Mit dem EIZO FlexScan EV2485 kommt der Nachfolger des EV2480, welcher mit einer höheren Helligkeit überzeugen soll. Zusätzlich soll das 24 Zoll Panel mit der einer 1920 x 1200 Auflösung und einer USB-C-Ladefunktion, die bis zu 70 Watt leisten können soll, weitere Pluspunkte mit in die Wagschale werfen. Ob die Modellpflege gelungen ist, klärt das folgende Review.
Der Eizo FlexScan EV2485 in der schwarzen Ausführung (BK) ist ein 24 Zoll Modell mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln und einem IPS-Panel sowie einem Kontrastverhältnis von 1000:1. Dem Lieferumfang liegen ein Signal-Kabel USB-C zu USB-C, ein Stromkabel und eine Kurzanleitung mit bei. Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Auflösung etwas erhöht. Gleiches trifft auch für die Lichtstärke zu, hier kamen gleich ganze 100 Nits hinzu. Die weiteren technischen Daten finden sich wie gewohnt in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.
EIZO Flexscan EV2485-BK im Überblick | |
Bezeichnung | Flexscan EV2485 |
LCD-Größe | 24 Zoll |
Panel | mattes IPS-Panel (LED) |
Curved | nein |
Auflösung | 1920 x 1200 Pixel |
Pixeldichte | 94ppi |
Bildformat | 16:10 |
Blickwinkel | 178° vertikal |
Helligkeit | 350 Nits |
Bildwiederholrate | ~ 60 Hz |
Reaktionszeit | 5ms |
Kontrast | 1.000 : 1 (Nativ) |
Video-Anschlüsse | ▪ 1x HDMI HDCP 1.4 ▪ 1x Display-Port HDCP 1.3 ▪ 1x USB-C bis 70 Watt Ladefunktion |
USB-Anschlüsse | ▪ 4x USB-3.1 Downstream Typ A ▪ 1x USB-C Upstream |
Audio-Anschlüsse | ▪ 1x Kopfhöreranschluss |
Gewicht | 7,8 kg inkl. Fuß |
Energieverbrauch | Verbrauch: 146W maximal Standby: 0,5W |
Netzteil | intern |
Vesa-Standard | 100 x 100 mm |
Preis | 596,- EUR (Straßenpreis ca. 470,- Euro) |
Garantie | 5 Jahre Garantie inkl. Vor-Ort-Austauschservice |
Hersteller-Homepage | www.eizo.de |
Detailansicht
Im Detail betrachtet gleicht der Monitor optisch den anderen Modellen aus EIZOs FlexScan Baureihe. So sind die ergonomischen Fähigkeiten und die Farbgestaltung genau wie beim 27 Zoll (ca. 69 cm) Modell vorzufinden, nur eben das Format des Panels ändert sich von 16:9 auf 16:10 beim 24 Zöller (ca. 61 cm).
Der Rahmen ist sehr dünn ausgefallen, wirklich erkennen kann man ihn nur bei eingeschalteten Display, dann sind die knapp 1mm des umrandenden Gehäuses sichtbar. Das lässt den Monitor nicht nur sehr schick wirken, sondern sind so auch Multi-Monitor-Setups denkbar.
Beim montierten Standfuß kommt ein alter Bekannter zum Einsatz, der Funktionsumfang ist identisch mit dem des EIZO EV2795. Somit kann auch der EV2485 optimal ausgerichtet werden. Er verfügt über eine Mechanik im Standfuß womit das Panel um bis zu 344 Grad gedreht werden kann.
Wer den 24 Zoll hochkant nutzen möchte, der kann diesen komplett drehen und somit längere Textdokumente am Stück lesen. Auch lässt sich das Panel um 35° nach hinten und 5° nach vorne neigen. Zudem bietet es eine Höhenverstellung von bis zu 182 Millimeter.
