Die HS-Serie von Corsair wurde um ein neues Modell erweitert. Das Corsair HS80 RGB Wireless reiht sich schon aufgrund der Bezeichnung ganz oben in der Serie ein, aber auch die Eigenschaften lassen auf ein Upgrade gegenüber dem Corsair HS70 Pro Wireless schließen. Unterstützt wird hier bspw. Dolby Atmos und auch die Hauseigene Slipstream Wireless Technology.
Den Informationen des Herstellers nach soll das Corsair HS80 RGB Wireless in eigentlich allen Punkten dem Corsair HS70 Pro Wireless überlegen sein. Schaut man sich den Preis an, dann schließt das neue Gaming-Headset auch die preisliche Lücke zwischen dem HS70 Pro Wireless und dem Corsair Virtuoso RGB Wireless. In einigen Punkten scheint das HS80 dem zweitgenannten technisch auch ähnlich zu sein. Aber zunächst einmal zum Erscheinungsbild und der Konstruktion.
Die Corsair HS-Serie zeichnete sich einst durch ein einheitliches Design aus. Durch das Corsair HS35 und Corsair HS45 wurde dies aber bereits gebrochen. Das Corsair HS80 RGB Wireless zeigt nun eine neue Konstruktion bzw. ein weiteres Design. Die Unterschiede sind dabei schon sehr offensichtlich. Während das HS35 und HS45 viel auf Kunststoff setzen und etwas mehr den Gaming-Look verkörpern, setzen das HS50 Pro, HS60 Pro und HS70 Pro Wireless auf Metall und eine schickere Optik. Das HS80 hat hingegen optisch etwas Ähnlichkeit mit der Corsair Void-Serie (z. B. Corsair Void Elite RGB Wireless).
Das zeigt sich bspw. an der Form der Ohrmuscheln und auch der Aufhängung selbiger. Auch das feste Mikrofon mit Flip-to-Mute-Funktion erinnert an die andere Serie. Allerdings wird auch hier auf Aluminium gesetzt, sodass es sich auch beim Material eine Stufe über die andere Serie setzt. Der Einsatz eines flexiblen Kopfbandes ist aber Neuland für den Hersteller. Insgesamt lässt das Gerät konstruktionsbedingt aber viele Einstellungen an den Kopf zu bzw. nimmt diese selbst vor.Die Länge des Kopfbandes lässt sich innen per Klett an beiden Seiten verstellen.
Bei den Ohrpolstern kommt man den kleineren Modellen der Serie ähnlicher, da der Hersteller auch hier auf Stoff setzt, statt Kunstleder. Darunter befinden sich 50 mm messende Neodym-Treiber. Der Hersteller gibt eine Frequenz von 20 Hz bis 40 kHz an. Das ist höher als bei vielen anderen Headsets der Gaming-Klasse und entspricht wieder dem Virtuoso. Daten werden mittels Slipstream Technologie mit bis zu 24bit / 96 kHz zugespielt. Der Hersteller gibt eine Reichweite von bis zu ~18 m an. Zudem wird Dolby Atmos unterstützt, was bisher dem Corsair Virtuoso RGB Wireless XT vorenthalten war. Kompatibel ist das Headset mit dem PC, PS4 sowie PS5.
Software
Konfiguriert wird das Corsair HS80 RGB Wireless mittels iCUE. Grundsätzlich lässt sich die Beleuchtung und der Klang mittels EQ anpassen. Bei der Beleuchtung fällt der Umfang relativ gering aus, da es sozusagen nur eine Zone gibt, welche sich auf beiden Seiten zudem spiegelt. Laufeffekte oder dergleichen gibt es nicht, da anscheinend nur eine Diode verbaut ist. Der Equalizer lässt sich nur dann nutzen, wenn man in Windows die Dolby Einstellung deaktiviert hat. Hinterlegt sind mehrere Settings für verschiedene Einsatzgebiete. Unter den Geräteeinstellungen kann man z. B. die automatische Abschaltzeit, Helligkeit und die Sprachansagen de-/aktivieren.
Praxis & Klangcheck
An Bedienelementen findet man am Gerät selbst die Power-Taste sowie ein Lautstärke-Rad vor. Das Rad hat leichte Stufen, welche sich beim Betätigen auch leicht hörbar machen. Als einziges weiteres Bedienelement kann man das Mikrofon nennen, welches über eine Flip-to-Mute-Funktion verfügt. Es visualisiert den aktuellen Status über eine LED am vorderen Ende. Geladen wird das Headset mittels USB-C Stecker. Ein passendes Kabel liegt natürlich bei. Der Transmitter wird über USB-A angeschlossen. Einen Standard gibt der Hersteller dabei nicht vor. Beim Laden sieht es anders aus, hier wird mindestens ein High-Power USB 2.0 Anschluss gefordert. Die Funkübertragung übernimmt die Slipstream Technologie, welche mit dem 2,4 GHz Netzwerk arbeitet. Die versprochenen 18 m konnten nicht ganz ausgetestet werden, aber zwei Wände und Türen waren kein Problem.
