Es ist so weit, die Show-Gehäuse be quiet! Light Base 900 FX und Light Base 600 gehen an den Start. Zum Verkaufsstart haben wir uns das größere Modell der beiden „Aquarien“ genau angesehen, im Praxischeck untersucht und auch wie gewohnt mit Messwerten auf die Kühlleistung überprüft. Eine Videovorstellung findest du im ebenfalls im Artikel.
Wie wir es schon von anderen Gehäuse-Modellen aus der Vergangenheit kennen, wird es die Light Base Modelle wieder in verschiedenen Ausführungen geben. Das Light Base 900 ist das größere beider Modelle und kommt streng genommen in vier Versionen daher, Weiß und Schwarz bzw. mit und ohne Light Wings RGB Lüfter sowie auch mit FX (mit Lüfter) und DX (ohne Lüfter) Suffix. In dieser Test-Vorstellung geht es primär um die FX-Version mit RGB-Lüftern. Bildtechnisch wurden die schwarze und weiße Ausführungen dargestellt.
Das etwas kleinere Light Base 600 verfolgt das gleiche Schema, jenes wird in Weiß und Schwarz angeboten sowie mit und ohne Lüfter. Hier gibt es aber einen größeren Unterschied zu vermelden, denn das 600er kommt mit den brandneuen Light Wings LX Lüftern daher, die es auch einzeln zu erwerben gibt bzw. auch in der ebenfalls neuen Light Loop Wasserkühlung (zum Test) enthalten sind.
Preislich muss man sich bei den Gehäusen auf folgende UVPs einstellen, die, wie gewohnt, innerhalb der nächsten Wochen noch ein wenig nach unten rutschen sollten:
- Light Base 900 FX Black E-ATX: 219,90 €
- Light Base 900 FX White: 229,90 €
- Light Base 900 DX Black E-ATX: 169,90 €
- Light Base 900 DX White: 179,90 €
- Light Base 600 LX Black ATX: 174,90 €
- Light Base 600 LX White: 184,90 €
- Light Base 600 DX Black ATX: 139,90 €
- Light Base 600 DX White: 149,90 €
Beim Light Base 900 sind ebenfalls die passenden Light Wings als inverted Versionm mit vorinstalliert, sodass die Lüfternarbe die schicke Seite nach vorn zeigt. Funktionell betrachtet sind die Gehäuse, also 900er und 600er-Serie in verschiedenen Richtungen nutzbar, hier versteckt sich der größte Nutz- und Show-Effekt.
Light Wings inverted und Light Wings LX nebeneinander
In der normalen Ausrichtung (rechte Seite), umgekehrt (linke Seite) oder horizontal, wobei die Glasfenster an der Oberseite und der Vorderseite sind. Diese Flexibilität bietet neue Einblicke und kreative Möglichkeiten für individuelle Builds und Setups. Zudem unterstützen die Gehäuse Mainboards mit rückseitigen Anschlüssen wie Asus BTF, Gigabyte Project Stealth und MSI Project Zero. Beide Modelle sind als Zwei-Kammer-Design konzipiert worden, im Hauptbereich befindet sich die Hardware, während auf der Rückseite Netzteil, Kabel-Hubs und Datenträger untergebracht sind, aber dazu auf den nächsten Seiten dann gleich mehr.
Bereits schon vor der offiziellen Präsentation konnten wir die beiden Korpi umfangreich unter die Lupe nehmen und haben detaillierte Einblicke der Gehäuse im nachfolgenden Video festgehalten. Viel Spaß beim Ansehen!
Was hat das Gehäuse also grundlegend zu bieten? Zunächst einmal das vollwertige ATX-Format bis hin zum eATX-Format, einen überwiegend werkzeuglosen Aufbau bei den Seitenverkleidungen und insgesamt vier vorinstallierte 120 mm RGB-Lüfter (drei in der Front, einer im Heck). Spannend und viel Nutzen verspricht auch der GPU-Halter, der nicht nur schick beleuchtet ist, sondern auch für horizontale und vertikale GPU-Montage vorgesehen ist. Das PCI-Bracket lässt sich ebenfalls flexibel austauschen, es wird sogar ein zweites mitgeliefert. Ein ähnlich modulares System haben wir zuletzt beim neuen be quiet! Light Base sowie dem be quiet! Dark Base Pro 901 gesehen.
