausführung (1600 U/min – PWM). Insgesamt können bis zu neun 140mm verbaut werden, ein beachtlicher Wert! Einen beachtlichen Wert findet man auch bei der maximal möglichen Einbaukonstruktion von Datenträgern. Hier können es bis zu 17x 2,5 Zoll und 7x 3,5 Zoll Laufwerke sein – in der Maximalbestückung und mit weiteren optional erhältlichen HDD-Käfigen versteht sind. Optische Laufwerk haben an dieser Stelle leider keinen Platz, aber das ist ja inzwischen bekanntlich Ansichtssache. CPU-Kühler dürfen übrigens bis 180mm hoch sein und Grafikkarten eine Länge von bis zu 430mm aufweisen, sofern keine HDD-Käfige an dieser Stelle verbaut sind.
Kennern wird es sofort auffallen – genau das was dem Dark Base (Pro) 900 immer angekreidet wurde, nämlich das Fehlen eines Kammerdesigns bzw. eines Netzteil-Covers, hat man nun endlich aus der Welt geschafft. Aber nicht mittels eines stumpfsinnigen Stahlblechs, sondern variabel verwendbaren Abdeckungen. Diese Kunststoffblenden lassen ohne Einsatz von Werkzeug herausnehmen und gewähren so den Zugang zur Hardware oder lassen den Einbau eines Wärmetauschers in der Front zu. Weitere Details gibt es beim „Einbau von Wasserkühlung“ zu sehen.
Die Rückseite offenbart dann schlussendlich auch die technische und zugleich vollgestopfte Seite des Chassis. Neben alle Führungen für Datenträger, wird auch sofort der Fan-Header für die verbauten Lüfter ersichtlich. Es ist wesentlich mehr Platz vorhanden als auf dem ersten Blick erscheint, denn die Möglichkeiten des Kabelmanagements sind schon recht vielfältig. Sehr deutlich zu sehen sind die Abdeckungen für oberen HDD-Schächte, welche man stufenweise herausstellen kann. Denkbar ist es auch, dass so der Airflow auf die rückwertig angebrachten SSDs geführt wird und man diese so auch mit Frischluft versorgen kann. Ein Novum auf diesem Segment! Die beiden 3,5 Zoll Käfige befinden sich in der unteren Kammer und werden mit Rändelschrauben befestigt, diese lassen sich bei erstmaligem Gebrauch sogar OHNE Werkzeug lösen. Die Verarbeitungsqualität fällt sehr positiv auf. Die Beschichtung des Rahmens kommt hochwertig, robust und widerstandsfähig daher. Häufige Hardware-Wechsel sollte nicht so schnell Kratzer oder Schrammen hinterlassen, wie es bei manch anderem Gehäuse der Fall ist. Die Anschlusskabel für das I/O-Panel sind ebenfalls im dezenten Schwarz gehalten und entsprechen nicht der üblichen „Kabelwulst“ die man sonst so zu sehen bekommt.
Die Schächte für die 3,5 Zoll HDDs werden herausgelöst und können dann einfach herausgezogen werden. Die eigentliche Montage der Datenträger muss dann schlussendlich mit einem Schraubendreher vollzogen werden, dafür sind die Festplatten aber dann auch vom Rahmen entkoppelt. Für 2,5 Zoll Datenträger stehen zwei Halterahmen zur Verfügung, ein dritter liegt dem Lieferumfang noch mit bei. Dort werden die jeweiligen Datenträger festgeschraubt und dann ans Chassis angeclippt.
Die Front weist ebenfalls eine clevere Konstruktion auf. Diese lässt sich relativ leicht herausziehen und gibt dann den Blick auf die Staubschutzgitter, Lüfter und weitere Technik frei. In der Abdeckung selbst sitzt auch die Elektronik, welche für die Beleuchtung benötigt wird. Kleine Kontaktflächen stellen kabellos die Verbindung her. Hinter der Front, aber auch in der Unterseite befindet sich jeweils ein 360mm großer Filter, der das Eindringen von Schmutz unterbinden soll. Beide lassen sich sehr einfach entfernen und reinigen.
