Die Gaming-Szene hat lange darauf gewartet, nun geht das Gerät an den Start. Die Rede ist vom brandneuen LG UltraGear 32GS95UX-B, ein 32 Zoll OLED-Gaming-Monitor mit 4K-Auflösung. Zudem kann der Anwender den Dual-Modus nutzen und zwischen 240 Hz @ 4K auf 480 Hz bei Full HD umschalten. Was der Monitor noch alles kann, klären wir wie immer im Artikel.
Der Monitor wurde laut LG primär für anspruchsvolles Gaming sowie auch für die Bearbeitung von Inhalten mit hoher Auflösung entwickelt, je nach Bedarf. Bei den technischen Eckdaten wird ganz klar von einer SDR-Helligkeit von 275 cd/m² gesprochen, die Unterstützung von HDR10 sowie die Funktion DisplayHDR400 TRUE BLACK wird ebenfalls gewährleistet. Im Vergleich zu den vorherigen Modellen hat man hier die Helligkeit im OLED-Panel auf jeden Fall gesteigert. Dies konnten wir auch schon beim 45-Zoll-Pendant LG 34GS95QE (zum Testbericht) attestieren. MLA als Technologie wird ebenfalls erwähnt, aber nicht weiter in der Tiefe erläutert.
Beim Blick auf das Datenblatt stechen 240 Hz bei einer 4K-Auflösung (3840 x 2160 Pixel) ins Auge. Die Eingangs erwähnte Dual-Mode-Funktion ermöglicht es, per Knopf on the fly zwischen der Auflösung und der damit gekoppelten Bildwiederholrate zwischen 240 Hz @4K auf 480Hz @ FullHD umzustellen. Dies kann dann Sinn ergeben, wenn man competitive unterwegs sein möchte, oder die Leistung des eigenen Systems nicht für den Spieltitel genügt.
Dank der technischen Zutaten ist das Gerät auch komplett als tauglich für die Nutzung an der aktuellen Konsolen-Generation einzustufen. PlayStation 5 und Xbox Series X wären hier die designierten Geräte, welche sich als Gegenpart anbieten. Dank der NVIDIA G-SYNC-Zertifizierung und der Unterstützung von AMD FreeSync Premium Pro möchte man zusätzliche "Gaming-Sicherheit" mitbringen. Die Reaktionszeit des Panels wird mit lediglich 0,03 Millisekunden angegeben.
Im Vorfeld der offiziellen Präsentation in Deutschland wurde vom LG 32GS95UE berichtet, dieser wird NICHT in Deutschland verkauft, stellt aber definitiv ein zweites Gerät dar, was in anderen Märkten erhältlich ist. Für den unser Verkaufsgebiet wird dann künftig der 32GS95UX-B relevant sein. Die Unterschiede belaufen sich laut Hersteller auf wenige Details im Bereich der Kabellängen oder USB-Standards. Technisch betrachtet sollen beide Geräte aber identisch sein.
Wie auch schon die 2024er-Geschwister-Geräte, wie bspw. der von uns getestete LG UltraGear 34GS95QE (zum Test) reiht sich dieser hier in die Riege der WOLED-Modelle ein, nur dass er ein natives 4K-Panel bzw. die entsprechende Auflösung von 3840 x 2160 Pixel unterstützt wird. Bereits im vergangenen Jahr hatten wir mit dem LG 27GR95QE (zum Test) und dem LG 45GR95QE (zum Test) die ersten beiden Gaming-Ableger ausführlich getestet. Einige funktionelle Eindrücke konnten wir auf der zurückliegenden LG Convention in Frankfurt sammeln, die sich im nachfolgenden Video ansehen lassen:
Zusätzlich ist der 32GS95UE mit einer Technologie namens Pixel Sound ausgestattet, die den Bildschirm in einen großen Lautsprecher verwandelt. Der Ton wird im Wesentlichen vom hinteren Teil des OLED-Bildschirms abgegeben. LG behauptet, dass dieser Ansatz ein deutlich besseres Klangerlebnis bieten soll als herkömmliche Lautsprecher, die normalerweise unter dem Bildschirm platziert sind, oder im Falle von den meisten LG-Gaming-Monitoren aktuell, überhaupt verbaut sind. Wir waren auf die Leistung gespannt.
