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Test: ASUS ROG Strix Carry

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Geschrieben von Louis Spieckerhoff
Veröffentlicht: 15. April 2020

MSI Clutch GM30 NewsbildJemandem dem nur ein Laptop zur Verfügung steht, ist eine kabellose Maus ein echter Segen. Es gibt kein Kabel, dass sich verheddern kann, höchstens ein leerer Akku kann die Arbeit oder den Spielspaß unterbrechen. Der segmentreiche Hersteller ASUS hat die Republic Of Gamers Serie um einen entsprechenden Nager erweitert: die ASUS ROG Strix Carry. Ob sich die Maus tatsächlich für das professionelle Gaming eignet, klären die nachfolgenden Seiten (...)

 

 

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Hinter dem Namen Carry verbigt sich eine Maus, die gerade für den mobilen Einsatz geschaffen wurde. Dabei hat man auf sehr kleine Abmessungen gesetzt, was im mobilen Segment ein typisches Merkmal ist. Um den Gaming-Aspekt hervorzuheben, ist die Maus mit der aktuellen AMOURY CRATE - Software kompatibel und die Switches der Primärtasten lassen sich austauschen, ähnlich wie bei der ASUS ROG Strix Pugio, ein ebenfalls recht kompatkes Modell mit RGB-Beleuchtung. Preislich muss man für den Nager ca. 70 EUR auf den Tisch legen.

 
Die ASUS ROG Strix Carry im Überlick
Bezeichnung ASUS ROG Strix Carry Gaming Mouse
Maus-Typ asymmetrische Gaming-Maus für Rechtshänder
Sensor PMW3330
DPI Einstellung
 50 bis 7.200 DPI (50er Schritte)
Preis  ~ 70€
Hersteller-Homepage www.asus.com
Wichtige Features
Interface  Bluetooth / USB 2.0 - Dongle
Beleuchtung  keine
Primärtasten Omron (20 mio Klicks)
Tasten-Anzahl 8 (8 programmierbar)
Material
 Kunststoff, Gummi
Abtastrate 125/250/500/1000 Hz
Kabel  wireless / kabellos
Abmessungen 101 x 62 x 36 mm
Gewicht 72.9 g (ohne Batterien)

Im Lieferumfang enthalten ist neben der Maus eine Transporttasche aus Kunstleder, die im stylishen Design der ROG gehalten ist. Darüber hinaus ist ein 3D-Sticker, zwei weitere Omron-Switches, eine kleine Pinzette sowie ein Paar AA-Batterien für den direkten Start beigelegt. Ob man hier besser einen Akku hätte fest verbauen sollen oder nicht, darüber lässt sich sicherlich streiten. Für die Entsorgung des Produktes, irgendwann einmal, ist es sicherlich angenehmer, dass man die Batterien einfach herausnehmen kann. Produkte mit fest verbauten Akku können leider nicht im Hausmüll entsorgt werden, sondern müssen immer gesondert, bspw. bei einem Wertstoffhof, abgegeben werden. Bei manchen Produkten beschreiben die Hersteller in der Anleitung, wie der Akku zu entfernen ist. Mit wenigen Handgriffen ist dies dann oft auch schon erledigt, wie bspw. bei der Corsair Dark Core Pro RGB Special Edition.

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Bei der Ergonomie und dem Design spiegelt sich die Razer DeathAdder etwas wieder. Die Primärtasten laufen zur Front hin auseinander, das Mausrad wirkt auf Grund der kleinen Maus etwas nach vorne positioniert. An den Seiten hat man sich für eine gummierte Auflage für die den Daumen, Ring- und Zeigefinger entschieden, die ein einfaches Streifenmuster aufweist. Am Ende der Maus ist eine kleiner Spalt zu sehen, über diesen und dem eigenen Fingernagel kann die komplette obere Abdeckung abgenommen werden. Diesen Gedanken verfolgt ASUS schon seit längerer Zeit, so ist die ROG-Serie auch durch die Strix Evolve geprägt, der zwei unterschiedliche Auflagen beigelegt sind. Hinter dem Mausrad hat man einen DPI-Switch gesetzt, dieser kann in der Software auch umbelegt werden. Da die Maus für Rechtshänder konzipiert ist, befinden sich auf der Innenseite auch zwei Daumen-Switches.

