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Test: LG UltraGear 25GR75FG

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Geschrieben von Marcel Büttner
Veröffentlicht: 30. August 2023
  • LG Electronics

LG 25GR75FG newsDer neue LG 25GR75FG bekleidet eine Kategorie im Monitor-Segment, die ganz klar auf das Gaming abzielt und für vergleichsweise wenig Geld zu haben ist. Das 25-Zoll-Gerät bietet unter anderem 360 Hz in der Bildwiederholrate, 1ms (GtG) sowie die Nvidia Reflex-Technologie, die für sehr schnelle Eingabebefehlsumsetzung steht, sowie weitere bekannte Gaming-Features.

 

 

Der Monitor selbst wurde bereits Anfang des Jahres zur CES in Las Vegas angekündigt. Nun kommt er endlich in den Handel bzw. ist u. a. bei LG direkt zu kaufen. Aktuell bekommt man noch 15 % Rabatt zusätzlich zum Streichpreis, was die UVP von 649 Euro auf attraktive 424 Euro fallen lässt. Für ein Full-HD-Gerät auf 25 Zoll klingt das zwar zunächst nicht nach einem Schnäppchen, bis man sich aber einmal die genauen technischen Eckdaten angesehen hat. Eine kleine Randnotiz noch an dieser Stelle: Der 25GR75FB ist das offizielle Display der League of Legends EMEA Championship (LEC) 2023

Aber zurück zum Panel, dieses richtet sich ganz klar an die zockende Zunft. Die technischen Eckdaten sind weitestgehend bekannt und üblich für diesen Bereich. Eine Spitzenhelligkeit von 400 cd/m² (VESA DisplayHDR 400) auf einem 24,5 Zoll Panel, sowie die schon genannte Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel stehen auf der Habenseite. Hinzu kommt noch Bildwiederholrate von bis 360 Hz sowie die Reaktionszeit (GtG) von 1 ms. Ein weiteres Feature hat man ebenfalls integriert, welches wir vor einer ganzen Weile schon beim MSI Oculux NXG253RDE unter die Lupe genommen hatten. Die Rede ist dabei vom sogenannten NVIDIA Reflex Latency Analyzer. Mit zur Hilfenahme des G-Sync-Moduls möchte Nvidia in Verbindungen mit schnellen Panels, wie dem hier vorstelligen 360Hz Modell, die perfekte Symbiose aus Befehlseingabe und Bildausgabe erreichen. Dazu im Verlauf des Artikels denn aber mehr. Der genannte MSI Monitor ist im Übrigen auch sonst sehr gleich und ähnlich aufgestellt, wie der neue LG-Ableger (…)

Des Weiteren zählt der Monitor auch zu den wenigen am Markt, die Nvidias ULMB-2 (Ultra Low Motion Blur) Technologie beherrschen. Jene wurde Anfang 2023 auf der CES präsentiert und will das Bild dahin gehend verbessern, dass man eben nicht „nur“ 360 Hz bei Bildwiederholrate vorzuweisen hat, sondern bis zu 1440 Hz (bei einem 360 Hz Monitor wie dem LG 25GR75FG), also rein rechnerisch. Damit soll laut Nvidia eine deutliche Steigerung der Bewegungsklarheit erzielt werden. Der Artikel von Nvidia selbst geht dazu nochmal tiefer drauf ein. Nachfolgend haben wir einen Beispielclip eingebunden, der den Vergleich darstellen möchte.

Neben dem Monitor selbst, packt LG in den Karton noch ein HDMI-, Displayport- und USB-Kabel, um eben alles direkt einsatzbereit zu halten. Dazu gesellt sich ein externes Netzteil sowie die üblichen Papier-Anleitungen.