Neben dem Monitor selbst, packt LG in den Karton noch ein HDMI-, Displayport- und USB-Kabel (Typ-B-Stecker) noch mit dazu. Die Stromversorgung wird über ein recht großes, externes Netzteil gelöst. Die üblichen Beipackzettel befinden sich ebenfalls mit dabei.
Zubehör und Kartonage des Monitors
Im Lieferumfang enthalten sind folgende Dinge
- Monitor inklusive Standfuß
- ein HDMI-Kabel
- ein DisplayPort-Kabel
- ein USB-B-auf USB-A Kabel
- ein Kaltgerätekabel + Netzteil
- Montagematerial und Quick-Start-Guide
LG 32GS95UX-B im Überblick | |
Bezeichnung | LG 32GS95UX-B |
LCD-Größe | 32 Zoll, Flat (31,5 Zoll) |
Panel | OLED, Anti-Glare |
Curved | nein |
Auflösung | 3.840 x 2.160 |
Pixeldichte | 139 ppi |
Bildformat | 16:9 |
Blickwinkel | 178° vertikal |
Helligkeit | 275 cd/m² 1300 cd/m² (Spitzenhelligkeit -> ggf. 1% Bild) |
Kontrast | 1.500.000:1 |
Bildwiederholrate | 240 Hz @ 4K 480 Hz @ Full HD |
Reaktionszeit | 0,03 ms GtG |
Kontrast | 1000:1 |
Video-Anschlüsse | ▪ 2x HDMI 2.1 ▪ 1x DisplayPort 1.4 |
USB-Anschlüsse | ▪ 2x USB-3.0 Downstream Typ A ▪ 1x USB-3.0 Upstream Typ C |
Audio | ▪ 1x Kopfhöreranschluss ▪ Lautsprecher |
Gewicht | 9,00 kg Panel inklusive Standfuß |
Energieverbrauch | Standby: 0,5W - max: 26 kWh/1000h |
Netzteil | extern |
Vesa-Standard | 100 x 100mm |
Sonstiges | ▪ DCI-P3-Farbraum ▪ sRGB-Farbprofil ▪ DisplayHDR 400 ▪ Nvidia G-SYNC ▪ AMD FreeSync Premium ▪ Pivot-Funktion + Neigung - 5~15° / Höhe 120 mm ▪ Hexagon-Lighting an der Rückseite |
Preis | 1399 EUR UVP |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | www.LG.com |
Detailansicht
Die offensichtlichste Änderung am Monitor ist der Standfuß, der im Vergleich zu den Vorgängergenerationen abermals überarbeitet wurde. Der größte Vorteil soll dabei sein, dass man das Gerät jetzt möglichst dicht an die Wand positionieren kann, ohne dabei rückwärtigen Platz zu verschenken. Ebenfalls überarbeitet wurde auch die „Unity Hexagon Beleuchtung“, die weiterhin frei definierbar ist und zahlreiche Effekte innehat. Zudem wird in sehr dunklen Räumen hinter dem Panel eine angenehme Leuchtatmosphäre erzeugt. Eine Kabelführung ist in Form einer Öffnung am Standfuß vorhanden. Das Gehäuse selbst ist in Grau gehalten und präsentiert sich farblich unaufgeregt.
Das Panel ist wieder sehr gut und zugleich rahmenlos eingefasst. Das sieht nicht nur schick aus und vermittelt Wertigkeit, sondern nutzt den verwendeten „Raum“ auch effektiv aus. Zudem hat man hier eine „Anti-Glare-Beschichtung“ aufgetragen, was Spiegelungen entgegenwirken oder besser gesagt, in hellen Räumen für deutlich mehr Nutzbarkeit sorgen soll. Bereits an dieser Stelle können wir sagen, dass man nicht mehr vom Konjunktiv spricht, sondern das Unterfangen des Herstellers als erfolgreich ansehen kann. Äußerer Lichteinfall wird merkbar reduziert. Wenn man jetzt den Umstand von einem anderen Standpunkt aus betrachtet, verlieren die selbstleuchtenden OLED-Pixel aber ein wenig ihre Brillanz, welche eben so einzigartig ist für Panel dieser Art. Hier kann man es je nach eigenem Anspruch betrachten.
