Heute ist ein Gerät von einem Hersteller bei uns im Test, der eher für Lüfter und Kühler bekannt ist - Die Rede ist dabei von Arctic und dem neuen Quick Charger 8000 2.0. Ausgestattet mit der neuen Quick Charge 2.0 Technologie und fünf USB-Anschlüssen geht das Gerät ins Rennen der Multi-Ladestationen. Der Hersteller wirbt damit, dass mit dieser Ladestation Geräte wie Mobiltelefone, Kameras, MP3/MP4 Player und vieles Mehr um bis zu 75% schneller als mit den herkömmlichen Ladegeräten aufgeladen werden können. Ob diese Ansage eingehalten werden kann, haben wir auf den Prüfstand gestellt.
Verpackung und Lieferumfang
Der kleine unscheinbare Arctic Quick Charger 2.0 kommt in einer Box, die lediglich das Gerät, eine Gebrauchsanweisung und das abnehmbare Stromkabel enthält. Es kommt kompakt und unscheinbar daher. Doch auch hier wird wieder klar, das die inneren Werte essentiell sind. Auf diese wird jetzt ein genauerer Blick geworfen.
Arctic Quik Charger 2.0 8000 im Überblick | |
Modellbezeichnung | Arctic Quick Charger 2.0 8000 |
Preis | Ab 29,99€ |
Einsatzgebiet | Privat/Geschäftlich |
Hersteller | www.arctic.ac |
Technische Daten | |
Input | AC 110-240 V 50/60 Hz 1 A |
Output | 1 x Quick Charge 2.0: DC 5 V, 2 A / 9 V, 1.5 A / 12 V, 1.2 A 4 x Smart Output: DC 5 V, 2.4 A Combined Output Power: 40 W |
USB-Anschlüsse | 4 x SMART-USB 1 x Quick Charge-USB |
Maße | 83.6mm x 83.6mm x 30mm (HxBxT) |
Gewicht (Gerät) | 180g |
Kabellänge | 180cm |
Versandgewicht | 296g |
Besonderheiten | |
Energieeffizienz | 86% |
Anschlussart | Erhältlich mit EU-, US- oder UK-Stecker |
Garantie | 2 Jahre Herstellergarantie |
Design und Verarbeitung
Bei der Verarbeitung des Quick Chargers 2.0 scheint der Hersteller viel Wert auf die Robustheit gelegt zu haben, jedenfalls suggeriert es uns die Verarbeitungsqualität des Gehäuses. Es soll ein ausdauernder Reisebegleiter sein der weltweit eingesetzt werden kann und immer einsatzbereit ist. Das Farbschema ist unauffällig gewählt und würde somit auch ein gutes Bild in einer gewerblichen Umgebung abgeben.
Die Oberseite wurde sauber verarbeitet und mit dezenten Details versehen. Die LED befindet sich in der Mittle der beiden kreuzlaufenden Kanäle, dies ist nicht nur ein optischer Hingucker, sondern hat auch den Vorteil, dass die LED-Anzeigeleuchte vor möglichen Schäden ausreichend geschützt ist.
Auf der Unterseite sorgen vier runde Gummifüße für einen sicheren Stand der Ladestation. Auch zu erkennen sind nochmals die Markierungen der USB-Anschlüsse. Dabei sind die oberen vier als Smart-Charger und der untere als Quick Charger 2.0 gekennzeichnet.
In der Frontansicht fallen direkt die vier orangenen USB-Anschlüsse auf. Diese markieren die SMART-Charger-Anschlüsse des Geräts, während der dunklere Anschluss den Quick-Charger 2.0 Anschluss farblich kennzeichnet.
Das seitliche Chassis wurde mit einer Art rutschfesten Hartgummimaterial versehen, welches dem Gerät eine gewisse Stoßresistenz verleihen soll um so auch höhere Fallhöhen möglichst unbeschadet überstehen zu können. Unverkennbar ist auch der Stromnetzstecker, der zugleich abnehmbar ist. Dies hat vor allem den Hintergrund, dass Arctic den Quick Charger 8000 auch im "Global-Charger-Set" anbietet. Dieses umfasst vier AC-Adapter Kabel für US, UK, EU und AU. Dazu kommen noch zwei Micro-USB Kabel und eine Transporttasche.
