Mit der Einführung von DDR5 im Zuge des Intel Alder Lake Launches im letzten Jahr wurde abermals technisches Neuland betreten. Zahlreiche Hersteller kündigten entsprechende Kits an, ob nun hochgezüchtet oder eher im gediegeneren Bereich angesiedelt. Mit den hier als Thema zu behandelnden ADATA LANCER DDR5 RGB Black Edition ist ein 32GB Kit mit 6000 MHz vorstellig, das eher schon zu den potenteren zählt. Wir waren gespannt wie das Zusammenspiel aus Beleuchtung und Leistung sich in Szene setzen kann.
Mit dem XPG LANCER DDR5-Speichermodulen hat auch ADATA entsprechenden DDR5-Speicher mit im Aufgebot. Die beiden Testobjekte werden mit werksseitigen 6.000 MT/s angegeben. Das Kit mit 32 GB Kapazität rangiert am Markt aktuell bei rund 330 Euro und ist damit eigentlich noch als vergleichsweise günstig anzusehen. Die ebenfalls von uns getesteten Corsair Dominator Platinum mit 5200 MT/s und CL38-38-38 Timings kostet mit 340 Euro marginal mehr, bietet dafür aber in der Basis weniger Taktraten. Nur mal als Indikator. In der Riege der 6000er Kits zählt das ADATA-Derivat auf jedenfalls zu den günstigsten und kommt zugleich auch mit einer sehr schicken RGB-Beleuchtung daher. Die Timings werden übrigens mit CL40-40-40 bei 1.35V VDIMM-Spannung angegeben. Wer möchte, der bekommt neben der vorstelligen schwarzen Ausführung, auch eine weiße.
Wie so oft spricht der Hersteller auch hier davon, dass durch „Einsatz von hochwertigen ICs und PCBs für kompromisslose Leistung und zuverlässiges Übertakten gesorgt wird“. Auch stehen die Module mit Overclocking-Fähigkeiten auf dem Bankett (…) ob diese Untermalungen auch valide sind, galt es für uns dann letztlich herauszufinden. Neben des hohen Datendurchsatzes liegt aber eine weitere Stärke der Module bei der Beleuchtung. Wie sich die Module in Drittlösungen geschlagen haben, wurde ebenfalls dokumentiert. Als Nutzer kann man zwischen verschiedenen Effekten wählen (statisch, atmend und Komet) oder die Lichter über den Musikmodus mit den Lieblingssongs synchronisieren.
Darüber hinaus sind die DIMMS mit einem sogenannten PMIC (Power Management Integrated Circuit) ausgestattet, sowie auch dem ECC (Error Correcting Code) versehen worden. Letzteres soll einer verbesserten Leistung und Stabilität zu Gute kommen. Die Fehlerkorrekturcode (ECC) wird dabei in Echtzeit ausgeführt.
Die Verarbeitungsqualität der Heatspreader ist als sehr wertig einzustufen. Die Kunststoffelemente der Leuchtabteilung wurden sehr sauber und passend eingelassen Hier geht es ohne jeden Fehl und Tadel zu. Jene Kühlelemente sind verklebt und können nicht ohne weiteres entfernt werden. Jedenfalls nicht, ohne das man die Garantie als Anwender aufs Spiel setzen möchte. Wie schon einleitend zu sehen ist, sind die Beleuchtungseffekte sehr gut und ohne große Übergänge dargestellt. Aber dazu kommen wir dann nochmal auf der nächsten Seite. Insgesamt 40mm hoch erstrecken sich die Kühleinheiten rund um die RAM-PCBs. Wie ebenfalls auf der nächsten Seite zu sehen, zählen die Riegel damit auch noch zu den etwas kleineren am Markt.
Nachfolgend haben wir nochmal die elementaren Eckdaten der RAM-Riegel aufgelistet, bevor es dann auf der nächsten Seite zum Testsystem sowie den Overclocking-Ergebnissen geht.
ADATA XPG Lancer RGB DDR5-6000 32 GB Kit | |
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Bezeichnung | AX5U6000C4016G-DCLARBK |
Typ | DDR5 |
Preis | ~ 330 € |
Hersteller-Homepage | www.adata.com |
Leistungsdaten | |
Taktrate | DDR5-6000 |
Timings | CL 40-40-40 |
Module | 2x |
Modulgröße | 16 GB |
ICs | k.A. |
Rank | Dual |
Spannung | 1,35V |
XMP-Profil | Ja, XMP 3.0 |
Besonderheiten | addressierbare RGB-Beleuchtung |
Unser Intel-Arbeitsspeicher Testsystem
Die Basis des Systems stellt das MSI MEG Z690 Unify, welches laut Hersteller Arbeitsspeicher mit bis zu 6666 MHz ansteuern kann. Als CPU kommt das aktuelle Top-Modell von Intel, der Core i9-12900K zum Einsatz. Gekühlt wird die CPU von einer MSI Core Liquid S360 bzw. von einem be quiet! Dark Rock Pro 4. Für die Bilder wurde die AIO verbaut (…) Für die grafische Ausgabe ist auch hier eine MSI Radeon RX 6800 XT Gaming Trio X zuständig. Als Betriebssystem nutzen wir Windows 11 Professional in der 64-Bit Variante. Platziert wird die Installation auf einer Crucial P5 1TB NVMe-SSD.
