Logitech G hatte in diesem Jahr mit der Auferstehung der MX518 für Gesprächsstoff gesorgt. Dass man einige Mäuse des Lineups einem Refresh unterzogen hat, könnte dabei etwas untergegangen sein. So darf die Logitech G502 Lightspeed in der neusten Ausbaustufe nun auch ohne Kabel arbeiten. Hier nun unser ausführlicher Testbericht dazu.
Dass eine Maus mehrere Aktualisierungen durchläuft ist nichts neues. Das hatte der Hersteller vor Jahren schon mit der MX500 bis zur MX518 so gehandhabt. Diese Methode ist auch nachvollziehbar, wenn das Konzept einer Maus aufgeht. Auch die G502 Lightspeed blickt auf eine Ahnenreihe zurück, wobei die Änderungen zum Teil gering ausgefallen sind. So hat die G502 Proteus Spectrum im Vergleich zum Vorgänger, der G502 Proteus Core, lediglich eine RGB-Beleuchtung erhalten. Der Wechsel von der Proteus Spectrum zur G502 Hero hatte hingegen den Wechsel vom PixArt 3366 Sensor zum hauseigenen Logitech Hero zur Folge sowie den Einsatz besserer Omron Schalter.
Auch die Logitech G502 Lightspeed setzt auf den Hero 16K Sensor, welcher das Flaggschiff des Herstellers darstellt. Neu ist, dass die Maus nun ohne festes Kabel daherkommt. Die Datenübertragung erfolgt mittels Lightspeed-Technologie, welche kaum Latenz vorweisen soll. Zudem hat man die Maus für Powerplay, die induktive Ladetechnik des Herstellers, ebenfalls mit vorbereitet.
Lieferumfang und Verpackung
Die Verpackung der G502 Lightspeed enthält neben den Gewichten, welche auch schon den G502 Vorgängern beiliegen, ein 1,8m langes Kabel zum Laden oder optional auch zur Nutzung, sowie natürlich den Lightspeed-Dongle. Mittels mitgelieferten Adapter kann man diesen auch auf dem Schreibtisch platzieren. Zur sicheren Verwahrung befinden sich die Kleinteile in einer verschließbaren Kunststoffbox.
Die Logitech G502 Lightspeed im Überblick | |
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Bezeichnung | Logitech G502 Lightspeed |
Maus-Typ | Wireless Gaming-Maus für Rechtshänder |
Sensor | Hero 16K |
DPI Einstellung | 100 bis 16.000 DPI |
Preis | ~126 € |
Hersteller-Homepage | www.logitech.de |
Wichtige Features | |
Interface | 2.4 GHz (Lightspeed); USB-A |
Beleuchtung | RGB-LEDs, 2 Zone |
Primärtaster | Omron (50 mio Klicks) |
Tasten-Anzahl | 11 (programmierbar) |
Material | Kunststoff, Gummi |
Abtastrate | 1000 Hz |
Kabel | 1,8 m |
Abmessungen | 132 x 75 x 40 mm |
Gewicht | 114 -130 g |
Weitere Eigenschaften | Gewicht anpassbar Powerplay vorbereitet 4-Wege-Mausrad Onboard-Speicher (5 Profile) MicroGear Mausrad |
Die Logitech G502 Lightspeed im Detail
Am Gehäuse der Logitech G502 Hero hat man im Grunde genommen nicht all zu viele Veränderungen vorgenommen. Auf der Oberseite sind zumindest gar keine vorzufinden. Es handelt sich nach wie vor um eine Maus für Rechtshänder, welche durch ihre Form sowie die Daumenablage am ehesten für den Palm-Gripp ausgelegt ist. Insgesamt dominiert die Farbe Schwarz, welche durch verschiedene Oberflächentexturen zum Teil glänzend und zum Teil matt in Erscheinung tritt.




Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass sie mit 10 Tasten bestückt ist. Allerdings entpuppt sich der Schalter direkt hinter dem Mausrad schnell als Umschalter des MicroGear Mausrads. Man kann hiermit zwischen Freilauf und straffer Rasterung wählen. Die nun eigentlich fehlenden zwei Tasten werden durch das 4-Wege-Mausrad gestellt. Die seitlichen Auslösungen können dabei genauso programmiert werden wie alle anderen Tasten. Auf der Daumenseite tummeln sich neben den üblichen Daumentasten noch zwei DPI-Schalter sowie ein Sniper-Button. Insgesamt sind also 11 Tasten vorhanden, wodurch man hier also sehr viel Spielraum für Individualisierungen vorfindet. Man toppt sogar leicht die Corsair Ironclaw RGB Wireless, welche auch schon gut aufgestellt ist.




Wirklich interessant wird es jedoch auf der Unterseite. Hier hat der Hersteller zwei Klappen eingerichtet. Die Ausbaustufe ist noch einmal deutlich höher als bspw. bei der Corsair Nightsword RGB, welche ebenfalls ein System zur Veränderung des Gewichts beherbergt. Bei der G502 Lightspeed kann das Gewicht mit vier 2g und zwei 4g Gewichten getunt werden. Der Ausgangspunkt sind 114 Gramm, was für viele auch schon hier genügend sein dürfte. Ein ähnliches Problem haben wir auch schon bei der Nightsword RGB gesehen.






Neben den kleinen Gewichten kann man aber auch den USB-Dongle bei Nichtnutzung verstauen. Die hintere kreisrunde Öffnung dürfte einigen auch bekannt vorkommen. Hier kann man das sogenannte Powercore Modul einsetzen, welches zum Lieferumfang des Powerplay Mauspads gehört. Mit dieser Kombination braucht man die Maus nie wieder anstöpseln, da sie kontinuierlich induktiv geladen wird. Insgesamt geht der Hersteller also noch einen Schritt weiter als Corsair beim MM1000 und der Corsair Dark Core RGB SE.
Software
Die Logitech G502 Lightspeed wird natürlich mittels G HUB konfiguriert. Die Software zeigt einem direkt an, welches Profil aktuell aktiviert ist und lässt einen schnell zu den anderen Wechseln. Vordefiniert sind hier neben Desktop auch noch eins für CS:GO und PUBG. Geht man dann in die Einstellungen der Maus, behandelt der erste Reiter die Beleuchtung. Da die einzige Beleuchtungszone das Logo darstellt, ist die Auswahl an sich etwas begrenzt. Für die meisten sollte das aber weniger schlimm sein. Der nächste Reiter befasst sich mit der Belegung der einzelnen Tasten. Da insgesamt sehr viele vorhanden sind, kann man sich hier schon eine Weile aufhalten, bis man seine perfekte Einstellung gefunden hat. Insgesamt kann man aus fünf Kategorien wählen, wobei neben normalen Aktionen auch welche vom System oder Programmen eingebunden werden können. Natürlich ist auch eine Makro-Aufnahme-Funktion vorhanden, welche ebenfalls viele Optionen bietet. So muss man anfangs festlegen um welchen Typ Makro es sich handeln soll, gefolgt von der Wahl der Aktion bzw. Aktionen. Im letzten Reiter der Software kann man letztendlich die DPI-Stufen der Maus definieren sowie die G-Shift DPI. Dazu muss man zuvor G-Shift aktiviert haben. Diese DPI Stufe kann durch drücken des Sniper-Buttons direkt erreicht werden. Zudem lässt sich in dieser Kategorie auch die Polling-Rate festlegen..
Praxis & Leistung
Die Logitech G502 Lightspeed ist eine reine Rechtshänder-Maus. Durch die glänzenden Akzente sowie die zum Teil scharfen Kanten wirkt sie schon etwas "exotisch", aber eigentlich handelt es sich um eine fast schon klassische Form mit zusätzlicher Daumenablage. Vergleichbar ist sie am ehesten mit einer Corsair Dark Core RGB oder eben der Nightsword RGB. Das liegt daran, dass sie für eine Palm-Gripp-Maus relativ schmal ist und der Rücken vergleichbar kurz, wodurch sie höher erscheint. Insgesamt kann man sich recht schnell an die Form gewöhnen. Die gummierten Seitenflächen bauen jetzt nicht den übermäßigen Halt auf, aber sicher ist er dennoch. Die Oberfläche der Haupttasten fühlt sich angenehm griffig an. Schade, dass man diese Textur nicht auch auf den Sekundärtasten anwendet.
