Nachdem EIZO EV3895 und dem EV2795 schauen wir uns heute das kleinste Modell der Monitorreihe mit KVM-Switch und integrierter Dockingstation an. Der 24 Zoll große EIZO EV2495 mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixel und einem damit verbundenen Seitenverhältnis von 16:10.
Der Eizo FlexScan EV2495 in der schwarzen Ausführung (BK) ist ein 24 Zoll Modell mit einer Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln, sowie einem integriertem KVM-Switch und weiteren interessanten Features. Dem Lieferumfang liegen ein Signal-Kabel USB-C zu USB-C, ein Stromkabel und eine Kurzanleitung bei. Folgend einmal die technischen Daten in Form einer Tabelle aufgelistet.
EIZO Flexscan EV2495 im Überblick | |
Bezeichnung | EV2495-BK |
LCD-Größe | 24 Zoll |
Curved | Nein |
Bildwiederholrate | ~ 60Hz |
Hersteller Homepage | www.eizo.de |
Preis | UVP 653,- EUR - Straßenpreis ca. 550,- EUR |
Garantie | 5 Jahre Garantie |
Kopfhöreranschluss | vorhanden |
Gewicht | 7,6 kg - mit Fuß |
Energieverbrauch | Verbrauch: 156W Standby: 0,3W |
Netzteil | intern |
Vesa-Standard | 100 x 100mm |
Auflösung | 1920 x 1200 Pixel |
Bildformat | 16:10 |
Helligkeit | 350 cd/m² |
Kontrast | 1.000 : 1 (Nativ) |
Reaktionszeit | 5ms |
Panel | mattes IPS Panel |
Blickwinkel | 178° vertikal |
Anschlüsse | ▪ 3x USB-3.1 Downstream Typ A |
Detailansicht
Optisch gleicht der Monitor dem Modell EV2795 im Detail. So sind die ergonomischen Fähigkeiten und die Farbgestaltung genau wie beim 27 Zoll (ca. 69 cm) Modell vorzufinden, nur eben das Format des Panels ändert sich von 16:9 auf 16:10 beim 24 Zöller (ca. 61 cm).
So ist der Rahmen beim EV2495 auch schmal ausgefallen, gerade im unteren Bereich fällt das deutlich auf. Beim Panel selbst sieht man im ausgeschalteten Zustand den Rahmen kaum, erst wenn man den Monitor einschaltet sind die knapp 6mm des umrandenden Gehäuses sichtbar. Somit eignet sich der Monitor perfekt für ein Multi-Monitor-Setup.
Beim montierten Standfuß kommt ein alter Bekannter zum Einsatz, der Funktionsumfang ist identisch mit dem des EV2795 und somit kann auch der EV2495 in allen Lagen eingestellt werden. Zudem kann der Monitor über eine Mechanik im Standfuß bis zu 344 Grad gedreht werden. Sehr unscheinbar aber praktisch gelöst, sodass selbst mir diese Funktion nicht direkt aufgefallen ist.
Wer den 24 Zoll hochkant nutzen möchte, der kann diesen komplett drehen und somit längere Textdokumenten am Stück lesen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind umfangreich, keine Wünsche bleiben offen und so ist neben der angesprochenen Pivot-Funktion, das Panel um 35° nach hinten und 5° nach vorne neigbar. Die Mechanik bietet zudem eine Höhenverstellung von bis zu 182 Millimeter.
Die Rückseite ziert das Firmenlogo, mehr Designelemente sucht man vergebens. Der EV2495 ist eben ein Arbeitstier und kein Gaming-Bling-Bling-Bildschirm (...) Für einen organisierten Arbeitsplatz hat man im Fuß einen praktischen Kabelkanal integriert, welcher auch bei voller Anschlussbelegung mit genügend Platz überzeugt.