Um die Stabilität des Speichers zu überprüfen, nutzen wir die Programme Sandra SiSoftware und AIDA Extreme Version 4.00. So bekommen die Leser einen groben Überblick über verschiedene Werte wie Durchsatz und Zugriffszeiten. Nur Einstellungen die beide Test-Programme fehlerfrei bestehen, werden als stabil berücksichtigt und aufgeführt.
Kühler im Vergleich - DDR5-Module
Bevor wir zu den eigentlichen Praxisanwendungen übergehen, soll nochmal ein kurzer Blick auf die DIMMs im Vergleich gewagt werden. Wie schon geschrieben, sind die ADATA XPG Lancer mit ihren 40mm in der Höhe noch vergleichsweise kompakt gestaltet. Die Corsair Dominiator Platinum DDR5 hingegen kommen schon mit ganz anderen Werten (50mm) daher und könnten ggf. für Komplikationen bei der Verwendung von Luftkühlern bzw. deren Einbau sorgen. Wer es gänzlich bedenkenlos haben möchte, der greift beispielsweise zu den Kingston HyperX Fury DDR5 Modulen, welche quasi den „Standardmaßen“ unterliegen und gerade einmal 30mm in der Höhe aufbauen.
In der Detailaufnahme lässt sich auch schön erkennen, wie wertig, oder auch nicht, die jeweiligen Kühler-Pendants auftreten. Das ADATA-Produkt kann bei seiner bloßen Haptik und Erscheinung auf jeden Fall schon punkten. Das gefällt! Gleichermaßen gefällt auch absolut das Erscheinungsbild im Einsatz. Die einzelnen Lichtquellen sind keinesfalls sofort auszumachen und bieten weiche Übergänge, sofern man Bewegungseffekte verwendet. An die exzellente Darstellung der Corsair-Beleuchtung reichen sie aber dennoch nicht ganz heran. Dafür wiederum erhält man eine etwas anders gestaltete Optik, die einen jeden natürlich gefallen muss. Nachfolgend haben wir noch ein paar exemplarische Beleuchtungsdarstellungen vorbereitet, die sich wohlwollend im System mit der Corsair XH305i RGB Pro Wasserkühlung eingenistet haben:
Die Ansteuerung der Leuchteffekte lies sich mittels Corsair iCUE natürlich nicht vornehmen (…) Dafür stand dann das MSI Center erfolgreich parat und hielt die gewünschten Anpassungsparameter bereit. Die vom Hersteller genannten Effekte ließen sich ohne Probleme abrufen und auch die gewünschte Farbe justieren. Hier sind nur der eigenen Fantasie die Grenzen gesetzt.
SPD/XMP/EPP Informationen
Wie schon weiter vorn im Artikel beschrieben, haben logischer Weise auch die Adatas DIMMs XMP 3.0 Profile hinterlegt bekommen, was mit dem neuen DDR5-Standard eingeführt wurde und in Summe nochmal mehr Möglichkeiten hinsichtlich der Effizienz von RAM-Modulen bieten soll. Die abgespeicherten Informationen ließen sich auch problemlos mit CPU-Z auslesen, welche wir nachfolgend einmal dokumentiert haben:
Abgesehen vom geladenen XMP-Profil, bekommt man hier auch noch weitere Möglichkeiten hinsichtlich der Speichergeschwindigkeit geboten. Unser verwendetes Mainboard, das MSI Z690 Unify hat die Einstellung jedenfalls ohne mit der Wimper zu zucken geschluckt. Damit ging es dann ans Overclocking der Riegel.
Overclocking
Beim Overclocking stieg dann die Spannung, wieviel Takt noch aus den ohnehin schon recht hoch gezüchteten Modellen herauszuholen war. Trotz zahlreicher Teiler- und Multi-Kombinationen sowie auch einer deutlichen Spannungsanhebung und Detailanpassungen bei den Sub-Timings war nicht mehr als 6400 MHz aus den Riegeln herauszuholen. Dennoch stellt das einen sehr guten Wert dar. Speziell ab diesen Taktbereich werden die Kits immer mehr selektiert und auch nicht in der Masse unters Volk gebracht. In Anbetracht des vergleichsweise günstigen Anschaffungspreises und der erbrachten Leistung ist das Ergebnis als sehr gut zu werten.