Exemplarisch haben wir auch direkt drei 140mm Silent Wings 3 Lüfter verbaut. Die Umsetzung wirkt zu Beginn etwas skurril, da man die Lüfter ziemlich quetschen muss. Dadurch sitzen aber alle so fest an den jeweiligen Positionen, dass die Montage bzw. das Anbringen der Schrauben super einfach von der Hand geht. Was zu Beginn als „Fehlkonstruktion“ erscheint, ist ein wirklich cleveres Detail. Im Falle dieser Umsetzung, kann der untere der drei Lüfter nicht mit dem Rahmen verschraubt werden und steht frei (siehe Bild). Aber auf Grund der generellen Steifigkeit spielt das keine Rolle mehr.
Der untere Lüfter beim Einbau von 3x 140mm kann nicht direkt verschraubt werden
Kommen wir nochmal zum Fan-Header. Dieser kann insgesamt bis zu sechs Lüfter mit 4-Pin PWM-Signal aufnehmen und mittels Schieberegler die Performance der angeschlossenen Lüfter regulieren. Aber auch ein automatischer Betrieb ist möglich. Ein zusätzlicher Schalter lässt dem Anwender die Wahl zwischen Performance- und Silent-Betrieb. Auch kann man zusätzliche LED-Leisten hier mit anschließen, umso nicht nur die äußerliche Farbe anzupassen, sondern auch die des Innenraums. Die Befestigung der 2,5 Zoll Laufwerk erfolgt auf kleinen Halterungen. Dort werden die Datenträger verschraubt und schlussendlich am Chassis eingehangen. Rückseitig können so drei Stück verbaut werden – zwei davon im Bereich der CPU-Kühler-Backplate. Die Halterung dafür lässt sich aber auch einfach demontieren.
Nicht zu vergessen ist die überall verarbeitete Schalldämmung die wir schon von anderen Gehäusen des Herstellers her kennen. Platz im Top-Bereich ist ebenfalls genügend vorhanden um komplexe System zu realisieren. Auf der nächsten Seite haben das Thema nochmal umfangreicher beleuchtet. Ein noch sehr wichtiges Feature zum Schluss der Innenraumbetrachtung - das Dark Base 700 ist ebenfalls wieder komplett modular aufgebaut und der Mainboard-Tray kann ohne großen Aufwand invertiert werden, sprich die Hardware anders herum verbaut werden. Nachfolgend dazu haben noch zwei Grafiken vom Hersteller vorbereitet:
Gleiches gilt auch für den invertierten Einbau, der nicht unbedingt leistungstechnische Vorteile bringen muss, aber in vielen Fällen Sinn macht, wenn der PC links vom Anwender stehen soll und man die verbaute Hardware sehen will. Kennen das Problem nicht alle Enthusiasten?
Hardware-Einbau
Der Einbau gestaltet sich einfach und geht so gut wie „frustfrei“ von der Hand. Etwas problematisch sind die primären Kabeldurchführungen, welche nicht ganz auf die ATX-Mainboard-Norm abgestimmt sind und dementsprechend von solchen Platinen verdeckt werden. Genügend Alternativen sind glücklicher Weise aber vorhanden. Aber auch ohne Netzteil-Cover oder Kammerabdeckungen wirkt das Kabelmanagement sehr aufgeräumt und ging leicht von der Hand. Die HDD-Käfige wurden bewusst für den Test und der Montage im Gehäuse gelassen.
Vorteilhaft dürfte sich auch, sofern man mehr als nur einen Lüfter in der Front verbaut hat, der erzeugt Luftstrom auswirken, welcher kanalisiert über die Grafikkarten geht und diese so ziemlich kühl halten sollte. Platz für etwaige Wasserkühlungen ist ebenfalls mehr als genügend vorhanden, aber darauf gehen wir auf der nächsten Seite nochmals detaillierter ein. Zum Ablauf in der Hauptkammer selbst bleibt uns selten so wenig zu sagen wie bei diesem Gehäuse.
Das Kabelmanagement auf der Rückseite bietet da schon wesentlich mehr worüber man sprechen muss. Für unsere Montage haben wir die „quick and dirty“ Version gewählt und die HDD-Einschübe entfernt. Der Vorteil dabei liegt klar auf der Hand, man gewinnt massiv an Platz im unteren Kammerbereich für die Kabel des Netzteils hinzu. Bleiben diese verbaut wird es schon verdammt eng, wenn man z. B. ein be quiet! Dark Power Pro 11 verwendet. Auf Grund des generell umfangreich gestalteten Platzangebots, gab es auch anderweitig keine Kompromisslösungen für die Kabel. Viele kleinere Durchführungen, Schlitze oder Vorrichtungen für Klettverbinder am Chassis erleichtern ungemein den Einbau.
