Mit dem Corsair iCUE LS100 Smart Lightning Kit schlägt der Hersteller einen Weg ein, um die Beleuchtung des PCs auch außerhalb des Gehäuses zu präsentieren. Das Starter Kit enthält dafür einen externen Controller, welcher einem Corsair Lightning Node Pro ähnlich ist sowie vier Leucht-Streifen. Diese sind an das Format von 27" Monitoren angepasst, sodass man seinem Display eine Hintergrundbeleuchtung verpassen kann, welche nicht nur mit den üblichen Effekten in iCUE belegt werden kann, sondern auch Smart auf die Bildinhalte oder Musik reagieren kann. Durch die Erweiterungs-Kits kann man die Beleuchtung auf einen zweiten Monitor ausweiten oder den Schreibtisch weiter fluten.
Wie gesagt, teilt sich das Corsair LS100 Smart Lightning Sortiment in das Starter Kit sowie die beiden Erweiterungspakete mit verschiedenen langen Leucht-Streifen auf. Will man das neue Lichtsystem nutzen, braucht es immer das Starter-Kit, da nur hier der neue externe iCUE Controller enthalten ist.
Neben dem Controller ist der Karton mit weiterem Equipment vollgepackt, um direkt loslegen zu können. Der Kit ist dazu gedacht, dass man seinen Monitor mit einer Hintergrund-Beleuchtung ausstatten kann, welche Smart gesteuert werden kann. Mit Smart ist an dieser Stelle natürlich mal wieder die Hersteller-Software bzw. Hauptschnittstelle iCUE gemeint. Um den Monitor also umrüsten zu können, ist der neuartige Controller enthalten sowie ein externes Netzteil mit 25W (5V, 5A). Wer kundig ist, erkennt an der Spannung bereits, dass wieder mit adressierbaren Dioden vorlieb genommen wird. Diese befinden sich in vier Leuchtstreifen mit zweimal 45cm und zweimal 25cm. Ein USB Kabel stellt die Verbindung zum PC her. Zudem sind mehrere Metall-Plättchen mit Klebepads sowie Kabelhalter enthalten.
Detailansicht
Der Controller erinnert was die Größe angeht, in Grundzügen an den Corsair Lightning Node Pro. Wie dieser verfügt bereits auch, verfügt er ebenfalls über zwei Beleuchtungskanäle, welche jeweils 138 LEDs bzw. 192 LEDs in Summe ansteuern können. Über Taste kann die hinterlegte "Hardware-Beleuchtung" eingeschaltet werden, auch wenn der PC nicht läuft. Ansonsten werden die angeschlossenen Lichtstreifen über den USB-Anschluss angesprochen bzw. in iCUE konfiguriert. Angebracht wird er mit Magneten, welche an aufklebbaren Metall-Plättchen haften können.
Die Leuchtstreifen liegen wie erwähnt in zwei Längen bei. Theoretisch kann man so einen 16:9 Monitor von 22 bis 28 Zoll damit bestücken. Die kürzeren Streifen sind mit 15 RGB-LEDs, die längeren mit 27 RGB-LEDs bestückt. Man hat hier also noch viel Luft nach oben um einen Kanal zu erweitern. Man kann das selbe Set auch noch an den zweiten Kanal hängen oder das Set noch einmal durch zwei 45cm lange Streifen für ein Dual-Monitor-Setup ergänzen.
Die Leuchtstreifen sind an sich flexibel, da das "Gehäuse" aus Gummi besteht und der Diffusor-Streifen aus Silikon. Ist die Rückseite des Monitors nicht ganz eben, kann das also theoretisch ausgebügelt werden. Die Dioden selbst sitzen nicht mittig unter dem Diffusor, sondern seitlich mit Richtung des Corsair-Logos.Befestigt werden sie über Magneten, welche in den U-Profilen sitzen. Damit man Gebrauch von diesen machen kann, sind Metall-Plättechen mit Doppelseitigem-Klebeband enthalten. Deren Halt ist wirklich extrem.
Die Leuchstreifen selbst sind mit Steckern an beiden Enden ausgerüstet, sodass man diese einfach in Reihe schalten kann. Bei adressierbaren LEDs ist das aber auch mehr oder weniger Pflicht, will man laufende Effekte erzeugen können. Die Anschlusskabel selbst reichen um am Monitor von vertikal auf waagerecht zu wechseln, für längere Distanzen braucht es dann aber die beiliegenden Verlängerungen.