 

  • Monitor inklusive Standfuß  
  • ein HDMI-Kabel
  • ein DisplayPort-Kabel
  • ein USB-B-auf USB-A Kabel
  • ein Kaltgerätekabel + Netzteil
  • Montagematerial und Quick-Start-Guide

 

LG 25GR75FG im Überblick
 Bezeichnung  LG 27GR75FG
LCD-Größe  24,5 Zoll
Panel  IPS-Fast-Panel
Curved  nein
Auflösung  1.920 x 1.080 FHD
Pixeldichte
 89 ppi
Bildformat  16:9
Blickwinkel  178° vertikal
Helligkeit  400 cd/m²
Bildwiederholrate  360Hz
Reaktionszeit  1 ms GtG
Kontrast  1000:1
Video-Anschlüsse  ▪ 2x HDMI 2.0
 ▪ 1x DisplayPort 1.4
USB-Anschlüsse  ▪ 2x USB-3.0 Downstream Typ A
 ▪ 1x USB-3.0 Upstream Typ C
Audio-Anschlüsse  ▪ 1x Kopfhöreranschluss
Gewicht  4,1 kg Panel inklusive Standfuß
Energieverbrauch  Standby: 0,5W - max: 97W
Netzteil  extern
Vesa-Standard  100 x 100mm 
 
Preis  599 EUR UVP
Garantie  2 Jahre Garantie
Hersteller-Homepage  www.LG.com

 


 

 

Detailansicht

Optisch spricht der 25GR75FG fast die gleiche Sprache wie seine größeren Geschwistermodelle wie beispielsweise der LG 27GR95QE. Farbliche Akzente gibt es in diesem Sinne nicht. Der Monitor kommt in einem einheitlichen Farbton daher, der sich aus schwarzen und gräulichen Tönen zusammensetzt. Dieses Modell hier hat noch einen Hauch von Lila beigemischt bekommen, was man auf den Bildern sicher erkennen kann.

Keine Beleuchtung was man hier sieht - eine Art Lackierung

 

Das Standfußdesign kennt man ja bereits schon von Modellen aus 2022, beispielsweise vom LG 32GQ950-B (zum Test), oder den schon angesprochenen LG 27GR95QE (OLED). der ja auch in dieser Formsprache auf den Markt kam, das neue „Zweibein“ vorzuweisen hat und auch rückwertig wieder mit einer anpassbaren Beleuchtung versehen ist. Appropos Beleuchtung, der kleine 25-Zöller hat keine spendiert bekommen. Sehr schade, wäre das bei diesem Gaming-Gerät doch maximal passend gewesen. Zurück zum Standfuß: Der Aufbau ist ein Kinderspiel, wie gehabt wird dieser in die Halterung eingeklickt. Der untere Sockel wird dann final mit einer Handschraube ohne Werkzeug festgedreht – einfacher geht es nicht. Einziger Wehrmutstropfen hier, man muss den Fuß selbst am Panel festschrauben, andere Versionen haben hier eine komfortable Klickversion vorzuweisen.

Auf der Rückseite kommen überwiegend matte Oberflächen zum Einsatz, die neben dem Ultragear-Logo noch eine Art Wabenoptik spendiert bekommen haben. Das sieht in der Praxis erstklassig aus, man kann sagen, dass auch hier die Designsprache super mit eingebarbeitet wurde. Bei den größeren Modellen sitzt hier eine Beleuchtung in den Seitenbereichen. Beim 25GR75FG ist diese in der bekannten Fülle nicht vorhanden, sondern wurde nur beim Logo realisiert. Jenes lässt sich umfangreich in der Menüsteuerung in der Farbe anpassen und auch ausschalten. Neben einem Displayport 1.4a (DSC) hat man dem Monitor „nur“ zwei HDMI 2.0 Anschlüsse spendiert. Hinzu kommen noch zwei USB 3.0 Ausgänge bzw. einen Eingang für die Datenübertragung. Leider sind die USB-Ports unpraktisch platziert. An einer seitlichen Stelle hätte es hinsichtlich der Usability auf jeden Fall mehr Sinn ergeben. Auch hätte dem Gerät ein USB-C-Displayeingang, alternativ zum Displayport, sicher gutgestanden.

LG 25GR75FG 04

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Fuß wird per Handschraube befestigt - Arretierung am Monitor selbst muss mit Schraubendreher erfolgen

LG 25GR75FG 02

"Joystick" an der Unterseite - sowie ein 3,5mm Klinkenstecker

Beim Thema Ergonomie ist der Monitor überdurchschnittlich gut aufgestellt. So lässt sich das Gerät dank des flexiblen Standfußes vielfältig verstellen. er kann 110 mm in der Höhe verstellt werden und auch einen Neigungswinkel von 5° nach vorn bzw. 15° nach hinten darbieten. Ebenfalls nett ist auch die Pivot-Funktion, welche das Gerät ebenfalls bietet. Im Klartext gesprochen, kann das Panel also auch hochkant genutzt werden. Dank des Gelenkkopfes an der Rückseite lässt sich das Display auch sehr gut seitlich verstellen, ohne das dabei der Standfuß angepackt werden muss. In Summe ist man maximal flexible und das Gerät absolviert diese Disziplin mit Bravour.

