Die Corsair Vengeance Familie hat erneut Zuwachs bekommen. Der Hersteller bietet ab sofort mit dem Corsair Vengeance RGB RS einen weiteren beleuchteten Arbeitsspeicher an, welcher noch einmal etwas dezenter bzw. einfacher ausfällt. Die Vengeance-Serie gehört bereits lange zum Aufgebot von Corsair, von daher ist die Entwicklung interessant zu betrachten...
Die Vengeance-Serie gehört bereits lange zum Aufgebot von Corsair. Eröffnet wurde sie mit dem Corsair Vengeance LP Arbeitsspeicher, welcher als LPX immer noch zum Sortiment gehört und sozusagen den Einstieg beim Hersteller darstellt. Auf diesen folgte dann der Corsiar Vengeance RGB RAM, welcher mit einer konfigurierbaren Lichtleiste bestückt ist. Dieser wurde dann durch den Corsair Vengeance RGB Pro abgelöst, bei welchem adressierbare Dioden verbaut sind, sodass man den Speicher noch weiter individualisieren kann.
Ergänzt wurde dieser dann im Jahr 2021 durch den Corsair Vengeance RGB Pro SL, welcher ein ähnliches Design bietet, aber flacher ausfällt. Der neuste Sprössling der Serie, der Corsair Vengeance RGB RS, soll einfach das Design noch einmal etwas auffrischen.
Corsair Vengeance RGB RS | |
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Bezeichnung | CMG32GX4M2D3600C18 |
Typ | DDR4 |
Preis | ~ € |
Hersteller-Homepage | www.corsair.de |
Leistungsdaten | |
Taktrate | DDR4-3600 |
Timings | CL 18-22-22-42 |
Module | 2x |
Modulgröße | 16 GB |
ICs | |
Rank | Dual |
Spannung | 1,35V |
XMP-Profil | Ja, XMP 2.0 |
Besonderheiten |
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Detailbetrachtung der Corsair Vengeance RGB RS
Das neue Design der Corsair Vengeance RGB RS findet sich bei immer mehr Produkten des Herstellers wieder. Gemeint sind damit die kleinen Dreiecke, welche auf den schwarz beschichteten Heatspreadern auflackiert sind. Auch wenn die Heatspreader einfacher gestaltet sind, so fallen sie nicht so dünn wie noch beim Vengeance RGB Pro aus. Im Vergleich mit dem Corsair Vengeance RGB Pro SL fällt der neue Heatspreader ebenfalls einfacher aus.
Es fehlen bspw. die kleinen gefrästen/gelaserten Dreiecke und auch wird das Aluminium beim vorliegenden RAM nicht mehr verformt. Beides spricht dafür, dass der Speicher eine Spur günstiger einzuordnen sein dürfte. Weniger hochwertig wirken de DIMMS deshalb aber nicht. Er hinterlässt einen deutlich besseren Eindruck als bspw. der Patriot Viper RGB. Die angesprochenen Dreiecke findet man in der Lichtleise an beiden Enden auch noch einmal wieder. Im Betrieb sieht man davon bar nicht mehr viel.
Das vorliegende Sample mit zweimal 16 GB Kapazität ist beidseitig bestückt. Es kommen Micron E-Die ICs zum Einsatz, welche mit der hinterlegten Programmierung einen Takt von 3600 MHz bei Timings von CL18-22-22-42 erreichen. Die Spannung hierfür beträgt 1,35V. Die gleichen Einstellungen hatte auch das bereits getestete Corsair Vengeance RGB Pro SL Kit. Generell ist diese Auslegung eine mittlerweile immer häufiger anzutreffende. Dafür verantwortlich dürften die eingesetzten ICs sein.
Software & Beleuchtung
Als Software wird natürlich Corsairs iCUE genutzt. Die Software sollte eigentlich durch diverse andere Tests bekannt sein. Konfiguriert werden kann hier nicht nur jede LED für sich, sondern auch die DIMMs unabhängig voneinander. Das ist bspw. bei der G.Skill Software bzw. dem G.Skill RAM nicht der Fall. Es kann aus einer großen Vielzahl an Effekten gewählt werden, eine statische Beleuchtung gewählt werden oder eine Kombination als Eigenkreation getroffen werden.
Einen kleinen Sparkurs erkennt man beim Vengeance RGB RS aber auch bei den Dioden. Natürlich kommen nicht die Capellix LEDs der Corsair Dominator Platinum RGB zum Einsatz, gemeint ist aber die Anzahl. Denn verlötet sind hier lediglich sechs adressierbare RGB LEDs, während bei den RGB Pro (SL) zehn vorhanden sind.
Unser AMD Arbeitsspeicher Testsystem
Da der Speicher speziell AMD optimiert ist, wurde auf einen Test auf der Intel-Plattform diesmal verzichtet. Dafür wurde der RAM auf einem B550 Mainboard mit AMD Ryzen 7 3700X getestet, da dies einfach aktueller ist. Die Vergleichsliste ist hier allerdings noch kürzer, das soll sich aber noch ändern.
Testergebnisse und Benchmarks
Zunächst ein paar synthetische Tests, um die reine Leistung des Arbeitsspeichers zu verdeutlichen. Den Anfang machen die Arbeitsspeicher-Benchmarks von Aida64.