Kommen wir nun zum Praxisteil.
Auflade-Check
Um die Angaben von Arctic zu überprüfen, werden jeweils zwei Geräte (ein iPhone 5S und ein iPad -1st Generation) mit der Arctic Quick Charger 2.0 Station aufgeladen. Beide Geräte werden einmal gebootet und alle offenen Programme bzw. Apps geschlossen, um möglichen unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden / reduzieren. Anschließend haben wir bei jedem Gerät exakt 40% des Akkus aufgeladen, wenn diese bei 20% der Maximalladung sind. Dieses Verfahren wenden wir erst mit dem Arctic Quick Charger an und anschließend mit dem Original Netzteilen der Geräte. Die jeweils benötigte Zeit wird hierbei ermittelt und anschließend ausgewertet um eine prozentuale Abweichung der Ladezeiten festzustellen. Arctic gibt an, dass bis zu 75% schnellere Ladezeiten erzielt werden können. Dies ist natürlich abhängig von dem Gerätetyp, sowie anderen Faktoren wie das Alter des Akkus oder das verwendete USB-Kabel.
Ladung mehrerer Geräte gleichzeitig - Bildquelle: Arctic
Ein Blick über den Tellerrand
Vorerst wird aber ein Blick auf die maximal mögliche Ausgangsspannung geworfen. Bei 8000mA wären bei fünf angeschlossenen USB-Geräten maximal 1.6A pro USB-Port möglich. Dies ist zwar schon mehr als der Standard, welcher üblicherweise bei 1A liegt, dennoch weit unter der möglichen Grenze von 2.4A bei den Smart-USB-Anschlüssen. Um die optimale Leistung zu erzielen ist es also ratsam, nicht alle fünf Ports auf einmal zu belegen.
Beim Quick Charge 2.0-Port ist es ein wenig anders, hier ist die Voraussetzung, dass das angeschlossene Gerät diese Funktion unterstützt. Hierbei ermittelt der Arctic Quick Charger die maximale Spannung und Stromstärke des zu ladende Geräts und beliefert dieses entsprechend mit entweder 5V, 9V oder 12V. Besonders bei Devices die diese Funktion unterstützen ist die Steigerung von bis zu 75% durchaus erreichbar. Auch wenn das USB-Gerät diese Funktion nicht unterstützt besteht keine Gefahr und der Port kann frei verwendet werden, da der Mikrocontroller von Snapdragon abwärtskompatibel ist.
Beim Test der Auflade-Geschwindigkeit des iPhone 5S hat es mit dem originalen Ladekabel 2564 Sekunden gebraucht um 40% aufzuladen, dies entspricht einer Ladezeit von ca. 42 Minuten und 44 Sekunden. Mit dem Arctic Quick Charger 2.0 wurden für 40% 1930 Sekunden benötigt. Dies entspricht einer Dauer von ca. 32 Minuten und 11 Sekunden. Dies entspricht einer Zeitersparnis von 634 Sekunden, bzw. 10 Minuten und 33 Sekunden. Nun wird die Effizienzsteigerung berechnet:
hierfür nehmen wir den Höheren Wert und ziehen dem niedrigeren Wert ab: | 2564s - 1930s = 634s |
Diesen Wert teilen wir nun durch dir Höhere Dauer: | 634/2564 = 0,247 |
Diesen Wert multiplizieren wir nun mal Hundert und erhalten so den Prozentualen Zuwachs der Effizienz: | 0,247 * 100 = 24,7% |
Nach demselben Rechenprinzip wurde die Ladezeit des iPads berechnet:
3245 - 2567 = 678s
678/3245 = 0,208
0,208 * 100 = 20,8%
Dies ergibt bei den zwei Apple Geräten eine durchschnittliche Geschwindigkeitssteigerung von 22,75%! Das ist schon ein verdammt gutes Ergebnis. Vor allem in den Situationen in welcher Zeit ein begrenztes Gut ist, wird diese Ladestation die wichtigen Sekunden herauskitzeln. Das Wichtigste aber lässt sich nicht in Zahlen und prozentualen Steigerungen messen, ist die multiplizierte Anschlussmöglichkeit, welche oftmals ja begrenzt ist. Kommen wir abschließend nun zum Fazit.