LG 25GR75FG 07

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Sehr flexibel einstellbar in Höhe, Neigung und seitlicher Drehung

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Rückwertig positionierte Display-Ausgänge

LG 25GR75FG 18

 

Menüanzeige / Steuerung

Mittels Joysticks an der Unterseite bzw. der Software-GUI kann man das Gerät zielgenau und sehr gut steuern. Die Menüstruktur an sich ist wirklich sehr gut und verständlich aufgemacht. Die optische Gestaltung des Menüs richtet sich an die Optik der aktuellen TV- und Monitor-Generation. Sie beinhaltete alle Informationen die man als Schnellanzeige, sowie aber auch zum Umstellen von Funktionen benötigt.

LG 25GR75FG GUI 01 LG 25GR75FG GUI 02LG 25GR75FG GUI 03 LG 25GR75FG GUI 04LG 25GR75FG GUI 05 LG 25GR75FG GUI 06

Wie schon von früheren Modellen bekannt, lassen sich kleine „Spielerein“ wie ein Fadenkreuz fest als Overlay einblenden. Der sogenannte Black Stabilizer will die Kontrastwerte justieren, sodass dunkle Bereiche besser ausgeleuchtet werden. Alles keine Neuheiten im LG-Universum, aber mitunter recht nützlich. In Summe alles super aufgebaut und nicht überladen.

LG 25GR75FG GUI 07 LG 25GR75FG GUI 08LG 25GR75FG GUI 09 LG 25GR75FG GUI 10LG 25GR75FG GUI 11

 


 

Monitortestsystem

Unser Monitortestsystem besteht aus einen Intel Core i9-12900K- auf einem MSI Z690 Uni-Fi und einer MSI RTX 3080 Ti Suprim X. Beim RAM setzen wir auf die Corsair Dominator Platinum DDR5.

  

Messungen

Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können. 

 

Helligkeit / Kontrast

Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100% Helligkeit, 50% Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.

Gamer 1 max Helligkeit

Bei unseren Messungen zeigt der LG Monitor, dass er die "Versprechen" vom Datenblatt einhält. Als Spitzenhelligkeit ließ sich ein Wert von 428 cd/m² erzielen. Der Kontrast- und Schwarzwert sauf einem sehr guten Niveau einzuordnen. Der ermittelte Weißpunkt ist sehr gut getroffen. Die beiden Game-Profile sind bereits sehr ausgewogen und lassen keinen Grund zu Anpassungen, wie wir gleich beim ICC-Profil sehen werden. Wer es etwas genauer möchte, der kann auch den hinterlegten sRGB-Modus auswählen, der laut Hersteller den sRGB-Farbraum zu 97% abdecken soll. Rein subjektiv und auch gemessen, konnten wir vergleichsweise sehr gute Werte ermitteln bzw. das, was uns der Hersteller verspricht.

 

 

Im HDR-Betrieb ließ sich dem Monitor ein HDR-Peak-Brightness Wert von 438 Nits entlocken, wohlgemerkt nur im 10%-Auschnitt auf dem Bild. Beim Vollbild war dies nur marginal geringer (428 cd/m²). Das Panel selbst ist matt und bietet eine solide Blickwinkelstabilität, wie man es von einem IPS-Panel gewohnt ist.

LG 25GR75FG 17

 

Farbraumabdeckung Gaming und sRGB-Profil

Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert, sodass wir mit einem entsprechenden Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen können. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen. Nachfolgend die Messung mit dem Monitor-Setting „Gamer 1“ erstellt wurde.

Der sRGB-Modus kann seine Anpreisungen der Produktbeschreibungen voll untermauern, bietet aber zum Gaming1-Preset erstaunlich wenig „Unterschied“, was aber eher schon für das Gaming-Profil spricht.