Sollten die besagten Verlängerungen dann doch zum Einsatz kommen, kann man deren Verlauf mit den beiliegenden Haltern beeinflussen. Man kann sie aber auch zur Führung des Strom- und USB-Kabels nutzen, und das auch gleichzeitig. Sie werden einfach aufgeklebt, heften aber nicht so stark wie die Metall-Platten.
Montage am Monitor
Als Monitor musste der ASUS PB287Q herhalten. Dieser ist an der Rückseite mit einer strukturierten Oberfläche versehen und stellt damit sozusagen den Extremfall dar. Es kann aber vorab schon gesagt werden, dass der Kleber der Metall-Platten auch hier sehr gut haftet. Dennoch sollte man das Gerät vorher reinigen und evtl. auch entfetten um eine Langzeitwirkung zu gewährleisten. Der Monitor stellt mit seinen 28 Zoll auch meiner Meinung nach das Maximum an Größe für das Starter Kit dar. Den Grund wird man später sehen.
Den Anfang macht der Controller. Dieser muss von hinten betrachtet unten rechts oder links angebracht werden. Das hat den Grund, dass iCUE genau auf diese Positionen als Startpunkt für die Lichtstreifen programmiert ist, was man auch nicht ändern kann. Auch er wird mit Magneten an die anzuklebenden Metall-Plättchen befestigt. Um die Position optimal zu treffen, habe ich die Schutzfolie entfernt, sie an den Controller angeheftet und diesen an die passende Stelle des Monitors gedrückt.
Im nächsten Schritt wurden direkt die Klammern für das Kabelmanagement verbaut. Hier muss man für sich selbst entscheiden, ob man diese einfach hinten runterbaumeln lassen will oder so wie ich eine gebündelte Führung mit den restlichen Kabel bevorzugt. Auch die kleinen Klammern halten an der strukturierten Rückseite ausreichend. Durch die etwas weiter nach innen gerichtete Position musste zum Anbinden des ersten Lichtstreifens eine Verlängerung genutzt werden, welche ebenfalls mit einer Klammer gebündelt werden konnte.
Wie man bereits sehen konnte, starten die Lichtstreifen, wenn man die Rückseite des Monitors betrachtet, auf der rechten Seite. Hier beginnt man mit einem kurzen Streifen und fährt dann mit einem langen an der oberen Kante fort. Man arbeitet also gegen den Uhrzeigersinn. Damit die Streifen nicht wie Kraut und Rüben verteilt werden, wurden die Positionen ausgemessen und mit Klebeband markiert. Erst danach wurden die Metall-Platten aufgebracht. Eine Korrektur lässt sich bei diesen kaum vornehmen. Die Leuchtstreifen werden dann einfach angeheftet und in den Ecken direkt miteinander verbunden. Wie man hier bereits sehen kann, ist der Abstand beim 28 Zoll Monitor schon nicht mehr sehr klein. Für die Leuchteffekte ist es ratsam, dass man nicht noch größer wird beim Monitor, da die Streifen sonst nicht die Ecken richtig ausleuchten. Vor allem bei der Ambilight-Funktion werden die Bildinhalte der Ecke dann nicht in der Ecke dargestellt.
Was gegebenenfalls zu Problemen führen könnte, ist der Standfuß des Monitors. Beim vorliegenden Modell ergibt sich ein recht breiter Spalt zwischen Dislpay-Gehäuse und der Aufhängung. Einrechnen sollte man hier, dass die Streifen ~25mm in die Höhe bauen. Mit einer Wandhalterung dürfte sich zudem eine noch besser Beleuchtung zur Wand ergeben, das kein Hinderniss im Weg vorhanden ist.
Die Montage kann insgesamt gesehen als simpel betrachtet werden. Etwas Zeit nimmt es schon in Anspruch, wenn man die Streifen exakt ausgerichtet haben möchte, aber der Aufwand lohnt sich meiner Meinung nach immer. Probleme gab es eigentlich nur in den Ecken, da die Kabel etwas steif sind und die Streifen somit auseinander drücken können. Hier muss man dann etwas nachhelfen oder eventuell noch weitere Kabelführungen anbringen. Die Magnetkraft ist an sich eigentlich ausreichend, allerdings nur wenn man die Streifen unangetastet lässt. Stößt man gegen einen Strip, kann er auch schon mal runterfallen.
