Cougar war in der Vergangenheit bekannt für Netzteile und Silent-Lüfter, beides ist oft im Farbschema Schwarz-Orange gehalten. Seit einiger Zeit ist der Hersteller auch in die Eingabegeräte-Branche eingestiegen und will mit hochwertigesan Gaming-Gear auf Kundenfang gehen. Vor mehr als neun Monaten hat Cougar mit der 700K die erste mechnische Tastatur vorgestellt. Wir haben uns die beiden High-End-Modelle 700K und 600K in die Redaktion geholt und wollen prüfen, ob auch hier der Qualtitätsanspruch stimmt. Beiden Eingabegeräte wollen mit innovativen Features punkten. Ob das Vorhaben aufgeht, klärt der nachfolgende Testbericht.
Dieser Testbericht entstand mit freundlicher Unterstützung von Caseking - Autor: Leonardo Ziaja
Verpackung und Lieferumfang
Beide Tastaturen werden in einem schwarzen Karton verpackt, der mit einigen Produktbildern und Funktionsbeschreibungen geschmückt ist. Im Lieferumfang beider Produkte befinden sich ein kleines Handbuch zusammen mit Aufklebern des Herstellerlogos. Dazu kommt noch die Handballenablage zusammen mit der gummierten Extra-Auflage.
Cougar 700K | Cougar 600K | |
Tastatur-Typ | mechanisch | mechanisch |
Switch | Cherry MX Brown | Cherry MX Brown |
Interface | USB 2.0 (2x) | USB 2.0 (2x) |
Anschlüsse | 1x USB 2.0, HD-Audio | 1x USB 2.0, HD-Audio |
LEDs | Orange (Hintergrundbeleuchtung) | Orange (nur einzelne Tasten) |
Material | Kunststoff, Aluminium-Overlay | Kunststoff, Aluminium-Overlay |
Abtastrate | 125, 250, 500 und 1000Hz | 125, 250, 500 und 1000Hz |
Wiederholungsrate | einstellbar auf 1ms, 2ms, 4ms sowie 8ms | einstellbar auf 1ms, 2ms, 4ms sowie 8ms |
Abmessungen | 230(L) X 487(W) X 40(H) mm | 230(L) X 467(W) X 40(H) mm |
Gewicht | 1,2 Kg | 1,1 Kg |
Weitere Features |
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Das Design - Form und Aussehen
Cougar verleiht der 700K und 600K eine durchaus einzigartige Form. Man nehme eine übliche Tastatur und setze ihr ein Aluminium-Overlay zwischen die Switches bzw. dem Body, wie wir es beispielsweise von den Corsair-Tastaturen K70 RGB oder K95 RGB kennen. Dazu kommen dann noch fünf G-Tasten auf der linken Seite sowie einige Mediabuttons an der oberen Kante. Auch die Platzierung der Switches ist anders als bei "herkömmlichen" Gaming-Keyboards, da die Tasten auf der Aluminiumplatte stehen und nicht in ein Gehäuse eingelassen sind.
Unsere Testexemplare besitzen ein amerikanisches (QWERTY) Tastenlayout, über fehlende oder vertauschte Zeichen sollte man sich also nicht wundern. Zudem ist beispielsweise die linke Shift-Taste deutlich breiter als sonst, während man den Enter-Button nun schmal gestaltet hat. Bei der 700K wurde zusätzlich die linke Windows-Taste durch ein FN-Button getauscht, so kann man mehrere Funktionen auch ohne den Treiber verwenden. Dazu kommt eine Leertaste, die in der Mitte geteilt wurde. Dadurch verwandelt Sie sich auch in eine programmierbare Taste und wird zu den G-Tasten gezählt. Die 600K dagegen besitzt ein normalen Space-Button und keine FN-Taste.
Da die 700K einen internen Speicher verbaut hat, gibt es die Möglichkeit auch "on the fly" auf ein anderes Profil zu schalten. Dazu befinden sich oben links Tasten zur Auswahl. Die Profile werden in der Treibersoftware "Cougar UIX" erstellt, dazu jedoch später mehr. Direkt daneben ist die Anzeige der Wiederholungsrate, diese wird über den FN-Button und F1-F4 geregelt. Die 600K regelt die Repeat Rate direkt in Form von vier Knöpfen, angezeigt wird die Einstellung jedoch dann auch bei den LEDs. Rechts oben platziert Cougar Audio-Keys, drei Buttons zur Lautstärkeregelung, drei Status-LEDs sowie eine Windows-Sperr-Taste und ein Button zur LED-Regelung. Mittig sitzt dann das goldene Cougar-Logo.
