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Test: Corsair Scimitar RGB Elite

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Geschrieben von Henrik Potzler
Veröffentlicht: 23. Januar 2020

Corsair Scimitar RGB Elite NewsbildDie Erneuerung des Maus-Lineups schreitet bei Corsair weiter voran. Diesmal betroffen ist die Corsair Scimitar RGB Elite, welche sich durch die zwölf seitlichen Tasten an MMO und MOBA-Spieler richten soll. In der Summe stehen damit 17 Tasten zur Verfügung welche alle programmierbar sind. Das neue Modell hat im Gegensatz zum Vorgänger einen neuen Sensor erhalten und etwas abgespeckt.

 

Beim Namensschema bleibt sich der Hersteller treu. Hier bedeutet das, dass auf die Scimitar RGB Pro die Corsair Scimitar RGB Elite folgt. Zuvor gab es auch schon eine Scimitar RGB. Optisch ist die Verwandtschaft erneut eindeutig zu erkennen. Aber auch technisch hat sich eigentlich nicht so viel getan. Wie auch beim ersten Refresh greift die Änderung hauptsächlich beim Sensor an.

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Corsair Scimitar RGB Elite 2k
Die Corsair Scimitar RGB Elite im Überblick
Bezeichnung Corsair Scimitar RGB Elite
Maus-Typ MMO/MOBA Gaming-Maus für Rechtshänder
Sensor PMW-3391
DPI Einstellung
 100 bis 18.000 DPI (1er Schritte)
Preis  ~ 90€
Hersteller-Homepage  
Wichtige Features
Interface  USB-A; USB 2.0
Beleuchtung  RGB-LEDs, 4 Zonen
Primärtaster Omron (50 mio Klicks)
Tasten-Anzahl 17 (programmierbar)
Material
 Kunststoff, Gummi
Abtastrate 125/250/500/1000 Hz
Kabel  1,8 m
Abmessungen 120 x 78 x 42 mm
Gewicht 122 g

Die Corsair Scimitar RGB Elite bzw. überhaupt die Scimitar-Modelle wirken ein wenig wie eine wilde Kreuzung der Corsair M65 RGB Elite und Corsair Ironclaw RGB. Denn das Gehäuse ist gedrungen wie die M65, aber am Rücken breit wie die Ironclaw. Beschrieben wird sie vom Hersteller als komfortabel bzw. sogar "highest possible degree of comfort", egal wie groß die Hand ausfällt und welchen Griff-Typ man anwendet. Eine gewagte These, welche es zu prüfen gilt. Dazu beitragen soll eine Fingerablage auf der rechten Seite. Weiterhin ist von einem "Lightweight Design" die Sprache, was man bei 122 Gramm n Frage stellen kann, vor allem, nachdem 2019 bei der Konkurrenz mehrere Mäuse mit ~60g vorgestellt wurden.

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Interessanter als das Gehäuse ist die Umsetzung der Tasten. Hier hat sich an der Seite nichts geändert, aber das musste es auch nicht unbedingt. Die dort befindlichen 12 Tasten sind auf einem Element (Key Slider) befestigt, welches sich vertikal verschieben lässt. Somit kann man die Ergonomie ein wenig auf die Handgröße anpassen. Alle 12 Tasten sind mechanisch und programmierbar. Das trifft auch auf die Haupttasten zu. Hier hat man neue Omron Schalter verbaut, die mit 50 Millionen Klicks spezifiziert sind. Zudem wird eine Auslösekraft von 60gf (Ground Force) und ein Weg von 0,45mm angegeben. Beides spricht für eine knackige Auslegung. Mit dem Scrollrad und den beiden oberen Tasten ergeben sich in der Summe 17 Stück, welche sich alle frei programmieren lassen.