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Einmal auf den Kopf gestellt, werden nun einige die Hände über den Kopf zusammenschlagen: Eine Gaming-Maus mit diesen Gleitpads?! - nun gut. Erinniert ein bisschen an die gängigen PC-Mäuse, aber wer schaut sich schon die Unterseite seiner Maus ständig an. Außerdem bedeutet weniger Auflagefläche auch weniger Widerstand. Zumindest Ersatz-Pads hätte man beilegen können. Neben einer Vertiefung für den Laser befindet sich direkt darunter ein Switch. Mit diesem kann die Maus eingeschaltet, sowie die 2.4GHz Funkübertragung per USB-Dongle (befindet sich im Inneren der Maus) oder über Bluetooth eingestellt werden.

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Nimmt man die Abdeckung ab, zeigt sich, was die Strix Carry tatsächlich unter der Haube hat. Mit der Pinzette können die wertigen OMRON-Switches getauscht werden. Beim Einsetzen der anderen Schalter ist darauf zu achten, diese auch komplett hineinzudrücken. Bei der zuvor angesprochenen Strix Pugio ist dies ebenfalls möglich, allerdings mit etwas mehr Aufwand. Die Abdeckung ist magnetisch befestigt und richtet sich beim Auflegen schon fast von selbst richtig aus. Das Batteriefach ist gut in den Korpus integiert worden, die Batterien können mühelos eingesetzt und herausgenommen werden. Der USB-Dongle wird zwischen den beiden Fächern untergebracht und ist auch mit einem Magneten gesichert. So kann er nicht verloren gehen.

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Software

Bei der Software kommt man um das ASUS ARMOURY CRATE nicht mehr drum herum. Die Hersteller neigen immer mehr dazu, die vielen kleinen Programm in ein einziges zu integrieren. Dabei kann es schon einmal vorkommen, dass die ein oder andere Funktion nicht mehr so fluppt wie gedacht. In unserem Fall musste die Firmware zunächst aktualisiert werden, was innerhalb weniger Sekunden getan war. Die Maus ist dabei per USB-Dongle und 2.4GHz Wireless-Verbindung am System angeschlossen. Alle Tasten inkl. Mausrad und DPI-Button können einer eigenen Funktion, Makro oder Tastaturkürzel zugeordnet werden. Beim Leistungs-Aspekt bietet man grundlegende Einstellungen an, wie bspw. das Verstellen der DPI- und Polling-Rate. Es können mehrere Profile angelegt werden, in denen diese Einstellungen gespeichert werden. Beim Versuch die Oberflächenkalibrierung zu aktivieren, haben wir nur eine Fehlermeldung erhalten.

ASUS ROG Strix Carry Software 1 ASUS ROG Strix Carry Software 2 ASUS ROG Strix Carry Software 3 ASUS ROG Strix Carry Software 4 ASUS ROG Strix Carry Software 5 ASUS ROG Strix Carry Software 6 ASUS ROG Strix Carry Software 7 ASUS ROG Strix Carry Software 8

 

Praxis & Leistung

Insgesamt wiegt die Maus stolze 119g. Da der Trend im Gaming eher zu leichteren Mäusen übergeht, wie zuletzt bei der Cooler Master MM711 festgestellt, die gerade einmal 60g wiegt, legt ASUS einem hier einen kleinen Stein "in die Hände". Nun gut, wie bereits erwähnt, besitzt die Maus dafür auch nur eine geringe Auflagefläche, die das hohe Gewicht im Angesicht der Größe zumindest etwas kompensieren kann. Sowohl Zeige- als auch Mittelfinger ragen trotz leichter Anwinklung über die Primärtasten hinaus. Es lässt sich dennoch gut "Klicken", jedoch werden Benutzer mit einem Claw-Grip noch besser klar kommen.

