Mit dem Corsair Vengeance RGB DDR5 RAM hat der Speicherhersteller nun auch die etwas preisgünstigere Modellreihe in das DDR5-RAM-Universum gehievt. Wie schon bei den Dominator Platinium, hat der Hersteller auch bei den Vengeance RGB in der DDR5-Ausführung das Design etwas moderner und schicker gestaltet. Wir hatten das 32 GB Kit mit 6000 MHz und CL-36-36-36-76 für rund 320 Euro auf dem Prüfstand.
Wie einleitend schon geschrieben, kommen die Testmodule mit einer Taktung von 6000 MHz daher. Es wird die Vengeance RGB DDR5 auch noch in weiteren Abstufungen geben, die sich dann wohl auch beim Preis unterscheiden werden (5200, 5600, 6000, 6200, 6400 und DDR-6600 MHz) und sogar noch leistungsstärker sind, als die hier vorgestellten Module. Auch bei den Timings zieht Corsair die Zügel und geht hier etwas straffer zu Werke, als wir es bspw. bei den zuletzt vorgestellten ADATA XPG Lancer DDR5-6000 MHz Modulen (CL-40-40-40 bei 1,35V) gesehen haben. Erfahrungsgemäß kann dies in den Durchsatzwerten einen spürbaren Unterschied ausmachen – wir werden sehen (…) Preislich ordnet sich das RAM-Kit aktuell bei rund 320 Euro ein, ist wie so viel RAM-Kits dieser Tage, aber nicht breit verfügbar. Wer möchte, der kann den Vengeance RGB DDR5 auch in der weißen Farbausführung erwerben.
Wie so oft spricht auch Corsair davon, hochwertige ICs und PCBs für hohe Leistung zu verwenden. Was die Riegel letztlich im Overclocking zu leisten im Stande waren, haben wir im Laufe des Artikels auch erörtert. Wie es sich für Corsair-RAM gehört und auch schon bei den Dominator Platinum attestiert wurde, glänzen die hiesigen Module auch wieder mit einer tadellosen Verarbeitungsqualität die auch den eigenen Corsair-Anspruch untermauert, hier High-End-Produkte an den Mann oder Frau zu bringen. Die von anderen Produkten bekannten, kleinen Dreieck-Details, finden sich auch hier an den Heatspreadern wieder vor.
So haben die Module in Summe Dimensionen von 135 x 8 x 56 mm vorzuweisen und sind auch nochmal ein Stück kleiner, als die großen „Dominator“. Der wohl größte Unterschied verbirgt sich unter der diffusen Lichtleiste. Denn im Vergleich zum abermals genannte Dominator, werden hier nur 10 adressierbare RGB-LEDs verbaut. Die teureren Modelle bekommen hingegen 12 Capellix LEDs verpasst, die auch nochmal eine bessere Farbdarstellung innehaben. Selbstredend lassen sich wieder zahllosen Farbeffekte mit der Corsair eigenen iCUE-Software anpassen, individualisieren und auch mit den restlichen Komponenten (ggf. von Corsair) synchronisieren.
Corsair Dominator Platinum DDR5 (links) - Vengeance RGB DDR5 (rechts)
Corsair Vengeance RGB DDR5 (links) - Vengeance RGB DDR4 (rechts)
Im direkten Vergleich zwischen DDR5- und die DDR4-Module sind die Änderungen sofort sichtbar. Deutlich werden die Unterschiede bei der optischen Gestaltung und dem generellen Aufbau der Lichtleiste, welche nun deutlich präsenter erscheint, als bei den älteren DIMMs. Das Leuchtergebnis sieht man dann auch direkt (…) auf der nächsten Seite haben wir dann nochmal mehr Beispielbilder rund um die verschiedenen Farben vorbereitet.
Nachfolgend haben wir nochmal die elementaren Eckdaten der RAM-Riegel aufgelistet, bevor es dann auf der nächsten Seite zum Testsystem sowie den Overclocking-Ergebnissen geht
Corsair Vengeance RGB DDR5-6000 32 GB Kit | |
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Bezeichnung | CMH32GX5M2D6000C36 |
Typ | DDR5 |
Preis | ~ 320 € |
Hersteller-Homepage | www.corsair.com |
Leistungsdaten | |
Taktrate | DDR5-6000 |
Timings | CL 36-36-36-76 |
Module | 2x |
Modulgröße | 16 GB |
ICs | k.A. |
Rank | Dual |
Spannung | 1,1V - 1,4V |
XMP-Profil | Ja, XMP 3.0 |
Besonderheiten | addressierbare RGB-Beleuchtung Aluminium-Kühlkörper |
Unser Intel-Arbeitsspeicher Testsystem
Die Basis des Systems stellt das MSI MEG Z690 Unify, welches laut Hersteller Arbeitsspeicher mit bis zu 6666 MHz ansteuern kann. Als CPU kommt das aktuelle Top-Modell von Intel, der Core i9-12900K zum Einsatz. Gekühlt wird die CPU von einer MSI Core Liquid S360 bzw. von einem be quiet! Dark Rock Pro 4. Für die Bilder wurde die AIO verbaut (…) Für die grafische Ausgabe ist auch hier eine MSI Radeon RX 6800 XT Gaming Trio X zuständig. Als Betriebssystem nutzen wir Windows 11 Professional in der 64-Bit Variante. Platziert wird die Installation auf einer Crucial P5 1TB NVMe-SSD.