Apropos HDD-Käfige: Ein seltenes Phänomen ließ sich beobachten. Die Schrauben konnten wir ohne Werkzeug abdrehen und waren nicht maschinell „angeknallt“ – vorbildlich! Die 2,5 Zoll Laufwerke werden wieder auf kleine Halterungen verschraubt, die dann wiederrum am Chassis befestigt werden. Die zweite Halterung im Bereich der CPU-Kühler-Backplate lässt sich netter Weise lösen, so dass der Kühlermontage auch nichts im Wege steht. Wer will kann das ganze Mainboard-Tray auch aus dem Rahmen herauslösen und extern die Hardware verbauen, oder gar drehen / invertieren. Wir haben an dieser Stelle darauf verzichtet.
Einen wirklich nennenswerten Kritikpunkt müssen wir an dieser Stelle noch anbringen. Eine Durchführung den 8-PIN CPU-Stromstecker findet man nicht vor, wie man es eventuell von anderen Gehäusen her kennt, so dass man den „Umweg“ über die Hauptdurchführungen gehen muss. Der darüber liegende Schlitz reicht leider nicht aus um das Kabel hindurch zuführen.
Machen alle eine gute Figur - der ViewSonic VP3881 und das Dark Base 700
Wie das Ganze dann in der Praxis aussehen könnte haben wir hier einmal mit dem ViewSonic VP3881 dargestellt, einem 38 Zoll Monitor. In Verbindung mit exklusiver Hardware auf dem Tisch, hinterlässt das Gehäuse auch dank der Beleuchtung, immer den passenden Eindruck.
Beleuchtungs-Effekte
Das Dark Base 700 hält insgesamt sechs Farben bereit, jede kann dauerhaft oder mit einem „Breez-Effekt“ eingeblendet werden. Der siebte Modus lässt die Farben mit selbigem Effekt dann alle durchauflaufen. Die Darstellung selbst ist sehr farbintensiv und gleichmäßig, im Ergebnis sehr schön anzusehen. Schade hingegen ist, also rein vom optischen Empfinden, dass die hinteren Füße keine Beleuchtung bekommen haben.
Auf der nächsten Seite schauen wir uns detailliert die Möglichkeiten beim Einbau einer Wasserkühlung an.
Einbau von Wasserkühlung / Radiatoren
Zwar kann der Hersteller weniger Einbaumöglichkeiten hinsichtlich einer Wasserkühlung anbieten,als beim Dark Base (Pro) 900, was aber nicht heißen muss, dass man gar nichts unterbringen kann. Ganz im Gegenteil. Alle im Lineup von be quiet! befindlichen All in One Kühlungen können verbaut werden, also auch die Silent Loop 360 – sowohl in der Front als auch im Deckel.
Hat man vor dies im Top umzusetzen, muss man nicht zwangsweise den Deckel entfernen wie auf unserer Abbildung zu sehen, sondern kann den Halterahmen dafür bequem herausziehen. Um mal bei dem Beispiel zu bleiben, wer maximale Kühlleistung will, der bekommt mit der von uns dargestellten Lösung sogar auch 60mm dicke Wärmetauscher untergebracht, mehr geht dann aber auch nicht.
Bei den verbauten Wärmetauschern handelt es sich um den Phobya G-Changer 360 V.2 sowie Phobya G-Changer 240. In der Front muss eine der Abdeckungen herausgenommen werden. Der 360er ließ sich übrigens nicht unterbringen, da der Winkel für untere Öffnung nicht erzielt werden konnte. Schmale AiO wie die o.g. Silent Loop passen aber bequem rein. Unter dem Deckel sitzt übrigens auch eine hochwertige Dämmschicht wie schon am Seitenteil und der Frontabdeckung.
Schön zu sehen ist der versetzte Einbau bzw. die Vorrichtung der Halterung im Top. So bleibt noch genügend Abstand übrig um das Mainboard samt CPU-Wasserkühler verbauen zu können. Diese Halterung selbst kann man bequem herausnehmen und den Wärmetauscher extern verbauen. Das spart Nerven und schützt vor etwaigen Abstürzen.