Das Standfußdesign kennen wir ja beispielsweise schon vom LG UltraGear 34GS95QE (zum Test), welches dort in dieser Form zum ersten Mal zum Einsatz kam und das 2024er-Modelljahr darstellt. Der Aufbau ist ein Kinderspiel, wie gehabt wird dieser in die Halterung eingeklickt. Der untere Sockel wird dann final mit einer Handschraube ohne Werkzeug festgedreht – einfacher geht es nicht. Am Fuß selbst gibt es rückwärtig noch einen kleinen Halter für die angeschlossenen Kabel, um jene besser leiten zu können.
Beim Thema Ergonomie ist der Monitor auch wieder gut aufgestellt. So lässt sich das Gerät dank des flexiblen Standfußes vielfältig verstellen. Er kann 120 mm in der Höhe verstellt werden und kann auch einen Neigungswinkel von 10° nach vorn bzw. 15° nach hinten darbieten.
Auch nach vorn neigbar - bis zu 15°
Zusätzlich hat man auch eine Pivot-Funktion zum Kippen in die Hochkantposition mit eingeführt. Am Standfuß selbst befindet sich ebenfalls ein kleines Gelenk, sodass das Display auch seitlich gedreht werden kann, ohne das dabei der Standfuß selbst in seiner Position verändert werden muss.
Sehr flexibel dank eigener Drehgelenke und Pivot-Funktion
Um auch bei den technischen Daten nochmal etwas konkreter zu werden: Wir sprechen hier von der zweiten Generation der WOLED-Panels bei der LG die MLA+ Technologie als Buzzword in den Raum wirft. Wie konkret die Eckdaten um diese Begrifflichkeit aufgestellt sind, ließ der Hersteller aber bisweilen unbeantwortet. Auch kommt die Frage nach einem Burn-In-Schutz wieder auf. Hier bietet LG eine 24-monatige Garantie auf Einbrennen an.
Flexibel in der Ausrichtung dank eigenem Drehgelenk am Monitorfuß
Die Leistungsdaten, mit denen das Gerät beworben wird, so nüchtern muss man herangehen, dürften vermutlich nicht erreicht werden, jedenfalls nicht in dem Maße, wie man es erwartet. Der Monitor wird mit einer Spitzenhelligkeit von bis zu 1300 nits erworben. Wie wir auch schon beim LG 34GS95QE (zum Testbericht) festgestellt haben, fehlt hier ein großes Maß. Ähnlich wie im TV-Bereich wird man herstellerseitig das Kleingedruckte weggelassen und diese Helligkeit im 1%-Testpattern gemessen haben. Wie wir im weiteren Verlauf des Beitrags sehen werden, liegt der erreichte Wert deutlich darunter.
Das Anschlusspanel ist in diesem Fall nach unten ausgerichtet, was beim Anstecken der Kabel nicht wirklich von Vorteil ist. Selbst mit aufgesteckter Abdeckung sieht man zum Teil die Kabelenden am unteren Panelrand, was ggf. die Optik stören könnte. Als Display-Anschlüsse selbst sind zweimal HDMI 2.1 und einmal ein Display-Port vorhanden. Die USB-Stecker stehen wie gewohnt als Hub- bzw. als Uplink zur Verfügung. Leider finden wir hier keinen USB-C-Port, sondern noch den altmodischen Typ-B-Stecker. Das Netzteil ist leider extern gelagert und wird mittels proprietären Steckers am Monitor angeschlossen. Jenes ist zudem auch noch recht groß, sperrig und will auch verstaut werden.
Rückwärtig positionierte Display-Ausgänge mit Richtung nach unten
Anders als bei der letztjährigen OLED-Generation aus dem Monitor-Segment von LG, bekommt der Anwender wieder die bekannte Joystick-Steuerung am Gerät. Diese ist gewissermaßen auf der Rückseite angebracht, lässt sich aber komfortabel erreichen.