Auf der Rückseite findet man das Firmenlogo, mehr Designelemente sucht man vergebens. Der EV2485 ist eben ein Arbeitstier und kein Gaming-Bling-Bling-Bildschirm (...) Für einen organisierten Arbeitsplatz hat man im Fuß einen praktischen Kabelkanal integriert, welcher auch bei voller Anschlussbelegung mit genügend Platz überzeugen kann.
Bei den Anschlüssen setzt Eizo auf einen HDMI-(HDCP 1.4) und einen DisplayPort-Eingang (HDCP 1.3), einen USB-C Upstream (DisplayPort-Alternate-Mode, HDCP 1.3) der auch gleichzeitig als Upstream-Port für die USB-Anschlüsse 3.1 dient. Der seitlich ausgeführte Kopfhörerausgang rundet die Anschlussvielfalt ab. Wirklich praktisch ist der Schalter am Stromanschluss, der den Bildschirm vom Strom trennt und somit der Monitor im "Feierabend-Modus" keinen Cent verbraucht.
Monitortestsystem
Unser Monitortestsystem besteht aus einen AMD Ryzen 5800X auf einem MSI B550 Tomahawk Mainboard und einer MSI Geforce 3080TI Suprim X. Beim RAM setzen wir auf die Corsair Dominator Platinum Special Edition Contrast 32GB DDR4-3466.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100% Helligkeit, 70% Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Bei Helligkeit und Kontrast liegt der EIZO auf einem gutem Niveau, auch wenn er die versprochenen 350cd/m² nicht ganz erreicht. Das Kontrastverhältnis ist dagegen stimmig und der Weisspunkt liegt bei den eingestellten 6500K.
Farbraumabdeckung sRGB
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert und so können wir mit einem entsprechendem Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen.
Wie man auf den Darstellung gut erkennen kann, deckt der EV2485 im User-Modus nicht den sRGB-Farbraum komplett ab. Das gilt auch, wenn man den am Monitor den sRGB-Modus aktiviert. der abgebildete Farbraum richt aber locker aus für das von Eizo fokussierte Einsatzgebiet. Das erstellte ICC-Profil haben wir hier zum Download bereitgestellt.
DeltaE2000 nach Kalibrierung
Um die Farbabweichung genauer zu betrachten, wurde der Delta E2000 Test durchgeführt. Wie man im Testergebnis erkennen kann, werden nach der Profilierung die Farben mit minimalen Abweichungen dargestellt. Eine Abweichung von 1 dE ist so gut wie nicht sichtbar. Bei einem kalibrierten Display sollte die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt.
Bei der Farbtreue ist der FlexScan EV2485 sehr genau unterwegs und bildet bis auf eine Ausnahme, die Farben genau ab und bietet in diesem Punkt keinen Grund zur Kritik an.
Bildhomogenität
Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Hier kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
Leuchtdichte-Weiß
Leuchtdichte-Grau
Leuchtdichte-Dunkelgrau
Bei der Ausleuchtung schwächelt der Eizo ein wenig, gerade nach unten links nimmt die Helligkeit gemessen ab. Im Alltag ist das nur minimal wahrnehmbar und fällt nicht störend auf. Für den Premium-Anspruch den EIZO verfolgt, hätte ich aber eine homogenere Ausleuchtung erwartet.
Blickwinkel
Die Disziplin "Blickwinkel" ist für ein IPS-Panel keine große Hürde und so zeigt auch das hier verbaute Panel bei seitlicher Betrachtung keine großen Farbabweichungen bzw. Kontrastverluste.
Menüoberfläche
Das Menü wird mittels elektrostatischer Tasten (berührungsempfindlich) aufgerufen und bietet einige Funktionen, auch wenn der Umgang etwas umständlich ist. Die an der Gehäuseunterkante untergebrachten Steuerungstasten sind, bis auf den Powerbutton, so gut wie unsichtbar gekennzeichnet. Erst durch das Berühren geben sie ihre Funktionen auf dem Display frei. Das funktioniert im Alltag nach kurzer Eingewöhnungszeit einfach, aber macht die Steuerung auch gleichzeitig unnötig kompliziert, wie es einfacher geht, zeigt zum Beispiel die Lösung des LG 27GN750 mit dem Joystick.