Hat man sich an die Ergonmie gewöhnt, kann man schnell besonderen gefallen am 4-Wege-Mausrad finden. Was man hier für Funktionen ablegt ist natürlich jedem selbst überlassen. Im Spielbetrieb hat sich bspw. eine konkrete Waffenwahl als coole Option herausgestellt. Auch konnte im Lightspeed Betrieb wirklich kein spürbarer Unterschied zum Kabelbetrieb festgestellt werden. Das ist aber nicht unbedingt ein Alleinstellungsmerkmal. Das gelingt Corsair mit Slipstream (z. B. Corsair K57 RGB Wireless) beispielsweise auch sehr gut. Im direkten Vergleich mit der ebenfalls mit Slipstream ausgestatteten Corsair Ironclaw RGB Wireless fühlt die G502 Lightspeed agiler an. Hier dürften bessere Gleiteigenschaften, aber auch das geringere Gewicht verantwortlich sein. In der Summe dürften auch Spieler von MMORPG und MOBA sich durch die hohe Tastenanzahl sowie die individuelle Einrichtung von der G502 Lightspeed angesprochen fühlen, so zumindest unsere Meinung. Weniger in Games als im Alltag hat sich das Mausrad mit Freilauf bewährt. Vor allem beim Scrollen ist es immer wieder genial, wenn man von der Rasterung umschaltet und die Seite nur so fliegen sieht, wenn man dem Metallrad ordentlich Schwung mitgibt.
Auf der technischen Seite setzt man, wie mittlerweile immer mehr im Sortiment, auch hier auf den Hero 16K Sensor. Dieser ist was die Genauigkeit angeht nicht unbedingt eine Steigerung im Gegensatz zum früheren PWM3366, soll aber bis zu zehnmal effizienter arbeiten. Das macht bei einer kabellosen Maus natürlich besonders Sinn. Auf eine Glättung verzichtet man weiterhin über den gesamten Auflösungsbereich von 100 bis nun maximale 16.000 DPI. Die fünf vordefinierten DPI Stufen kann man der folgenden Tabelle entnehmen, ebenso wie die von uns jeweils gemessenen Werte. Insgesamt macht die Maus eine sehr gute Figur in diesem Testabschnitt. Allerdings muss auch gesagt werden, dass sich die jeweiligen DPI-Stufen nicht anfühlen wie sonst. Das wird im folgenden Paint-Test deutlich.
Eingestellte DPI | Gemessene DPI | Abweichung |
400 | 393 | ~2% |
800 | 790 | ~1% |
1600 | 1592 | 0,5% |
3200 | 3116 | ~3% |
6400 | 6355 | ~0,7% |
Der Paint-Test stellte sich mit der G502 Lightspeed regelrecht als Herausforderung dar, da bereits die 800 DPI sich deutlich schneller anfühlten als mit der zuvor getesteten Corsair Nightsword RGB. So war die G502 mit 3200 DPI kaum noch zu kontrollieren. Selbst mit nativer 4K Auflösung scheint diese Stufe bereits viel zu fein angesetzt. Bis 1600 DPI ließ sich noch vernünftig arbeiten, wobei auch diese schon sehr schnell sind. Die sonst eigentlich zu langsam wirkenden 400 DPI zeigten sich vor allem im Desktop-Betrieb bzw. beim Bearbeiten von Bildern etc. als passend.
Da es die erste Maus mit Hero 16K Sensor in der Redaktion ist, durfte eine Kontrolle auf Beschleunigung nicht fehlen. Wie man folgend erkennen kann, ist diese bei der G502 nicht anzutreffen.