Gamer1 160cdm 01 Gamer1 160cdm 02

Standardprofilmessung - Gaming 1

SRGB 160cdm SRGB 160cdm 02

sRGB-Profil

 

Desktop-Betrieb

Wer bis hierhin gelesen hat, wird natürlich auch wissen wollen, wie sich das Gerät im Windows-Betrieb schlägt. Die Frage lässt sich recht einfach beantworten. Die Leuchtkraft ist, wie bei vielen Geräten dieser Güteklasse, sehr ausreichend. Trotz der vermeintlich geringen Pixeldichte von 89 ppi fällt dieser Wert nicht so schwer ins Gewicht bei beispielsweise beim 45-Zoll-Gerät, dem LG 45GR95QE, der einen noch geringeren Wert vorzuweisen hat. Die allgemeine Bildqualität, mal ganz subjektiv beschrieben, ist überraschend gut. Der Monitor ist auch für Office-Tätigkeiten zwischendrin zu gebrauchen und dank der sehr guten Farbdarstellung, durchaus auch für Bild- und Videobearbeitung.

 


 

 

Bildhomogenität

Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Hier kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird. Die Ausleuchtung gemäß dieser Übersicht geht vollkommen in Ordnung. Die aufgezeigten Abweichungen sind alle im Toleranzbereich und nicht zu erkennen.

 

Leuchtdichte-Weiß

 

 

Leuchtdichte-Grau

Leuchtdichte grau

 

 

Leuchtdichte-Dunkelgrau 

Leuchtdichte dunkelgrau

 


 

Gaming

Nun aber zum Wichtigsten und zur größten Stärke des Gerätes – natürlich dem Gamingbetrieb. Kurz und direkt gesagt: Jeder Titel und die Darstellung dessen sind ein absoluter Augenschmaus, der gestochen scharf dargestellt wird. Rein aus dem Bauchgefühl heraus formuliert, gibt es hier keinerlei Anlass zur Kritik. Die 360 Hz in der Bilddarstellung sind dann letztlich noch die Kirsche auf der Sahnetorte. Auch wenn man nominell nur eine Pixeldichte von 89 ppi vorzuweisen hat, sorgt das kleine Panel dafür, dass dies gar nicht ins Gewicht fällt. Spieltitel lassen sich genießen und die Bewegtbilddarstellung ist überragend. Vom Betrieb an aktuellen Konsolen haben wir abgesehen, da eh nur eine Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixel unterstützt wird.

LG 25GR75FG 19 

 

Inputlag (Eingangsverzögerung - BtW)

Mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar wird die Verzögerung gemessen, die ein Videosignal benötigt, bis es vom Eingang auf dem Monitor angezeigt wird. Diese Verzögerung wird allgemein als Eingangsverzögerung bezeichnet. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) ist ein Nebeneffekt der Signalverarbeitung durch den Skalierer im Monitor sowie der internen Elektronik des Bildschirms. 

Input Lag 01

Input Lag 02

Input Lag 03

Mit unseren gemessenen 1,1ms (BtW) in FullHD rangiert sich der LG 25GR75FG ganz vorn mit ein. Auch wenn die Messung am HDMI-Eingang vollzogen wurde, ist diese auch auf den Displayport übertragbar. Diese Messung folgt auch keinem Standard oder ist in irgendeiner Weise mit anderen Messungen (Hochgeschwindigkeitskameras) vergleichbar. Im Alltag ist eine merkbare Verzögerung während des Spielbetriebs, wie die Messungen es unterstreichen, nicht spürbar. Ehrlicherweise aber nicht messen konnten, da entsprechendes Equipment nicht vorhanden ist.

 

 

Ghosting

Mittels der Testseite www.testufo.com haben wir das Thema Ghosting nochmal als Beispiel durchgeführt. Mit bloßem Auge ist bei 360 Hz wahrlich kein Ghosting mehr zu sehen. Der Durchlauf mit den "vollen" 360 Hz sieht nahezu perfekt aus, auch wenn das hier dargestellte Bild dies leider nicht suggeriert.

360hz testufu

240hz ulmb

Das Gleiche gilt dann aber auch für den aktivierten Nvidia ULMB-2 Modus, der maximal mit 240 Hz betrieben werden kann.

