Der 12VHPWR-Stromanschluss steht erneut im Mittelpunkt technischer Diskussionen, nachdem in den vergangenen Tagen mehrere Berichte über durchgeschmorte Stecker aufgetaucht sind. Das Problem betrifft dabei nicht nur Grafikkarten von Nvidia, sondern zunehmend auch Modelle von AMD. Auf Reddit wurden innerhalb von zwei Tagen gleich vier Fälle gemeldet, in denen Besitzer einer GeForce RTX 5090 von verschmorten Anschlüssen berichteten. Auch eine Radeon RX 9070 XT Nitro+ von Sapphire war betroffen, was den zweiten dokumentierten Fall auf AMD-Seite nach einer ASRock RX 9070 XT Taichi aus dem Sommer darstellt. Wir hatten in der Vergangenheit ebenfalls schon über diese Vorfälle berichtet.
Obwohl die Zahl der betroffenen Radeon-Karten deutlich geringer ist, sollte das nicht über die grundsätzliche Problematik hinwegtäuschen. Der gemeinsame Nenner bleibt der 12VHPWR-Stecker, der für die Stromversorgung moderner High-End-Grafikkarten konzipiert wurde und schon seit der GeForce RTX 4090 für Aufsehen sorgt. Bereits damals wurden geschmolzene Anschlüsse gemeldet, woraufhin Nvidia eine überarbeitete Variante mit der Bezeichnung 12V-2×6 einführte. Trotz dieser Anpassung scheint das Risiko weiterhin nicht vollständig gebannt zu sein, wie aktuelle Vorfälle verdeutlichen.
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Die Ursachen bleiben vielfältig. In vielen Fällen wird von unzureichend eingesteckten Verbindungen oder zu stark gebogenen Kabeln berichtet, was zu erhöhter Wärmeentwicklung an den Kontakten führt. Zwar sehen Hersteller und Verbände keine grundlegenden Designfehler, doch der Umstand, dass selbst korrekt montierte Systeme betroffen sind, wirft erneut Fragen nach der Praxistauglichkeit des Standards auf.
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Besonders heikel ist, dass der 12VHPWR-Anschluss sowohl bei Nvidia als auch zunehmend bei AMD zum Einsatz kommt. Während der Absatz von GeForce-Karten höher liegt und dadurch mehr Fälle publik werden, sind auch Radeon-Modelle nicht völlig gefeit. Das Vertrauen vieler Nutzer in diesen Stromstandard ist spürbar erschüttert, weshalb Alternativen an Bedeutung gewinnen. Asus arbeitet beispielsweise an einer Lösung, die ganz ohne sichtbare Stromkabel auskommt und die Energiezufuhr direkt über das Mainboard realisiert.
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Für Anwender bleibt ein sorgfältiger Umgang entscheidend. Der Stecker muss vollständig und mit hörbarem Einrasten eingesteckt werden, um eine sichere Verbindung herzustellen. Zusätzlich sollte auf enge Biegeradien unmittelbar hinter dem Anschluss verzichtet werden. Netzteile, die bereits nach der ATX-3.1-Spezifikation gefertigt sind, nutzen die verbesserte Variante des Steckers und können helfen, das Risiko zu verringern. Trotz aller technischen Fortschritte zeigt sich jedoch, dass die Stromversorgung moderner Grafikkarten weiterhin ein sensibles Thema bleibt.
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