Der Tragekomfort kann als gut bezeichnet werden. Das liegt zum einen an den angenehmen Polstern bzw. deren Bezug. Allerdings gelingt dem Headset die Kombination aus Halt und Komfort nicht komplett ideal. Bewegt man den Kopf nach vorne, rutscht es schon leicht, auf der anderen Seite üben die Ohrmuscheln schon nach langer Nutzung seitlich auf den Kopf. Das Gewicht von 367g ist aber nicht wirklich störend. Das Kopfband erfüllt seinen Zweck ziemlich gut. Insgesamt ist das HS80 RGB Wireless dem HS70 Pro Wireless aber schon etwas überlegen, was die Nutzung angeht. Störend am "kleineren" Modell wurde bspw. die Kunstleder-Bezüge, welche nach langer Zeit viel Wärme entwickelten.
Der Klang des Corsair HS80 RGB Wireless ist dem HS70 Pro Wireless ebenfalls überlegen. Es klingt insgesamt voluminöser, obwohl die Geräuschunterdrückung durch die Stoffpolster geringer ausfällt. Die balancierte Gesamtausrichtung behält aber auch das HS80 bei. Soll heißem, dass das Headest ab Werk keinen Fokus setzt. Matt wirkt es deshalb aber auch nicht. Die neutrale Ausrichtung macht sich gut, dass man es nach seinen Wünschen anpassen kann. Und der Equalizer zeigt hier auch wirklich einen guten Effekt. Mit etwas mehr tiefen und Höhen sowie flacher Kurve bei den Mitten bekommt man einen warmen Klang mit guter Detailabbildung. Beim Gaming macht das Headset dabei ebenso eine gute Figur, als auch beim Musikhören.
Mikrofontest und Soundfiles
Beim Mikrofon ist die Rede von einer Omnidirektionalen Auslegung mit Broadcast-Qualität. Das wird aber nicht selten bei Geräten dieser Art genannt. Es soll im Bereich von 100 Hz bis 10 kHz aufnehmen und eine Empfindlichkeit von -40 dB (±3 dB) an den Tag legen.
Wie man anhand der folgenden Soundfiles selbst feststellen kann, erfüllt das Mikrofon seine Aufgabe wirklich echt gut. Die Stimme kommt sehr natürlich rüber, es gibt kein Rauschen und auch keine anderen Störgeräusche.
Demo Sprachfile |
Corsair HS80 RGB Wireless - halb Corsair HS80 RGB Wireless - voll |
Damit ihr einen besseren Vergleich zu anderen Headset-Mikrofonen habt, könnt ihr in der folgenden Liste die bisher getesteten Geräte noch einmal hören.
Demo Sprachfiles in der ÜbersichtCorsair Void RGB Elite Wireless |
Fazit
Mit dem Corsair HS80 RGB Wireless schließt der Hersteller eine Lücke im Sortiment, welche vermutlich eigentlich keiner richtig vermisst haben wird. Es ordnet sich preislich zwischen das Corsair HS70 Pro Wirless und das Corsair Virtuoso RGB Wireless ein. Bei der Konstruktion an sich gibt es aber keine Gemeinsamkeiten im Sortiment wieder, allerdings besteht eine leichte optische Ähnlichkeit zur Corsair Void-Serie. Wie diese, sitzt das Headset gemütlich auf dem Kopf, bietet aber schon mehr Halt, wobei es ruhig noch etwas fester sitzen dürfte. Über längerem Zeitraum wirkt das Gerät nicht störend auf dem Kopf, es entwickelt sich nur ein leichter seitlicher Druck.
Beim Klang setzt sich das Headset gut in die preisliche Lücke. Es bietet einen neutralen Klang, jedoch haben die Treiber genügend Potenzial, um eine gute Anpassung an die eigenen Bedürfnisse mittels Equalizer anzupassen. Insgesamt kann man das Headset damit für verschiedene Einsatzgebiete gut gebrauchen. Positiv ist auch die Akkulaufzeit, welche annähernd die Versprochene des Herstellers erreicht. Das einzige, was man negativ auslegen kann, ist, dass man unbedingt wieder RGB-Beleuchtung verbauen musste. Aus persönlicher Sicht ist es hier am überflüssigsten platziert von allen PC-Geräten.
Die UVP des Corsair HS80 RGB Wireless beträgt 149,99 €, also wirklich kein Schnapper. Die Vorteile gegenüber dem Corsair HS70 Pro Wireless wurden ja auch bereits genannt und der Aufpreis scheint dem gegenüber auch angemessen. Das JBL Quantum 800 mit noch mehr Möglichkeiten ist aber auch nicht mehr viel teurer. Der Markt wird aber auch die ~150 € sicherlich etwas nach unten regeln. Insgesamt ist das Headset aber schon ein echt gutes Gerät. Kaufen kann man das Headset u.a. bei Amazon.
Corsair HS80 RGB Wireless
Gelungenes Wireless Gaming Headset mit kaum Kritik - 19.08.2021