Mit der Einführung der Intel Rocket Lake-S Prozessoren, gibt es auch wieder einen neuen Chipsatz, also auch neue Mainboards. Im Folgenden soll das MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi genauer angeschaut werden, um schon einmal exemplarisch ein paar Änderungen der neuen Platinen aufzuzeigen. Insgesamt kann man schon sagen, dass die Ausstattung einen kleinen Schritt nach vorne gemacht hat.
Das Gaming Carbon ist schon seit geraumer Zeit das Spitzen-Modell der MPG-Serie von MSI. Dabei spielt es auch keine Rolle, welcher Sockel bzw. Chipsatz auf der Platine anzutreffen ist. Auch das MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi kann genau so verstanden werden. Für Gamer soll es alles nötige besitzen und dabei eine leicht gehobene Ausstattung bieten. Das Board hat diesmal sozusagen einen Zwilling erhalten - das MSI MPG Z590 Gaming Force verzichtet auf den WLAN-Adapter und ist bunter gestaltet, aber ansonsten identisch gestaltet und bestückt (siehe Intel Z590 Übersicht). Den verspielten Charakter hat auch die aktuellste Variante des Carbon-Mainboards zwar etwas reduziert, aber nicht komplett abgelegt.
Grundsätzlich sollte der Wechsel vom Z490 zum Z590 Chipsatz aber auch eher an der Funktionalität für Änderungen sorgen. Verantwortlich dafür ist natürlich, dass die Intel Core CPUs der 11ten Generation nun 20 PCIe 4.0 Lanes zur Verfügung stellen. Damit kann also nicht nur die Grafikkarte auf den schnelleren Standard setzen, sondern wie bei AMD seit Ryzen 1000 auch, eine SSD direkt an die CPU angebunden werden. Wie bei der Konkurrenz ab Ryzen 3000, darf auch der Datenträger mit Gen4 Lanes arbeiten. MSI bezeichnet das nun auch hier als Lightning Gen4, was aber eigentlich keine Besonderheit bzw. kein Unterschied zu normalen PCIe 4.0 Lanes darstellt.
Lieferumfang
Nicht nur das Board an sich hat der Hersteller in der Vorstellung angepriesen, sondern auch den umfassenderen Lieferumfang. Nicht neu sind die Verlängerungen bzw. Adapter für die 5V und 12V (A)RGB-Header. Auch ein Kabel zur Anbindung eines Corsair Lightning Hubs ist wieder vorhanden. Verschlechtert hat sich seit mehreren Generationen aber die Anzahl an SATA-Kabeln. Hier sind nur noch zwei vorhanden. Neu ist, dass es Kabel-Label für die SATA- und (A)RGB-Kabel gibt. Neu ist auch ein kleiner Bogen mit hochwertigen Stickern, mit welchen sich auch die Batterie bekleben lässt. Eine Treiber-CD/DVD vermisst man zum Glück. Software und Treiber sind nun auf einem USB-Stick beigelegt. Als wirklich komplett neu kann man die beiden beiliegenden Schrauben-Dreher in Schlüssel-Optik sowie den Pinsel bezeichnen. Ob man das wirklich braucht? Eher nicht, zumal die Schrauben-Dreher auch eigentlich fast zu groß für die meisten Schrauben auf dem Board sind.
Die Spezifikationen
Damit man sofort erkennen kann, wo es im Vergleich mit den letzten beiden Generationen Veränderungen gibt, wurden die entsprechenden Modelle auch in die folgende Tabelle aufgenommen. Von besonderem Interesse dürfte dabei der direkte Vorgänger sein, da hier auch der Sockel 1200 zum Einsatz kommt. Schnelle fällt einem der höhere RAM-Takt auf, wobei man hier auch sagen muss, dass sich der Wert nur auf eine Bestückung mit einem Single Sided DIMM bezieht. Mit zwei Single Sided DIMMs bspw. soll auf beiden Brettern 4400+ MHz erreicht werden können. Also anscheinend keine wirklich große Änderung. Natürlich springt auch die Spannungsversorgung ins Auge. Mit 16+1 Phasen wird noch einmal deutlich aufgebohrt. Wie der Aufbau konkret zu verstehen ist, wird im späteren Verlauf noch einmal erläutert. Um eine sichere Energie-Versorgung zu gewährleisten hat man nun zudem zweimal 8-Pin EPS sowie eine PCIe 6-Pin-Buchse für die PCIe-Slots aufgelötet. Hier stellt sich aber auch die Frage, ob man das in Zeiten aussterbender Multi-GPU-Systeme wirklich braucht. Fortschritt ist bei den M.2 Steckplätzen vorzufinden, von denen es nun drei, statt zwei gibt. Ebenfalls verbessert wurde der WLAN-Adapter. Hier gibt es nun WiFi 6E, statt WiFi 6. Thunderbolt ist zwar nicht direkt umgesetzt, allerdings gibt es einen Header für den aktuellen TB4 Standard. Vom neuen Realtek ALC4080 macht das Z590 Gaming Carbon auch gebrauch.
