Nachdem vor einigen Jahren der Trend hin zu immer größeren Gehäusen ging, teilweise selbst über Big-Tower hinaus, bewegt sich der Fokus seit einiger Zeit immer wieder in Richtung kleinerer Systeme. Portable-VR oder 1440p/4K Gaming Monster in kleinen mATX Gehäusen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und die Mainboards dieser Größenordnung werden mit immer mehr Features ausgestattet. Ein dediziertes mATX Testsystem steht somit außer Frage. Ein Refresh in diesem Bereich war daher fällig. Dessen Ausstattung und unsere Testmethode möchten wir euch auf den nächsten Seiten genauer erläutern.
Mit Unterstützung unserer Partner MSI, be quiet!, und Corsair ließe sich nachfolgender Aufbau realsieren. Neben den immer gleichbleibenden Komponenten die wir auf der nächsten Seite genauer unter die Lupe nehmen, stellen wir auch einmal mehr ein standardisiertes Testverfahren vor, mit welchem wir jedes kommende mATX-Gehäuse bestmöglich bewerten und mit anderen vergleichen können. Aufgrund der daraus gesammelten Werte, sollte für jeden Leser die Grundlage geboten sein, sich das für ihn passende Gehäuse auszusuchen.
Mainboard
Mit den neuen Micro-ATX sollen alle Tests auf der Basis einer aktuellen Plattform durchgeführt werden, schlussendlich fiel die Wahl auf einen den Sockel AM4 für AMDs Ryzen Plattform. Natürlich hätte man auch ein Mainboard mit Sockel 2066 oder gar einem TR4 auswählen können, jedoch sind wir der Meinung, dass ein realitätsnahes und ausgewogenes System mehr Informationen liefert und eher den Durchschnitt darstellt, als ein extrem performatens und zudem viel Abwärme erzeugendes High-End System. Das ausgewählte MSI B350M Mortar erfüllt diesen Anspruch mit Bravour und stellt ein beliebtes als auch gut ausgestattetes mATX Mainboard für unseren Ryzen Prozessor dar.
Prozessor
Beim Prozessor fiel die Wahl schlussendlich auf eine AMD Ryzen 5 1400. Dieser 4-Kerner mit einem Takt von 3.20GHz, respektive 3.40GHz im Turbo, ist zwar nur mit einer TDP von 65W ausgeschrieben, allerdings ermöglicht es sein freier Multiplikator noch etwas an der Taktschraube und der damit verbundenen Wärmeabgabe zu drehen. Damit wir in jedem unserer Tests die gleichen Voraussetzungen haben, wird dieser Prozessor auf einen festen Takt samt fester Spannung fixiert und der Turbo Modus deaktiviert.
Grafikkarte
Grafikkarten gehören seit jeher zu den größten Wärmequellen in einem Computer, sodass man bei der Wahl des Gehäuses auf eine gute Belüftung dieser achten sollte. Gerade in den zu testenden mATX Gehäusen macht sich eine unzureichende Frischluftzufuhr der Grafikkarte deutlich bemerkbar. Um die Belüftung der Grafikkarte genauer unter die Lupe nehmen zu können, haben wir uns nicht für ein kleineres Stromsparmodell, sondern für eine leistungsstarke MSI Radeon RX 580 Gaming X entschieden. Mit dieser können wir nicht nur ausgiebig die Temperaturen und die Geräuschunterdrückung, sondern auch das verfügbare Platzangebot der Gehäuse testen.
Arbeitsspeicher
Als Arbeitsspeicher kommt ein 16GB Kit zum Einsatz. Die beiden schwarzen 8GB Corsair Vengeance LPX CMK16GX4M2Z2666C16 Module, sind auf einen Takt von 2666 MHz mit den Timing CL16-18-18-36 eingestellt – gemäß Herstellerangaben.
Netzteil
Beim Netzteil haben wir uns für das erst vor kurzem veröffentlichte be quiet! Straight Power 11 in der 550W Ausführung, entschieden. Neben einer 80+ Gold Zertifizierung und einem leisem Betrieb, verfügt das Netzteil über ein vollmodulares Design, welches besonders in den zu testenden mATX Gehäusen von Vorteil sein wird.
CPU-Kühler
Durch die angesprochene Taktanhebung des Prozessors, muss eine ordentliche Menge Abwärme abgeführt werden können, was einen großen Kühler nach sich zieht. Um aber die Kompatibilität auch zu kleinen Gehäusen gewährleisten zu können, haben wir uns mit dem be quiet! Shadow Rock TF2, für einen starken Top Flow Kühler entschieden. Montiert wurde der Kühler allerdings nicht mit der ab Werk aufgetragenen Wärmeleitpaste, sondern mit der leistungsstarken Noctua NT-H1.