Auch wieder vorhanden - die bekannte Joy-Stick-Steuerung (oben) - dedizierter Umschalter für Bildfrequenz (unten)
Natürlich darf auch die Beleuchtung in der Aufzählung nicht fehlen. Jene kann im Menü des Gerätes beliebig eingestellt werden und bietet sogar einige Effekte, die man auswählen kann. Im Vergleich zu früheren Modellen bietet diese nun auch eine gewisse Ambientewirkung, sodass in dunklen Räumen die rückseitige Wand sichtbar beleuchtet wird. Alles in allen, aber nur ein nettes Goodie. Auf der nächsten Seite werfen wir einen Blick auf das umfangreiche Menü des LG.
Beim Thema Klang geht man hier endlich den richtigen Weg. Anders als in den vergangenen Jahren hat der Monitor ein vergleichsweise potentes Audio-System spendiert bekommen. Leistungsangaben schuldet uns der Hersteller zwar, aber das Leistungsvermögen ist immens und dem eines klassischen Standardmonitors haushoch überlegen. Hinter dem Panel befinden sich zwei große Membranen, die gefühlt über das Bild oder besser gesagt hindurch, für eine Beschallung sorgen. Von der Abstimmung dessen könnte man attestieren, dass diese im Hochtonbereich leider zu spitz abgestimmt sind, aber immer noch besser als gar keine klingen. Grundlegend bekommt man als User aber ein wirklich vernünftiges Sound-System, mit dem man ohne Ohrenschmerz aktuellen Gaming-Titel zocken oder Filme anschauen kann.
Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit der Betrachtung des Monitor-Menüs und deren Funktionsumfang.
Menüanzeige / Steuerung
Mittels Joysticks an der Unterseite bzw. der Software-GUI kann man das Gerät zielgenau und sehr gut steuern. Die Menüstruktur an sich ist wirklich sehr gut und verständlich aufgemacht. Die optische Gestaltung des Menüs richtet sich an die Optik der aktuellen TV- und Monitor-Generation. Sie beinhaltete alle Informationen, die man als Schnellanzeige, sowie aber auch zum Umstellen von Funktionen benötigt.
Wie schon von früheren Modellen bekannt, lassen sich kleine „Spielerein“ wie ein Fadenkreuz fest als Overlay einblenden. Der sogenannte Black Stabilizer will die Kontrastwerte justieren, sodass dunkle Bereiche besser ausgeleuchtet werden. Alles keine Neuheiten im LG-Universum, aber mitunter recht nützlich. In Summe alles super aufgebaut und nicht überladen.
Speziell im Falle unseres OLED-Testgerätes gibt es im Bereich der Bildeinstellungen auch einen Reiter für „Peak-Helligkeit“. Hier sollte der Reiter auf max. stehen, da ansonsten die Bilddarstellung einfach zu dunkel erscheint. In Kombination mit „Gamer 1“ erlangt man, für das Spielerlebnis, das beste Gesamtergebnis.
Da wir zudem ein Display mit selbstleuchtenden Pixeln vor uns haben, hat LG natürlich auch die „Sicherheitsmechanismen“ eingebaut, die wir seit Jahren aus dem TV-Bereich kennen. Die Rede ist von einem Bildschirmschoner, der u. a. ein statisches Einbrennen entgegenwirken will, sowie aber auch die „OLED Image Cleaning“ Funktion. Ähnlich wie im TV-Segment, werden nach dem Ausschalten des Panels, die Pixel „neu geordnet“. Es ist daher dringend zu empfehlen und nicht mit einem Kippschalter zu arbeiten und den Monitor eben nicht "hart" vom Strom zu nehmen. Ein entsprechender Hinweis erfolgt dann, für den Nutzer ohnehin noch mal.
Im Desktop-Betrieb mit anliegendem Bildsignal werden dann auch die wichtigsten Parameter angezeigt. Hier wäre zum einen die aktuelle Bildwiederholrate zu nennen und ob VRR oder HDR aktiviert sind. Auf der nächsten Seite starten wir mit den Messwerten.
