Neben den bekannten und aktuellsten Gehäusen aus dem Hause be quiet! – namentlich u. a. das Light Base 900 / 600 oder das Pure Base 501, stellt das be quiet! Dark Base 701 weiterhin das aktuellste ATX-Case seiner Gattung dar. Es ist für hohen Airflow und einer sehr flexiblen, modularen Bauweise bekannt. Wir haben uns das edle Gehäuse einmal zum Test herangezogen.
Bevor wir zum eigentlichen Testkandidaten kommen, nochmal ein kurzer Rückblick. Das Dark Base 700 wurde bereits 2017 vorgestellt und hat gegen Ende 2023 einen aufgebohrten Nachfolger erhalten, der nun deutlich sicht- und messbar das Konzept des gelebten Airflows umsetzt. Die designtechnische DNA hat man auf jeden Fall erhalten und ist sofort zu erkennen, auch innerhalb des be quiet! Kosmos steht die Optik für sich. Im Umkehrschluss bedeutet es, dass man den Ansatz ggü. dem Vorgänger komplett geändert hat.
Dieser war vollständig auf den Silent-Betrieb ausgelegt. Das 701 ist mit einer markant perforierten Mesh-Front ausgestattet und möchte sich zudem perfekt für Airflow-Builds sowie auch für Wakü-Custom-Loops eignen. Ab Werk ist das Gehäuse bereits mit drei hochwertigen be quiet! Silent Wings 4 Lüftern (140 mm) ausgestattet. Des Weiteren sieht das Gesamtkonzept eine werkzeuglose Hardware-Montage vor, als auch die Möglichkeit, die elementaren Chassis-Teile für eine einfachere Montage entfernen zu können. Auch die Beleuchtung wurde auf den aktuellen Stand gebracht und bietet den von anderen Modellen bekannten, steuerbaren Leuchtstreifen (ARGB).
Ein weiteres, echtes Highlight, neben vielen weiteren Details, ist auch hier die volle Invertierbarkeit des Grundträgers. Dabei bedarf es vergleichsweise wenig Aufwand und es müssen lediglich einige Schrauben gelöst werden. Im Anschluss kann das Gehäuse mit wenigen Handgriffen umgebaut werden. Dazu aber später mehr.
Im Lieferumfang enthalten sind eine breite Palette an Schrauben, Klettstreifen für die Montage bzw. fürs saubere Verlegen der Kabel, ein HDD-Holder und ein Airflow-Frame für den PSU-Tunnel. Man ist also bestens ausgerüstet für die Montage der eigenen Hardware.
Gehäuse im Überblick | |
Bezeichnung | be quiet! Dark Base 701 |
Mainboard-Formate | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX, eATX, XL-ATX |
Formfaktor | ATX |
Gewicht | 12,8 Kg |
Laufwerke | 2 x 3,5 Zoll (max / 1x ab Werk möglich) 6 x 2,5 Zoll (max) 4 x 2,5 Zoll (Lieferumfang) |
Lüfter | max. Anzahl Lüfter: 8x Heck: 1x 140 mm (1x vorinstalliert) oder 1x 120 mm Front: 3x 140 mm (1x vorinstalliert) oder 3x 120 mm Top: 3x 140 mm (1x vorinstalliert) oder 3x 120 mm Boden: 1x 140 mm oder 1x 120 mm |
Radiator-Support | Top: max. 360 mm - 120 / 240 / 280 / 360 Front: max. 360 mm - 120 / 240 / 280 / 360 Heck: max. 120 mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | 185 mm |
max. GPU-Länge | 430 mm |
max. Netzteil-Länge | 250 mm |
Material Gehäuse | Stahl, ABS-Kunststoff, Glas |
Maße | 523 x 565 x 249 mm (B x H x T) |
sonstiges | Staubfilter in Boden + Front 1x USB-C (3.1 - 10 gbps) + 2x USB 3.0 (Typ-A - 5 gbps) |
Ausführungen | Schwarz, Weiß |
Preis | 229,90 EUR |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://www.bequiet.com/de |
Impressionen Außen
Die Äußere Gestaltung hält sich bewusst zurück und setzt mehr auf Understatement und behält auch die grundlegenden Formen des Ursprungsmodells mit bei. Der Mix aus Aluminium / Stahlblech und Kunststoff wurde wertig umgesetzt und in Szene gesetzt. Das Chassis selbst thront auf vier stabilen Füßen, die Beleuchtung aus dem Vorgänger hat man an dieser Stelle entfernt und in die Front verfrachtet.