Das Mainboard im Überblick | |||
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Bezeichnung | MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi | MSI MPG Z490 Gaming Carbon WiFi | MSI MPG Z390 Gaming Carbon |
Mainboard-Format | ATX | ||
Sockel | LGA 1200 | LGA 1151 v2 | |
Preis | ~ 260 € | ||
Hersteller-Homepage | www.msi.de | ||
Chipsatz-Eckdaten | |||
Chipsatz | Intel Z590 | Intel Z490 | Intel Z390 |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 bis zu 5333 MHz | 4x DDR4 bis zu 4800 MHz | 4x DDR4 bis zu 4400 MHz |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 128 GB | ||
SLI / CrossFire | 3-Way AMD-CrossFireX (x8/x8/x4) | NVIDIA 2-Way-SLI (x8/x8), AMD 3-Way- CrossFireX (x8/x8, x8/x8/x4) | |
Phasen | 16+1+1 Phasen (75A MOSFETs) | 12+1 (60A MOSFETs) | 10+1 |
Stromanschlüsse | 2x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX 1x 6-Pin | 1x 8-Pin 1x 4-Pin 1x 24-Pin | 1x 8-Pin 1x 4-Pin 1x 24-Pin |
Features-Keyfacts | |||
PCI-Express | 1x PCIe 4.0 x16 1x PCIe 4.0 x16 (x8) 1x PCIe 3.0 x16 (x4) 2x PCIe 3.0 x1 | 1x PCIe 3.0 x16 1x PCIe 3.0 x16 (x8) 1x PCIe 3.0 x16 (x4) 2x PCIe 3.0 x1 | 1x PCIe 3.0 x16 1x PCIe 3.0 x16 (x8) 1x PCIe 3.0 x16 (x4) 3x PCIe 3.0 x1 |
NMVe- und SATA | 6x SATA 1x PCIe 4.0 x4 2x PCIe 3.0 x4 & SATA | 6x SATA 2x PCIe 3.0 x4 & SATA | 6x SATA 2x PCIe 3.0 x4 & SATA |
USB | 1x USB 3.2 Gen2x2 4x USB 3.2 Gen.2 4x USB 3.2 Gen.1 8x USB 2.0 | 5x USB 3.2 Gen.2 2x USB 3.2 Gen.1 6x USB 2.0 | 5x USB 3.2 Gen.2 4x USB 3.2 Gen.1 6x USB 2.0 |
Thunderbolt | AiC-Header (13-Pin) | AiC-Header (5-Pin) | |
LAN | 1x 2.5Gb LAN (Intel I225-V) | 1x 2.5Gb LAN (Realtek RTL8125B-CG) | 1x 1Gb LAN (Intel I229-V) |
Wireless | 2x2 Wi-Fi 6E (Intel AX210) Bluetooth 5.2 | 2x2 Wi-Fi 6 (AX201) Bluetooth 5.1 | - |
Audio | Realtek ALC4080 1x Toslink 5x 3,5mm Klinke | Realtek ALC1220 1x Toslink 5x Klinke 3,5mm | |
Fan-Header | 1x CPU-Fan-Header 6x Fan-Header 1x Pump-Header | 1x CPU-Fan-Header 5x Fan-Header 1x Pump-Header | |
Beleuchtung | 2 Zonen 1x 4-Pin, 12V 2x 3-Pin, 5V 1x 3-Pin Corsair, 5V | 3 Zonen 2x 4-Pin, 12V 1x 3-Pin, 5V 1x 3-Pin Corsair, 5V |
Die Anbindung auf dem MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi
MSI hat bei den neuen Z590 Mainboards auch das Diagramm, welches die Anbindung der jeweiligen Platine darstellt, ebenfalls etwas überarbeitet. Die neue Ansicht ist noch besser strukturiert, es kann aber auch am MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi selbst liegen, dass man direkt alles vom folgenden Bild ablesen kann. Wie man leicht erkennen kann, sind der erste und zweite PCIe-Erweiterung-Slot sowie der erste M.2-Slot direkt an die CPU angebunden, insofern es sich um eine Intel Rocket Lake-S CPU handelt natürlich. Bei einer Comet Lake-S CPU bleibt der erste M.2 Steckplatz nicht nutzbar und die beiden oberen x16 Slots sind mit Gen3 Lanes an die CPU angebunden. Man sieht aber auch schnell, dass der Chipsatz nun mit DMI x8 statt x4 angebunden ist. Dieser liefert dann alle anderen Anschlüsse der Platine. Bei AMD kann auch die CPU hier noch nachhelfen. Bei Intel sind die Boards damit aber etwas weniger abhängig von der CPU-Generation, sollte es Unterschiede geben. Man erkennt hier, dass Lane-Sharing nur bei den Datenträgern zum Einsatz kommt, was weiter unten genauer aufgeschlüsselt wird.