Lieferumfang
Der Lieferumfang ist etwas übersichtlich gestaltet. Ein Bündel an Kabelbindern, Schrauben für die Hardware-Montage sowie eine umfangreich bebilderte Bedienungsanleitung liegen dem Gehäuse bei. Fairerweise muss man hier erwähnen, dass im Inneren bereits eine große Anzahl an Velco-Stripes vorinstalliert sind. Nachfolgend finden sich nochmal die technischen Eckdaten des Gehäuses, bevor wir auf der nächsten Seite mit den Detailansichten weiter fortfahren.
Gehäuse im Überblick | |
Bezeichnung | be quiet! Light Base 900 FX |
Mainboard-Formate | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX, eATX, XL-ATX |
Formfaktor | ATX |
Gewicht | 16,8 Kg |
Laufwerke | 2 x 3,5 Zoll (max / 1x ab Werk möglich) 6 x 2,5 Zoll (max) 4 x 2,5 Zoll (Lieferumfang) |
Lüfter | max. Anzahl Lüfter: 10x Seite: 3x 120 mm (3x vorinstalliert) oder 3x 140 mm Seite: 3x 120 mm (3x vorinstalliert) oder 3x 140 mm Heck: 1x 140 mm (1x vorinstalliert) oder 1x 120 mm Heck: 1x 140 mm (1x vorinstalliert) oder 1x 120 mm Top: 3x 140 mm oder 3x 120 mm Boden: 2x 140 mm |
Radiator-Support | Top: max. 420 mm Boden: max. 420 mm Heck: max. 120 mm Front: - |
max. CPU-Kühler-Höhe | 190 mm |
max. GPU-Länge | 495 mm |
max. Netzteil-Länge | 225 mm |
Material Gehäuse | Stahl, ABS-Kunststoff, Glas |
Maße | 532 x 327 x 510484 mm (B x H x T) |
sonstiges | Staubfilter in Boden 1x USB-C (3.2) + 2x USB 3.2 (Typ-A) |
Ausführungen | Schwarz, Weiß |
Preis | 229,90 EUR |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://www.bequiet.com/de |
Impressionen Außen
Wie man ganz offensichtlich sehen kann, handelt es sich bei den neuen Gehäusen primär um Show-Cases mit viel Glas-Elementen, die zugleich aber ein extrem innovatives Invertierungskonzept beinhalten, wenn man das überhaupt so nennen kann. Denn dank ganz einfacher Drehung des gesamten Korpus und leichter Montage der Standfüße an andere Positionen lässt sich das Gehäuse invertieren oder gar liegend verwenden. Wie im Video auf Seite 1 dargestellt, sind hier die Möglichkeiten sehr breit gefächert und bieten dem Nutzer sehr viel Flexibilität.
Dadurch ergeben sich viele Nutzungsszenarien, ob nun links oder rechts auf dem Schreibtisch, oder als HTPC im Wonhzimmer mit viel Show-Charakter versteht sich. All das kann ohne Werkzeug von Statten gehen und ist binnen von Sekunden erledigt.
Um nochmal allgemein bei der gesamten Modellreihe zu bleiben: Beide Versionen (600/900) sind als Zwei-Kammer-Design konzipiert worden, im Hauptbereich befindet sich die Hardware, während auf der Rückseite Netzteil, Kabel-Hubs und Datenträger untergebracht sind. Die Glas-Elemente dienen dabei als zentrales, optisches Element.
Das IO-Shield bietet aktuellste Technik, so befindet sich hier einmal ein USB 3.2 Gen 2 Typ-C-Stecker sowie zwei USB-3.2-Typ-A-Port an der Front. Diese werden vom Power- und Reset-Button flankiert, sowie einem Schalter, mit dem sich die synchronisierte Farbwiedergabe des gesamten Systems ändern lässt. Das geschieht Dank der beiden intern vorinstallierten PMW- und Lichter-Hubs, dazu kommen wir aber gleich auf der nächsten Seite. Der 3,5 mm Klinkenstecker darf aber auch nicht unterschlagen werden.