Auf der Rückseite offenbart sich ebenfalls ein bekanntes Bild, luftige PCI-Brackets sowie die Möglichkeit, die Grafikkarte auch vertikal einbauen zu können. Das Netzteil wird bei der Montage ebenfalls auf einen Unterrahmen montiert und dann von rückwärtig ins Gehäuse geschoben. Dazu dann aber auf der nächsten Seite mehr. Auf der Oberseite bzw. der Front findet man als Anwender ein modernes IO-Shield wieder. Neben der USB-C-3.2-Gbit-Schnittstelle wurden auch zwei USB-3.1-Ports mit 5-Gbit-Übertragungsrate integriert.
Des Weiteren bekommt man als Anwender auch einen beleuchteten Power-Button, zwei physische Schalter mit haptischem Feedback, welche die Farbe der Beleuchtung ändern, als auch die Geschwindigkeit der Lüfter regulieren können. Fehlen in dieser Aufzählung dürfen aber auch nicht beiden 3,5 mm Klinkenports für ein Headset und Mikrofon. Wie sich gleich zeigen wird, ist die komplette Verkleidung auch ohne großen Aufwand ganz leicht abzunehmen.
Das Oberteil hat ebenfalls ein großes Meshgitter erhalten, was dem angedachten Airflow-Konzept zugutekommen soll. Die Kunststoffbereiche drumherum haben die Optik von poliertem Aluminium erhalten. Der Deckel lässt sich mittels Lösung von zwei Rändelschrauben ganz einfach abnehmen, sodass man freien Zugang auf den Innenbereich bzw. das Montagebracket für Lüfter und Radiatoren hat. Aber dazu später mehr.
zwei Rändelschrauben halten die Top-Abdeckung - einfach zu entfernen
An der Unterseite findet man ein großes, durchgezogenes Staubschutzgitter, welches sich nach dem Entfernen der Frontabdeckung ganz leicht entnehmen und reinigen lässt. Wie genau das funktioniert und aussieht, das klären wir auf der nächsten Seite.
Impressionen Innen
Richtig spannend wird es aber bei der Betrachtung des Innenraums, hier wurden sehr viele gute Details mit implementiert, die den Alltag des System-Builders vereinfachen sollten. Wie schon aus der Vergangenheit von anderen, be quiet! Gehäusen bekannt, haben wir ein geräumiges Doppelkammer-Gehäuse vor uns. Der primäre Nutzungsbereich bietet riesigen „Stauraum“. Grafikkarten können bis zu 430 mm lang sein, CPU-Kühler bis zu 185 mm hoch und auch große Netzteile bis zu 250 mm finden auf im unteren Kammerbereich ihren Platz.
Lüfter sind bereits vormontiert - 3x Silent Wings 4
An vielen Stellen schon vorbereitet - Velco Stripes zum besseren Verlegen der Kabel
Der Gesamteindruck kann als sehr clean und aufgeräumt bezeichnet werden. Des Weiteren ist der Hauptbereich für die Hardware sehr flexibel gestaltbar und kann mittels einfacher Handgriffe für verschiedene Anwendungsszenarien umgerüstet werden. Die Rückseite präsentiert sich ebenfalls durchdacht und mit cleveren Details ausgestattet.
Ab Werk sind hier drei Silent Wings 4 Lüfter mit vormontiert, die im Einzelkauf mit rund 20 Euro pro Stück einkalkulieren kann. Insgesamt können hier bis zu acht Lüfter verbaut werden, jeweils 120 mm oder 140 mm Lüfter, das spielt erfreulicherweise keine Rolle. Der Innenraum bietet zudem auch Platz für eATX- und XL-ATX-Mainboards.
bereits 3x vorinstalliert - be quiet! Silent Wings 4 PWM mit 1900 U/min
Das Halte-Bracket für Datenträger, ob nun 2,5 oder 3,5Zoll,l lässt sich einfach anpassen. Bei Nichtnutzung hat man cleane Abdeckungen, die sich bei Bedarf einfach abnehmen lassen. Wenn gewünscht, kann man mittels einfach anzubringender Pin-Halter hier seine Datenträger im Innenraum oder auf der anderen Seite anbringen. Wie genau das funktioniert, dass erklären wir auf der nächsten Seite. Direkt daneben präsentieren sich großzügig dimensionierte Kabeldurchführungen für ein einfaches Verlegen der Strom- oder Datenverbinder.