Es teilen sich der mittlere und untere M.2-Steckplatz die Anbindung mit verschiedenen SATA-Buchsen. Welche Kombination konkret möglich ist, kann man der Tabelle entnehmen. Insgesamt kann man mit entsprechender CPU also maximal acht Datenträger direkt anschließen. Über den PCI_E5 und natürlich auch PCI_E3 könnte man weitere PCIe-SSDs anbinden.
Bei den internen Anschlüssen gibt es an sich keine richtigen Besonderheiten. Da der Z590 Chipsatz nun TB4 unterstützt, findet man den entsprechenden Header auch auf mehreren Platinen vor bzw. wird der Anschluss auch teilweise direkt verbaut. Bei MSI auch keine Besonderheit mehr ist, dass man einen Corsair Lighting Hub anstöpseln kann, sodass man auf einen Corsair Controller verzichten kann. Sagen kann man, dass die Fan-Header gut platziert sind. Auf jeden Fall besser als z. B. beim MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi, bei welchem fast alle an der unteren Kante vorzufinden sind. Erwähnen kann man hier noch, dass der interne USB-C Header "nur" 3.2 Gen2 umsetzt. Einen zweiten Gen2x2 wollte man dem Käufer also nicht spendieren, obwohl der Chipsatz dazu eigentlich in der Lage wäre.
Detailansicht / Features I
Dass es sich um das MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi handelt, lässt sich auch ohne die Schriftzüge leicht erkennen. Als einziges Board des Herstellers werden Zierelemente mit Carbon-Optik verbaut. Cooler wäre natürlich echte Kohlefaser, aber das würde den Preis nur unnötig steigern. Insgesamt ist die neue Platine eher dunkel gehalten und wird nur durch die beiden Streifen am I/O-Cover und M.2-Heatsink etwas unterbrochen. Auch die beiden Steel Slots stechen leicht aus dem düsteren Erscheinungsbild heraus. Das MSI MPG Z390 Gaming Carbon setzte bspw. noch auf silberne Kühlblöcke und sah noch etwas verspielter aus.
Ein besonderer Blickfang ist der neuartige Spannungswandler-Kühlkörper. Statt eines einfachen Aluminium-Blocks bietet die neue Bauform eine deutlich vergrößerte Oberfläche. Das wird erreicht, indem die Grundplatte sozusagen mit Türmen versehen wurde. Die Konstruktion sieht dabei auch vor, dass nicht nur die MOSFETs, sondern auch die Spulen mitgekühlt werden. Im Gegensatz zu den Mainboards mit extended Heatsink (vgl. MSI MAG B550 Tomahawk), ist die I/O-Blende beim MPG Z590 Gaming Carbon WiFi aus Kunststoff gefertigt und nicht aus Aluminium. Dafür hat man hier eine Beleuchtungs-Zone untergebracht.
Neu ist, dass nun drei M.2 SSDs platz nehmen können. Versteckt werden können diese jeweils unter einem M.2 Shield Frozr. Während man den oberen und unteren Slot auch bei der Nutzung einer Tripple-Slot Grafikkarte erreichen kann, ist der Mittlere nur ohne verbaute Grafikkarte bestückbar. Das liegt auch daran, dass der Heatsink dort deutlich größer ist und auch den PCH-Kühlblock abdeckt. Der oberste Slot ist an die CPU angebunden, kann also nur dann genutzt werden, wenn ein Prozessor der elften Generation eingesetzt wird. Genutzt wird hier dann auch PCIe 4.0. Die unteren beiden Slots hängen am Chipsatz und können daher nur mit Gen3 Lanes zu Werke gehen.