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Die DPI-Rate ist mitunter die interessanteste Spezifikation bei den Gaming-Mäusen. Um festzustellen, wie präzise der Sensor die einzelnen "Dots" erfasst, haben wir mehrere DPI-Raten mehrmals nacheinander getestet. Die Abweichungen betrugen dabei bis zu 4,3%, was einem eher schlechteren Wert darstellt. Verglichen mit der Corsair Scimitar RGB Elite stellt man daher nur einen kleinen Unterschied fest. Schaut man sich die Werte der kabellosen Logitech G502 Lightspeed an, so scheint der PixArt Laser doch nicht der allerbeste zu sein. Mal sehen was die Beschleunigung und Polling-Rate sagt...

Eingestellte DPI Gemessene DPI Abweichung
400  404  1%
800  781  ~2,4%
1600  1493  ~6,7%
3200  2853  ~10,4%
6200  5682  ~8,4%

Kleine Kurven und langgezogene Strecken, die an Serpentinen erinnern, zeigen den flüssigen Verlauf und die Aufnahmefähigkeit des Lasers. Die Punkte befinden sich jeweils immer auf derselben Ebene, was für ein konstantes Erreichen des Ursprungs spricht. So ist es auch mit Anfang und Ende der Messung, diese befinden sich so gut wie auf demselben Punkt.

Beschleunigung

Bei der Messung der Polling- bzw. Abfragerate mit 1000Hz zeigen sich leichtere Abweichungen, die unter anderem duch den 2.4GHz - Wireless-Betrieb zustande kommen. Im großen und ganzen beschränken sich die Abweichungen auf +- 200Hz. Die großen Ausreißer werden ebenfalls durch die kabellose Verbindung zustande kommen.

 Beschleunigung

 


 

Fazit

Mit der ASUS ROG Strix Carry erweitert der Hersteller das Sortiment der kabellosen Mäuse um ein weiteres Modell. Der Fokus liegt dabei besonders auf der Mobilität, aber auch auf der Vielfältigkeit. So legt der Hersteller neben einem Transportbeutelchen auch ein weiteres Set an Schaltern für die Primärtasten bei. Da die Maus keinen integrierten Akku hat, worüber sich streiten lässt, ist auch ein Paar AA-Batterien beigelegt, die sich so einfach austauschen lassen wie die OMRON-Switches. Bei der Größe der Maus und des Gesamtgewichts müssen allerdings Abstriche gemacht werden. Mit knappen 120g liegt die Maus schwer in der Hand. Für gute Gleiteigenschaften sind insgesamt vier kleinere Gleitpads verantwortlich, die dies nur wenig kompensieren können.

Der Betrieb der Maus am PC und vornehmlich dem Laptop erfolgt entweder via Bluetooth oder USB-Dongle und 2.4GHz Übertragung. Bei den gemessenen Werten konnten durchschnittliche Ergebnisse erzielt werden, aber nichts herausragendes. Per Windows-Software "ARMOURY CRATE" kann die Maus nach belieben eingestellt werden. Alle acht Tasten können umkonfiguriert, sowie mehrere Profile angelegt werden.

Preislich siedelt sich die Maus bei ca. 70 EUR an, auch wenn sie im vergangenen Jahr bereits für unter 60 EUR haben war. Damit ist sie preislich mitunter der günstigste, kabellose Nager, kann sich aber mit dezenten Features retten. Verglichen mit der Corsair Ironclaw RGB Wireless bekommt man für 10 EUR eine deutlich ansprechendere Maus, die auch mit dem Palm-Grip genutzt werden kann. Für den mobilen Bereich, gerade wer viel mit dem Laptop unterwegs ist, der wird sich mit dieser Maus zufrieden geben. Für den stationären Einsatz jedoch sollte man sich nach einem anderen Nager umsehen.

 

ASUS ROG Strix Carry Gaming Maus
Schwere, kleine wireless-Maus ohne Beleuchtung mit tauschbaren Switches , 12.04.2020

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Pro Contra  MSI Clutch GM30 Newsbild

+ gute Verarbeitung
+ straffe Omron-Schalter (20mio)
+ Extra-Schalter beigelegt
+ Einbindung in das ARMOURY CRATE
+ Transporttasche


- Sensor verfehlt DPI leicht
- recht schwer (120g)
- nur mit Claw-Grip nutzbar




 

 

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