Kleine Füße - lassen sich werkzeuglos abnehmen und an anderer Stelle befestigen
Als zentrales optisches Highlight dürfte, neben den Glaselementen, auch der Beleuchtungsstreifen einzuordnen sein. Der Hersteller hat hier in Summe 1,5 m verbaut, was im Endergebnis eine phänomenale Beleuchtungsoptik ergibt. Der LED-Streifen ist komplett umlaufend und so gestaltet, dass dieser in jeder Aufstellposition immer perfekt zu sehen ist.
Insgesamt betrachtet muss man lobend erwähnen, dass be quiet! den werkzeuglosen Ansatz komplett durchgezogen hat. Bis auf wenige Ausnahmen lässt sich mit dem Gehäuse genau das umsetzen. Die äußeren Gehäuseelemente lassen sich einfach und flexibel abnehmen, sodass ein Eingriff oder eine Montage sehr einfach möglich ist. Aber auch zahlreiche Staubschutzgitter wurden mit implementiert. Diese finden sich jeweils an der Ober- und Unterseite sowie an dem großen Seitenteil. Speziell dieses große Gitter lässt sich auch entnehmen.
Auch in Schwarz sehr schick - erstklassige Beleuchtungseffekte
Umlaufender LED-Streifen - beliebig viele Farben möglich - hier die RGB-Ausführung
Bei der schwarzen Gehäuseausführung sind die Glasteile im Übrigen ein wenig abgedunkelt, sodass hier ein noch dezenterer Effekt vermittelt wird. Gerade bei den beleuchteten Lüften kommen dann nur die wichtigen Farbakzente zur Geltung und das System wirkt noch kontrastreicher.
Weitere Farbimpressionen mit der schwarzen Farbversion des Light Base 900 FX
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit den Detailblicken im Gehäuse.
Impressionen Innen
Richtig spannend wird es aber bei der Betrachtung des Innenraums, hier wurden sehr viele gute Details mit implementiert, die den Alltag des System-Builders vereinfachen sollten. Wie schon erwähnt, haben wir ein geräumiges Doppelkammer-Gehäuse vor uns. Der primäre Nutzungsbereich bietet riesigen „Stauraum“. Grafikkarten können bis 495 mm lang sein, CPU-Kühler bis zu 190 mm hoch und auch große Netzteile bis zu 225 mm finden auf der Rückseite ihren Platz.
Lüfter sind bereits vormontiert - RGB versteht sich
An vielen Stellen schon vorbereitet - Velco Stripes zum besseren Verlegen der Kabel
Ab Werk wird die FX-Version mit vier Light Wings 4 Lüfter ausgeliefert, drei davon sind als inverted konzipiert. Sprich, man hat die Lüfternarbe gedreht, sodass die schickere Seite im Innenraum zu sehen ist. Insgesamt können hier bis zu 10 Lüfter verbaut werden, jeweils 120mm oder 140mm Lüfter, das spiel netter Weise keine Rolle. Der Innenraum bietet zudem auch Platz für eATX- und XL-ATX-Mainboards. Auch für die Nutzung der kabellosen Komponenten in Form von MSI Project Zero, ASUS BTF oder Gigabyts Stealth ist das Light Base 900 ausgelegt und konzipiert, oder besser gesagt die entsprechenden Öffnungen am Mainboard-Tray vorhanden.
Hinsichtlich des Staubschutzes ist man auch gut vorbereitet. Das große Seitenteil hat ein ebenso großes Staubschutzgitter erhalten, was man auch herausnehmen kann. Dieses ist beim 900er und 600er verbaut. Die Ober- und Unterseite lässt sich ebenfalls ganz einfach entfernen und hat auch ein feinmaschiges Gitter enthalten, was zur leichten Reinigung entnommen werden kann.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt, man kommt bei der Montage viel einfacher an die Hardware heran. Oben und unten befinden sich auch je ein Tray für eine Wasserkühlung, die man so schon extern verschrauben und dann bequem ins Gehäuse einklicken kann.
Zusätzliche Halterung für Lüfter oder Radiatoren - herausnehmbar
Ein kleines aber weiteres feines Detail stellt der GPU-Holder dar. Dieser ist in der Höhe und Länge flexibel einstellbar. Vielerorts dürfte das inzwischen hohe Gewicht der Grafikkarten bekannt sein (…) auf diesem Wege kann man sie bequem abstützen und zudem auch optisch ein wenig ausrichten. Wenig Materialaufwand – große Wirkung!