Auch wurde geschaut, ob die eingestellte Polling-Rate von 1000 Hz akkurat umgesetzt wird. Vor allem interessant aufgrund der kabellosen Verbindung. Wie man sieht, gibt es natürlich wieder ein paar Ausreißer, insgesamt liegen diese aber in einem engen Bereich von zumeist 950 bis 1050 Hz.
Aus technischer Sicht gibt es an der Logitech G502 Lightspeed von unserer Seite aus nichts zu bemängeln. Auch die Software macht einen durchdachten Eindruck. Die Akku-Performance zeigte sich auch als zufriedenstellend. Mit einer Ladung hat sie bei uns eine komplette Arbeitswoche locker durchgehalten. Hier wird das intelligente Energiemanagement eine wichtige Rolle spielen. Die Maus schaltet sich bei Nichtnutzung nämlich selbst schnell in den Sparmodus und nach einer gewissen Zeit auch die Beleuchtung ab. Das optionale Powerplay erscheint dennoch sehr verlockend, da man sich dann wirklich keine Gedanken mehr über den Ladestand machen braucht.
Fazit
Die Logitech G502 Lightspeed kommt in der vierten Generation jetzt ohne Kabel aus. Das macht sich aber eigentlich bei der Nutzung nicht bemerkbar, außer, dass sich die Maus dadurch sehr agil und frei anfühlt. Eine Latenz konnten wir beim besten Willen nicht ausmachen. Die Lightspeed Technologie erfüllt ihren Zweck also perfekt. Das Gewicht der Maus reduziert sich durch das Entfernen des Kabels ein klein wenig, sodass man hier nun 114g zu bewegen hat. Diese lassen sich durch das Gewichtssystem noch etwas nach oben schrauben bzw. lässt sich der Schwerpunkt leicht verlagern. Für diese Option könnte die Gewichtsausgangslage allerdings für viele schon wieder zu hoch ausfallen. Gleiches Problem hatten wir auch der Corsair Nightsword RGB zugeschrieben. Die Form sowie die Oberflächen der G502 fühlen sich dabei aus subjektiver Sicht sehr gut an. Auch das Gleitverhalten ist auf einem sehr guten Niveau.
Bestückt wird die G502 Lightspeed ebenfalls mit dem Hero 16K Sensor. Dieser löst den PMW-3366 ab und macht einen super Job. Zu keiner Zeit ließ er an Genauigkeit missen. Den Anstieg der maximalen Auflösung brauchte es unserer Meinung nach jedoch nicht, bewegt sich der Mauszeiger auch im unteren DPI-Bereich bereits sehr schnell. Durch die vielen programmierbaren Tasten eignet sich der Nager zudem für viele Einsatzgebiete. Als besonders praktisch hat sich das 4-Wege-Mausrad herausgestellt sowie die MicroGear Funktion. In Verbindung mit der umfangreichen Software bzw. dem Logitech G HUB wird die Maus zum echten Allrounder.
Der Akku sollte dabei eigentlich kaum Probleme machen. Denn durch den effizienten Sensor sowie die Sparmechanismen bleibt die G502 Lightspeed mit über 45 Stunden Laufzeit schon recht ausdauernd. Ohne Beleuchtung und geringerer Polling-Rate ließe sich dieser Wert noch weiter steigern. Dass sie aber auch für Powerplay vorbereitet hat ist ein positiver Aspekt. Mit dem optionalen induktiven Mauspad braucht man sie dann gar nicht mehr ans Kabel legen.
Ein großer Knackpunkt ist allerdings der Preis. Mit ~125€ ist sie mehr als doppelt so teuer als die kabelgebundene G502 Hero. Ohne Frage ist sie hervorragend umgesetzt, der Kreis der bereitwilligen Käuferschaft dürfte damit dennoch eingegrenzt werden. Für die grenzenlose Freiheit müsste man noch zusätzliche ~95€ für das Powerplay hinblättern. Doch auch wenn die Logitech G502 Lightspeed sich ihre Performance teuer zu stehen lassen kommt, ändert das nichts an ihrer Wertung. Für uns hat sie sich den Gold-Award verdient.
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