Bei den Anschlüssen setzt Eizo auf einen HDMI-(HDCP 1.4) und einen DisplayPort-Eingang (HDCP 1.3), einen USB-C Upstream (DisplayPort-Alternate-Mode, HDCP 1.3) und ein USB-C-Downstream, ein USB 3.1 Upstream für die seitlichen USB-Anschlüsse sowie einen Ethernet-Eingang. Der seitlich ausgeführte Kopfhörerausgang rundet die Anschlussvielfalt ab. Wirklich praktisch ist der Schalter am Stromanschluss, der den Bildschirm tatsächlich vom Strom trennt und somit auch im "Feierabend-Modus" keinen Cent kostet.
Da sich die Modelle Eizo EV2795 und der EV2495 in der Ergonomie, Bedienung, KVM- Funktion und Dockingstation komplett gleichen, verweisen wir an dieser Stelle auf unseren ausführlichen Testbericht zum Eizo EV2795 und ich fahre direkt mit den Messungen fort.
Messungen
Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Messungen zurück. Bei allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzise definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.
Menüsteuerung über elektrostatische Tasten (berührungsempfindlich)
Helligkeit / Kontrast
Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100% Helligkeit, 70% Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.
Bei der Messung fällt auf, dass der Weißpunkt von 6.500K gut getroffen wurde und nur minimal abweicht. Die von EIZO angegebene Helligkeit von 350 cd/m² erreichen wir nicht, mit maximalen 303 cd/m² (unterschiedliche PCs mit unterschiedlichen Grafikkarten) war Schluss. Das Kontrastverhältnis von 1000:1 haben wir nur knapp verfehlt. Da wir keine Laborausstattung haben, sind Abweichungen auch vom Equipment abhängig, aber die maximale Helligkeit ist in ihrer Abweichung nicht mehr unbeding im Toleranzbereich.
Farbraumabdeckung sRGB-Modus
Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert und so können wir mit einem entsprechendem Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen.
Farbraumabdeckung User-Modus
Bei der Farbraumabdeckung unterstützt der Eizo den sRGB-Farbraum. Im Datenblatt steht keine 100% Abdeckung des Farbraums, sondern EIZO drückt sich mit "sRGB-typisch" etwas schwammig aus. Im sRGB-Modus erreicht er leider nicht den Farbraum und nur im Usermodus wird der Bereich abgebildet. Das von uns erstellte Profil kann man sich hier herunterladen (ICC-Profil).
DeltaE2000 nach Kalibrierung
Um die Farbabweichung genauer zu betrachten, wurde der Delta E2000 Test durchgeführt. Wie man im Testergebnis erkennen kann, werden nach der Profilierung die Farben mit minimalen Abweichungen dargestellt, bis auf einen Ausreißer (Index 23). Eine Abweichung von 1 dE ist so gut wie nicht sichtbar. Bei einem kalibrierten Display sollte die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Das ist hier der Fall und somit ist der Monitor auch für die Bildbearbeitung ein gutes Arbeitsinstrument.
Bildhomogenität
Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Hier kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird.
Leuchtdichte-Weiß
Leuchtdichte-Grau
Leuchtdichte-Dunkelgrau
Die Ausleuchtung ist sehr homogen, deutlich besser als es zum Beispiel der EV2760 vorgemacht hat. Mit einer maximalen Abweichung von 4%, ist im Alltag davon sogut wie nichts zusehen und auch die dunklen Bereiche sind ausgeglichen. Hier leistet sich der EIZO keine Schwächen, bietet ein sehr gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild und die minimalen "Abweichungen" sind im normalen Alltagsbetrieb nicht sichtbar, auch wenn ja eigentlich 350cd/m² auf dem Datenblatt stehen.
Leistungsaufnahme
Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir natürlich unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsel, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung. Neben dem Standby-Verbrauch, wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.
maximale Stromaufnahme = Lenovo T490s Notebook geladen
Aufgrund der integrierten Dockingstation kann die maximale Stromaufnahme auf bis zu 156 Watt anwachsen, wenn alle Schnittstellen maximal belastet werden. Ich habe mit meinem angeschlossenen Lenovo T490s maximal 72,4 Watt erreicht. Bei normaler Office-Nutzung begnügt sich der Eizo mit gerade mal 16,2 Watt und ist so sehr energiersparend unterwegs. Der Standby-Verbrauch liegt mit 0,2 Watt minimal unter den angegebenen 0,3 Watt, hält aber die EU-Verordnung vom 06.01.2013 ein. Praktischerweise lässt sich der EV2495 auf der Rückseite auch komplett abschalten und verbraucht somit 0 Watt.