Festplatte
Da die Festplatten bei Gehäusetests keine tragende Rolle mehr spielen, haben wir uns für das Betriebssystem und alle weiteren Programme, die wir für unsere Tests benötigen, für eine Pfeilschnelle 240GB Corsair MP500 M.2 NVMe SSD entschieden. Um die Montage von 2.5“ und 3.5“ Festplatten zu testen, werden wir auch diese verbauen und verkabeln um das Kabelmanagement der Gehäuse beurteilen zu können.
Testumfeld und Testbedingungen
Wir möchten für die Leser unserer Testberichte die nötige Transparenz herstellen und beschreiben daher ganz genau, wie bei dem Test eines Micro-ATX-Gehäuses alles mit beachtet und durchgeführt wird. Nachfolgend wollen wir auf die Testmethodik und die zum Einsatz kommenden Geräte eingehen. Das Setup selbst wird bei jedem Gehäuse neu eingebaut. Abgesehen von der Grafikkarte, bleiben die Komponenten unangetastet, so dass der Anpressdruck des CPU-Kühlers sich nicht verändert und dementsprechend auch nicht die Temperaturen. Als Betriebssystem gehen wir mit der Zeit und entscheiden uns für Windows 10 Pro in der 64-Bit Version.
AMD AM4 µATX-Gehäuse Setup | ![]() ![]() ![]() | |
Prozessor: | AMD Ryzen 5 1400 (Retail) - Turbo off | |
Mainboard: | MSI B350M Mortar | |
Storage: | Corsair MP500 240GB M.2 NVMe | |
Kühlung: | be quiet! Shadow Rock TF2 | |
RAM: | 2x8GB Corsair Vengeance LPX @ 2666MHz | |
Netzteil: | be quiet! Straight Power 11 550W | |
Grafikkarte: | MSI Radeon RX 580 Gaming X | |
Betriebssystem: | Windows 10 Pro x64 | |
Grafiktreiber: | - |
Allgemeine Herangehensweise an die Tests
Ganz oben auf der Agenda stand der Vorsatz, ein möglichst praxistaugliches Szenario zu kreieren, was zum einen wirklich realitätsnahen Bezug hat, zugleich immer wieder reproduzierbare Werte kreieren kann und zudem auch nicht die Gehäuse vor unlösbare thermische Aufgaben stellt, für diese womöglich das eine oder andere Konstrukt gar nicht konstruiert wurde. Gleichermaßen wurde unsererseits auch die Betrachtungsweise der Lautstärke sowie auch der Kühlleistung angepasst. Diese beiden Faktoren werden jeweils jetzt mit maximaler Lüfterdrehzahl betrachtet, sowie mit 800 Umdrehungen pro Minute der verbauten Ventilatoren. So lassen sich Messwerte noch besser in Relation setzen.
Messungen Kühlleistung:
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt der Wert)
Messungen Lautstärke:
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt der Wert)
Nachfolgend haben wir transparent noch die weiteren Einstellungen der weiteren Komponenten aufgelistet, welche dauerhaft genutzt werden. Auch die Software als solches erfährt kein Update, da mitunter zwischen einzelnen Releases auch Unterschiede auftreten können.
Verwendete Software | GPU-Settings | RAM & CPU-Settings |
|
|
|
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgertät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Ablauf und Erzeugung eines Lastszenarios
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta T Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischer Weise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Kurzes Schlusswort
Wir hoffen Klarheit über die angewandten Methodiken geschaffen zu haben, so das für jeden verständlich ist, was gemacht wurde, welche Werte festgehalten wurden und was auch zugleich die Bewertungsgrundlage für das Fazit eines Gehäusetests ist. Wie bereits im Laufe des Textes geschrieben, fließt die Kühlleistung eines Gehäuses mit in die Beurteilung mit rein, wird unter Umständen aber differenziert betrachtet. Beispiel: es ist eine Unterbestückung an Lüftern vorhanden. Des Weiteren sei noch gesagt, dass die o.g. Abläufe permanent erweitert und angepasst werden. Etwaige Änderungen werden selbstverständlich hier festgehalten und offenbart.
Kurzes Schlusswort
Wir hoffen Klarheit über die angewandten Methodiken geschaffen zu haben, sodass für jeden verständlich ist, was gemacht wurde, welche Werte festgehalten wurden und was auch zugleich die Bewertungsgrundlage für das Fazit eines Gehäusetests ist. Wie bereits im Laufe des Textes geschrieben, fließt die Kühlleistung eines Gehäuses mit in die Beurteilung ein, wird unter Umständen aber differenziert betrachtet. Beispiel: es ist eine Unterbestückung an Lüftern vorhanden. Des Weiteren sei noch gesagt, dass die o.g. Abläufe permanent erweitert und angepasst werden. Etwaige Änderungen werden selbstverständlich hier festgehalten und offenbart.
Übersicht weitere Testsysteme:
▪ Testsystem: ATX-System (ATX)