Nvidia hat den DGX Spark offiziell vorgestellt und mit der Auslieferung an erste Partner begonnen. Das System wird als besonders kompakter Hochleistungsrechner beschrieben, der auf künstliche Intelligenz (KI) spezialisiert ist. Laut Hersteller wiegt das Gerät lediglich 1,2 Kilogramm und soll die Rechenleistung eines kleinen Supercomputers bieten. Ab morgen soll der DGX Spark allgemein verfügbar sein.
Im Inneren arbeitet der neue GB10 Grace Blackwell Superchip, der CPU und GPU auf einem Modul kombiniert. Der Chip verfügt über 6.144 CUDA-Recheneinheiten und eine 20-Kern-CPU auf ARM-Basis. Hinzu kommen 128 Gigabyte gemeinsamer Arbeitsspeicher, der CPU und GPU gleichzeitig zur Verfügung steht. Damit soll das System bis zu einem Petaflop an KI-Leistung erreichen. Nach Angaben des Unternehmens lassen sich damit Modelle mit bis zu 200 Milliarden Parametern verarbeiten.
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Das System nutzt die auf Linux basierende DGX-Softwareumgebung und umfasst das komplette KI-Toolkit des Herstellers. Dazu zählen CUDA-Bibliotheken, Frameworks für maschinelles Lernen und die hauseigene Netzwerktechnik. Entwickler sollen damit neuronale Netze trainieren, inferieren und optimieren können, ohne auf Cloud-Dienste angewiesen zu sein. Nvidia positioniert den DGX Spark als lokales Werkzeug für Forschung, Entwicklung und KI-Produktdesign.
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In einem Interview bestätigte Firmenchef Jensen Huang, dass der DGX Spark auf dem lange erwarteten N1-Prozessor basiert. Diese Architektur wurde ursprünglich mit künftigen Consumer-Systemen in Verbindung gebracht, kommt nun aber erstmals in einem professionellen Gerät zum Einsatz. Eine Unterstützung von Windows auf ARM ist bisher nicht dokumentiert.
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Huang übergab eines der ersten Geräte persönlich an Elon Musk im SpaceX-Hauptquartier in Texas. Diese Übergabe erinnert an den Start des DGX-1 im Jahr 2016, als Nvidia ein System an OpenAI übergab. Weitere frühe Exemplare gingen an Partnerunternehmen wie Google, Meta, Microsoft, JetBrains, Hugging Face und Roboflow. Diese Organisationen testen bereits ihre Software auf der neuen Plattform.
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Der Listenpreis liegt bei rund 3.000 US-Dollar. Damit ist der DGX Spark etwa doppelt so teuer wie die angekündigten Strix-Halo-Systeme von AMD, die in klassischen CPU- und GPU-Benchmarks teilweise höhere Werte erreichen sollen. Nvidia setzt dagegen auf die enge Verzahnung von Hardware und Software sowie auf die Möglichkeit, komplette KI-Workflows lokal auszuführen.
Marktstart und Verfügbarkeit
Ab dem 15. Oktober können Interessenten das System über den Nvidia-Onlineshop bestellen. Partnerunternehmen wie Acer, ASUS, Dell, Gigabyte, HP, Lenovo und MSI sollen eigene Varianten anbieten. Auch ausgewählte Einzelhändler wie Micro Center werden den Rechner vertreiben. Erste Testberichte von Partnern wie AnythingLM, LMSys und ServeTheHome liegen bereits vor und bestätigen, dass die Systeme produktionsreif sind. Mit dem DGX Spark zielt Nvidia auf Entwickler, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die KI-Projekte unabhängig von Cloud-Diensten umsetzen wollen. Das System zeigt, wie weit die Miniaturisierung spezialisierter Hochleistungsrechner inzwischen fortgeschritten ist, bleibt aber preislich und technisch ein Produkt für professionelle Anwender.
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