Gerade in der aktuellen Zeit, in der das Home Office für viele Arbeitnehmer Realität geworden ist, sind Office-Monitore gefragter denn je. Mit dem Eizo Flexscan EV2480 steht ein solches Office-Arbeitstier im Fokus, welches mit einer 24 Zoll und Full-HD Auflösung daher kommt sowie auch noch einigen weiteren netten Details.
Der Eizo FlexScan EV2480 in der schwarzen Ausführung (BK) ist ein 24 Zoll Modell mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln und einem IPS-Panel sowie einem Kontrastverhältnis von 1000:1. Dem Lieferumfang liegen ein Signal-Kabel USB-C zu USB-C, ein Stromkabel und eine Kurzanleitung bei. Folgend einmal die technischen Daten in Form einer Tabelle aufgelistet:
EIZO Flexscan EV2480 im Überblick | |
Bezeichnung | EV2480-BK |
LCD-Größe | 24 Zoll |
Curved | Nein |
Bildwiederholrate | ~ 60Hz |
Hersteller Homepage | www.eizo.de |
Preis | UVP 389,- EUR - Straßenpreis ca. 320,- EUR |
Garantie | 5 Jahre Garantie |
Kopfhöreranschluss | vorhanden |
Gewicht | 7,4 kg - mit Fuß |
Energieverbrauch | Verbrauch: 142W Standby: 0,5W |
Netzteil | intern |
Vesa-Standard | 100 x 100mm |
Auflösung | 1920 x 1080 Pixel |
Bildformat | 16:9 |
Helligkeit | 250 cd/m² |
Kontrast | 1.000 : 1 (Nativ) |
Reaktionszeit | 5ms |
Panel | mattes IPS Panel |
Blickwinkel | 178° vertikal |
Anschlüsse | ▪ 4x USB-3.1 Downstream Typ A |
Detailansicht
Optisch gleicht der Monitor dem Modell EV2495 im Detail. So sind die ergonomischen Fähigkeiten und die Farbgestaltung genau wie beim 24 Zoll Modell vorzufinden, nur eben das Format des Panels ändert sich von 16:10 auf 16:9.
So fällt der Rahmen beim EV2480 auch schmal aus, vor allem im unteren Bereich fällt das deutlich auf. Beim Panel selbst sieht man im ausgeschalteten Zustand den Rahmen kaum, erst wenn man den Monitor einschaltet sind die knapp 6mm des Gehäuses sichtbar. Somit perfekt für ein Multi-Monitor-Setup.
Beim montierten Standfuß kommt ein alter Bekannter zum Einsatz, denn der Funktionsumfang ist identisch mit dem des EV2495. Somit kann auch der EV2480 in allen Lagen eingestellt werden. Zudem kann der Monitor über eine Mechanik im Standfuß um bis zu 344 Grad gedreht werden.
Wer den 24 Zoll hochkant nutzen möchte, der kann diesen komplett drehen und somit längere Textdokumente am Stück lesen bzw. dieses Vorhaben einfacher gestalten. Die Einstellungsmöglichkeiten sind umfangreich, es bleiben keine Wünsche offen und so ist neben der angesprochenen Pivot-Funktion, das Panel um 35° nach hinten und 5° nach vorne neigbar. Die Mechanik bietet zudem eine Höhenverstellung von bis zu 191 Millimeter.
Die Rückseite ziert das Firmenlogo, mehr Designelemente sucht man vergebens. Der EV2480 ist eben ein Office-Modell (...) Für einen organisierten Arbeitsplatz hat man im Fuß einen praktischen Kabelkanal integriert, welcher auch bei voller Anschlussbelegung mit genügend Platz überzeugt.
Bei den Anschlüssen setzt Eizo auf einen HDMI-(HDCP 1.4) und einen DisplayPort-Eingang (HDCP 1.3), einen USB-C Upstream (DisplayPort-Alternate-Mode mit max. 70 Watt Ladefunktion) und vier USB-3.1 Downstream Möglichkeiten, wovon zwei USB-Anschlüsse zusammen mit dem Kopfhörerausgang seitlich ausgeführt sind. Wirklich praktisch ist der Schalter am Stromanschluss, der den Bildschirm tatsächlich vom Strom trennt und somit auch im "Feierabend-Modus" keinen Cent kostet.
Da sich die Modelle Eizo EV2495 und der EV2480 in der Ergonomie und Bedienung komplett gleichen, verweisen wir an dieser Stelle auf unseren ausführlichen Testbericht zum Eizo EV2795 und ich fahre direkt mit den Messungen fort.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100% Helligkeit, 70% Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Bei der Messung fällt auf, dass der Weißpunkt von 6.500K gut getroffen wurde und nur minimal abweicht. Die von EIZO angegebene Helligkeit von 250 cd/m² verfehlen wir minimal, mit maximalen 245 cd/m² (unterschiedliche PCs mit unterschiedlichen Grafikkarten) aber ein sehr gutes Ergebnis. Das Kontrastverhältnis von 1000:1 erreicht der EV 2480 spielend und wir liegen mit unseren Messungen etwas drüber. Da wir keine Laborausstattung haben, sind Abweichungen auch vom Equipment abhängig, als kleine Randnotiz.
Farbraumabdeckung sRGB-Modus
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert und so können wir mit einem entsprechendem Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen.