Zu den Extras der Platine kann man das 2-Digit-LED für die Post Code Diagnose sowie die Status LEDs zählen. An der Unterkante des Bretts findet sich zudem wieder der LED-Schalter wieder, mit welchem sich die Beleuchtung des Boards sowie der Header deaktivieren lässt. Interesst ist auch der Header leicht rechts davon. Hier befindet sich der Anschluss für eine TB4-AiC. Interessant deshalb, weil der schnellere Standard nun auf einen 13-Pin Headersetzt, als noch auf 5-Pins wie bei TB3. Noch etwas weiter rechts ist eine 6-Pin PCIe-Buchse aufgebracht. Hiermit werden die Slots zusätzlich mit Energie versorgt. Auch wenn CrossFireX nutzbar ist, stellt sich die Sinnhaftigkeit in Frage, ebenso also auch die der Buchse.
Zu den weiteren Neuerung kann der Realtek ALC4080 Audio Codec gezählt werden. Der Hersteller spricht vom Audio Boost 5, kommt dieser zum Einsatz. Wird ein zusätzlicher ESS DAC verbaut, ist die Rede vom Audio Boost 5 HD. Insgesamt erinnert der restliche Aufbau hier an den Audio Boost 4 des MPG Z490 Gaming Carbon WiFi, nur, dass der Codec getauscht wurde. Dieser neue Codec kann nun mit 32-Bit / 384 kHz aufwarten. An den Audio-Aus- und Eingängen ändert sich dadurch nichts. Es sind immer noch fünfmal Klinke und einmal Toslink verbaut.
Neben dem Audio-Terminal findet sich dann die beiden Antennen-Anschlüsse wieder. Gesteckt ist der Intel AX210 WLAN-Adapter, sodass der neue Standard WiFi 6E mit 6 GHz verwendet werden kann. Per Kabel gehts mit 2,5Gbit ins Netz. Dazu wird der Intel I225-V eingesetzt, statt der Realtek-Lösung wie auf dem Vorgänger-Board. Die USB-C Buchse am Back-Panel unterstützt USB 3.2 Gen2x2, die anderen drei roten hingegen USB 3.2 Gen2. Die blauen Buchsen übertragen nach 3.2 Gen1, die schwarzen nach 2.0 Standard. Wie man erkennen kann, ist die Bios Flashback Funktion ebenfalls wieder dabei.
Detailansicht / Features II
Bei der Spannungsversorgung kommt ein sogeannter Duet Rail Aufbau zum Einsatz. Insgesamt finden sich 18 MOSFETs mit 75A wieder, welche in 16+1+1 Phasen aufgeteilt werden. Für die CPU sind demnach acht viertuelle Phasen zuständig. Gesteuert werden alle via ISL69269. Energie bezieht die CPU über zwei 8-Pin Stecker, sodass es eigentlich nicht zu Engpässen kommen dürfte. Neben den Spannungswandlern findet sich aber auch eine weitere Neuerung wieder. Die Bohrungen für die Schrauben des Kühlkörpers werden nun durch eingebrachte Kupfer-Ringe geführt, was einer Verstärkung entspricht.
Der Kühlkörper ist nicht nur mit einer neuen Struktur versehen, sondern setzt auch auf einen Heatpipe-Unterbau. Diese liegt direkt über den MOSFETs und verbindet die beiden massiven Blöcke. Hartgummi-Blöcke sorgen dafür, dass das Konstrukt nicht kippeln kann. Insgesamt gefällt das neue Design optisch und technisch echt gut, es wird sich im Test zeigen müssen, ob es auch effektiv arbeitet.
Effektiv bzw. effizient dürfte auch der Z590 wieder sein. Denn was MSI als Kühlkörper einsetzt ist wirklich nicht groß bzw. massiv. Beim vorliegenden Sample hat sich hier allerdings ein leichter Fehler eingeschlichen - das Wärmeleitpad ist nicht mittig aufgebracht worden. Da dies noch bei keinem anderen MSI Board der Fall war, das in der Redaktion landete, sollte dies aber auch die Ausnahme sein.
Die Demontage der Shild Frozr zeigt noch einmal deutlich die Dimension des mittleren Heatspreaders. Dass der PCH-Kühler zwei Löcher hat, ist dabei auch kein Zufall. Hier leuchten die sechs RGB-LEDs hindurch und lassen den Carbon-Schriftzug glühen. Als neu können die Wärmeleitpads auf der Unterseite bezeichnet werden.