Für besseren Airflow - wechselbare Abdeckung - im Lieferumfang enthalten
Apropos Bracket, wie u. a. schon bei der neuen Light Base Generation (zum Test) gesehen, hat auch das Dark Base 701 eine herausnehmbare Halterung für den Top-Bereich. Hier lassen sich komfortabel Wärmetauscher oder Lüfter extern montieren und als Ganzes dann ins Chassis einschieben. Die darüber befindliche Abdeckung lässt sich ebenfalls ganz einfach abnehmen, sodass der Zugriff auf den Innenraum vollkommen frei liegt.
Abnehmbares Top-Cover - unkomplizierter Zugang zum Innenraum möglich
Die Frontteile können ohne Werkzeug und ohne großen Kraftaufwand entnommen werden. Lediglich gut sitzende Clips müssen überwunden werden. So ist eine Reinigung sowie aber auch einfache Montage möglich. Das dahinter befindliche Staubschutzgitter lässt sich ebenfalls einfach herausnehmen und offenbart den vollkommenen Zugriff auf die Gehäusesubstanz. Wie schon zu sehen, lassen sich ohne Probleme bis zu drei 140 mm Lüfter in der Front verbauen. Beim Radiator ist die Maximalgröße mit 360 mm, also mit 120 mm Lüftern, final erreicht.
Das an der Unterseite befindliche Staubschutzgitter lässt sich erst nach der Demontage der Front entnehmen, was einem Zeitaufwand von maximal 20 Sekunden entspricht – also kinderleicht.
Direkt daneben und darüber befinden sich große Kabeldurchführungen, die mit effektiven Gummilappen versehen sind. Hier kann man ein wenig mit der Optik agieren, diese zielgerichteter verlegen bzw. verstecken.
Werfen wir die Blicke in den unteren Bereich bzw. auf die Rückseite. Wie schon mehrfach angesprochen, haben wir ein Doppelkammersystem, bei dem der PSU-Tunnel für Datenträger und das Verstauen der Kabel bzw. des Netzteils vorgesehen ist. Letzteres darf sogar bis zu 250 mm lang sein, also überdurchschnittlich groß. Dank des mitgelieferten Halterahmens für den unteren Bereich kann hier auch eine 3,5 Zoll HDD verbaut werden. Allerdings muss man sich diesen Rahmen für rund 6 Euro nachkaufen, da er nicht im Lieferumfang enthalten ist. Wahlweise gibt es diesen, wie das gesamte Gehäuse, in Schwarz oder Weiß.
Man ist aber nicht zwangsweise auf den optional erhältlichen HDD-Käfig angewiesen, sondern direkt am Hauptrahmen lassen sich von beiden Seiten 2,5 und 3,5 Zoll Datenträger gleichermaßen anbringen. Dies wird über eine simple aber effektive Clips-Technik realisiert, auf die wir auf der nächsten Seite im Bereich der Hardware-Montage eingehen werden. Eine weitere Position für ein 2,5 Drive befindet sich noch neben der Lüfter-Controller-Platine weiter rechts. Effektive Kabelführungen und Metallfalzungen sorgen für ein effektives Kabelmanagement. Auch darf man gern darauf verweisen, dass die Materialgüte auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt ist und scharfkantige Metallbereiche nicht vorzufinden sind – sehr löblich!
Herausnehmbar: Der Halterahmen für SSD und HDD
Für eine komfortable Lüftersteuerung hat man am IO-Shield einen Button zur dreistufigen Anpassung vorgesehen. Notwendig dafür ist ein Hub, an denen bis zu acht PWM-Lüfter angeschlossen werden können, aber auch zwei ARGB-Komponenten, um diese bspw. mit dem Lichtstreifen in der Front zu synchronisieren.