Montage der Erweiterungen
Da auch die beiden Erweiterungs-Kits zur Verfügung gestellt wurden, jedoch kein baugleicher Monitor zugegen war, wurden die zusätzlichen Leuchtstreifen für eine Ambiente-Beleuchtung eingeplant. Dies sieht der Hersteller in iCUE auch vor, sodass das Vorhaben also nicht abwegig war. Die enthaltenen Leuchtstreifen sind die selben wie im Starter Kit, nur dass man halt pro Kit entweder die beiden kurzen oder die beiden langen erhält. Ein Controller ist bei beiden nicht vorzufinden, dafür aber zwei Verlängerungskabel, mehrere Metall-Plättchen sowie zwei Kabelklammern.
Angedacht wurden die Streifen so, dass die beiden langen hinter der Schreibtischkante angebracht werden und die kurzen vertikal hinter dem anliegenden Regal. Als Problem stellte sich hierbei etwas die Länge der Kabel heraus, da der Anschluss an einem der beiden Enden erfolgen musste, der Controller aber sozusagen genau in der Mitte platziert ist. Erst über eine Kombination aller beiliegenden Verlängerungen wurde eine ausreichende Kabellänge erreicht. Hier dürfte Corsair gerne etwas spendabler sein und bspw. ein 1m langes Kabel beilegen.
Das Anbringen gestaltete sich insgesamt auch etwas schwieriger, da der Zugang einfach nicht so simpel war wie beim umgedrehten Monitor. Auch die Kabel der Komponenten war zum Teil ein Hinderniss, aber nach etwas Anpassungsmaßnahmen blieben die vier Streifen am angedachtren Ort. Angemerkt werden kann schon hier, dass der Abstand dieser Streifen deutlich geringer ist, als von denen hinter dem Monitor.
Bevor die Beleuchtung in Aktion demonstriert wird, soll auf der nächsten Seite zunächst ein Blick in die Software geworfen werden.
iCUE
Natürlich wird das iCUE LS100 mittels iCUE konfiguriert. Die Aufmachung erinnert erneut stark an einen Lightning Node Pro (siehe z. B. Corsair Crystal 680X RGB), da dort auch zunächst das Setup durchgeführt werden muss, um anschließend die beiden Kanäle mit Effekten belegen zu können.
Im Setup muss man den beiden Kanälen zunächst zuordnen, was man jeweils angeschlossen hat. Hier wurde der erste Kanal als Monitor-Hintergrund-Beleuchtung und der zweite als Erweiterung festgelegt. Hat man den zweiten Kanal nicht belegt, hat man auch die Möglichkeit ein DUal-Monitor-Setup an einem Kanal zu betreiben. Egal ob ein oder zwei Monitore, in beiden Fällen muss man noch angeben, an welcher Stelle der Controller sitzt bzw. in welcher Rotationsrichtung die Streifen angeschlossen sind. Bei der Erweiterung muss man festlegen, welche Strippen man in welcher Anzahl und Reihenfolge nutzt.
Geht man dann in den "Monitor-Kanal" erblickt man eine gewohnte Oberfläche, zumindest wenn man bereits Corsair-Komponenten benutzt. Es lassen sich mehrere Effekte hinzufügen und die Dioden einzeln auswählen. Neu sind hier Videobeleuchtung, Text, Kamin und Polarlicht. Die Videobeleuchtung ist an sich nichts anderes wie die von Philips TV-Geräten bekannte Ambilight-Funktion. Das Bild des Monitors wird als durch die Beleuchtung passend erweitert. Der Text-Modus soll eine angenehme Beleuchtung schaffen, wenn man mit Textarbeit beschäftigt ist. Kamin und Polarlicht sollen eben die beiden Effekte imitieren. Mit der Hardware-Beleuchtung lässt sich ein Effekt auswählen, welcher auch dann aktiviert werden kann, wenn der PC nicht eingeschaltet ist. Dazu braucht man nur die Taste auf dem Controller drücken. Die Auswahl ist hier geringer, da der Controller nicht genügend Speicher hat um eine umfassende Konfiguration abspeichern zu können.
Ähnlich geht es bei der Konfiguration der Erweiterung zu. Hier fehlt natürlich die Videobeleuchtung, ansonsten sind fast alle Effekte auch hier enthalten. Eine Hardware-Beleuchtung lässt sich hier ebenfalls festlegen, sodass man beide Beleuchtungselemente auch als "Lampe" nutzen kann.
Beleuchtung in Aktion
Um einen Eindruck der Beleuchtung zu erhalten, wurden verschiedene Szenarien kreiert. Zum einen wurde die Beleuchtung bei leichter "Dämmerung" abgelichtet.