Testsystem im Überblick
Neuer Sockel, neues Testsystem. Der Sockel LGA1200 fordert erneut eine neue CPU. Zum Einsatz kommt der Intel Core i9-11900K, also das Flagschiff der Plattform. Damit die 10 Kerne nicht an ihre thermische Grenze stoßen, kommt als Kühlung ein Loop der be quit! Silent Loop 2 120 zum Einsatz. Energie wird über das NUXT E850 bezogen, damit man die Leistungsaufnahme der CPU besser bestimmen kann. Der CPU werden zudem 2x 8GB Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 sowie die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X zur Seite gestellt.
Bei den Laufwerken werden ebenfalls sehr schnelle Vertreter eingesetzt. Das System wird auf der Seagate FireCuda 510 1TB (PCIe 3.0 x4) aufgesetzt, zudem wird die Corsair MP600 1TB. An den externen Anschlüssen werden weiterhin der Corsair Voyager GTX mit 128GB und die Sandisk Extreme 900 Portable mit 480GB verwendet.
Intel LGA1200 Testsystem | ||
Prozessor: | Intel Core i9-11900K (Retail) | |
Mainboard: | MSI MPG Z590 Gaming Carbon Wifi | |
Kühlung: | be quiet! Silent Loop 2 120 | |
RAM: | Corsair Dominator Platinum RGB 2x 8GB | |
Storage: | Seagate FireCuda 510 1TB (PCIe 3.0 x4) Corsair MP600 1TB (PCIe 4.0 x4) | |
Netzteil: | NZXT E850 (850W) | |
Grafikkarte: | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Betriebssystem: | Windows 10 x64 (1909) |
Das UEFI-BIOS
Am Bios des MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi hat sich im Vergleich zu beispielsweise dem MSI MEG Z490 ACE nicht viel getan. Unterschiede findet man an den stellen, an den man die Bandbreite des ersten PCIe x16 Slots einstellen kann (insofern man eine Rocket Lake CPU nutzt) und auch im OC-Kapitel gibt es aufgrund der neuen Architektur neue Features wie z. B. die neuen Boost-Mechanismen. Neu ist auch, dass es nicht mehr den Board-Monitor gibt, sondern den Beta Runner. Hier findet man auch das NVMe Diagnose-Tool noch einmal wieder. Die anderen beiden Funktionen sind allerdings nicht selbsterklärend und auch werden auch nicht weiter definiert. Hier muss der Hersteller ebenfalls noch einmal nacharbeiten und zumindest die Info-Reiter auf der rechten Seite füllen.




























Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen. Der Corsair Dominator Platinum RGB 2x 8GB DDR4-3200 CL14 wurde mit seinem XMP betrieben und läuft im Gear 1 bzw. automatischer Einstellung.
Die Benchmarks liegen immer in folgenden Versionen vor:
- Cinebench R15 - 15.038
- Cinebench R20 - 20.060
- SuperPi - Mod 1.5 XS
- PCMark8 - 2.10.901
- PCMark10 -1.1.1739
- 3DMark - 2.9.6631
- AIDA64 Extreme - 6.00.5100
CPU-Benchmarks
System-Benchmarks
3D-Benchmarks
Speicher-Benchmmarks
Benchmarks der Datenträger-Schnittstellen
Die beiden SSDs wurden so montiert, dass die vier PCIe 4.0 der Rocket Lake-S CPU auch genutzt werden können. Die Corsair MP600 sitzt also auf der Vorderseite und die Seagate FireCuda 510 auf der Rückseite. Die Geschwindigkeiten der beiden USB-Typen werden am Backpanel gemessen. Hier macht das auch keinen Unterschied, weil diese immer am Chipsatz angebunden sind und nicht wie bei AMD auch direkt von der CPU stammen können. Genutzt wurden folgende Benchmarks:
- CrystalDiskMark 6.0.2. - Seq Q32T1
- AS SSD Benchmark 2.0.6821.41776 - Seq
M.2 PCIe 4.0 Performance
Die MP600 1TB wurde im oberen der beiden M.2 Slots betrieben und war damit direkt an die CPU angebunden.
USB-3.2-Gen2-Performance (Typ-C Stecker)
Eine Features des Z590 Chipsatzes ist der native USB 3.2 Gen2x2 Support. Der USB Typ-C Anschluss am Backpanel kann also auch ohne Zusatzchip auf hohe Übertragungsraten kommen. Um diese auszukosten kommt wie immer die SanDisk Extreme 900 Portable am Typ-C Port zum Einsatz.