Die erreichten Durchsatzwerte zeigen ganz gut auf, was die gesteigerten Taktraten für Auswirkungen beim Durchsatz haben. Im Vergleich zu DDR4 kann man ganz sicher von einer Verdopplung in diesem Bereich sprechen. Nachfolgend haben wir dazu nochmal ein paar Referenzwerte aufbereitet. Im Vergleich zum Standardtakt der Riegel wird schon deutlich, welchen prozentualen Mehrwert die 400 MHz an Takt bringen. Auf der nächsten Seite wird nochmal mehr deutlich, welche Möglichkeiten DDR5 im Allgemeinen in diesem Segment bietet.
Benchmark-Wert im AIDA64 Test mit 6000 MHz - Standardtakt
Benchmark-Wert im AIDA64 Test mit 6400 MHz - Overclocking-Wert
Schreib- und Lese-Benchmarks
Die Gewichtung von synthetischen Benchmarks sollte man bekanntlich nicht immer so große Bedeutung zuordnen. In unserem Fall geben sie aber einen Indikator darüber, wie performant oder besser gesagt, wie groß der nominelle Nutzwert der gesteigerten Taktraten des Arbeitsspeichers ist. Wir haben dazu bewusst einmal die Werte der letzten Messungen (unter AMD Ryzen) mit in der Auflistung stehen gelassen. So bekommt man zum einen ein Gefühl dafür, was DDR5 in diese Disziplin bringt. Des Weiteren arbeiten wir aktuell daran die Testübersicht zu erweitern und dann letztlich DDR5-Kits gegeneinander antreten zu lassen.
Das sich hier nun die Durchsatzraten in allen Bereichen an die Spitze setzen werden, davon war auszugehen. Wie groß die Unterschiede aber letztlich ausfallen werden, wenn man den „Basistakt“ von 4800MHz (für DDR5 im Allgemeinen) heranzieht und später gegen deutlich potentere RAM-Kits mit niedrigeren Timings bzw. höheren Taktraten antreten lässt, dürfte es vermutlich erst richtig spannend werden. Gleiches gilt im Übrigen auch für die Spieleleistung, welche wir auf der nächsten Seite einmal beispielhaft dargestellt haben.
Künftig werden auch noch Benchmarks auf der Alder-Lake-S Plattform mit potentem DDR4-Speicher folgen um die Werte nochmals differenzierte einordnen zu können, respektive den Nutzen dieser Chip-Generation in Kombination mit dem „alten Speicherstandard“.
Spiele-Benchmarks
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass wir ein komplett neues Testsystem aufgebaut haben, was logischer Weise auf den Intels Alder Lake-S, in Form des Core i9-12900K basiert. Gleiches gilt auch für die verwendete Grafikkarte – MSI Radeon RX 6800 XT Gaming Trio X. Diese Konstellation als solche ist schon sehr potent unterwegs. Wir werden künftig die Übersicht mit weiteren Werten aus synthetischen Benchmarks und reellen Spiele-Werten füttern. Dies geschieht „on the fly“ bzw. auch in der Form, wie DDR5-Testkits in der Redaktion eintreffen.
Die hier aufgelisteten Werte dienen teils als Indikator und Vergleich und zeigen deutlich auf, wie potent die neue Kombination aus Sockel 1700-CPU und AMD Grafikkarte ist. Künftig werden wir dieses Messfeld kontinuierlich weiter füllen um so auch noch eine größere Vergleichbarkeit hinsichtlich der RAM-Leistung zu bekommen.
Fazit
Der ADATA XPG Lancer RGB als 32GB Kit bzw. mit 6000 MHz ist ein wirklich gelungenes Produkt, obwohl man RAM als solches vermutlich wenig Spektakuläres abgewinnen kann. Die beiden Module rangieren, unter den gegebenen Marktsituationen im preislich sehr attraktiven Gefüge und bieten zudem eine erstklassige Verarbeitung, als auch eine sehr schicke Beleuchtung, die auch zugleich Spielraum für Individualitäten zulässt.
Bei der Leistungssteigerung ließ unser Testkit leider nicht mehr als 6400 MHz Gesamttakt zu. An dieser Stelle war auch schon zu lesen, dass vereinzelt deutlich mehr damit erzielt wurde. Dennoch liest sich das erreichte Ergebnis sehr gut, auch unter Berufung des aufgerufenen Preises von aktuell rund 330 Euro. Vor rund einem halben Jahr war man glücklich überhaupt DDR5 Kits erhalten zu können, langsam aber gemächlich kommt man auch in attraktivere Preisgefilde und DDR5 erscheint sinnvoller und erschwinglicher in der Anschaffung. ADATA setzt bei der Preisgestaltung erste Fußspuren, die nun gern auch andere Hersteller folgen dürfen.
Insgesamt lässt sich dem RAM nur Gutes abgewinnen und dementsprechend wird dieser auch mit dem Gold-Award ausgezeichnet.
ADATA XPG Lancer RGB 32GB Kit - DDR5-6000 MHz