Wenn man mal ein wenig in sich kehrt und den Rahmen in Ruhe betrachtet, fällt auf, dass dort sehr viel Potential für möglich Mods bzw. umfangreiche Custom-Wasserkühlungen vorhanden ist. Nachfolgend noch eine Info zur letzten Darstellung, in der Front können – sofern der Radiator bis herunter geht, nur 120mm Lüfter verbaut werden, was logischer Weise der Größe des Wärmetauschers zuzuschreiben ist. In Summe sind die Möglichkeiten aber wesentlich umfangreicher.
Kommen wir nun auf der nächsten Seite zum eigentlichen Test, nämlich dem Temperatur- und Lautstärkemessung.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Intel Z97 ATX-Gehäuse Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | Intel Core i7-4770K - Turbo off | |
Mainboard: | MSI Z97 Gaming 6 | |
Storage: | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung: | be quiet Dark Rock Pro 3 | |
RAM: | 2x2GB Exceleram DDR3 (ERB300A) | |
Netzteil: | be quiet! Dark Power Pro 11 - 850W | |
Grafikkarte: | 2x MSI GTX 970 4G (SLI) | |
Betriebssystem: | Windows 8 x64 | |
Grafiktreiber: | 359.06 WHQL | |
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht die Vergleichsbasis aufzufüllen, so dass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgertät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50cm entfernt von der Gehäusefront. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Kurze Auswertung
Erstaunlich sind auch einmal mehr wieder die akustischen Ergebnisse. So quetscht sich das Dark Base 700 ganz klar mit in die Spitze rein. Einen noch besseren Wert und auch die subjektiv empfundene Geräuschkulisse, könnten mit anderen Hardware-Konstellationen nochmals deutlich reduziert werden. Wie so oft der Vergangenheit erkauft man sich den „Silent-Bonus“ durch fehlende Kühlleistung. Das schauen wir uns auf der nächsten Seite an.
Temperaturmessung
Um unser Testsystem auf Temperatur zu bringen, kommen die Tools AIDA64 (5.50), Furemark (1.17.0) und Prime95 (v28.5) zum Einsatz. Prime95 läuft im "Maximum-Heat-Test", jedoch aber nur mit vier Threads, da sonst die Haswell-CPU einen thermischen Reißaus erleben würde. Des Weiteren ist der Turbo-Modus im UEFI-BIOS deaktiviert worden. Furmark 1.17.0 wird im Custom-Modus (1280x720 - non Fullscreen) betrieben. Die beiden zuletzt genannten synthetischen Last-Tools laufen parallel 30 Minuten lang.
Im Vergleich zu vielen anderen Gehäusen, bei denen wir die Lüftersteuerung meist direkt verbauen oder im unteren Kammersystem verstauen können, wurden beim Corsair Crystal 570X RGB die Anschluss- bzw. Stromkabel nach Außen verlegt. An der Funktionalität, Thermik und den Messergebnissen nimmt dies aber keinen Einfluss, da die Schlitze werksbedingt bereits vorhanden sind.
Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte mittels AIDA 64 notiert. Aus den in den Testläufen ermittelten Daten wird dann die Temperatur der CPU, in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur, die zuvor mit Hilfe eines separaten Thermometers gemessen wurde, ermittelt und dokumentiert. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, haben wir in unseren Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Als Maßeinheit wird dann logischer Weise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Besonderheiten bei dieser Messung
Da das Dark Base 700 mehrere Möglichkeiten hat die Lüftergeschwindigkeiten zu regulieren, haben wir uns für zwei Einstellungen entschieden. Alle im System befindlichen Lüfter, auch vom CPU-Kühler, wurden an den PWM-Header auf der Rückseite angeschlossen. Für die 7V-Messung wurde einmal von uns der Regler auf "Silent" und der Schieberegler an der Front auf Stufe 2 gestellt. Für die 12V-Messung wurde auf „Performance“ umgestellt an der Schieberegler auf Stufe 2 belassen.
Temperaturmessung 7V
Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich. Diese Temperaturmessung haben wir auch bei einem offenen Aufbau angewandt, um die Kühlleistung mit dem des verbauten Zustandes vergleichen zu können.