USB-3.2-Gen1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.2-Gen1-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen.
Leistungsaufnahme
Da das System mittels NZXT E850 betrieben wird, kann die Energieversorgung auch intern kontrolliert werden. Das Netzteil erlaubt es unter anderem die 12V Schiene der CPU auszulesen, sodass man den Energieverbrauch des Prozessors etwas genauer abschätzen kann. Zudem lässt sich die Gesamt-Energieaufnahme mittels NZXT CAM Software auslesen. Zur Kontrolle wird die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems zusätzlich mittels Voltcraft Engergy Logger 4000 ermittelt. Die drei Messverfahren kamen in drei Situationen zum Einsatz: Während Windows 10 im Idle-Modus agiert, im Cinebench R15 Single-Core Benchmark und im Cinebench R15 Multi-Core Benchmark.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Automatisches Übertakten
Wie bei fast allen MSI Mainboards, ist auch hier der Game Boost vorhanden. Dieser gibt dem Intel Core i9-11900K einen Spitzentakt von 5,4 GHz und einen All Core Turbo von 4,7 GHz. Im Idle steigt die Leistungsaufnahme der CPU damit leicht an auf 14W (vs 12W). Im Cinebench R15 Benchmark werden 263W abgerufen. Serie waren es 242W. Also kein großer Sprung. Die erreichte Punktzahl liegt mit aktiviertem Game Boost bei 2395 Punkten, was weniger als Stock ist (2457 Punkte). Das liegt daran, dass Serie ein höherer Takt gefahren wird. Hier sollte MSI also noch einmal nacharbeiten, wenn man die Funktion wirklich als Boost bezeichnen will.
Eine weitere automatische Übertaktungsfunktion findet man mit der Intel Adaptive Boost Technology. Vermutlich ist damit der Intel Thermal Velocity Boost gemeint, näher beschreibt der Hersteller die Funktion aber auch nicht. Dass die CPU aber auf 5,1 GHz auf allen Kernen beschleunigt, unterstreicht die These. Einmal eingeschaltet steigt die Leistungsaufnahme im Benchmark auf 292W. Die Punktzahl steigt allerdings auch auf 2553 Punkte.
Manuelles Übertakten
Manuell wurde versucht die minimale Spannung für die 5,1 GHz auf allen Kernen zu finden. Nach mehreren Anläufen wurden hierfür 1,32V ausgemacht. Die Leistungsaufnahme liegt hier dann bei 245W im Cinebench R15. Erreicht werden dabei 2600 Punkte, also interessanter Weise noch einmal etwas mehr als beim automatischen Boost auf den selben Takt. Evtl. kann dieser durch die geringere Spannung besser gehalten werden. Was beim Speicher OC möglich ist, zeigt der Test des Crucial Ballistix Max DDR4-5100 ganz gut. Der RAM kann im Gear zwei direkt per XMP seinen vollen Takt abrufen.
Fazit
Das MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi gehört zu den besseren Z590 Mainboards des Herstellers, auch wenn es nur der Performance-Serie angehört. Das sieht man daran, dass beinahe alle aktuellen Schnittstellen auf der Platine verbaut werden. Dazuzählen kann man bspw. USB 3.2 Gen2x2, WiFi 6E sowie 2.5 GbE Ethernet. Theoretisch fehlt hier nur noch Thunderbolt 4 um alle aktuellen Standards anzubieten. Auch darüber hinaus kann das Board mit vielen USB-Anschlüssen und Erweiterungs-Steckplätzen, wie z. B. dreimal M.2, punkten.
Auch bei er Spannungsversorgung kann man den höheren Anspruch des Mainboards erkennen. Um die CPU kümmern sich acht doppelte Phasen mit je 75A. Bei der gemessenen Leistungsaufnahme aber auch nicht verkehrt, zumindest wenn man der CPU mehr Leistung entlocken will. Stock ist die Leistungsaufnahme normal bzw. im Vergleich gut und auch beim OC schlägt sich die Platine im (noch) kleinen Testumfeld gut. Die generell hohe Leistungsaufnahme liegt an der CPU, wofür der Hersteller also nichts kann.
Insgesamt lässt sich nichts Negatives über das MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi sagen, außer, dass das Lane-Sharing evtl. vor dem Kauf beachtet werden sollte, damit es bei der späteren Nutzung nicht zu Engpässen kommt. Das sollte aber eher selten der Fall sein. Aktuell ist das Mainboard zu einem Preis von ~ 340 € erhältlich.
MSI MPG Z590 Gaming Carbon WIFI