In den letzten Monaten schritt die Weiterentwicklung kleiner und mobiler Datenträger mit großer Kapazität immer schneller voran. Samsung hatte federführend mit der T1 SSD ein sehr kompaktes Laufwerk mit bis 1TB Speicherplatz in den Markt geworfen. SanDisk bietet mit der Extreme 500 Portable (120GB) ebenfalls eine externe SSD an, die sich aber nochmals unterscheidet und sich zugleich für den Outdoor-Einsatz eignen. Ein Hardcover-Case und eine 128 Bit AES-Verschlüsselung sollen für doppelte Sicherheit sorgen. Wir haben das Laufwerk durch unseren Test-Parcours gejagt und die Ergebnisse festgehalten.
Das kleine und quadratische Chassis kommt mit sehr kompakten Abmaßen von circa 7 x 7 Zentimeter daher. In der Höhe misst das Gehäuse lediglich 0,8 Zentimeter. Mit gerade einmal 39 Gramm fällt der Begleiter im wahrsten Sinne des Wortes nicht ins Gewicht. Aktuell werden drei Ausführung mit entweder 120GB (71,- EUR), 240GB (97,- EUR) und 480GB (185,- EUR) angeboten. Erst genanntes Laufwerk stellt unser Testobjekt dar. Mit der 128 Bit AES-Hardwareverschlüsselung will der Hersteller auch für die nötige Sicherheit sorgen. Eine separate Software liegt ebenfalls mit bei, dazu aber später mehr.
Technische Daten
Geliefert wird das kleine aber feine Stück Technik in einem kompakten Karton, der keinen nennbaren Lieferumfang enthält. Einzig ein kleines Booklet und das USB-3.0-Anschlusskabel mit Micro-B-Stecker befinden sich mit dabei.
Das bereits angesprochene Gewicht von 39 Gramm ist angenehm leicht. Auf Grund der haptisch gut gestalteten Form wird dies noch etwas mehr relativiert. Die Hülle kommt sehr robust und widerstandsfähig herüber. An der Außenkante hat man eine Art Pufferschicht untergebracht, die auch Stürzen entgegenwirken soll. So soll das Laufwerk auch für „Außeneinsätze“ prädestiniert sein. Wer will kann die SSD mittels der kleinen Öse an einem Haken o. Ä. befestigen. Die USB-Micro-B-Buchse sitzt sicher verpackt hinter einem Kunststoff-Gummi-Cover.
SanDisk Exteme 500 Portable | |||
120 GB | 240 GB | 480 GB | |
Modellbezeichnung | SDSSDEXT-120G-G25 | SDSSDEXT-240G-G25 | SDSSDEXT-480G-G25 |
Preis | 71,- EUR | 96,- EUR | 185,- EUR |
Seq. Schreiben | 340 MB/s | 340 MB/s | 400 MB/s |
Seq. Lesen | 415 MB/s | 415 MB/s | 430 MB/s |
Schnittstelle | USB 3.0 | ||
NAND-Typ | n.a. | ||
Controller | Silicon Motion SMI2246XT | ||
Verschlüsselung | AES 128 Bit Datenverschlüsselung | ||
Garantiezeit | 3 Jahre Garantie | ||
Abmessungen und Gewicht | |||
Gewicht | 39 g | ||
Abmessungen | 75.7 x 76 x 11 mm |
Hinsichtlich der verbauten Komponenten lassen sich von offizieller Seite so gut wie keine Informationen in Erfahrung bringen. Ob nun der verbaute Controller oder gar der NAND-Typ den SanDisk einsetzt, beides bleibt im „verborgenen“. Die Kollegen von Anandtech haben das Gehäuse geöffnet. Ersichtlich wurde eine SanDisk-NAND-Bestückung, der Silicon Motion SMI2246XT Controller und eine USB-3.0-Media-Bridge von ASMedia (ASM1153E).
Unser Datenträger Testsystem
Auf der Basis eines aktuellen Testsystems mit möglichst hohem Praxisbezug, stellen wir die Messergebnisse der SanDisk Extreme 500 Portable SSD vor. Wir verwenden dabei bewusst das Ende Oktober 2012 erschienene Microsoft Windows 8 als Betriebssystem. Die ausführliche Konfiguration kann im Artikel zum Datenträger Testsystem für SSDs nachgelesen werden. Angeschlossen wurde die SSD den USB 3.0 Port an der Rückseite des Mainboards.
Intel Z77-Datenträger-Testsystem | ||
Prozessor: | Intel Core i7-3770K (Retail) | |
Mainboard: | Gigabyte Z77MX-D3H | |
Kühlung: | EKL-Stock Kühler | |
SSD: | Corsair Neutron XT 480 GB | |
RAM: | 2 x 4 GB Kingston HyperX (KHX1600C9D3/4G) @ 1600 MHz | |
Netzteil: | beQuiet Pure Power L8-CM 430W | |
Grafikkarte: | Intel HD 4000 (onboard) | |
Betriebssystem: | Microsoft Windows 8.1 Pro x64 | |
Betrieb
Im Vergleich zur Samsung T1 wird seitens des Herstellers nicht explicit darauf hingewiesen, dass das Laufwerk USAP (USB Attached SCSI Protocoll) benötigt, um die volle Performance abrufen zu können. An dieser Stelle ist auf jeden Fall eine leichtere Hürde bzw. ist gar keine vorhanden.
