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Kurztest: Corsair Carbide SPEC-04

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Geschrieben von Marcel Büttner
Veröffentlicht: 02. Mai 2017

Corsair Carbide SPEC 04 NewsCorsair hat inzwischen im Gehäuse-Bereich ein massives Angebot, welches überwiegend im höherpreisigem Segment wiederzufinden ist wie zum Beispiel das Crystal 460X RGB oder Crystal 570X RGB. Als passendem Pendant dazu gibt es aber auch die günstige SPEC-Serie, die nun mit dem Corsair Carbide SPEC-04 einen weiteren Nachfolger bekommt. Wir haben einen genauen Blick auf das 62,- EUR "günstige" Einsteiger-Gehäuse geworfen.

Beim Aufbau selbst handelt es sich, wie der Preis auch schon quasi übermittelt, um ein einfach aufgebautes Chassis, welches aber trotzdem mit ein paar wichtigen Eckpunkten für sich werben will. U.a. kann man bis zu fünf 120mm Lüfter verbauen, ein beleuchteter ist ab Werk vormontiert, ein Seitenteil mit getöntem Fenster gehört ebenfalls dazu wie auch ein flexible entfernbarer HDD-Käfig. Abgesehen von den farbigen Applikationen darf man aber keinen weiteren Funktionsluxus erwarten, das signalisiert auch klar der Verkaufspreis 62,- EUR (UVP). Erhältlich sein soll das Gehäuse einmal in komplettem Schwarz, mit Roter und so wie unser Testmuster, mit Gelber Front.

Corsair Carbide SPEC 04 opener

 

Lieferumfang & Technische Daten

Der Lieferumfang ist wie von Corsair gewohnt auch bei diesem Gehäuse recht überschaubar gehalten. In einem kleinen Extrakarton befinden sich die Schrauben, die für die Montage notwendig sind. Hinzu kommen noch ein paar Kabelbinder sowie Klettverbinder und die üblichen Zusatzinformationen in Papierform. In Summe aber doch recht mager.

Der grundlegende Aufbau entspricht einem gewöhnlichen ATX-Gehäuse, man merkt dem SPEC-04 aber deutlich die Ausrichtung aufs Budget-Segment an. Das Potential hinsichtlich der Kühlung sowie möglich zu verbauende Lüfter und auch Radiatoren bieten durchaus eine Menge Potential für den Sparfuchs. Wir werden dies im Laufe des Artikels nochmal genauer beleuchten. Fakt ist aber auch, wer potente Hardware hier verbauen will, muss definitiv nochmals Geld für Lüfter aufbringen.

 

Corsair Carbide SPEC-04
Mainboard-Format(e) ATX, Micro-ATX, Mini-ITX
Bezeichnung Corsair Carbide Series Air 740
Formfaktor Mide-Tower-Case
Preis-Gehäuse 62,99- EUR (UVP)
Hersteller-Homepage www.corsair.com
Sonstige Eckdaten
Laufwerke 3 x 3,5 Zoll
2 x 2,5 Zoll
Lüfter vorinstalliert
Front: 

Optional
Front:
Deckel:
Hinten

1x 120mm LED


2x 140mm oder 3x 120mm
2x 120mm
1x 120mm
Radiator-Support Front:
Oberseite:
Rückseite:
1x 240mm, 280mm, 360mm
1x 240mm
1x 120mm

max. CPU-Kühler-Höhe max. 150 mm
max. GPU-Länge max. 370 mm
max. Netzteil-Länge 225 mm
Material-Gehäuse  Stahlblech, Kunststoff (Seitenteil)
Window Ja, Kunststofffenster, fest verbaut mit Seitenteil
Gewicht
ca.
Maße 433 x 201x 492 mm (L x B x H)
Sonstiges -
Farbe Schwarz, Rot, Gelb (Akzente)

 


 

Impressionen Außen / Innen

Dem Gehäuse merkt man in fast allen Facetten die Ausrichtung an, farbige Elemente wie hier bei unserem Muster, sollen für „Auflockerungen“ sorgen. Das komplett aus Stahlblech und Kunststoff bestehende Chassis kann durchaus gefallen, sofern man offen dafür ist. Das Seitenteil bringt ein Kunststoff-Fenster mit leichter Tönung mit und ist zugleich noch etwas nach Außen gewölbt, was dem Kabelmanagement oder anderweitiger Hardware bei der Montage zu Gute kommen soll. Die Front besteht komplett aus PVC und ist entfernbar, was für die Montage der dahinter liegenden Lüfter auch notwendig ist.