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Ebenfalls nicht unangetastet blieb der Sensor. Zuvor wurde bei der Scimitar RGB Pro der PMW3367 verbaut, welcher ohne Frage ebenfalls eine sehr gute Wahl darstellt. Der nun eingesetzte PMW3391 setzt in vielen Belangen aber noch einen darauf. Unbedingt spürbar muss das aber nicht sein. Der Sensor liefert eine maximale Auflösung von 18.000 DPI und lässt sich von 100 DPI an in Einer-Schritten einstellen. Neben der Auflösung fällt die Geschwindigkeit mit 10,2 m/s auch höher aus. In der bspw. Glaive RGB Pro und Nightsword RGB kommt er ebenfalls zum Einsatz und konnte dort eine solide Performance an den Tag legen.

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Software

Weil alles andere Abstrus wäre, kommt natürlich auch bei der Scimitar RGB Elite iCUE als Konfigurierung-Software zum Einsatz. In der ersten Instanz kann man wie immer die Programmierung der Tasten vornehmen. Hier kann man sich aus einer Vielzahl von Funktionen bedienen. Unter anderem auch Makros oder Multimedia-Befehle. Der zweite Reiter befasst sich wieder mit der Beleuchtung der Maus. Wählbar sind vier Zonen. Belegen lassen sich das Logo, das Mausrad, die Front sowie der Bereich an den Zusatztasten. Jede verfügt über eine einzelne Diode, es sind also keine fließenden Übergänge innerhalb eines Bereichs umsetzbar. Darauf folgt die Einstellung der DPI. Es lassen sich bis zu fünf Stufen ablegen. Durch die drei Profile ergeben sich insgesamt also theoretisch bis zu 15 Stufen. In der Kategorie Performance lässt sich Angle Snapping aktivieren und die Mauszeigerpräzision genau einstellen. Die Kalibrierung, welche man zuletzt findet, erscheint da wichtiger zu sein. Hier lässt sich der Sensor an den Untergrund anpassen, wobei sie ab Werk auf Corsair Mauspads wie das Corsair MM350 vor kalibriert ist.

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Beleuchtung

Die Beleuchtung der Maus ist eher unspektakulär. Beleuchtet werden das Logo, die seitlichen Tasten, das Mausrad sowie die drei Streifen an der Front. Eine fünfte Zone bildet die DPI-Anzeige, welche man theoretisch auch mit ins Farbschema einspannen kann. Im Gegensatz von einigen anderen Komponenten des Herstellers, verzichtet man auch bei der Scimitar RGB Elite noch immer auf eine Beleuchtung mit Farbübergängen bzw. mehreren adressierbaren Dioden pro Zone.

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Praxis & Leistung

Als Erstes muss gesagt werden, dass die Gewöhnung an die Scimitar RGB Elite wirklich lange braucht. Die Form ist wirklich speziell und das Gehäuse auch nicht besonders groß. Grundsätzlich ist sie für den Palm-Grip geeignet, allerdings kann man den Handballen nicht wirklich komplett ablegen. Zudem ist die Hand leicht eingedreht, wenn man sie wie gewollt ablegt. Andere Griff-Typen wollen nicht so wirklich funktionieren. Das liegt zum einen am Gewicht, zum anderen aber an der Form. Beim Claw-Grip fehlt der Halt am Rücken und man kann die seitlichen Tasten nur schwer erreichen und auslösen. Ähnliches gilt beim Finger-Tip-Grip, wobei man hier die Tasten besser erreicht. In der Summe will ich die Maus nicht schlecht reden was die Ergonomie angeht, aber man muss sich schon arg daran gewöhnen.

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Die Tasten fühlen sich rundum sehr kurzhubig an und lassen sich leicht auslösen. Die Haupttasten dürften allerdings ein klein wenig knackiger sein. Das gefällt bei der Nightsword RGB bspw. besser. Die Tasten des Zwölfer-Feldes sind hier ebenfalls etwas fester ausgelegt. Dass man die Stellung der Tasten anpassen kann, ist sehr gut. Denn sonst könnt es ggf. Probleme geben. Auch hier braucht es eine gewisse Zeit, bis man die Tasten umfänglich nutzen bzw. effektiv nutzen kann. Hier muss ich aber ehrlich sagen, dass ich kein MOBA-Spieler bin, weshalb ich den Zugewinn nur schwer einschätzen kann. Die Zielgruppe sollte dies selbst einschätzen können. Als Alltags-Maus würde ich sie generell nicht unbedingt bezeichnen.