Lüfter HUB - bis zu acht Anschlüsse inkl. PWM-Steuerung
Neben den bereits vorgestellten Details und Features stellt aber auch beim 701 die Invertierbarkeit des Mainboard-Trays eine der elementaren Funktionen dieses Gehäuses dar. Wie auch schon beim neuen Dark Base Pro 901, kann das 701 diese Funktion ebenfalls bieten. Insgesamt müssen weniger als 10 Schrauben gelöst werden und der „Schlitten“ lässt sich aus dem Gehäuse herausziehen. Hierzu hat der Hersteller ein sehr gutes Video vorbereitet, welches die Schritte wunderbar im Detail erklärt und visualisiert:
Hardware-Einbau / Beleuchtung
Dank des wirklich üppigen Platzangebotes geht die Hardware-Installation extrem einfach von der Hand und macht zugleich Spaß. Man bekommt auf einer gewissen Art und Weise das Gefühl vermittelt, mehr verbauen zu wollen, weil eben genügend Platz vorhanden ist. Custom-Wakü-Loops dürften sich hier auf jeden Fall auch sehr wohl fühlen.
Die vertikale Montage der Grafikkarte respektive des PCI-Bracket nimmt noch ein wenig Zeit in Anspruch, ist aber auch innerhalb von wenigen Minuten abgeschlossen. Im Vergleich zu sonstigen Gehäusen, gibt es erstaunlich wenig zu berichten.
Ein wenig Kritik muss man allerdings bei den „Stecksystemen“ der Datenträger anbringen. Hier ist das Vorgehen so konzipiert, dass kleine Gummipuffer in die entsprechenden Loch-Vorrichtungen eingebracht werden müssen. Das wurde als etwas mühselig empfunden und wollte nicht so komfortabel gelingen, wie sicher angedacht. Hier hat sich herausgestellt, dass man mit einer Drehbewegung dies dann leichter zum Abschluss bringen kann. Sehr komfortabel ist dann das Fixieren der Datenträger selbst. Denn dieser werden dann einfach nur eingesteckt. Im Vorfeld werden noch keine mitgelieferten Halter an der HDD oder SSD eingeschraubt. Positiver Nebeneffekt an dieser Stelle: die Datenträger sind vom Mainboard-Tray entkoppelt.
Haltestifte werden mitgeliefert und müssen eingeschraubt werden
SSDs werden ebenfalls auf diese Weise montiert
Im unteren „Tunnelbereich“ kann dann noch eine HDD verbaut werden. Dafür notwendig ist der optional erhältliche HDD Cage 2, den in Schwarz und Weiß gibt. Der Kostenpunkt beträgt rund 7 Euro. Mitgeliefert wird leider keiner. Jetzt könnte man argumentieren, warum denn nicht bei diesem Preispunkt? Sinniger dürfte wohl eher die Betrachtung sein, dass bei Bedarf diese nachgeordert werden kann. Aus Herstellersicht jedenfalls nachvollziehbar.
Freier Slot für den HDD Cage 2 (Abbildung unten)
Nachfolgend finden sich einige Impressionen der verschiedenen Farbtöne, die sich darstellen lassen. Neben diesen können auch die Effekte als solche geändert werden. Ein Atmungseffekt, Blinken oder ein Farbwechsel stehen zur Wahl. Auch eine RGB-Darstellung kann angezeigt werden.
Wasserkühlung
Das Thema Wasserkühlung wurde schon einmal angesprochen. Im Top und in der Front lassen sich bis zu 360 mm Wärmetauscher verbauen. Gerade im Deckel kommt hier das herausnehmbare Bracket wunderbar zur Geltung, da man seinen Radiator mitsamt Lüfter wunderbar und bequem dann extern verbauen kann.
In der Front gibt es eine Restriktion, der Radiator darf 30 mm nicht überschreiten, ansonsten passt die 360er-Ausführung nicht in den Innenraum und stößt marginal die Aussparung an. Alle Maße darunter können dann auch tiefer sein. Im oberen Bereich dürfen dann, wie abgebildet, auch zwei gleichzeitig verbaut sein.
Selbst wenn man Lüfter verbaut hat, ist im Bereich hinunter zum Mainboard, noch genügend Platz vorhanden. Insgesamt betrachtet bietet der Innenraum sehr viel Gestaltungsmöglichkeiten für eine All-in-one-Lösung oder aber auch für Custom-Loops, die hier ebenfalls viel Entfaltungsspielraum geboten bekommen.
Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit der Vorstellung des verwendeten Testsystems sowie den Messungen rund um das Dark Base 701.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen, kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Gehäuse Testsystem mit AMD Ryzen CPU | ||
Prozessor | AMD Ryzen 7 2700X | ![]() ![]() ![]() ![]() |
Mainboard | MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi | |
Storage | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung | be quiet Dark Rock 4 | |
RAM | 2x 8GB HyperX Fury RGB DDR4-3200 | |
Netzteil | be quiet! Straight Power 11 650W | |
Grafikkarte | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse | be quiet! Dark Base 701 | |
Betriebssystem | Windows 10 | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 | |
Grafikkartentreiber | Adrenalin 19.11.1 | |
Temperaturmessung
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen, haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt, der Wert)
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta-T-Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischerweise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50 cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht, die Vergleichsbasis aufzufüllen, sodass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
Das Rating ist ein Mischfaktor aus allen ermittelten Werten und zeigt auf, wie das Gehäuse rangiert. Ich fasse es mal so zusammen, bei komplett reduzierter Lüfterdrehzahl bewegt sich das Gehäuse im Mittelfeld, hat aber auch einige Ausreißer mit hohen Temperaturen, wie die Einzelmessungen auf den folgenden Seiten zeigen werden. Lautstärkemäßig ist es aber leise unterwegs. Bei maximaler Lüfterdrehzahl bekommen wir schon deutlich bessere Werte, die abermals durch einen auspustenden Lüfter aufgewertet werden könnten.
Kurze Bewertung
Die ermittelten Werte geben eine grundsolide Leistung bei minimaler Drehzahl wieder. So Konkurrenzmodelle liegen alle extrem dicht beieinander und sind fast schon als ebenbürtig zu betrachten. Deutlich klarer wird das Gesamtbild bei maximaler bzw. hoher Drehzahl der Lüfter. Hier zeigt sich in der Übersicht, dass das Airflow-Konzept voll und ganz greift und man nahezu Spitzenwerte erzielt. Wie sich das konkret bei den Lautstärkewerten widerspiegelt, das haben wir auf der nächsten dokumentiert.
Lautstärkemessung
Die Beurteilung der Lautstärke sollte differenziert betrachtet werden, denn letztlich erwirbt man ein Show-Case, was nicht grundlegend als Leisetreter konzipiert wurde. Im direkten Vergleichsumfeld schneidet es aber gar nicht so schlecht ab und die Lüfter haben durchaus noch Handlungsspiel nach unten hin. Wenn man weitere Ventilatoren verbaut, kann die Gesamtanzahl mit noch geringerer Drehzahl betrieben werden und die Komponenten werden flüsterleise gekühlt. Die nachstehenden Messergebnisse sollen daher als Leistungsindikator dienen, die man mit weiteren Aspekten variieren kann.
Eines dürfte sofort deutlich werden, bei heruntergeregelter Drehzahl sind die Lüfter so gut wie nicht mehr zu hören. Wenn man die ermittelten Temperaturwerte auf der nächsten Seite sieht, fallen diese sogar noch sehr moderat aus. Hier gilt es dann ein passendes Delta aus Geräuschkulisse und Leistung zu finden, was aber überhaupt nicht schwer werden wird. Die Lüfter selbst sind erst ab rund 1000 Umdrehung überhaupt herauszuhören. Im Umkehrschluss lässt sich also sagen, dass trotz des „offenen“ Korpus, ein wirklich leiser und zugleich leistungsfähiger Kühlbetrieb möglich ist. Einen großen Anteil haben dabei logischer Weise die hochwertigen Silent Wings 4 PWM Lüfter.
Temperaturmessung 800 U/min
Die ermittelten Temperaturen sind als durchaus positiv zu werten. Keinesfalls auffällig und überwiegend im Mittelfeld, eher mit Hang hin zum oberen Drittel. Kühlpotential ist auf jeden Fall einiges vorhanden.