Monitortestsystem
Unser Monitortestsystem besteht aus einem Intel Core i9-12900K- auf einem MSI Z690 Uni-Fi und einer MSI RTX 3080 Ti Suprim X. Beim RAM setzen wir auf die Corsair Dominator Platinum DDR5.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter, der VideoForge Pro Pattern Generator und der C6 HDR 2000 Colorimeter von Portrait Displays zum Einsatz. Damit ist es möglich, den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100 % Helligkeit, 50 % Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Bei unseren Messungen zeigt der LG Monitor, dass er die „Versprechen“ vom Datenblatt einhält. Als Spitzenhelligkeit ließ sich ein Wert von 270 cd/m² (SDR) erzielen, was auch voll im Rahmen ist, da das Gerät mit 275 cd/m² beworben wird. Der Kontrast- und Schwarzwert ist OLED-typisch auf einem ausgezeichneten Niveau einzuordnen. Der ermittelte Weißpunkt ist perfekt getroffen. Die Game-Profile sind bereits sehr ausgewogen, ganz minimal übersättigt ausgerichtet, wie die ICC-Visualisierung weiter unten auch darstellt. Der ebenfalls vorhandene sRGB-Modus trifft hier den Farbraum nochmal genauer, der nach DCI-P3 abgebildet wird.
Im HDR-Betrieb ließ sich dem Monitor ein HDR-Peak-Brightness Wert von gerade einmal 690 Nits entlocken, wohlgemerkt nur im 10%-Auschnitt auf dem Bild. Fullframe betrug der Wert die bereits in SDR gemessenen 270 Nits. Die vom Marketing beworbenen 1300 Nits als Spitzenhelligkeit lassen sich somit nicht erreichen. Jenes Verhalten kennt man aber zu gut aus dem TV-Bereich, hier werden Höchstwerte im 1%-Pattern beworben – leider.
Der Vollständigkeit halber soll auch erwähnt werden, dass in 480 Hz bei Full HD gemessen wurden. Fullframe ließen sich in SDR 253 nits ermitteln und als HDR Peak 653 Nits. Laut diverser Berichte von teilweise enttäuschten Käufern sind unsere Messwerte aber noch als überdurchschnittlich gut einzustufen, da vereinzelt sogar von noch weniger Leuchtkraft gesprochen wird.
Blickwinkel
Das Panel selbst ist matt und bietet eine gewohnt erstklassige Blickwinkelstabilität, wie man es von OLED-Derivaten nicht anders erwartet bzw. kennt.
Farbraumabdeckung Gaming
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert, sodass wir mit einem entsprechenden Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen können. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen. Nachfolgend die Messung mit dem Monitor-Setting „Gamer 1“ erstellt wurde.
Gamer 1 Profil
Das Gaming-Profil neigt dazu, ein wenig übersättigt zu sein, was aber gar nicht verkehrt ist und dem Zocker mit schönen, knalligen Farben verwöhnen möchte. Das passt vollkommen und wirkt dann in Spielen auch keinesfalls künstlich, sondern sehr gut abgestimmt.
Aber auch einen sRGB-Modus hat der 32GS95UX-B vorzuweisen. Dieser passt sehr gut in seinen Ergebnissen, ganz perfekt wird der Farbraum aber nicht eingehalten, sondern marginal übersättigt.
sRGB-Profil
Desktop-Betrieb
Der Monitor ist natürlich auch für Office-Tätigkeiten zwischendrin zu gebrauchen und dank der sehr guten Farbdarstellung, durchaus auch für Bild- und Videobearbeitung. Dank der sehr soliden Farbdarstellung dürfte auch der Bild- oder Videobearbeitung nichts im Wege stehen. Aber auch Webanwendungen werden zu keiner Qual, denn die angenehmen 139 PPI garnieren das Bild zu einem ausgewogenem Gesamtergebnis. Prädikat voll tauglich! Die anfänglichen Probleme der OLED-Monitore mit einer unsauberen Textdarstellung gehören hier der Vergangenheit an. Kleiner subjektiver Eindruck: dank der knalligen Farben sehen speziell Videos oder besser gesagt, generell Video-Inhalte wunderbar knackig aus. Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit der Darstellung der Feldhomogenität.