Wie man anhand der DPI-Messungen sehen kann, funktioniert der Sensor sehr akkurat. Die Vorgaben werden sehr genau getroffen.

Eingestellte DPI Gemessene DPI Abweichung
800 813
 ~2%
1500   1535  ~2%
3000  3046  ~2%
6000  6263  ~4%
9000  9131  ~2%

Beim Test der Beschleunigung zeigte sich jedoch wieder ein gewohntes Bild. Die Maus bzw. der Sensor kommt ohne zusätzlicher Beschleunigung aus, was man am folgenden Graphen daran erkennt, dass nach der schnellen Rechtsbewegung und anschließend langsamen Linksbewegung der Ursprungspunkt exakt erreicht wird.

Beschleunigung

Bei der Polling-Rate ergibt sich eine recht dichte Wolke um die eingestellten 1000 Hz. Die meisten Ausreißer befinden sich im Abstand von ±40 Hz, was als normal zu betrachten ist. Nach oben und unten gibt es nur sehr vereinzelt Ausreißer, was aber nicht weiter stören sollte bzw. nicht spürbar ist.

 Polling Rate

Insgesamt macht der Sensor wie immer einen hervorragenden Job. Zur Scimitar RGB Pro sollte es allerdings nicht wirklich einen spürbaren Unterschied geben.

 


 

Fazit

Bei der Corsair Scimitar RGB Elite handelt es sich in der Summe um einen eher leichten Refresh. Wem die Scimitar RGB Pro bereits gefallen hat, dem wird die Elite ebenfalls zusagen. Insgesamt ist die Maus aber als speziell zu bezeichnen. Auch wenn die Form für den Palm-Grip ausgelegt zu sein scheint, kann sie nicht komplett abgelegt werden. Mit den anderen beiden Griff-Typen wollte sie aus subjektiver Sicht nicht wirklich gut funktionieren, das kann sich aber auch anders gestalten. Die Erreichbarkeit der seitlichen Tasten sollte durch das Slide-System immer gegeben sein. Wer diese Anzahl an Tasten wirklich braucht, wird auf jeden Fall einen Mehrwert erfahren. Wer diese nicht unbedingt braucht, könnte sich vielleicht sogar fast schon gestört fühlen.

Die Haupttasten sind zwar kurz ausgelegt, aber nicht besonders knackig. Das ist bei allen anderen anders und muss man mögen. Man merkt hier aber auch wieder, dass die Scimitar nicht für FSP gedacht ist, dabei könnte der exzellente PMW3391 Sensor dies ebenfalls bewältigen, wie Corsair mit den anderen neuen Mäusen bereits demonstriert hat. In der Summe erhalten MOBA- oder MMO-Spieler eine sehr solide Maus mit vielen Funktionen. Ob einem die Form zusagt oder man die Anzahl an Tasten benötigt, muss man selbst ausprobieren.

Ist man genau auf der Suche nach den speziellen Eigenschaften, stellt die Corsair Scimitar RGB Elite wie auch ihre Vorgänger eine Empfehlung dar. Der Preis von ~90€ ist aber schon etwas hoch gegriffen. Zumindest gibt es über 14 Tasten bei der Konkurrenz zu einem geringeren Kurs.

 

Corsair Scimitar RGB Elite
 Viele programmierbare Tasten und hervorragender Sensor mit gewöhnungsbedürftiger Form, 23.01.2020

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Pro Contra  Corsair Scimitar RGB Elite 7k

+ sehr guter Sensor
+ sehr solide und hochwertige Verarbeitung
+ bewegliches Key-Pad
+ viele programmierbare Tasten
+ iCUE kompatibel

- Haupttasten etwas weich
- etwas hochpreisig



 

 

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