Direkt daneben und darüber befinden sich große Kabeldurchführungen die mit effektiven Gummilappen versehen sind. Hier kann man ein wenig mit der Optik agieren diese zielgerichteter verlegen bzw. verstecken.
Beim Light Base 900 ist es sogar möglich, die Grafikkarte vertikal zu verbauen, dazu muss dieser Bereich umgebaut werden, genauso, wie auch beim Dark Base Pro 901 es auch der Fall ist. Blicken wir auf die Rückseite: Eine kleine längliche Klappe bringt nicht nur optische Ruhe in das System, sondern ist zugleich auch der Träger für zwei 2,5 Zoll Laufwerke die auch entkoppelt angebracht werden können.
Herausnehmbar: Der Halterahmen für SSD und HDD
Die komplett in Weiß gefärbten Kabel und Stecker komplettieren den bis hierhin überragenden Eindruck des Gehäuses und ziehen sich dann bis zu den beiden Hubs weiter fort. Hiervon hat man gleich zwei an der Zahl verbaut, einen oben und einen unten. Jeweils können fünf Lüfter angeschlossen und auch in der Beleuchtung gesteuert werden. Die gleiche Ausführung haben wir auch zuletzt schon beim Dark Base Pro 901 white vorgefunden. Die Kabelstränge liegen im Übrigen nicht wahllos herum, sondern wurden schon intelligent und vorinstalliert verlegt.
Konsequent durchgeführt - Anschlusskabel des IO-Panels
Der HDD-Schacht für 3,5 Zoll Laufwerke sitzt in einem herausnehmbaren Rahmen direkt unter der Netzteilhalterung. Wie schon von den anderen Gehäusen aus dem be quiet! Kosmos bekannt, können HDDs hier werkzeuglos befestigt werden. Sie sind zudem auch entkoppelt. Bei Bedarf kann man sich aus dem Zubehör-Fundus noch einen zweiten Halter nachkaufen und das Gehäuse damit bestücken. Auch 2,5 Zoll Laufwerke lassen sich gleichermaßen darauf verschrauben, allerdings ohne Entkopplung.
Hardware-Einbau / Beleuchtung
Dank des wirklich üppigen Platzangebotes geht die Hardware-Installation extrem einfach von der Hand und macht zugleich Spaß. Man bekommt auf einer gewissen Art und Weise das Gefühl vermittelt, mehr verbauen zu wollen, weil eben genügend Platz vorhanden ist. Custom-Wakü-Loops dürften sich hier auf jeden Fall auch sehr wohl fühlen.
Die vertikale Montage der Grafikkarte respektive des PCI-Bracket nimmt noch ein wenig Zeit in Anspruch, ist aber auch innerhalb von wenigen Minuten abgeschlossen. Im Vergleich zu sonstigen Gehäusen, gibt es erstaunlich wenig zu berichten.
Die Kabel sind, wie schon mehrmals erwähnt, sehr gut ab Werk vorinstalliert und man muss nicht nervige Detailarbeiten rund um die Lüfter vollziehen. Es hat schon fast einen gewissen Plug & Plug Charakter, der wirklich lobenswert ist.
Datenträger werden entkoppelt an der rückseitigen Klapptür entkoppelt verschraubt oder können im separaten HDD-Rahmen untergebracht werden. Wer diesen nicht benötigt, kann ihn auch entfernen und für mehr Platz weglassen. Das drüber liegende Netzteil ist ebenfalls sehr gut fixiert und wird dank des „luftigen“ Seitenteils direkt mit Frischluft versorgt. Selbst mit dicken Kabelsträngen ist hier überaus viel Platz vorhanden.
Wer im Übrigen nicht beabsichtig das Gehäuse als Show-Effekt sondern „produktiv“ zu nutzen, eine Anwendung als Benchtable ist auch gut denkbar. Das kleinere Glas-Element lässt sich auch ganz einfach entfernen. Entweder im Rahmen der grundlegenden Montage, oder weil man oft an die Hardware heranmuss. Wie schon geschrieben, sind wirklich viele Szenarien denkbar.
Auch als Benchtable oder als Basis für ein Testsystem denkbar - hier mit unserem ATX-Testsystem
Wasserkühlung
Das Thema Wasserkühlung wurde schon einmal angesprochen, es gibt in der Historie der letzten Jahre wirklich nur eine Hand voll Gehäuse, in denen man ein 420 mm Radiator verbauen konnte. Das Light Base 900 gehört jetzt zu der Gattung, in der gleich zwei davon untergebracht werden können. Jeweils unten und oben. Das ist nicht nur einzigartig, sondern sehr komfortabel in der Ausführung.