Im abgedunkeltem Raum bzw. beim Einsatz zu späterer Stunde zeigt sich das System natürlich noch einmal deutlich präsenter. Der Abstand zur Wand macht keinen großen Unterschied bei der Helligkeit an sich, allerdings wird das Licht natürlich etwas weiter gestreut, wenn der Abstand erhöht wird. Den Unterschied erkennt man folgend, zwischen der Beleuchtung hinter dem Regal mit geringem Wandabstand und der Beleuchtung hinter dem Monitor mit größerem Abstand.
Natürlich lassen sich die Kanäle auch unabhängig voneinander ansteuern, sodass man sich interessante Themes basteln kann. Man kann hier mal wieder endlos Zeit verbringen, um seine Beleuchtung zu konfigurieren.
Natürlich lässt sich das ganze auch wieder mit bunten Farbwechseln umsetzen (...)
(...) oder mit der Videobeleuchtung an die Farben des wiedergegebenen Bildes angleichen. Das funktioniert an sich ganz gut und ohne Zeitverzögerung, allerdings scheint die Dichte der Dioden so hoch zu sein, dass sich die Farben zum Teil überlagern, was dann aufgrund der additiven Farbmischung oft für ein fast weißes Leuchten sorgt.
Noch deutlicher wird das ganze aber natürlich in Bewegung, was das folgende, kurze Video verdeutlicht.
Fazit
Das Beleuchtungs-System von Corsair stellt insgesamt eine sinnvolle Ergänzung des Sortiments dar, ist RGB-Beleuchtung ein großer Bestandteil fast aller Komponenten des Herstellers. Betrachtet man viele Setups auf Instagramm, kann man auch schon sagen, dass das Corsair iCUE LS100 Smart Lightning Kit den Zahn der Zeit trifft. Eine Ambiente-Beleuchtung sieht man dort bei sehr vielen Systemen. Zum einen bekommt man mit dem Kit eine coole Optik, es kann aber auch die bekannte Ambilight-Funktion mimen.
Die Umsetzung weiß insgesamt zu gefallen. Die Lichtstreifen mit Silikon-Diffusor geben eine gleichmäßige Beleuchtung ab und lassen sich durch ihre Flexibilität gut an den Untergrund anpassen. Die Magnete zur Befestigung erfüllen ihren Zweck an sich ganz gut, dürften aber minimal kräftiger sein. Das merkt man aber nur dann, wenn man an die Leisten stößt. Haften sie einmal, fallen sie auch nicht wieder ab. Die Metall-Platten, an denen die Magneten haften, kleben hingegen wirklich extrem und das auch an strukturierten Oberflächen. Die Verkabelung ist ebenfalls gut umgesetzt, wobei es hier nicht viel falsch zu machen gibt. Jedoch sind die beiliegenden Klemmen eine gute Ergänzung um das Kabelmanagement sauber umzusetzen.
Die Ansteuerung erfolgt natürlich wieder mittels iCUE, was bei der Nutzung von mehreren Produkten des Herstellers für weniger Software-Umfang sorgt. Die Bedienung ist an sich wie bei allen anderen Geräten mit RGB-Beleuchtung und daher einfach zu bedienen. Die Auswahl der Effekte ist gewohnt hoch und die Konfiguration lässt wie immer sehr viel Individualisierung zu. Hinzu kommen neue Funktionen wie der Videobeleuchtungs-Modus, welcher verzögerungsfrei agiert, aber bei Videos zum Teil einen hohen Weißanteil hat aufgrund der Farbmischung.
Preislich liegt das Starter Kit bei 99,99€, was im Vergleich mit anderen externen Beleuchtungs-Kits zunächst etwas hoch erscheint. Der Unterschied ist allerdings, dass man dort selten eine Smarte Ansteuerung erhält. Einzig der das ASUS Aura Terminal bietet eine ähnliche Funktion und kommt mit einem 60cm sowie zwei 30cm Strippen. Preislich liegt man dort bei ~90€, was das Corsair Kit nach Einführung auch kosten könnte. Die Erweiterungen kosten 39,99€ (lang) und 29,99€ (kurz). In der Summe erhält man ein gut umgesetztes System, was dank der Software eventuell noch an Umfang gewinnen könnte (Sprichwort Spiel-Effekte). Kaufen kann man die einzelnen Set alle bei Amazon.
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