Ein weiteres Peripheriegerät der Viper Produktreihe von Patriot ist das Viper V380 7.1 Virtual Surround Sound RGB Gaming Headset. Viper vermarktet das Produkt mit dem Hashtag #Gamercertified als „Expert-product“ und somit als höchsten Standard der Headset-Produktreihe. Ob das Headset dem Anspruch als Zocker-zertifiziert zu sein gerecht wird, soll in diesem Beitrag in mehreren Praxis-Tests überprüft werden.
Viper selbst teilt die Headsets in Novize, Intermediär und Experte ein. Dabei teilt sich das V380 mit dem V370 den Rang als Experten Headset. Daneben gibt es drei weitere Viper Headsets, die in Intermediär und Novize unterteilt sind. Die Kategorie Experte soll uns helfen „ein Spiel zu dominieren", bei dem absolute Präzision und Geschicklichkeit gefordert sind. „Das Experten lineup könne mit den intensivsten Spielsitzungen mithalten.“ Der Anschluss erfolgt über USB und es ist lediglich für den PC-Gebrauch ausgelegt. Preislich liegt es bei ungefähr 80€.
Hierzu erstmal bedarf einmal einen Blick in die Eigenschaften des Produkts, welche der Hersteller definiert hat. Zunächst wird uns ein ergonomisches Design versprochen. Das ist auch in allererster Linie wichtig, wenn man mit den intensivsten Spielsitzungen mithalten will und diese sich über mehrere Stunden, Tage, Wochen erstrecken. Dazu mache ich einen Test, indem ich das Headset 8 Stunden am Stück tragen werde.
Um die Präzision und Geschicklichkeit zu gewährleisten soll das Headset mit einem 7.1 Surround Sound überzeugen. Die 53mm Neodym Treiber in den Ohrmuscheln kommunizieren den Klang. Der Frequenzbereich liegt zwischen 20 Hz und 20 kHz. Die Impedanz liegt bei 64 Ohm, was Sinn macht, da das Headset eh für den stationären Gebrauch gedacht ist. Die Empfindlichkeit liegt bei 106 db ± 3dB. Hierzu werde ich das Headset im Vergleich zu dem Corsair Void RGB Elite testen.
Der Hersteller wirbt mit einem abnehmbaren Mikrofon, welches aktiv Umgebungsgeräusche herausfiltern soll. Ausgestattet ist es mit einem 3,5mm Klinken Anschluss, der mit einem biegbaren Kunststoff umhüllt ist, sodass man das Mikrofon mit Biegen aber ohne Brechen in nahezu jede Position bewegen kann. Dies werde ich so weit ausreizen, wie möglich.
Designtechnisch hebt sich das V380 deutlich von anderen Headsets ab. Ganz in Viper-Manier zeichnet es sich durch dynamische, kantige Formen aus. Die Ohrmuscheln gehen beinahe ins Rechteckige und sind im Gegensatz zu anderen Modellen relativ groß. Der Bügel wie auch die Muscheln sind aus Kunstleder verarbeitet. Auffällig ist auch die Alu-Aufhängung, welche die Bügel mit den Muscheln verbinden und an der Gabelung jeweils die Muscheln in einem bestimmten Winkel vertikal drehen lässt. Dem Trend entsprechend lässt sich die äußere Nut der Muscheln, wie auch zwei „Viper“ Schriftzüge, individuell in alle möglichen Farben und Effekten beleuchten.
Software
Generell ist das Headset auch ohne Software nutzbar. Auch die Farben lassen sich direkt mit einem kleinen Kopf am Headset in sechs unterschiedliche Farbeinstellungen konfigurieren. Um es jedoch individuell zu optimieren, bietet Patriot Viper eine gratis Software auf der Produktseite an. Vom Equalizer, über das Mikrophon bis hin zur Farboptimierung lassen sich zahlreiche Einstellungen individualisieren. Die Farben können in 16,8 Millionen Farbbeleuchtungen eingestellt werden. Die Effekte lassen sich zwischen „Constant, Breathe, Streamer, Neon“ und „Rhythm“ in unterschiedlichen Helligkeiten und Geschwindigkeiten regulieren. Bis auf das man statt einen Weißton, eher einen Lachston erhält, wird bestimmt eine von den 1,8 Millionen Farben dabei sein, die einem gefällt. Und wenn nicht, dann kann man die Beleuchtung auch einfach ausschalten.