 

NVIDIA Reflex Latency Analyzer

Mit der Unterbringung der Reflex Latency Analyzer Technologie in dem G-Sync-Modul möchte Nvidia in Verbindungen mit schnellen Panels, wie dem hier vorstelligen 360Hz Modell, die perfekte Symbiose aus Befehlseingabe und Bildausgabe erreichen. Eben genau diese Latenzen entscheiden im E-Sport mal um Sieg oder Niederlage. Niedrige Latenzen lassen sich mittels schneller Hardware erreichen, denn eine zu langsame GPU braucht zu lange, um die eintreffenden Bilder zu bearbeiten. Aber auch ein 60Hz Monitor benötigt im Schnitt 6,9ms mehr an Zeit ein Bild aufzubauen, als es beim 360Hz Modell der Fall ist. Aber Nvidia geht mit der neuen Technik einen Schritt weiter und greift direkt in die Spiele Engine ein, optimiert somit on-the-fly die Latenz und macht die Werte mit einem schicken Overlay für jeden Nutzer sichtbar. 

Das von Nvidia zur Verfügung stehende SDK müssen die Spiele-Entwickler aber auch implementieren, sodass bis dato nur eine Handvoll Spiele den vollen Funktionsumfang bieten. Darunter Games wie Call of Duty: Warzone, Valorant, Apex-Legenden oder auch Overwatch und der allseits beliebte Shooter Fortnite. Auch setzt die Nvidia Reflex Technologie Grafikkarten mindestens der Baureihe GeForce GTX 900-Serie voraus. Die volle Performance bzw. in den Genuss aller Features kommt man aber erst mit der 3000er-Reihe aufwärts. Wer sich über dazu nochmal genauer informieren möchte, denn das würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, kann alles zum Thema hier nachlesen. 

Dank der Integration in das G-Sync-Moduls des 25GR75FG ist es mit dem Monitor möglich, die eigene System-Latenz zu messen. Vom Auslösen der Maustaste bis zum Darstellen der Aktion auf dem Bildschirm, wird dies in einem definierbaren Overlay angezeigt und gleichzeitig optimiert. Bei Fortnite zum Beispiel wird, sobald der Nutzer die Maustaste auslöst, dafür ein weißes Kästchen (der sogenannte Blitz) immer eingeblendet und der PC ermittelt darüber die Latenz zwischen Eingabe und Ausgabe.

Aktiviert sind laut dem Nvidia Overlay die Latenzen in Fortnite um ca. 35 % gesunken, für die Mehrheit online wohl kaum spürbar, weil man nicht mit diesem Anspruch aktiv ist. Für eine kleine Anzahl an Nutzern kann dies den Unterschied ausmachen. Das 360Hz Panel ist beim Thema Geschwindigkeit atemberaubend, selbst bei extrem schnellen Manövern war das Bild steht stabil und die Gegner hervorragend ausmachbar.

 

Nvidia ULMB-2 (Ultra Low Motion Blur 2)

ULMB-2 (Ultra Low Motion Blur) ist eine erst kürzlich von Nvidia vorgestellt Technologie, welche das Bilderlebnis nochmal verbessern will. Aktuell gibt es eine recht überschaubare Anzahl von Geräten, welche dieses Feature mit implementiert bekommen hat. Die komplette Liste dazu findet man bei Nvidia direkt. Auch die Kriterien sind recht anspruchsvoll gestrickt. Was macht dies nun? An Hand unseres 360 Hz Monitors soll diese Nvidia-Funktion nun in der Lage sein, die Bildwiederholrate bis zu 1440 Hz (bei einem 360 Hz Monitor wie dem LG 25GR75FG) „hochzuskalieren“, also rein rechnerisch.

ulmb Setting

Damit soll laut Nvidia eine deutliche Steigerung der Bewegungsklarheit erzielt werden. Der Artikel von Nvidia selbst geht dazu nochmal tiefer drauf ein. Nachfolgend haben wir ein Beispielclip eingebunden, der den Vergleich darstellen möchte. Umfangreiche Informationen bietet Nvidia in einem Artikel an.

Der Fokus richtet sich dabei ganz klar an die eSports-Szene. Wenn man nicht direkt mit Messindikatoren herangeht, war der Unterschied, im Falle des LG 25GR75FG und aus subjektiver Sicht, nicht direkt zu merken. Denn ein kleines Manko hat die Geschichte, man muss die native Bildfrequenz von 360 Hz auf 240 Hz herunterstellen um ULMB-2 nutzen zu können. Darüber hinaus reduziert sich auch noch die Bildhelligkeit um 30-40 %. Der technische Ansatz dahinter ist auf jeden Fall sehr interessant und wird sicher auch künftig noch ausgebaut werden, jedoch dürfte er für die breite Masse nicht von sehr großem Interesse sein, kann bei der Zielgruppe aber sicher den einen oder anderen Unterschied ausmachen. Wie heißt es so oft? Haben ist besser als brauchen!