Corsair Carbide SPEC 04 opener

Ansonsten ist der komplette Aufbau her sehr unspektakulär. Das IO-Panel befindet auf der von Vorn befindlichen, rechten Seite. Die Anschlüsse sind zur Seite hin ausgerichtet und beherbergen zwei USB-Ports (1x USB-3.0, 1x USB-2.0) sowie die Audio-Klinkenstecker und Start- sowie Reset-Button. Eine LED signalisiert den Betriebszustand der HDD. Schauen wir einmal unter das Kleid, dort kann man gleich feststellen, dass es lediglich unter dem Netzteilplatz einen Staubschutzfilter gibt, weitere sind hier Fehlanzeige, weder hinter der Front noch woanders.

Corsair Carbide Air 740 2 Corsair Carbide Air 740 2 Corsair Carbide Air 740 2

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Der Innenraum ist relativ geräumig und bietet dank des herausnehmbaren HDD-Schachts auch ein Maß an Flexibilität. Entweder um längere Grafikkarten oder eine Wasserkühlung (Radiator hinter der Front) verbauen zu können. Im Käfig selbst ist Platz für vier Laufwerke die mittels bekannter Corsair-Halteschienen arretiert und eingeschoben werden. Entkoppelt ist hier nichts (…) 2,5-Zoll-Laufwerke müssen auf diese Halterahmen fest verschraubt werden. Alternativ sind auch direkt am Chassis zwei Haltevorrichtungen dafür vorgesehen. Der Käfig selbst kann mittels Lösens von mehreren Schrauben entfernt werden. Dazu ist aber ein Schraubenzieher notwendig. Positiver Nebeneffekt, man erhält so nochmals mehr Platz für GPUs (maximale Länge bis zu 370mm) und kann hinter der Front auch einen Radiator verbauen.

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Für das Verlegen von Kabeln existieren mehr als genügend Kabeldurchführungen rings um den Mainboard-Bereich. Großartige Versteckmöglichkeiten hat man allerdings nicht. Eine Backplate-Durchführung ist ebenfalls vorhanden, um auch im verbauten Zustand einen CPU-Kühler anbringen zu können. Die sieben PCI-Blenden werden von außen abgeschraubt und sind mit Waben versehen. Im unteren Bereich wird dann das Netzteil verbaut, Corsair gibt hier eine maximale Länge von 22,5 Zentimeter an, was vollkommen der Norm entspricht. Ein nettes Detail noch, alle vom IO-Panel führenden Kabel sind in Schwarz gehalten.

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Eine Lüftersteuerung gibt es am SPEC-04 übrigens nicht. Bei den Lüftern gibt man dem Anwender recht viele Möglichkeiten mit an die Hand. So lassen sich insgesamt bis zu fünf (120mm) Lüfter verbauen. Hinter der Front drei, im Top zwei und an der Rückwand auch einer. An der Front hat man auch die Wahl zwischen den genannten 120mm-Ausführungen oder zwei 140mm Ventilatoren. Gleiches gilt auch für die Radiatoren, wie wir später noch sehen werden. Kommen wir auf der nächsten Seite nun zum Einbau der Hardware bzw. der Betrachtung von Möglichkeiten für eine Wasserkühlung.

 


 

Hardware-Einbau

Wie schon eine Seite zuvor angedeutet, sind die Möglichkeiten im Inneren eher beschränkt. Nichtsdestotrotz ist noch genügend Platz vorhanden, um auch potente (Gaming)-Hardware zu verbauen. Gleiches sollte dann mit unserem Tests-System vollzogen werden. Der Einbau als solches lief problemlos ab. Alle Komponenten sind einfach zu verstauen lassen sich auch trotz der kompakten Chassis-Maße, ohne weiteres erreichen.

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Ein großer Wermutstropfen ist u.a. das beschränkte Platzverhältniss auf der Rückseite. Dieses ist quasi nicht vorhanden, denn effektiv 0,5 Zentimeter Freiraum zwischen Mainboard-Tray und Seitenteil sind nicht wirklich nennenswert. Also gilt, sofern man es beabsichtigt, dem Kabelmanagement besonders große Aufmerksamkeit. Mit dem verbauten be quiet! Dark Rock Pro 3 CPU Kühler lässt sich das Seitenteil nicht schließen. Selbst ein Abnehmen des ersten Lüfters brachte keine Besserung. Ein ideales Beispiel dafür, dass man unbedingt vorher genau messen und prüfen sollte, welche Komponenten in das Gehäuse wandern.

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Hinsichtlich der möglichen Grafikkartenlänge beziffert der Hersteller den Maximalwert auf bis zu 370mm, was mehr als ausreichend ist. CPU-Kühler dürfen in der Höhe nicht mehr als 170mm aufweisen und die maximale Netzteillänge darf nicht 225mm überschreiten. Letzteres lässt sich mit einer Halteschiene auch individuell abstimmen. In Summe bewegt sich das Gehäuse also in sehr komfortablen Gefilden.