Testverfahren
Unser Testsystem ist so aufgebaut, dass wir von einer am SATA III Port angeschlossenen SSD mit sehr hoher Leistung Kopier-Benchmarks durchführen werden. Zum einen kommt dabei eine 3,5 GB große Image-Datei zum Einsatz. Des Weiteren ziehen wir eine Mischung aus JPEG- und NEF-Dateien heran, die Größen von ca. 4 MB (JPEG) und 10 MB (NEF) besitzen. Als Letztes haben wir eine MP3-Kollektion mit einer Gesamtgröße von 2 GB vorbereitet, mit der den externen Medien ebenfalls zu Leibe gerückt werden soll. Die unterschiedliche Beschaffenheit dieser Dateimuster wird Stärken und Schwächen des Testkandidaten aufzeigen, welche realitätsnah sind und uns ein repräsentatives Fazit ermöglichen.
Größenvergleich: SanDisk Extreme 500 portable - SanDisk Extreme Pro 2,5`SSD
Es wird zuerst eine 3,5 GB große ISO-Datei auf den Stick kopiert, um die Schreibgeschwindigkeit zu ermitteln. Anschließend wird diese Datei wieder vom Stick gelesen und auf die SSD zurückgeschrieben. Als Nächstes wird dieser Vorgang mit einer 4 GB großen Mischung aus JPGE (4 MB) und NEF (10 MB) Dateien durchgeführt. Zuletzt ziehen wir eine 2 GB große MP3-Sammlung heran und führen die Kopiervorgänge durch. Dabei ermitteln wir jeweils die benötigte Zeit und schlussfolgern daraus die erreichte Transferrate. Da wir bei den drei angewandten Datenmustern starke Unterschiede vorfinden gehen wir davon aus, dass sich Stärken und Schwächen gut demonstrieren lassen. Die Standard-Partition wurde mit exFAT belassen, da dies auch der Werkeinstellung entspricht
Verschlüsselung
Für etwaige Verschlüsselungen liefert SanDisk noch die Software „Secure Access Vault“ mit. Die kleine Anwendung liegt für den Mac oder Windows auf der SSD bereits bereit. Eine kurze Konfiguration führt den Anwender durch die Einrichtung. Die Funktionsweise darf aber nicht so vorgestellt werden, dass das Betriebssystems beim Anschluss des Laufwerks ein Passwort abfragt, viel mehr lassen sich die Daten darauf verschlüsseln / schützen.
Benchmark: Lesen und Schreiben unter Praxisbedingungen
Zur Ermittlung der Schreib- und Leserate unserer Teilnehmer verwenden wir das Tool robocopy. Dieses nützliche Programm, welches eine Komponente von Windows darstellt, ermöglicht sehr präzise Auswertungen der Kopiervorgänge. Neben der benötigten Dauer wird außerdem die Transferrate sehr genau ausgegeben, sodass am Ende zumindest die menschlichen Messfehler ausgeschlossen werden können. Für den Test haben wir das command "robocopy C:\Quelle E:\Ziel /e /copyall" angewendet. Da robocopy inkrementelle Kopien anfertigt muss nach jedem Durchlauf das Ziel gelöscht werden, damit es anschließend ganz neu erstellt wird.
Die abgelieferte Performance kann im overall-Rating als sehr gut bezeichnet werden. Die SSD erzielt in fast jeder Disziplin Spitzenwerte bzw. wird entweder von der Samsung T1 SSD (1TB) oder dem Corsair Voyager GTX (128GB) ganz knapp geschlagen. In der Summe aber ein erstklassiges Ergebnis.
Wir haben uns dazu entschieden, von weiteren Benchmarks (synthetisch: CrystalDisk Mark, Atto) abzusehen. Die ermittelten Werte mögen zwar einen Indiz für die Leistung des Laufwerks darstellen, sind in der Praxis aber eher irrelevant, da man eher selten stark komprimierte Daten transferiert. Kommen wir nun abschließend zum Fazit.
Fazit
Betrachtet jetzt man alle Eckpunkte und Ergebnisse des Test, vergleicht diese mit den designierten Aufgabenfeldern wo SanDisk die Extreme 500 Portable sieht, bliebt nur eines zu sagen: Chapeau! Vorsätze sehr gut umgesetzt und ohne jede Art von Kritik dabei herausgegangen. Die kleine SSD liefert eine super Performance zum fairen Kurz ab. Das robuste und vor allem leichte Chassis sorgen dafür, dass der Datenträger so gut wie überall untergebracht werden kann. Selten fiel eines unserer Fazits so kurz aus wie in diesem Fall, denn mehr als dem Produkt eine klare Kaufempfehlung aussprechen zu können, ist an dieser Stelle leider nicht möglich. Wer nicht auf SSD-Technologie setzen mag, der kann sich auch den ebenfalls sehr performanten Corsair Voyager GTX oder die recht teure Samsung Portable SSD T1 einmal genauer ansehen.
Preislich ordnet sich das hier vorgestellte Modell mit rund 70 EUR (120GB) ein. Die beiden größeren Versionen schlagen mit jeweils 100,- EUR (240GB) und 180,- EUR (480GB) zu Buche. Alternativ ist die SanDisk Extreme 500 Portable auch bei Amazon erhätlich.
SanDisk Extreme 500 Portable SSD | ||
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Pro | Contra | |
+ sehr gute Schreibleistung in der Praxis |
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