Bei der Farbraumabdeckung unterstützt der Eizo den sRGB-Farbraum. Im Datenblatt steht keine 100% Abdeckung des Farbraums, sondern EIZO drückt sich mit "sRGB-typisch" etwas schwammig aus. Im sRGB-Modus des Monitors erreichen wir nicht die komplette Farbraumabdeckung, aber für einen reinen Office-Monitor auch kein KO-Kritierium.
Das von uns erstellte Profil kann man sich hier herunterladen (ICC-Profil).
DeltaE2000 nach Kalibrierung
Um die Farbabweichung genauer zu betrachten, wurde der Delta E2000 Test durchgeführt. Wie man im Testergebnis erkennen kann, werden nach der Profilierung die Farben mit minimalen Abweichungen dargestellt. Eine Abweichung von 1 dE ist so gut wie nicht sichtbar. Bei einem kalibrierten Display sollte die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Das ist hier der Fall und somit ist der Monitor auch für die einfache Bildbearbeitung denkbar.
Bildhomogenität
Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Hier kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
Leuchtdichte-Weiß
Leuchtdichte-Grau
Leuchtdichte-Dunkelgrau
Die Ausleuchtung ist sehr homogen, deutlich besser als es zum Beispiel der EV2760 vorgemacht hat. Mit einer maximalen Abweichung von 9% leistet sich der EIZO Flexscan EV2480 keine Schwächen und bietet ein sehr gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild. Die minimalen "Abweichungen" sind im normalen Alltagsbetrieb nicht sichtbar.
Leistungsaufnahme
Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir natürlich unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsel, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung. Neben dem Standby-Verbrauch, wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.
Aufgrund der integrierten Ladefunktion kann die maximale Stromaufnahme auf bis zu 142 Watt anwachsen, wenn alle Schnittstellen maximal belastet werden. Ich habe mit meinem angeschlossenen Lenovo T490s maximal 74,5 Watt erreicht. Bei normaler Office-Nutzung begnügt sich der Eizo mit gerade mal 10,7 Watt und ist so sehr energiesparend unterwegs. Der Standby-Verbrauch liegt mit 0,3 Watt und hält die EU-Verordnung vom 06.01.2013 ein. Praktischerweise lässt sich der EV2480 auf der Rückseite auch komplett abschalten.
Kostenauflistung
Bei einer Nutzung von fünf Tagen in der Woche je bei 4 Stunden Betriebszeit, kostet der Monitorbetrieb bei einer Helligkeit von 160 cd/m² etwas über 3 Euro im Jahr. Ein Wert, der in Zeiten von GPUs mit 300 Watt TDP eher keine Rolle spielt bei den Stromkosten. Vergessen sollte man aber nicht bei einer dauerhaften Nutzung als Notebook-Ladestation steigt die Stromaufnahme deutlich.
Kostenaufstellung - EIZO EV2480 | |
Monitor mit einem Verbrauch von: | 10,00 Watt (abgerundet) |
Dauer: | 4 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 5 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,32 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,040 kWh | 0,013 € |
in der Woche: | 0,20 kWh | 0,07 € |
in 4 Wochen: | 0,80 kWh | 0,26 € |
im Jahr: | 9,60 kWh | 3,07 € |
in 5 Jahren: | 48,0 kWh | 15,36 € |
Fazit
Auch der Eizo Flexscan EV2480 überzeugt mit einer hochwertigen Verarbeitung. Das blickwinkelstabile sowie gleichmäßig ausgeleuchtete IPS-Panel erreicht spielend die Angaben des Datenblatts und begeistert mit einer scharfen Darstellung trotz "nur" in Full-HD definierten Auflösung. Der Standfuß mit seinen vielen Einstellmöglichkeiten, die automatische Helligkeitsregellung, die auch von den persönlichen Vorlieben "lernen" kann, sowie die intuitive Menüführung sind überzeugende Argumente für den Monitor.
Zusätzlich verfügt der Eizo über aktuelle Schnittstellen, darunter auch eine USB-C Schnittstelle die neben der Bilddarstellung, auch ein Notebook mit bis zu maximal 70 Watt laden kann - und das alles über ein einziges USB-C-Kabel.
Der Anschaffungspreis von um die 320,- Euro (UVP 389,- Euro) für einen 24 Zoll Monitor mit einer Full-HD-Auflösung ist hoch, aber die Verarbeitung, eine fünf jährige Garantie mit Vor-Ort-Austauschservice, die ergonomischen Einstellmöglichkeiten und geringe Stromverbrauch sprechen ganz klar für den Monitor. Premium-Qualität hat eben seinen Preis und von daher spreche ich dem Eizo FlexScan EV2480 unsere Kaufempfehlung aus.
EIZO Flexscan EV2480
- hohe Verarbeitungsqualität
- stabiler und ergonomischer Standfuß
- Helligkeitssensor / Menüsteuerung
- ausreichend Schnittstellen / vier USB 3.1
- USB-C Ladefunktion 70 Watt
- gleichmäßige Ausleuchtung des IPS-Panel
- ausreichende Helligkeit auch für helle Umgebungen
- Stromverbrauch / Eco-Funktion / Null-Watt-Funktion
- 5 Jahre Garantie mit Vor-Ort-Austauschservice
- hohes Preisgefüge