Die Keycaps sind aus einem leicht matten Kunststoff und für die Beleuchtung gelasert wie es u.a. auch Logitech mit der G910 Orion Spark macht. Beim kleineren Modell ist der Kunststoff der Tastenaufsätze etwas glänzender und die Zeichen sind aufgedruckt. Während der Hauptteil der Tasten schwarz gehalten ist, setzen sich bei der 700K die fünf G-Tasten in einem grau-anthrazit sehr schön vom Rest ab. Ein weiterer schöner Kontrast sind die gold-kupfernen Schrauben, die sowohl auf der Alu-Auflage als auch auf der Handballenablage zu finden sind. Das USB-Kabel ist 1,8 Meter lang und stoffummantelt. Durch die hohe Stromanforderung und den USB-Anschluss auf der Rückseite der Tastaturen, werden zwei USB 2.0-Anschlüsse benötigt. Dazu kommen bei der 700K noch die Audio-Stecker, die ebenfalls am PC eingesteckt werden müssen.
Die Handballenablage wird mit zwei Halterungen auf der Unterseite angebracht. Sie besteht aus Kunststoff und besitzt leider keine Gummierung, jedoch gibt es für den linken Handballen, der hauptsächlich beim Gaming für die WASD-Tasten genutzt wird, eine zusätzliche Erhöhung. Diese verfügt über eine gummierte Oberfläche und wird mit Magneten einfach auf die angesteckte Ablage aufgelegt. Demnach kann man also zwischen Gaming und Alltags-Gebrauch wechseln. Zu Erweiterung der PC-Anschlüsse hat Cougar auf der Rückseite einen USB-Anschluss, sowie bei der 700K, zusätzlich die Audio-Ports (Kopfhörer + Mikrofon) platziert.
Auf der Unterseite zeigen sich neben einem Info-Sticker noch zwei Gummipads und zwei aufklappbare Füße. Diese sind rundum gummiert und dienen so in beiden Positionen als Standfuß.
Praxistest
Cougar hat mit den beiden Gaming-Keyboards wirklich konkurrenzfähige Produkte entwickelt. Das Design ist zwar nicht sehr auffällig, zeigt sich aber von einer modernen Seite. Durch die Verwendung von Aluminium auf der Oberseite bekommen die Tastaturen zudem einen hochwertigen Touch. Sehr ansprechend ist auch der Kontrast, der mit den grauen G-Tasten und den gold-kupfernen Schrauben entsteht. Dazu kommt dann noch das Cougar-Logo, das den Keyboards den letzten Schliff verleiht.
Das Gehäuse ist stabil gebaut und auch die Stoffummantelung des Kabels ist ordentlich gemacht. Sehr hochwertig ist auch das Aluminium verarbeitet worden, der gebürstete Look weiß einfach zu beeindrucken. Bei der 700K sind die Keycaps aus einem schönen, leicht matten Kunststoff und sind durch die Laserung von hoher Qualität. Beim kleinen Bruder dagegen wurden die Zeichen aufgedruckt, auch der Kunststoff ist dort etwas anders. Mittlerweile sind die Drucker jedoch von der Technik sehr weit, das wir bei den Buchstaben eine gute Lebenserwartung vermuten. Vorteilhaft bei mechanischen Tastaturen ist der leichte Austausch der Keycaps. So kann man diese nach Abnutzung einfach durch neue ersetzen.
Verbaut wurden bei der 700K und 600K die MX Brown, erhältlich sind aber auch MX Red, Black und Blue. Die braunen Switches hatten wir bereits bei der Ducky Shine 4 und der CM Storm Trigger Z unter die Lupe genommen. Schließlich kann man die MX Brown als gute Allrounder-Switches bezeichnen, da sie einerseits perfekt für den Alltag und das Tippen von Texten sind, andererseits auch super für schnelle Gaming-Sessions gebraucht werden können. Der Pressdruck ist deutlich kleiner als beispielsweise bei den MX Red, wodurch man beim Schreiben nicht so viel Kraft benötigt Zwar muss man beim Betätigen einen leichten Widerstand überwinden, der Druckweg ist jedoch sehr gering.
Die Standfestigkeit der beiden Cougar-Keyboards ist soweit in Ordnung. Zwar sind die rundum gummierten ausklappbaren Füße eine tolle Sache, die beiden anderen Gummipads sind jedoch etwas zu klein. Abhilfe schafft die Handballenablage, die nochmal etwas mehr Gewicht dazu packt und zudem weitere Gummifüße auf der Unterseite besitzt. Vorbild ist beispielsweise die Logitech G910, die wirklich große und viele Füße mit Gummierung besitzt.
Die Medien- und Funktionstasten am oberen Rand sind sehr hilfreich und mittlerweile bei vielen Gaming-Keyboards zum Standard geworden. Auch die Möglichkeit, die Wiederholungsrate einstellen zu können, ist eine geniale Innovation. Gesehen haben wir dieses Feature schon bei der Corsair Gaming K95 RGB. Weitere Einstellungsmöglichkeiten gibt es im Treiber, zu dem wir jetzt kommen werden.
Software und Beleuchtung
Die Treiber-Software für die 700K auf der Cougar-Homepage zum Download bereit. Für die 600K gibt es lediglich ein Firmware-Update. Nach der Installation startet erst ein FW-Update bei der 700K, anschließend öffnet sich der Treiber automatisch wenn das Keyboard angesteckt wird.