Praxis & Klangcheck
Im ersten Klangcheck möchte ich kurz auf die Soundqualität bei Musik eingehen. Dabei fing ich an mit Musik vom Trap Lord „A$AP Ferg“ mit „Jetlag“, welche mir zunächst in den Grundabstimmungen das Ohr massieren ließ. Wer auf eine Massage verzichten möchte, kann dies im Equalizer anpassen. Beim Corsair Void RGB Elite Wireless ist dies zwar nicht der Fall, aber bei richtiger Konfiguration gefällt mir der Bass vom günstigeren Viper tatsächlich besser. Dies liegt vor allem an den großen Ohrmuscheln des Viper Headsets, die ein räumlicheres Klanggefühl erzeugen. Zudem liegt das Viper Headset enger an und das Ohr fasst sich komplett in die Muschel ein. Im Punkto Höhen und Mitten, die bei ein wenig „Pavarotti“ Oper getestet wurden, klang das Corsair jedoch für mich knackiger als das Viper Headset.
Da es sich beim V380 in allererster Linie um ein „Expert Gaming Headset“ handelt, habe ich es bei diversen Ego Shootern getestet. Dazu muss ich sagen, dass selbst ein Expert Headset die Novizen Skills, die ich besitze nicht sonderlich aufgewertet hat. Rein akustisch gesehen aber gibt es für ein Headset in der Preisklasse nicht viel zu beanstanden. Die Explosionseffekte, Kugelhagel und Scheibenzerklirren waren rund abgestimmt durch einen guten Basspegel. Auch die Ortung der Schrittgeräusche und Schüsse klang einwandfrei. Komforttechnisch fiel selbst nach mehrtägiger Benutzung das V380 den Ohren nicht zur Last. Dabei hatte ich das Headset unter anderem 8 Stunden am Stück auf. Es liegt gut an, aber wirkt in keiner Weise bedrückend, sodass sich das ergonomische Design auch wirklich als eins auszeichnen kann.
Mikrofontest und Soundfiles
Das Mikrofon wurde während mehrerer Gaming Sessions getestet. Mein gegenübersitzender Hardware-Journal Redakteur empfand dabei meine Stimme als „natürlich und warm“. In dem Sprachfile kann man auf voller Lautstärke ein leichtes „Fiepen“ heraushören, was mein Gegenüber in den Gaming Sessions so nicht erkennen konnte. Die Tastengeräusche konnte das omnidirektionale Mikrophon ebenfalls herausfiltern. Später lief auch Musik im Hintergrund, welche nicht unbedingt als störend empfunden wurde. Man konnte zwar den Rap und die Beats erkennen, jedoch klang es so, als würde der Sound von weit weg kommen und dies, obwohl sich die Lautsprecherboxen nicht mal zwei Meter entfernt von mir befanden. Zum Ende wollte ich das Mikrophon an der PS4 Konsole testen, die es leider nicht erkennen konnte. So ist das Mikrophon als Zwischenfazit nur dem PC-Gaming tauglich.
Demo Sprachfile |
ViperV380 - voll Viper V380 - halb |
Damit ihr einen besseren Vergleich zu anderen Headset-Mikrofonen habt könnt ihr in der folgenden Liste die bisher getesteten Geräte noch einmal hören.
Demo Sprachfiles in der ÜbersichtCorsair Void RGB Elite Wireless |
Fazit
Zusammenfassend fällt mein Fazit sehr positiv auf das Headset aus. Wie schon bereits betont, liegt die größte Stärke des Headsets in der Ergonomie, die auch auf unterschiedliche Kopfgrößen Maß findet. Wenn man die Preisklasse beachtet, macht das Viper 380 meiner Meinung nach auch soundtechnisch einen überzeugenden Eindruck. Gewünscht hätte ich mir noch ein wenig mehr Schalldruck, was aus gesundheitlichen Gründen aber wahrscheinlich von Patriot Viper nur gut gemeint ist. Das Mikrophon wurde während des Zockens als absolut solide empfunden. Nur hätte ich mich darüber gefreut, wenn man das Mic auch auf der Konsole benutzen könnte. Wer also Freund vom PC-Gaming ist und in dieser Preisklasse ein adäquates Headset finden will, macht mit dem Viper 380 für knapp 80 EUR auf jeden Fall vieles richtig. Kaufen kann man es u.a. bei Amazon.
Patriot Viper V380
Komfortable Ohrwärmer mit viel Farben und guten Gaming-Qualitäten - 21.04.2020