Kostenauflistung
Kostenaufstellung - EIZO EV2495 | |
Monitor mit einem Verbrauch von: | 16,00 Watt (abgerundet) |
Dauer: | 4 Stunden am Tag |
Dieser Verbrauch findet an: | 5 Tagen in der Woche statt |
Strompreis: | 0,32 € pro kWh |
Zeitperiode | Stromverbrauch | Stromkosten |
pro Tag: | 0,064 kWh | 0,02 € |
in der Woche: | 0,32 kWh | 0,10 € |
in 4 Wochen: | 1,28 kWh | 0,40 € |
im Jahr: | 15,36 kWh | 4,80 € |
in 5 Jahren: | 76,8 kWh | 24,00 € |
Bei einer Nutzung von fünf Tagen in der Woche je bei 4 Stunden Betriebszeit, kostet der Monitorbetrieb bei einer Helligkeit von 160 cd/m² 4,80 Euro im Jahr. Ein Wert, der in Zeiten von GPUs mit 300 Watt TDP eher keinen Entscheidungsgrund bei der Anschaffung haben sollte. Vergessen sollte man aber nicht bei einer dauerhaften Nutzung als Notebook-Ladestation bzw. Dockingstation, hier können auch über 100 Watt durch die Steckdose dann wandern.
Fazit
Das Fazit zum Eizo FlexScan EV2495 unterscheidet sich nicht zum größeren 27 Zoll Modell. Auch hier überzeugt die hochwertige Verarbeitung und das blickwinkelstabile sowie gleichmäßig ausgeleuchtete IPS-Panel, dass zwar nicht die maximale Helligkeit des Datenblatts erreicht, aber mit einer guten Schärfe und praktischen Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln brilliert. Der Standfuß, die automatische Helligkeitsregellung, die auch von den persönlichen Vorlieben "lernen" kann, sowie die intuitive Menüführung sind überzeugende Argumente für den Monitor. Aber die angeführten Fähigkeiten sind noch nicht "Kriegsentscheidend"
Denn erst der integrierte KVM-Switch und die mit bis zu 70 Watt leistungsfähige Dockingstation machen den Monitor zu einem erstklassigen "Geschäftspartner" auf dem Schreibtisch. Notebooks lassen sich kinderleicht mit den Monitor verbinden, gleichzeitig laden und mit einem Internetzugang versorgen (...) und das alles über ein einziges USB-C-Kabel. Die angeschlossene Periepherie am Monitor lässt sich dank dem KVM-Switch auch mit mehreren Computern nutzen.
Aber komplett kritikfrei ist der Monitor nicht. Der recht hohe Anschaffungspreis von um die 540,- Euro (UVP 653,- Euro) sind für einen 24 Zoll Monitor recht hoch im Markt angesiedelt, aber Verarbeitung, 5 Jahre Garantie mit Vor-Ort-Austauschservice, Premium-Qualität und die technische Ausstattung sprechen für den Monitor. Wer bereit ist den Preis zu bezahlen, bekommt hier ein absolutes Premiumprodukt. Von daher spreche ich dem Eizo FlexScan EV2495 unsere Kaufempfehlung aus.
EIZO Flexscan EV2495
- hohe Verarbeitungsqualität
- stabiler und ergonomischer Standfuß
- Helligkeitssensor / Nutzerprofile
- praktischer KVM-Switch / Dockingstation mit Ethernet
- moderne Schnittstellen / homogene Ausleuchtung
- Auflösung 1920 x 1200 Pixel / 16:10 Format
- gleichmäßige Ausleuchtung des IPS-Panel
- ausreichende Helligkeit auch für helle Umgebungen
- Stromverbrauch / Eco-Funktion / Null-Watt-Funktion
- 5 Jahre Garantie mit Vor-Ort-Austauschservice
- erreicht nicht die Helligkeitswerte des Datenblatts
- hoher Preis