Um die Stabilität des Speichers zu überprüfen, nutzen wir die Programme Sandra SiSoftware und AIDA Extreme Version 4.00. So bekommen die Leser einen groben Überblick über verschiedene Werte wie Durchsatz und Zugriffszeiten. Nur Einstellungen die beide Test-Programme fehlerfrei bestehen, werden als stabil berücksichtigt und aufgeführt.
In der Detailaufnahme lässt sich auch schön erkennen, wie wertig, oder auch nicht, die jeweiligen Kühler-Pendants auftreten. Auch die unterschiedlichen Höhen und damit verbundenen Anwendungsfälle, oder auch nicht, lassen sich gut erkennen. Die komplexe Layer-Struktur der Corsair-Riegel wird ebenfalls sehr deutlich dargestellt.
In der Nahbetrachtung werden nochmal die Unterschiede in der Höhe sowie der generellen Beschaffenheit der RAM-Module deutlich. Hier muss wirklich nochmal erwähnt werden, dass Corsair es schafft, einen Tick mehr an Verarbeitungsqualität durch die eigenen Produkte zu vermitteln, als andere Hersteller.
Bei der Beleuchtung trumpfen die Riegel auch groß auf. Hat man eine dedizierte Farbe eingestellt, fallen die Lichtquellen absolut nicht auf – zu keiner Zeit. Die dargestellten Farbtöne sind extrem intensiv, leuchtstark und sehen sehr schick aus. Bei RGB-Farbmixen werden dann die einzelnen LEDs mitunter schon ab und an sichtbar, was aber als absolut marginal und verschmerzbar einzustufen ist. Dank der weiteren, im System verbauten Corsair-Komponenten, konnte ein weiteres Mal ein tolles Lichtspiel erzeugt werden. Zusammen mit den Kühlkomponenten aus dem Corsair XH305i RGB Pro Wasserkühlungs Set sieht das Ganze verdammt gut aus, was ganz sicher auch auf den Bildern so vermittelt wird.
Die Ansteuerung mittels Corsair iCUE Software ist einmal mehr wieder sehr umfangreich und gewohnt verspielt gelöst. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Die Wandel zwischen zu viel und gerade noch okay, im Sinne von zu viel Optionen, ist hier ein wirklich schmaler Grat, aber das ist ein anderes Thema.
SPD/XMP/EPP Informationen
Wie schon weiter vorn im Artikel beschrieben, haben logischer Weise auch die Adatas DIMMs XMP 3.0 Profile hinterlegt bekommen, was mit dem neuen DDR5-Standard eingeführt wurde und in Summe nochmal mehr Möglichkeiten hinsichtlich der Effizienz von RAM-Modulen bieten soll. Die abgespeicherten Informationen ließen sich auch problemlos mit CPU-Z auslesen, welche wir nachfolgend einmal dokumentiert haben:
Abgesehen vom geladenen XMP-Profil, bekommt man hier auch noch weitere Möglichkeiten hinsichtlich der Speichergeschwindigkeit geboten. Unser verwendetes Mainboard, das MSI Z690 Unify hat die Einstellung jedenfalls ohne mit der Wimper zu zucken geschluckt. Damit ging es dann ans Overclocking der Riegel.
Overclocking
Beim Overclocking stieg dann die Spannung, wieviel Takt noch aus den ohnehin schon recht hoch gezüchteten Modellen herauszuholen war. Trotz zahlreicher Teiler- und Multi-Kombinationen sowie auch einer deutlichen Spannungsanhebung und Detailanpassungen bei den Sub-Timings war nicht mehr als 6200 MHz aus den Riegeln herauszuholen. Hier war offen gesprochen die Erwartungshaltung doch etwas höher, was eher in einer persönlichen Enttäuschung mündete. So lassen sich im Web dazu auch Werte nachlesen, die bis auf 6666 MHz gingen – in unserer verwendeten Konstellation war leider absolut nicht mehr herauszuholen.