Fazit
Der Arctic Quick Charger 2.0 hat mit der Angabe Geräte um bis zu 75% schneller aufzuladen viele Erwartungen geweckt. Mit so einer Leistung kann eigentlich kaum einer den Versuch wiederstehen sich so einen praktischen Alltagshelfer zuzulegen. Mit dem überschaubaren Preis von 29,99 EUR ist der Kaufeinsatz recht gering und auch wenn die volle Geschwindigkeitssteigerung nicht erreicht werden sollte, so wird auf jeden Fall der Kabelsalat an der Steckdose etwas überschaubarer.
Die Optik ist ansprechend, das Gerät kann ohne weitere Bedenken sichtbar aufgestellt werden und so als zentrale Ladestation für allerleih USB-Geräte in einem Haushalt fungieren. Dieses spart in diesem Fall nicht nur Platz und sieht gut aus, sondern es kann auch ineffiziente Ladegeräte ablösen, da der Arctic Quick Charger mit einer Effizienz von 86% arbeitet. Diese Eigenschaft könnte im besten Fall sogar die Lebensdauer einiger Akkus verlängern, da diese nicht fälschlicherweise an ein falsches Ladekabel angeschlossen werden. Um sicherzustellen, das die USB-Geräte immer mit der optimalen Spannung beliefert werden, sorgt die Smart-USB Funktion von Snapdragon. Diese ermittelt die Spannung die das Gerät benötigt und liefert konstant die richtige Lademenge. Als ob dies nicht schon ein kräftiges Kaufargument wäre, bietet das Gerät noch weitere sechs Sicherheitsfunktionen um die Geräte bzw. die Akkus zu schützen. Unter anderem vor Kurzschlüssen, Überhitzung, Überlastung, zu hoher Eingangs- und Ausgangsspannung sowie vor Spannungsschwankungen.
Obwohl wir bei unseren Tests nicht die angegebene Leistungssteigerung von 75% erzielen konnten, so wurden unsere Geräte doch schneller geladen als von den originalen Herstellerladekabeln. Hier bleibt zu erwähnen, dass es sich jeweils um zwei Apple Geräte handelte. Geräte wie zum Beispiel das Samsung Galaxy S7, S7 Edge, HTC One M9, oder Sony Experia Z4 Tablet unterstützen die Quick Charge 2.0 Funktion. Da diese den kompatiblen Chipsatz beinhalten, ist bei diesen Geräten die Steigerung von 75% durchaus denkbar. Aktuell kostet das Ladegerät rund 29,- EUR und kann u.a. bei Amazon gekauft werden.
Arctic Quick Charger 2.0 | ||
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+ energieeffiziente Ladestation | - nicht alle Geräte unterstützen Quick Charge 2.0 |
Der Arctic Quick Charger 2.0 ist platzsparend und als Ladestation für bis zu fünf USB-Geräte geeignet. Zudem ist der Anschaffungspreis recht überschaubar und durch das abnehmbare Stromkabel ist der Quick Charger weltweit einsetzbar. Das neue Gerät von Arctic hat sich als kleiner Alltagsheld entpuppt und konnte mit nachgeprüfter Leistung punkten. Er hat nicht nur USB-Geräte schneller aufgeladen die nichtmal auf der Komptabilitätsliste stehen, er hat zudem auch noch eine ansprechende Optik und kann auf ganzer Linie durch seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten überzeugen. Durch die erbrachten Argumente und dem überragenden Preis-/Leistungsverhältnis, hat der Arctic Quick Charger 2.0 verdienterweise eine absolute Kaufempfehlung von uns verdient.
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