Zusätzlich besteht dann immer noch die Möglichkeit, seitlich einen dritten Wärmetauscher zu implementieren. Es dürfte künftig spannend zu sehen sein, welche komplexen Custom-Loops hier von der Community kreiert werden. Dank der herausnehmbaren Haltebrackets ist auch die Installation der Radiatoren ein Kinderspiel und ein Push-Pull-Set ohne Probleme umsetzbar.
Am Beispiel der be quiet! Light Loop 360 haben wir einmal bildlich demonstriert, wie komfortabel man eine AIO im Gehäuse verbauen kann. Bracket herausnehmen, den Radiator montieren und dann entspannt am Rahmen einhängen.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen, kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Gehäuse Testsystem mit AMD Ryzen CPU | ||
Prozessor | AMD Ryzen 7 2700X | ![]() ![]() ![]() ![]() |
Mainboard | MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi | |
Storage | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung | be quiet Dark Rock 4 | |
RAM | 2x 8GB HyperX Fury RGB DDR4-3200 | |
Netzteil | be quiet! Straight Power 11 650W | |
Grafikkarte | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse | be quiet! Light Base 900 FX | |
Betriebssystem | Windows 10 | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 | |
Grafikkartentreiber | Adrenalin 19.11.1 | |
Temperaturmessung
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen, haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt, der Wert)
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta T Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischerweise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50 cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht, die Vergleichsbasis aufzufüllen, sodass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
Das Rating ist ein Mischfaktor aus allen ermittelten Werten und zeigt auf, wie das Gehäuse rangiert. Ich fasse es mal so zusammen, bei komplett reduzierter Lüfterdrehzahl bewegt sich das Gehäuse im Mittelfeld, hat aber auch einige Ausreißer mit hohen Temperaturen, wie die Einzelmessungen auf den folgenden Seiten zeigen werden. Lautstärkemäßig ist es aber leise unterwegs. Bei maximaler Lüfterdrehzahl bekommen wir schon deutlich bessere Werte, die abermals durch einen auspustenden Lüfter aufgewertet werden könnten.
Kurze Bewertung
Wie zu erwarten war, sind die ermittelten Scores im Bereich von 800 Umdrehungen eher im mittleren Bereich zu finden. Wenn man jetzt zum Beispiel im Top einen weiteren Lüfter verbaut, der die warme Luft nach außen saugt, sollten sich die Werte nochmal deutlich verbessern. Insgesamt betrachtet, sind die Werte aber positiv überraschend zu bewerten, wie sich auf den nächsten beiden Seiten nachlesen lässt.
Lautstärkemessung
Die Beurteilung der Lautstärke sollte differenziert betrachtet werden, denn letztlich erwirbt man ein Show-Case, was nicht grundlegend als Leisetreter konzipiert wurde. Im direkten Vergleichsumfeld schneidet es aber gar nicht so schlecht ab und die Lüfter haben durchaus noch Handlungsspiel nach unten hin. Wenn man weitere Ventilatoren verbaut, kann die Gesamtanzahl mit noch geringerer Drehzahl betrieben werden und die Komponenten werden flüsterleise gekühlt. Die nachstehenden Messergebnisse sollen daher als Leistungsindikator dienen, die man mit weiteren Aspekten variieren kann.
Als absoluter Silent-Garant kann das Gehäuse bzw. die Lüfter nicht deklariert werden, aber das möchte es auch gar nicht. Die auf 800 Umdrehungen regulierten Lüfter verrichten dennoch, wenn auch hörbar, ihren Betrieb. Wie schon im Testbericht zu den Light Wings damals festgehalten, haben sie auch nicht die Namensgebung "Silent Wings" erhalten. Dennoch muss man lobend erwähnen, dass das System unter Last und auch im Leerlauf zu den leiseren in der Gesamtübersicht zählt. Immerhin sind ja vier 140 mm Lüfter verbaut, die keinerlei dämmende und akustische Gegenmaßnahmen erfahren. In diesem Kontext kann man das Gehäuse schon fast als leise bezeichnen. Zudem besteht ja auch noch individueller Handlungsspielraum bei der Einstellung der Drehzahlen, sodass hier das perfekte Delta ausgelotet werden kann.