Weitere Impressionen mit einigen Testbildern / Videos
Aktive Kühlung mit Lüfter
Zur eigenen Verwunderung wurde direkt nach dem Einschalten ein leicht hochfrequentes Geräusch ausgemacht, was sich im ersten Moment wie ein Spulenfiepen anhörte, entpuppte sich kurze Zeit später als kleiner Lüfter, der die verbauten Platinen kühlt. So ähnlich dürften sich wohl Käufer fühlen, die von diesem Umstand nichts wissen.
Leider gibt es aktuell keine Möglichkeit hier eine aktive Steuerung vorzunehmen (jedenfalls als validierte Kundenlösung…). Um an dieser Stelle einmal ein wenig aus mehreren Tagen aktiver Nutzung zu berichten: Wer mit dem Gerät zockt, Inhalte konsumiert und sonst noch weitere Umgebungsgeräusche hat, den wird der Lüfter auf keinen Fall stören. Kommt jetzt aber ein bspw. ein extrem leises PC-System ins Spiel und man hat absolute Stille, dann dürfte das Geräusch mitunter nervig sein und stören.
Hier wäre es natürlich schön gewesen, wenn LG eine passive Kühlung gewählt hätte. Wie zu sehen, steckt unter der Verkleidung ein kleiner Notebook-Quirl, der im Laufe der Zeit auch etwas lauter werden könnte.
Bildhomogenität
Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Hier kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
Die Ausleuchtungswerte sind als ausgezeichnet zu bezeichnen und es gibt keine subjektiv, als auch messbaren Unterschiede in den verschiedenen Messtönen zu dokumentieren. Diese Disziplin absolviert der Monitor mit Bravour!
Leuchtdichte-Weiß
Leuchtdichte-Grau
Leuchtdichte-Dunkelgrau
Weitere Impressionen und Eindrücke / Bildqualität
Die grundlegende Bilddarstellung, siehe Messwerte oben, ist sehr exakt und sorgt für keine nennenswerten Abweichungen in den jeweiligen Messbereichen. Die Kontrast- und Gamma-Darstellung ist erstklassig. In einzelnen Berichten von Anwendern war bereits zu lesen, dass das Coating des Panels für eine unsaubere Körnung sorgen soll, dies kann ich in diesem Fall bzw. dem hier verfügbaren Testgerät, nicht bestätigen.
Auch die Darstellung von Inhalten im SDR-Modus kann positiv erwähnt werden. Das Bild ist mehr „catchy“ und dürfte, gerade bei Hi-Res-Demo-Content“ ins Auge stechen, dafür werden aber die erweiterten Farbräume nicht in der Art und Weise herausgearbeitet, wie man es von HDR erwartet. HDR spielt dann in Spieltiteln voll und ganz seine Stärken aus, wie wir auf der nächsten Seite gleich sehen werden. Insbesondere bei dunklen Szenen ist das eine Stärke dieses Features.
Auf der nächsten Seite gehen wir umfangreich auf das Thema Gaming ein.
Gaming
Die Paradedisziplin dieses Monitors liegt ganz klar im Gaming-Bereich. Kurz und direkt gesagt: Jeder Titel und die Darstellung dessen sind ein absoluter Augenschmaus, der gestochen scharf dargestellt wird. Rein aus dem Bauchgefühl heraus formuliert, gibt es hier keinerlei Anlass zur Kritik. Die 240 Hz in der Bilddarstellung (am PC) versüßen den bisherigen Gesamteindruck. Gerade Rennspiele profitieren von der flüssigen respektive empfundenen Darstellung enorm.
Star Wars Jedi: Fallen Order- sowie Hexagon Lighting auf der Rückseite
Wer möchte, der kann auch auf 480 Hz gehen, was dann im Monitor-Menü aktiviert werden muss. Allerdings erscheint dieser Modus nicht vollends seine Stärke zu entfalten wie gewünscht, da die Bilddarstellung in Full HD (1920×1080 Pixel) dem Panel nicht so gut schmeckt, wie angedacht. Man sollte eher bei der nativen Auflösung bleiben und die Pixeldichte von 139 ppi bleiben. Die Nutzung am PC wird durch satt dargestellte Farben und Kontraste untermauert.