Kurze Auswertung
Wie schon von uns eine Seite zuvor vermutet, kann das Dark Base 700 im Werkszustand nicht zum Kühlmonster avancieren, was an sich gar nicht so verwerflich ist. Denn mittels einfacher Kniffe und den einen oder anderen Lüfter mehr im Gehäuse, sehen sie Werte nochmals deutlich besser aus. Im Vergleich zur Konkurrenz, sind die Messergebnisse eigentlich noch ganz passabel. Einzig die unten im SLI-Verbund verbaute GPU wärmt sich deutlich mehr auf, was am mangelnden „Abfluss“ der warmen Luft liegt.
Temperaturmessung 12V
Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich. Diese Temperaturmessung haben wir auch bei einem offenen Aufbau angewandt, um die Kühlleistung mit dem des verbauten Zustandes vergleichen zu können.
Kurze Auswertung
An dieser Stelle müssen wir dazu sagen, dass die Werte so nicht 1:1 vergleichbar sind. Da am PWM-Header der Schieberegler zwar auf Performance stand, aber die Lüftersteuerung selbst nur auf Stufe 2, also auch noch weiterhin Luft nach oben besteht. Dem Gehäuse ein Temperaturproblem zu unterstellen wäre famos und naiv. Wie wir wissen besteht noch immenses Steigerungspotential. Nichtsdestotrotz steigt die Kühlleistung nicht so proportional an wie der der Konkurrenz, was das Gehäuse im Vergleich noch ein wenig weiter nach hinten rutschen lässt. Unsere Messungen zeigen eher auf, dass bei einem performanten Multi-GPU-Verbund deutlich mehr Lüfter verbaut werden sollten. Dann sehen wir da auch keinerlei Probleme mehr.
Fazit
Wenn man sich die Fakten, Features und die Verarbeitungsdetails ansieht könnte man schnell zum Schluss kommen, dass hier ein neuer Sportwagen für die Mittelklasse geschaffen wurde. Die Ausstattungsliste ist so lang und umfangreich, wie wir sie schon lang nicht mehr vor dem Gesicht hatten. Mit vielen Funktionen und Details hebt sich das be quiet! Dark Base 700 deutlich von der Konkurrenz ab. Gleiches gilt auch unter optischen Gesichtspunkten. Klar muss einem das Chassis auch gefallen (...) schick ist es aber allemal.
Der Flexible sowie modulare Aufbau, die Silent Wings 3 Lüfter, das Tempered Glass Seitenteil, eine mehrfarbige Beleuchtung, Dämmung, USB-3.1-Type-C-Header an der Front und eine Lüftersteuerung sprechen für sich. Weitere Funktionen haben wir der Übersicht halber einmal unterschlagen. Einige wenige Kritikpunkte sind aber auch zu nennen. So dürfte das Fehlen eines 5,25-Zoll-Schachtes nicht jedem gefallen. Wir lassen diesen Aspekt aber aus der Wertung heraus. Ganz klar kann auch gesagt werden, dass dieser Midi-Tower ein „Männer-PC“ ist und sich dementsprechend verhält. Enthusiasten werden ihren gestalterischen Himmel damit finden. Abstriche muss man bei der Grund-Kühlleistung machen. ABER: nur wenn die beiden Werkslüfter allein zu Werke gehen UND ein Multi-GPU-Gespann kühlen müssen. Für alle anderen gilt, dass die Leistung ausreicht oder eben weitere Lüfter nachgerüstet werden können.
Die UVP von 189 EUR erscheint aktuell noch ziemlich hoch, gibt es die Dark Base -non Pro- 900 Variante ja bereits schon für circa 150 EUR. Wir raten daher mit dem Kauf zu warten, der Markt wird den Preis wohl nochmal deutlich nach unten regulieren und in wesentlich attraktivere Gefilde lenken. In der Gesamtbetrachtung ist das Gehäuse eine absolute Empfehlung wert und wird auch von uns entsprechend ausgezeichnet. Erhältlich ist das Gehäuse bereits schon bei Amazon.
be quiet! Dark Base 700 | ||
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Pro | Contra | |
+ einfache Montage der Hardware | - Lieferumfang und Anzahl an Schrauben recht gering |
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