Beim Lesedurchsatz reiht sich der Corsair Vengeance RGB RS DDR4-3600 CL18 hinter dem Spitzenreiter in Form des G.Skill Trident Z Neo DDR4-3600 CL14 ein, beim Schreibdurchsatz herrscht dann beinahe Gleichstand. Die Kopierleistung liegt dann wiederum etwas hinter dem RAM mit strafferen Timings. Genau diese machen sich dann auch bei der Latenz noch einmal richtig bemerkbar. Die Zugriffszeit liegt nur knapp vor den Modellen mit 3200 MHz.
Beim Speicherdurchsatz kann sich der vorliegende Proband ebenfalls einen Platz hinter der Spitze sichern. Der Abstand zu den langsamer getakteten Modellen von Corsair und HyperX ist dabei schon beachtlich. In der Vergangenheit hat sich aber auch gezeigt, dass Arbeitsspeicher in der Dual-Rank Auslegung hier profitiert.
Spiele-Benchmarks
Welchen Einfluss ein Speicherkit auf die Spiele-Leistung hat, zeigen die folgenden Diagramme. Den Anfang machen die Benchmarks des 3DMarks. Hier wurden drei verschiedene gewählt, welche sozusagen den Einstigs-, Mainstream- und High-End-Bereich abdecken.
Beim Sky Diver Benchmark reiht sich der Corsair Vengeance RGB RS DDR4-3600 CL18 nur knapp hinter dem G.Skill Trident Z Neo DDR4-3600 CL14 ein. Das liegt vor allem am Physic Score, welcher bei der Konkurrenz etwas höher ausfällt. Hier machen sich die besseren Timings eben einfach bemerkbar. Der Unteschied zum Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 und zum HyperX Fury RGB DDR4-3200 fällt insgesamt schon größer aus. Ryzen profitiert einfach von der höheren Geschwindigkeit, auch von der Infinity Fabric.
Interessanterweise kann sich der Vengeance RGB RS beim FireStrike die Gesamtwertung sichern, liegt aber beim Graphic- und Physic Score hinter dem G.Skill RAM zurück. Die Abstände sind aber zu vernachlässigen. Einen wahren Sieger gibt es hier nicht. Hier kann es also schon möglich sein, dass man dem Grafikarten-Limit näher rückt, sodass die CPU-Leistung nicht mehr viel Unterschied ausmacht. Auf der anderen Seite liegen die Modelle mit 3200 MHz schon ein Stück zurück.
Beim Time Spy Benchmark zeigt sich ein sehr ähnliches Bild. Die Unterschiede sind minimal, was darauf schließen lässt, dass die Grafikkarte der limitierende Faktor ist. Hier macht dann ein schneller bzw. schnellerer RAM nicht mehr den großen Unterschied. Grundsätzlich profitiert die CPU von dem Plus an Takt, aber die Timings sind nicht mehr so krass entscheidend, zumindest in den synthetischen Benchmarks.
Im Spiele-Benchmark zeigt sich dann ein ähnliches Bild wie zuvor. Insgesamt profitiert das System schon deutlich vom anliegenden Takt des RAMs und der beschleunigten Infinity Fabric. Die Einordnung in das Testfeld wirkt logisch und passt zu den angegebenen Spezifikationen der verschiendenen Modelle. Für Zocker mit einer Ryzen CPU macht eine etwas höher taktender RAM also auch schon Sinn, statt nur auf straffe Timings zu setzen. Die Kombination aus beidem legt dann natürlich noch einmal eine Schippe drauf.
Fazit
Der Corsair Vengaence RGB RS wurde vom Hersteller als günstigerer Einstieg in die Serie mit Beleuchtung vorgestellt und das merkt man auch in manchen Punkten. Die Verarbeitung ist zwar top und der Arbeitspeicher sieht auch gut aus, aber die Produktion der Heatspreader dürfte kostengünstiger sein, als beim Vengeance RGB Pro und Vengeance RGB Pro SL. Zudem verbaut man jetzt hier nur noch sechs LEDs. Diese sind aber weiterhin alle einzeln adressierbar, auch über die verschiedenen DIMMs hinweg. Zum Einsatz kommt dafür natürlich wieder die mächtige iCUE Software die immer nochihresgleichen sucht. Die LEDs selbst wirken irgendwie matter bzw. nicht so kräftig, lassen aber natürlich immer noch coole Effekte zu.
Zur Leistung des RAMs braucht man indes nicht viele Worte verlieren. Sie hängt natürlich immer vom gewählten Modell ab. Das vorliegende Sample mit 32GB und DDR4-3600 bei Timings von CL18-22-22-42 ist mittlerweile als typisch zu bezeichnen bzw. ist nichts besonderes. In den Benchmarks zeigt sich dies auch. Auf einem System mit AMD Ryzen Prozessor kann man hiermit schon etwas mehr Leistung als mit 3200 MHz locker machen. Insgesamt erhält man aber ein gutes Gesamtpaket.
Ob dies für eine Empfehlung reicht, richtet sich wie so oft nach dem Preis. Gerade unter den aktuellen Gegebenheiten muss hier weiterhin von Tagespreisen sprechen, die entweder mal sehr attraktiv sein können, oder eben höher angesiedelt sind. In der Einstiegsserie kann der Vengeance RGB RS durch iCUE schon profitieren bzw. einen echten Vorteil bieten, aber eben nicht zu jedem Preis. Also unbedingt immer den Verlauf dieser Skaler im Auge behalten.
Corsair Vengeance RGB RS DDR4-3600 32GB