Star Wars Jedi: Fallen Order
Natürlich ist der Monitor auch vollständig für Konsolen geeignet. Die Wahl für den Test auf die Xbox Series X (…) Star Wars Jedi: Fallen Order dürfte ein perfektes Beispiel sein, bei dem das OLED-Panel mit seinen selbstleuchtenden Pixeln die Muskeln spielen lassen kann. Die fotografierten Szenen sollen die Schwarzwertdarstellung als auch den Kontrast vermitteln, der nahezu perfekt umgesetzt wurde.
Forza Horizon 4
Die Einzeldarstellung von Farbbereichen und der jeweiligen Differenzierung ist sehr gut gelungen, wie man hier in den Screenshots von Forza Horizon 5 sehen kann. Die Lichtpunkte der Stadt werden erstklassig herausgearbeitet und haben keinerlei Halo-Effekt, wie es bspw. beim Mini-LED-Gerät LG 27GR95UM der Fall ist.
gestochen scharfes Bild und gute Lichtdifferenzierung im HDR-Modus
Ein VRR-Flickering oder gar Black Crush, wie es bei OLED vereinzelt vorkommt, ließ sich bei unserem Testgerät zu keinem Zeitpunkt nachweisen. Das hier eine gewisse Serienstreuung vorhanden ist, lässt sich ohnehin nicht ausschließen.
Inputlag (Eingangsverzögerung - BtW)
Mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar wird die Verzögerung gemessen, die ein Videosignal benötigt, bis es vom Eingang auf dem Monitor angezeigt wird. Diese Verzögerung wird allgemein als Eingangsverzögerung bezeichnet. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) ist ein Nebeneffekt der Signalverarbeitung durch den Skalierer im Monitor sowie der internen Elektronik des Bildschirms.
Mit unseren gemessenen 1,8ms (BtW) in FullHD rangiert sich der LG 32GS95UX ganz vorn mit ein. Auch wenn die Messung am HDMI-Eingang vollzogen wurde, ist diese auch auf den Displayport übertragbar. Diese Messung folgt auch keinem Standard oder ist in irgendeiner Weise mit anderen Messungen (Hochgeschwindigkeitskameras) vergleichbar. Im Alltag ist eine merkbare Verzögerung während des Spielbetriebs, wie die Messungen es unterstreichen, nicht spürbar. Ehrlicherweise aber nicht messen konnten, da entsprechendes Equipment nicht vorhanden ist.
Ghosting
Mittels der Testseite www.testufo.com haben wir das Thema Ghosting nochmal als Beispiel durchgeführt. Der Durchlauf mit den 240 Hz sieht sehr gut aus. Ein leichtes Nachziehen, was der Bildwiederholrate geschuldet ist, ist nicht mehr auszumachen. Die „weiche“ Bilddarstellung wird natürlich vollends übermittelt.
Bei der bildlichen Aufnahme sieht man gar nicht den großen Unterschied - wie man ihn zunächst vermuten würden. (zwischen 240 Hz (oben) und 480 Hz (unten)). Viel spannender ist aber der Punkt, dass die 480 Hz Darstellung nicht als dedizierte Refresh Rate erkannt wird. Es ließ sich im TestUfo-Test auch keine valide Synchronisation herstellen, was sehr verwunderlich ist.
Leistungsaufnahme
Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsels, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung.
Neben dem Standby-Verbrauch wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.
Kostenauflistung
Kostenaufstellung - LG 32GS95UX-B | |
Monitor mit einem Verbrauch von: | 74 Watt |
Dauer: | 4 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 5 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,33 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,30 kWh | 0,10€ |
in der Woche: | 1,48 kWh | 0,49€ |
in 4 Wochen: | 5,92 kWh | 1,95 € |
im Jahr: | 76,96 kWh | 25,40€ |
in 5 Jahren: | 384,80 kWh | 126,98€ |
Fazit
Mit dem 32GS95UX-B hat LG jetzt einen Monitor im Markt eingeführt, der ganz sicher ein erstklassiges Gerät und die absolute Zockermaschine sein will. In ganz großen Teilen kann man diese Aussage oder das Unterfangen bei der Zielsetzung als gelungen bezeichnen, was aber letztlich mit ein paar kleineren Abstrichen versehen ist, die man durchaus nennen sollte.