Temperaturmessung 800 U/min
Die ermittelten Temperaturen sind als durchaus positiv zu werten. Keinesfalls auffällig und überwiegend im Mittelfeld, eher mit Hang hin zum oberen Drittel. Kühlpotential ist auf jeden Fall einiges vorhanden.
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Temperaturmessung max. U/min
Bei maximaler Drehzahl sind die Ergebnisse eher enttäuschend und überwiegend auf die 120 mm Lüfter zurückzuführen. Wie schon mehrmals geschrieben, hätte ein größerer Lüfter für deutlich mehr Luftdurchsatz gesorgt und wäre vermutlich auch nochmals leiser zu Werke gegangen.
Fazit
Man kann ganz gewiss sagen, dass be quiet! mit dem Light Base 900 (FX) ein ganz großer Wurf gelungen ist. Natürlich lässt sich sofort das Gegenargument anführen, dass man nur ein weiteres Show-Glas-Gehäuse im Portfolio hat, was andere Hersteller sehr viel länger anbieten. Jetzt kommt das Aber. Es ist kein vergleichbar flexibel nutzbares ATX-Show-Case am Markt, wie es das neueste be quiet! Modell umsetzen kann.
Ob nun die reine Invertierung die binnen von Sekunden erfolgen kann, die Nutzung als HTPC im Wohnbereich, oder sogar als Benchtable im Testumfeld, der Usecase bestimmt hier ganz klar die Anwendung. Aber auch bei den Praxis- und Verarbeitungsdetails hat be quiet! einmal mehr abgeliefert und darf gebührend dafür gelobt werden. Die Detailversessenheit hatten wir schon vor einigen Monaten bei Dark Base Pro 901 lobend erwähnt, in der Komplexität hat man sich beim neuesten Modell wieder umgesetzt.
Wer vorhat, hier ein potentes oder komplexes System zu installieren, der wird so schnell nicht in den Grenzbereich kommen, bei dem der Platz ausgeht. Grafikkarten mit fast 500 mm Länge gibt es zum Glück noch nicht, könnten aber theoretisch verbaut werden. Aber auch bei der Wasserkühlung gibt es so gut wie keine Restriktionen. Zwei 420 mm Radiatoren lassen sich gleichzeitig installieren, ein Novum!
Oftmals werden „Glas-Gehäusen“ schlechte Leistungswerte attestiert (…) überraschender Weise positioniert sich das 900er in unserem Testranking überwiegend im ersten Drittel. Wer also vor hat, hier noch den einen oder anderen Lüfter hinzuzufügen, der kann das Setup mit noch weniger Drehzahl betreiben und bekommt wirklich einen Silent-Aufbau geboten. Was noch gar nicht erwähnt wurde, die möglichen Leuchteffekte. Müssen wir diese nochmals sezieren? Die möglichen Ergebnisse hinterlassen einen Augenschmaus vom feisten und lassen sich auch mit der gängigen Hardware am Markt einfach synchronisieren.
Als Gesamtpaket kann dem be quiet! Light Base 900 FX eine absolute Kaufempfehlung ausgesprochen werden. Gemessen an dem, was mit unter am Markt preislich aufgerufen wird, erscheint die UVP von 230 Euro eher fair bezahlt als zu teuer zu sein. Ggf. wird der Marktpreis sich nochmal ein wenig weiter unten einpendeln, sodass das Gehäuse nochmals attraktiver erscheint, also es ohnehin schon ist.
be quiet! Light Base 900 FX
- sehr durchdacht und mit etlichen Funktionen
- sehr einfache und angenehme Montage
- modernes & umfangreiches I/O-Shield
- Verkleidungen sehr einfach zu entfernen
- AiO Wakü-Montage möglich
- flexible & nützliche GPU-Halterung
- RGB-Lüfter ab Werk verbaut
- GPU vertikal montierbar ohne Zubehör
- sehr umfagreiche Radiator-Unterstützung (420mm)
- problemlos invertierbar ohne Werkzeug
- effektvolle Beleuchtung
- aRGB- und Lüfter-Hub inkludiert
- HDD-Entkopplung
- HDD-Halterung müssen nachgekauft werden