Die ermittelten Werte sind, abgesehen vom CPU-Wert, allesamt als solide einzustufen. Empfehlenswert ist auf jeden Fall ein etwas Betrieb mit etwas mehr Drehzahl bei den Lüftern oder gar weitere dieser in der Front oder Deckel. Wie schon bei der Lautstärke geschrieben, benötigen die verbauten gar keinen sehr hohen Pegel um im Gesamtkonstrukt zu performen. Im Bereich von 1000 Umdrehungen dürfte sich das perfekte Maß an Lautstärke und Leistung einordnen.
Temperaturmessung max. U/min
Bei maximaler Drehzahl sind die Ergebnisse eher enttäuschend und überwiegend auf die 120 mm Lüfter zurückzuführen. Wie schon mehrmals geschrieben, hätte ein größerer Lüfter für deutlich mehr Luftdurchsatz gesorgt und wäre vermutlich auch nochmals leiser zu Werke gegangen.
Die Messwerte mit maximaler Lüfterdrehzahl fallen ebenfalls überzeugend aus. Abgesehen vom CPU-Wert sind alle Messergebnisse im oberen Tabellendrittel einzuordnen. Des Weiteren muss man aber ganz klar sagen, dass die Geräuschkulisse nicht mehr als Silent einzustufen ist und daher der Ratschlag von einer Seite zuvor berücksichtigt werden sollte und man die Lüfter im Bereich von 1000 bis 1200 Umdrehungen bewegen sollte. Die Leistung ist angemessen überdurchschnittlich und dennoch leise.
Die oben dargestellten Werte zeigen das maximale Leistungsspektrum mit der Werksbestückung. Rüstet man noch weitere Lüfter nach, verbessern sich die Werte logischer Weise nochmal. Auf der nächsten Seite kommen wir dann zum abschließenden Fazit.
Fazit
Mit dem Dark Base 701 hat be quiet! einen würdigen Nachfolger des beliebten ATX-Gehäuses vorgestellt. Die Vielfalt, die zahlreichen und zugleich durchdachten Details, aber auch das dargebotene Leistungsspektrum im Kühlbereich, machen dieses Produkt zu einem wahren Allrounder im PC-Segment.
Die grundsätzlichen Proportionen und Design-Elemente unterscheiden das 701 deutlich zu den weiteren im Programm befindlichen be quiet! Gehäusen, was aber auch definitiv gut ist und eine weitere Alternative für den Kunden darstellt. Die implementierten Details und Features sind überaus löblich zu erwähnen, ob nun die Möglichkeit der Mainboard-Tray-Invertierung, die hohe Verarbeitungsgüte, das einfache Zerlegen des Gehäuses oder die drei hochwertigen Silent Wings 4 – 140 mm Lüfter, all das zusammen ergibt ein tadelloses Gesamtbild.
Im Inneren ist Platz für Systeme jeglicher Art, auch Custom-Loop-Lösung im Wakü-Bereich fühlen sich bestens aufgehoben. Das neu angelegte Airflow-Konzept bei diesem Gehäuse kann ebenfalls als voll und ganz geglückt beschrieben werden. Die im Artikel beschriebenen Kritikpunkte sind nicht allzu sehr hoch einzuordnen, trüben sich nicht den Gesamteindruck des Gehäuses.
Das be quiet! Dark Base 701 gibt es in Schwarz, wie dargestellt und auch im schicken Weißton. Der Straßenpreis bewegt sich zwischen 180 und 190 Euro, was in Summe als fair gut bezahlt angesehen werden kann. Wir können eine klare Kaufempfehlung für das Gehäuse aussprechen.
be quiet! Dark Base 701
- sehr durchdacht und mit etlichen Funktionen
- sehr einfache und angenehme Montage
- modernes & umfangreiches I/O-Shield
- Verkleidungen sehr einfach zu entfernen
- AiO Wakü-Montage möglich
- wertige Lüfter bereits vormontiert
- GPU vertikal montierbar ohne Zubehör
- 3x Silent Wings 4 Lüfter vormontiert
- umfagreiche Radiator-Unterstützung
- problemlos invertierbar ohne Werkzeug
- aRGB- und Lüfter-Hub inkludiert
- HDD-Entkopplung
- überzeugen Leistungswerte (Temp / Lautstärke)
- HDD-Käfig muss nachgekauft werden
- Halterung für HDDs / SSDs ein wenig fummelig anzubringen