Der Funktionsumfang ist wirklich beeindruckend, übersichtlich ist die Software anfangs aber nicht. Nach einiger Eingewöhnungszeit weiß man jedoch, wo sich welche Funktion befindet und behält den Überblick. Sehr clever ist zudem die Möglichkeit, in einem Treiberfenster zwischen Maus und Tastatur zu switchen. Durch den Onboard-Speicher können direkt auf der 700K drei Profile gespeichert werden. Sinnvoll ist sowas z. B. um auch abhängig vom Treiber die vorgefertigten Einstellungen mit einem Knopfdruck zu ändern.
Die Beleuchtung ist bei der 600K nur bei einzelnen Funktionstasten gegeben, bei der 700K hingegen hat Cougar eine vollwertige Hintergrundbeleuchtung verbaut. Passend zum bisherigen Farbschema setzt der Hersteller hierbei orangene LEDs ein. Diese können in drei Helligkeitsstufen eingestellt werden, zudem gibt es im Treiber einige Effekte wie zum Beispiel "Pulsieren". Sehr interessant ist übrigens der "Sleep Mode", bei dem wir bei einem Bildschirmschoner nach einer gewissen Zeit ein Effekt einsetzt. Type A beispielsweise lässt komplett wild irgendwelche LEDs kurzzeitig aufleuchten. Kommen wir abschließend zur Urteilsfindung.
Fazit
Überall in der Welt wird "Made in Germany" und die dahinter steckende Qualität anerkannt. Zwar sind die 700K und 600K nicht in Deutschland produziert worden, der Entwicklungs- und Innovationsgeist steckt jedoch im Inneren der beiden Keyboards. Die Verarbeitung stimmt und auch das Design ist stimmig. Beide Tastaturen bieten das Aluminium-Finish auf der Oberseite, auch die Medientasten oben links sind bei Beiden verbaut. Sehr schön ist auch die Stoffummantelung des Kabels. Die Unterschiede zeigen sich lediglich in kleinen Punkten.
Während die 700K eine vollwertige Hintergrundbeleuchtung mit orangenen LEDs besitzt, greift die 600K nur auf einzeln beleuchtet Tasten zurück. Dadurch sind die Keycaps des Topmodells gelasert, die des kleinen Bruders bedruckt. Leicht zu erkennen sind auch die G-Tasten am linken Rand, die man bei der 600K nicht vorfindet. Hier ist ebenfalls keine geteilte Leertaste zu sehen. Neben ein paar unterschiedlichen Tasten ist das Gesamtpaket ansonsten vollkommen gleich, auch die Handballenablage ist beim kleinen Modell mit im Karton. Ein Zusatz bei der 700K ist noch der Treiber "CougarUIX", in dem man Beleuchtung, Makros, Polling Rate und vieles mehr einstellen kann. Durch die vielen Funktionen ist die Software anfangs wie ein "Schlag ins Gesicht", nach einigem Eingewöhnen wird dies jedoch deutlich besser. Bei der 600K gibt es nur ein Firmware-Upgrade, das auf der Hersteller-Website heruntergeladen werden kann. Die verbauten Cherry MX Brown sind gute Alltagsgefährten, denn sowohl beim Schreiben als auch in Sachen Gaming zeigt der Switch seine Stärken.
Insgesamt präsentiert Cougar also zwei ausgewogene Tastaturen. Während sich die 700K vor allem an den High-End-Gamer wendet, der wirklich jede Taste umprogrammieren möchte und Features wie einstellbare Polling Rate, Key-Rollover oder Makros schätzt. Die 600K ist eine leicht abgespeckte Variante für den üblichen Gamer, der auch mal alltägliche Dinge mit dem Keyboard machen möchte und dennoch auf eine hohe Qualität und Gaming-Features setzt. Preislich setzt man für die 700K 149 EUR an. Für die 600K steht noch kein Preis fest, vermutlich wird dieser sich um die 100 EUR wiederfinden. Erhältlich sind beide Produkte bei Caseking.de.
Cougar 700K | ||
Eingabegeräte Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Caseking kaufen |
Pro | Contra | ![]() |
+ Aluminium-Overlay | - Treiber anfangs etwas unübersichtlich |
Da die Cougar 700K ein wirklich tolles Paket für Gamer bietet, eine hohe Qualität aufweist, viele Funktionen im Treiber vereint und zudem eine Hintergrundbeleuchtung besitzt verleihen wir unseren Hardware-Journal Gold-Award.
Cougar 600K | ||
Eingabegeräte Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Caseking kaufen |
Pro | Contra | ![]() |
+ Aluminium-Overlay | - kein Treiber |
Auch wenn die 600K etwas abgespeckt wurde, bietet sie immer noch die selben Grundfunktionen und das selbe Design wie das Topmodell. Auf Grund des noch nicht feststehenden Preise, sehen wir von einer finalen Wertung ab.
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