 


 

Leistungsaufnahme

Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsels, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung. 

Leistungsaufnahme LG 25GR75FG

Neben dem Standby-Verbrauch, wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.

 

Kostenauflistung

 

Kostenaufstellung - LG 25GR75FG
 Monitor mit einem Verbrauch von:  39,5 Watt 
 Dauer:  4 Stunden am Tag
 Dieser Verbrauch findet an:  5 Tagen in der Woche statt
 Strompreis:  0,42 € pro kWh

 

 Zeitperiode  Strom­verbrauch  Stromkosten
 pro Tag:  0,16 kWh  0,05 €
 in der Woche:  1,11 kWh  0,36 €
 in 4 Wochen:  4,42 kWh  1,46 €
 im Jahr:  57,51 kWh  18,98 €
 in 5 Jahren:  307,32 kWh  94,89 €

 

 


 

 

 

 

Fazit

Der LG 25GR75FG ist ein Gaming-Monitor, wie ihn sich Competitive Gamer nur wünschen können. Ein sehr schönes Format, zwar „nur“ mit einer Full-HD-Auflösung versehen, die aber dank des Größenverhältnisses in Ordnung geht. Hinzukommt die sehr hohe Bildfrequenz von 360 Hz, die Spieltitel einfach nur verdammt toll dastehen lässt und den Spaßfaktor exponentiell erhöht. Dank weiterer Verbesserer wie die Nvidia Reflex Technologie können anspruchsvolle eSportler hier nochmal die Latenz bei der Eingabe der Peripherie verringern und ggf. den entscheidenden Vorteil erlangen. Aber auch neue Implementierungen wie die Nvidia ULBM-2-Technik sorgt für den ohnehin schon im ganz hohen Anspruchslevel positionierten Monitor, für nochmal kleine Verbesserung bei der Bilddarstellung.

Gepaart werden diese Funktionen mit der bekannten LG-DNA, die wir seit Jahren aus anderen Modellen kennen und sich hinreichend bewährt haben. Eine tolle Ergonomie, das super einfach zu steuernde Menü und die schicke Optik respektive Verarbeitung, stehen für den Monitor. Ein kleiner Kritikpunkt wäre das externe Netzteil, hier wäre eine interne Lösung schöner und eleganter gewesen. Aber nicht nur als reine Zockermaschine ist das Display geeignet, denn die Farbdarstellung im Gamer- und sRGB-Profil sind sehr überzeugend, sodass eine selektive Bild- oder Videobearbeitung keinesfalls ausgeschlossen werden müssen. Die ermittelten Helligkeitswerte sind auch vollkommen zufriedenstellen.

Die UVP von 650 Euro erscheint im Vergleich der „360 Hz Gattung“ angemessen zu sein. Aktuell bekommen Käufer bei LG direkt das Gerät sogar für rund 420 Euro zu kaufen, was in Anbetracht der Leistung fair bezahlt erscheint. Da wir jetzt Ende August 2023 aber noch beim Verkaufsstart des Gerätes unterwegs sind, wäre eine weitere, aus Kundensicht, bessere Preisentwicklung auch vorstellbar. Wer die Kriterien erfüllt und sich vom LG UltraGear 25GR75FG angesprochen fühlt, der wird den Kauf nicht bereuen!

 

LG UltraGear 25GR75QE

Kleiner aber extrem potenter Gaming-Monitor mit toller Bilddarstellung, 28.08.2023
Monitore im Test
Hersteller-Homepage
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Pro
  • hohe Verarbeitungsqualität
  • Standfuß bietet einige Einstellungen
  • schicke, moderne Optik
  • praktischer Kopfhöreranschluss
  • Farbwiedergabe / sRGB-Farbraume
  • schickes Menü / Umfang
  • Nvidia G-Sync
  • 360 Hz Bildwiederholrate
  • geringe Eingangsverzögerung / Ghosting
Contra
  • externes Netzteil
LG 25GR75FG 06

 

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