Die Oberfläche des Menüs ist intuitiv gehalten. Der Kontrast aus dunklen Hintergrund und heller Schrift lässt sich einwandfrei lesen und es stehen einige Einstellungen zur Verfügung. Für die Farbwiedergabe stehen die vorgefertigten Modi sRGB, Paper, Movie, DICOM und auch zwei Slots für benutzerdefinierte Einstellungen zur Verfügung. Aber auch Funktionen wie ECO, Overdrive, Interpolation, OSD-Sprachen werden hier angeboten und lassen keine Wünsche offen.
Office
Im Arbeitsalltag eines Redakteurs ist der Monitor neben einem guten Stuhl und der richtigen Haltung wohl mit das wichtigste auf dem Schreibtisch. Schließlich "glotzt" man den ganzen Tag auf dieses Ding und da sollte Helligkeit, Auflösung und Ergenomie schon gut zusammen spielen. Das gelingt dem Eizo EV2785 auch überzeugend. Das IPS-Panel schafft es trotz der recht geringen Pixeldichte von 94ppi, ein scharfes und vorallem gut lesbares Bild zu darzustellen, sei es bei Office-Anwendungen oder der reinen Bilddarstellung. Dabei hilft auch die Auto-Eco View Funktion, welche mittels eines Sensors das Umgebungslicht ermittelt und die Bildschirmhelligkeit automatisch regelt, was nicht nur Energie spart sondern auch die Augen schont.
Dank der maximalen Helligkeit von 350 cd/m² laut Datenblatt (Messungen fallen etwas geringer aus) ist auch bei heller Büroumgebung das Display in der Lage, das Bild entsprechend Kontrastreich darzustellen. Dazu gesellt sich die entspiegelte Oberfläche des IPS-Panels, welche selbst bei starken Lichtquellen im Hintergrund ein reflexionsarmes Arbeiten ermöglichte. Praktisch ist die USB-C-Schnittstelle, die in meinem Fall mein Lenovo T490S laden kann, dabei auch das Bild überträgt und die angeschlossene Pheripherie mit dem Notebook teilt. Gerade für Leute die viel unterwegs sind und das Notebook dann auch im Home Office nutzen, eine praktische Lösung.
Inputlag (Eingangsverzögerung)
Mit dem 4K HDMI Video Signal Lag Tester von Leo Bodnar wird die Verzögerung gemessen die ein Videosignal benötigt, bis es vom Eingang auf dem Monitor angezeigt wird. Diese Verzögerung wird allgemein als Eingangsverzögerung bezeichnet. Die Eingangsverzögerung (Input Lag) ist ein Nebeneffekt der Signalverarbeitung durch den Skalierer im Monitor sowie der internen Elektronik des Bildschirms.
Beim Inputlag gibt sich der EIZO keine Blöße und zeigt selbst für ein Office-Modell eine gute Leistung mit seinen 3,2ms. Auch wenn der Fokus nicht auf den Gaming-Betrieb liegt, ist der EIZO, wie man auch beim geringen Ghosting sehen kann, für das ein oder andere Spielchen gewappnet, sofern die 60Hz der Bildwiederholrate dann reichen.
Ghosting
Mittels der Testseite www.testufo.com habe ich mir auch das Ghosting des MSI-Monitors genauer angesehen. Hier performte der EIZO, überraschend gut. Ein Nachzieheffekt war nur gering wahrzunehmen und bei einer Runde CS:GO kaum subjektiv wahrnehmbar bzw. mit dem Auge nur minimal zu verifizieren.
Leistungsaufnahme
Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir natürlich unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsels, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung. Neben dem Standby-Verbrauch, wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.