Das Thema OLED im Monitor-Bereich gewinnt immer weiter an Fahrt, ist gefühlt aber noch einige Jahre hinterher, wenn man sich das reine TV-Segment anschaut. Bei den Spitzenhelligkeiten, HDR-Darstellung und vor allem beim Preispunkt, stehen die Hersteller noch ein wenig hinten an – das mal als Sidekick. Nichtsdestotrotz schreitet die Entwicklung Modelljahr für Modelljahr weiter voran. Unser hiesiges Testobjekt in 32 Zoll (ca. 81 Zentimeter) und mit einer nativen 4K-Auflösung präsentiert sich als perfekter Spielpartner am PC und natürlich auch für die aktuelle Konsolengeneration. Im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmodell hat man die Grundhelligkeit und Spitzenhelligkeit weiter steigern können, wenngleich die reinen Werbeversprechen nicht ganz eingehalten werden können. Zur Relation, die erreichten 270 nits sehen im Spielbetrieb sehr gut aus. Die Farbbrillanz der selbstleuchtenden Pixel erzeugen zugleich noch ein kräftigeres Bild.
Viele weitere Pluspunkte sammelt das Gerät mit den wirklich potenten Lautsprechern, die auch dieses Mal den Namen wirklich verdient haben. Man kann hier getrost von einem potenten System sprechen, was den Namen auch verdient hat. Sogar auch eine gewisse akustische Ortung während des Spiels ist damit möglich. Der flexible Standfuß, die Farbwiedergabe und natürlich die weiteren Gaming-Attitüden können positiv erwähnt werden.
Ein paar Abstriche sind auf jeden Fall auch nennbar. Für viele dürfte vermutlich der verbaute Lüfter ein großes Manko sein, der nicht in jedem Anwendungsszenario stören muss, es aber durchaus kann. Schade, dass man hier keine passive Lösung gefunden hat. Der Dual-Modus, also der schnelle Wechsel zwischen 4K@240 Hz und Full-HD@480 Hz will nicht wirklich den Effekt erlangen, mit dem er beworben wird. Das Bild wirkt im Desktop-Betrieb unscharf und bereitet nicht wirklich Freude, richtig gut erscheint das Panel in seiner nativen Auflösung. Wer aber in Full-HD-Auflösung zocken will oder gar muss, da kann sich der geschilderte Eindruck drucken und dieses Setup eine gute Alternative darstellen. Pauschalisiert lässt sich dieser Anwendungsfall jedenfalls nicht beschreiben.
In Summe gemessen überwiegen in unserem Testumfeld die positiven Aspekte. An dieser Stelle ganz klar der Hinweis, dass nicht jeder Use-Case getestet werden kann. Anregungen in unsere Richtung sind daher gern gesehen.
Ist das Gerät nun eine Kaufempfehlung? Ein ganz klares ja – aber! Der aktuelle Preis erscheint ein wenig zu hoch zu sein, hier darf es künftig gern ein paar Eurononen nach unten gehen. Sollte dies geschehen, dürfte die Kaufentscheidung sicher noch leichter fallen. Wenn man den Preis außen vor lässt, ein genialer Gaming-Monitor!
LG UltraGear 32GS95UX-B
- hohe Verarbeitungsqualität
- geeignet für PC und Konsolen
- Standfuß bietet einige flexible Einstellungen
- schicke, moderne Optik
- praktischer Kopfhöreranschluss
- verbaute Lautsprecher ausgesprochen gut
- Farbwiedergabe / sRGB-Farbräume
- schickes Menü / Umfang
- Nvidia G-Sync / AMD FreeSync
- 240Hz / 480 Hz Bildwiederholrate
- geringe Eingangsverzögerung / Ghosting
- externes Netzteil
- Panel nicht seitlich verstellbar
- aktive Kühlung mit verbautem Lüfter
- Full-HD-Darstellung vergleichsweise unscharf