Die erreichten Durchsatzwerte zeigen ganz gut auf, was die gesteigerten Taktraten für Auswirkungen beim Durchsatz haben. Im Vergleich zu DDR4 kann man ganz sicher von einer Verdopplung in diesem Bereich sprechen. Auf der nächsten Seite wird nochmal mehr deutlich, welche Möglichkeiten DDR5 im Allgemeinen in diesem Segment bietet.
Benchmark-Wert im AIDA64 Test mit 6000 MHz - Standardtakt
Benchmark-Wert im AIDA64 Test mit 6200 MHz - Overclocking-Wert
Schreib- und Lese-Benchmarks
Die Gewichtung von synthetischen Benchmarks sollte man bekanntlich nicht immer so große Bedeutung zuordnen. In unserem Fall geben sie aber einen Indikator darüber, wie performant oder besser gesagt, wie groß der nominelle Nutzwert der gesteigerten Taktraten des Arbeitsspeichers ist. Wir haben dazu bewusst einmal die Werte der letzten Messungen (unter AMD Ryzen) mit in der Auflistung stehen gelassen. So bekommt man zum einen ein Gefühl dafür, was DDR5 in diese Disziplin bringt. Des Weiteren arbeiten wir aktuell daran die Testübersicht zu erweitern und dann letztlich DDR5-Kits gegeneinander antreten zu lassen.
Das sich hier nun die Durchsatzraten in allen Bereichen an die Spitze setzen werden, davon war auszugehen. Wie groß die Unterschiede aber letztlich ausfallen werden, wenn man den „Basistakt“ von 4800MHz (für DDR5 im Allgemeinen) heranzieht und später gegen deutlich potentere RAM-Kits mit niedrigeren Timings bzw. höheren Taktraten antreten lässt, dürfte es vermutlich erst richtig spannend werden. Gleiches gilt im Übrigen auch für die Spieleleistung, welche wir auf der nächsten Seite einmal beispielhaft dargestellt haben.
Künftig werden auch noch Benchmarks auf der Alder-Lake-S Plattform mit potentem DDR4-Speicher folgen um die Werte nochmals differenzierte einordnen zu können, respektive den Nutzen dieser Chip-Generation in Kombination mit dem „alten Speicherstandard“.
Spiele-Benchmarks
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass wir ein komplett neues Testsystem aufgebaut haben, was logischer Weise auf den Intels Alder Lake-S, in Form des Core i9-12900K basiert. Gleiches gilt auch für die verwendete Grafikkarte – MSI Radeon RX 6800 XT Gaming Trio X. Diese Konstellation als solche ist schon sehr potent unterwegs. Wir werden künftig die Übersicht mit weiteren Werten aus synthetischen Benchmarks und reellen Spiele-Werten füttern. Dies geschieht „on the fly“ bzw. auch in der Form, wie DDR5-Testkits in der Redaktion eintreffen.
Die hier aufgelisteten Werte dienen teils als Indikator und Vergleich und zeigen deutlich auf, wie potent die neue Kombination aus Sockel 1700-CPU und AMD Grafikkarte ist. Künftig werden wir dieses Messfeld kontinuierlich weiter füllen um so auch noch eine größere Vergleichbarkeit hinsichtlich der RAM-Leistung zu bekommen.
Fazit
Die Corsair Vengeance RGB DDR5 RAM Kits ergänzen sehr gut das Portfolio von Corsair, sodass man auch im etwas preisgünstigeren Segment ein Angebot bedienen kann. Denn die darüber positionierten Dominator Platinum Module sind nochmal ein ganzes Stück teurer. Zum Vergleich, das vorgestellte Test-Kit rangiert aktuell bei rund 320 Euro. Ein vergleichbares Dominator Platinum Kit war in den letzten Wochen nicht unter 370 Euro zu bekommen. Für den einen sicher die riesen Summe, in anderen Bereichen aber ein ganzes Stück, wenn es um das Einhalten des Budgets geht. Anyway, die Vengeance Module sehr ebenfalls sehr gut aus, sind erstklassig verarbeitet und wie sollte es anders sein, können ihr volles Potential in Verbindung mit anderen RGB-Komponenten aus dem Hause Corsair sowie mit der iCUE-Software ausfahren.
Das zusammen ergibt wieder ein erstklassig abgerundetes Bild. Einzig vom erzielten Overclocking-Ergebnis war man bei unseren Modulen etwas enttäuscht. Die erreichten 6200 MHz stellten hier das absolute Limit dar, egal was am Testsystem unternommen wurde. In Summe bekommt man als potentieller Käufer erstklassigen RAM, der in den nächsten Wochen sicher auch noch beim Preis deutlicher nachgeben wird. Erhältlich sind die RAM-Module unter anderem bei Amazon. Die Corsair Vengeance RGB DDR5 haben sich unsere Kaufempfehlung verdient.
Corsair Vengeance RGB - DDR5-6000 MHz (32 GB Kit)