EA: Übernahme für 55 Milliarden US-Dollar beschlossene Sache

Drucken
Details
Geschrieben von Sven Brückner
Veröffentlicht: 03. Oktober 2025
  • Wirtschaft
  • EA (Electronic Arts)

Electronic Arts steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Der Spielekonzern hat eine verbindliche Vereinbarung über den Verkauf an ein Investorenkonsortium getroffen. Ziel ist es, das Unternehmen vollständig von der Börse zu nehmen und als privat geführte Gesellschaft neu aufzustellen. Der Kaufpreis liegt bei rund 55 Milliarden US-Dollar in bar. Aktionäre sollen pro Anteil 210 US-Dollar erhalten, was einem deutlichen Aufschlag auf den bisherigen Kurs entspricht. Mit diesem Schritt wird einer der größten Leveraged Buyouts der Videospielbranche eingeleitet.

 

 

Obwohl die Vereinbarung steht, ist der Prozess noch nicht abgeschlossen. Sowohl die Zustimmung der Aktionäre als auch die Genehmigung der Wettbewerbsbehörden stehen aus. Erst nach deren Erteilung kann der endgültige Abschluss erfolgen. Der Vollzug wird im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2027 erwartet, was in etwa dem Frühjahr 2026 entspricht. Bis dahin bleibt EA weiterhin an der Börse notiert.

EA Uebernahme Titel

Bildquelle: Erstellt mit getimg.ai

Die Entscheidung für den Börsenausstieg hat verschiedene Hintergründe. Ein privat geführtes Unternehmen unterliegt weniger Transparenzpflichten und kann langfristige strategische Ziele verfolgen, ohne unter dem ständigen Druck kurzfristiger Markterwartungen zu stehen. Gerade in einem zunehmend volatilen Marktumfeld gilt dies als Vorteil.

electronic arts.jpg inside xbox

Bildquelle: Inside Xbox

Gleichzeitig steht EA wirtschaftlich vor Herausforderungen. Insbesondere im Sportsegment blieben die Einnahmen zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Die Umstellung von FIFA auf EA Sports FC konnte das ursprüngliche Ziel nicht vollständig erreichen. Eine Neustrukturierung unter privaten Investoren soll daher die Möglichkeit eröffnen, flexibler auf Marktveränderungen zu reagieren.

Videoquelle: EA Sports FC (Youtube)

In der Gaming-Community genießt das Unternehmen durch den Qualitätsverlust der Spiele und die Ausrichtung auf eine aggressive Monetarisierung mit Loot-Boxen und auf das Triggern von Suchtreflexen basierende Elemente, wie das Sammelkartenprinzip der Ultimate-Team-Modi in den eigenen Sportspielen einen zweifelhaften Ruf. In den letzten Jahren haben deswegen immer mehr Gamer dem Spielekonzern den Rücken gekehrt und auch andere Nutzer in den sozialen Medien aufgefordert, das Unternehmen zukünftig zu boykottieren.

Battlefield 2042 1

Bildquelle: EA

Sollte der Börsenausstieg wie geplant erfolgen, hätte dies Signalwirkung für die gesamte Branche. EA war über Jahrzehnte ein Aushängeschild an den Märkten und zählte zu den größten börsennotierten Unternehmen der Unterhaltungsindustrie. Ein Rückzug aus dem öffentlichen Handel würde zeigen, dass selbst Marktführer zunehmend alternative Finanzierungs- und Organisationsformen anstreben. Alle Augen sind deshalb auch auf den Launch von Battlefield 6 gerichtet, welches Anfang Oktober veröffentlicht wird und bislang sehr positiv von der Fachpresse und den Spielern aufgenommen wurde, wenngleich die Anti-Cheat-Situation im Vorfeld für Unruhe gesorgt hatte.

 

Ebenfalls für dich interessant:

NViDIA RTX 50 Super: Wann kommt die erste Grafikkarte?

PS Plus Essential: Die Games für Oktober 2025 sind bekannt

XBOX nun teurer als PS5 Pro: Microsoft mit neuer Preiserhöhung

Dreame: China-Tech-Riese plant E-Auto-Fabrik in Brandenburg

 

http://vg02.met.vgwort.de/na/8a084e2b89f043908cb9ebd5055154b3

An dieser Diskussion teilnehmen.
Anmelden
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).