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Montage von Wasserkühlung / Radiatoren

Etwas widersprüchlich erscheint der Umstand, dass man trotz der ganzen konstruktionsbedingten Restriktionen einen beachtlichen Wert an Wärmetauschern verbauen kann. Es ist sogar möglich, ein 360mm- und ein 240mm-Modell gleichzeitig zu verbauen. Dazu bedarf es nicht mal viel Aufwand, lediglich die fummelig zu entfernen Frontabdeckung muss runter, dann kann die Lüfter samt Radiator verschrauben. Eine 280mm Ausführung wäre an dieser Stelle auch kein Problem gewesen. Bei den beiden Radi handelt es sich um den Phoby G-Changer 240 V.2 sowie den Phobya G-Changer 360 V.2 die beide eine Dicke von beachtlichen 60mm mitbringen.

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Eine Gegenprobe ob der Platz ausreichend ist, klärte dann das MSI Z270 Gaming M5, welches bereits am Werk ein recht vollgebautes PCB hat. Grünes Licht: es gab keinerlei Platzprobleme, was in Summe doch recht erstaunlich ist. Natürlich muss man bei dem im Top verbauten Modell noch die Lüfter hinzudenken, nimmt man jetzt aber eine Slim-Ausführung, kommt man auf das gleiche Ergebnis (inkl. Lüfter).

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Allerdings muss man Low-Profil-RAM-Module verbauen, die dann auch auf den Millimeter genau unter passen. Große Heatspreader-Konstruktionen lassen sich wie bei diesem Beispiel hier, nicht realisieren. Im Summe also durchaus eine Empfehlung wenn es darum geht, eine günstige „Gamer-Grundlage“ zu haben und darauf aufbauend noch potente Kühlkomponenten zu verbauen. Machbar ist es auf jeden Fall!

Keine Messwerte in diesem Test?

Auf Grund der vorliegenden Grundausstattung mit nur einem Lüfter, haben wir uns dieses Mal gegen einen Leistungstest entschieden, da dies mit großer Sicherheit einen thermischen Abbruch zur Folge gehabt hätte. Optionale Lüfter, die man ganz sicher hätte nachmontieren können, sollten nicht verbaut werden, da unserer Meinung nach sonst die „Stock-Leistung“ verfälscht worden wäre. Kommen wir abschließend nun zum Fazit.

 


 

Fazit

Das Corsair Carbide SPEC-04 will genau das sein, was sich ein Gamer vorstellt, wenn er für schmales Budget eine neue Ausgangsbasis für seinen PC sich zulegen will. Es ist genügend Platz vorhanden für potente Hardware die auch ihren Platz benötigt und man hat auch interessante Möglichkeiten mehr daraus zu machen, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Gemeint ist damit natürlich der Einbau von Wakü-Komponenten sowie eine massive thermische Aufwertung mit weiteren Lüftern, maximal fünf an der Zahl (120mm).

Größe Abstriche muss man dafür beim Komfort machen, eine werkzeuglose Montage ist nicht vorhanden, gleiches gilt auch für jedwede Entkopplung der Datenträger. Ab Werk wird wohl aus Kostengründen, nur ein 120mm Lüfter in der Front mitgeliefert, und auch das Kabelmanagement bzw. die dafür vorgesehenen Platzverhältnisse sind sehr beschränkt. Wer darüber hinwegsehen kann oder das Gehäuse wie oben beschrieben als Grundlage verwenden will, der kann durchaus zugreifen. Über Leistungspotential zum Kühlen von Hardware verfügt es, bringt aber auch einige Schwächen mit. Der Herstellerpreis von 61,99 EUR soll da noch ein entscheidendes Argument liefern, sich für das Corsair Carbide SPEC-04 zu entscheiden. Kaufen kann man es u.a. bei Amazon.

 

Corsair Carbide SPEC-04
günstiger Budget-Ableger mit farblichen Akzenten, einige Schwächen aber auch guten Grundlagen, 02.05.2017

Gehäuse Testberichte Hersteller-Homepage  Bei Amazon kaufen
Pro Contra  Corsair Carbide SPEC 04 opener

+ viele Lüftermöglichkeiten für Kühlung
+ etliche Möglichkeiten für Radiatore-Montage
+ geringes Gewicht des Grundgehäuses
+ modulare Datenträgerkäfige & leichte Installation


- keine Laufwerksentkopplung
- nur ein Staubschutzfilter
- keine Lüftersteuerung
- wenig Platz für Kabelmanagement


 

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