Zusammen mit der Ladefunktion über den USB-C-Anschluss und meinem Lenovo Thinkpad T490s genehmigte sich der Monitor knapp 70 Watt. Er darf laut Eizo sich, je nach angeschlossenen Notebook, bis zu 146 Watt genehmigen. Im Alltag mit normaler Helligkeit (160cd/m²) liegt der Stromverbrauch gerade mal bei 12,8 Watt. Aktiviert man die Eco-Funktionen, sinkt der Verbrauch weiter und so können wir dem EV2485 eine hohe Effizienz aussprechen.
Kostenauflistung
Bei einer Nutzung von fünf Tagen in der Woche je bei 4 Stunden Betriebszeit, kostet der Monitorbetrieb bei einer Helligkeit von 160 cd/m² ungefähr einen "Zehner" im Jahr. Da dieser Monitor sicherlich in einer performanten PC- bzw. Konsolen-Umgebung genutzt wird, sicherlich ein zu vernachlässiger Wert.
Kostenaufstellung - EIZO FlexScan EV2485 | |
Monitor mit einem Verbrauch von: | 13,00 Watt (aufgerundet) |
Dauer: | 4 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 5 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,32 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,05 kWh | 0,02 € |
in der Woche: | 0,25 kWh | 0,10 € |
in 4 Wochen: | 1,0 kWh | 0,40 € |
im Jahr: | 12 kWh | 4,80 € |
in 5 Jahren: | 60,0 kWh | 24,00 € |
Fazit
Die Modellpflege vom EV2480 zum EV2485 ist gelungen. So überzeugt beim Eizo FlexScan EV2485 die höhrere Auflösung in Verbindung mit dem deutlich helleren Display. Auch ist ein USB-3.1.Anschluss jetzt seitlich mehr verfügbar, in vielen Bereichen wurde das neue Modell stimmig modernisiert. Die hochwertige Verarbeitung und ergonomischen Funktionen überzeugen, zusammen mit der Steuerung wirkt der Monitor sehr wertig und passend für die Anschaffungskosten. Dazu kommt das blickwinkelstabile und helle IPS-Panel, dass zwar nicht die maximale Helligkeit des Datenblatts erreicht, aber mit einer guten Schärfe und praktischen Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln brilliert. Der Standfuß, die automatische Helligkeitsregellung, die auch von den persönlichen Vorlieben "lernen" kann, sowie die intuitive Menüführung sind überzeugende Argumente für den Monitor.
Dazu gesellt sich die Ladefunktion (bis zu 70 Watt) des integrierten USB-C-Anschlusses, welche gerade für Leute die gerne ein modernes Notebook mobil und stationär betreiben ein interessantes Feature darstellt. Aber komplett kritikfrei ist der Monitor nicht. Das Display dürfte nach meiner Ansicht schon etwas homogener ausgeleuchtet sein, auch wenn das im Alltag so gut wie nicht auffällt. Auch der recht hohe Anschaffungspreis von aktuell um die 470,- Euro (UVP 593,- Euro) sind für einen 24 Zoll Monitor schon sehr selbtbewusst. Aber Verarbeitung, eine fünfjährige Garantie mit Vor-Ort-Austauschservice, die praktischen Stromspar-Funktionen zusammen mit der technischen Ausstattung sprechen für den Monitor. Wer bereit ist den Preis zu bezahlen, bekommt hier ein absolutes Premiumprodukt. Von daher spreche ich dem Eizo FlexScan EV2485 unsere Kaufempfehlung aus.
EIZO FlexScan EV2485
- hohe Verarbeitungsqualität
- stabiler und ergonomischer Standfuß
- Helligkeitssensor
- praktische Ladefunktion 70 Watt
- moderne Schnittstellen
- Auflösung 1920 x 1200 Pixel / 16:10 Format
- ausreichende Leuchtkraft für helle Umgebungen
- Stromverbrauch / Eco-Funktion / Null-Watt-Funktion
- 5 Jahre Garantie mit Vor-Ort-Austauschservice
- Helligkeitsverteilung
- hoher Anschaffungspreis