Monitore

Test: LG 34WK95U-W - 5K Monitor

Drucken
Details
Geschrieben von Matthias Fengler
Veröffentlicht: 05. Februar 2019

LG 34WK95U W newsMit dem LG 34WK95U-W bringt der koreanische Hersteller einen Monitor mit 5K-Auflösung und der schon bekannten Nano-IPS-Technologie, was in dieser Größenklasse als Besonderheit angesehen werden kann. Mit Hilfe der umfangreichen Ausstattung möchte das 5K Display zur Allzweckwaffe auf dem Schreibtisch avancieren. Ob er diesem Anspruch in der Praxis gerecht wird, klärt unser Test.

 

 

LG 34WK95U W 12k

Auf dem technischen Datenblatt steht einiges auf der Habenseite des 34WK95U-W. Heraussticht vor allem die 5K-Auflösung, in Zahlen 5.120 x 2.160 Bildpunkte, DCI-P3 mit einer Abdeckung von 98% und DisplayHDR 600. Das könnte gerade all die Kreativen vor den Bildschirmen ansprechen, welche viel Platz geparrt mit einer guten Farbdarstellung wünschen.

Ob diese Vermischung von Eigenschaften funktioniert, schauen wir uns auf den nächsten Seiten aber genauer an. Erstmal die übliche Auflistung der technischen Fähigkeiten und ein kurzer Blick auf den Lieferumfang.

LG 34WK95U W 01k

Der Lieferumfang bei LG-Geräten ist gewohnt umfangreich und auch bei dem hier heute vorgestellten Modell macht der südkoreanische Hersteller da keine Ausnahme. Neben einem DisplayPort-Kabel liegen dem Monitor auch ein HDMI- und ein USB-C-Kabel bei, welches für die Thunderbolt-Schnittstelle benötigt wird. Denn über diese Schnittstelle kann der Monitor bis zu maximale 85 Watt Ladestrom zur Verfügung stellen oder das Bildsignal getunnelt bzw. Daten übertragen werden. Auch eine Montage-Anleitung für den einfachen Aufbau und eine CD befindet sich mit im Lieferumfang. Auf diesem Datenträger sind die ON-Screen Software, Kalibrierungs-Software, das Users-Manual und der Monitortreiber abgelegt.

 

LG 34WK95U-W im Überblick
 Bezeichnung 34WK95U-W
LCD-Größe 34 Zoll
Curved Nein
Bildwiederholrate ~ 56-61Hz
Hersteller Homepage www.lg.com
Preis ca. 1.400 EUR
Garantie 2 Jahre Garantie
Kopfhöreranschluss vorhanden
Gewicht 7,8 kg - mit Fuß
Energieverbrauch Verbrauch: 79W
Standby: 0,3W
Netzteil intern
Vesa-Standard 100 x 100mm VESA FDMI
 
Auflösung 5120 x 2160 Pixel
Bildformat 21:9
Helligkeit 450 cd/m² 
Kontrast 1.000 : 1  (Nativ)
Reaktionszeit 5ms
Panel mattes AH-IPS Panel mit NANO IPS
Blickwinkel 178° vertikal
Anschlüsse ▪ 2x USB-A Downstream 3.0
▪ 1x USB-B Upstream
▪ 2x HDMI
▪ 1x Display-Port 1.4b mit HDR
▪ 1x Kopfhöreranschluss
▪ 1x Thunderbolt USB-C

 


 

Detailansicht

Wie es bei LG so üblich ist, wird der Monitor in einem schicken Karton geliefert und wird dort dreiteilig untergebracht. Der Zusammenbau ist schnell und innerhalb von fünf Minuten erledigt. Der Ersteindruck des 34WK95U ist wirklich überzeugend und ähnlich dem kleineren Modell 27UK850-W. Nur das man beim neuesten Modell kein Logo oder eine Kunststoffleiste unterhalb des Panels angebracht hat, sondern eine perfekt cleane Optik kreiert, sodass das reine Display bei der Draufsicht wahrnehmbar ist.

  LG 34WK95U W 02k

Das mündet in einem edlen Erscheinungsbild bei dem der Monitor zum echten Hingucker auf dem eigenen Schreibtisch wird. Das gerade Panel selbst wird von einen sehr schmalen sowie schwarzen Kunststoff Rahmen eingefasst. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, setzen die Koreaner bei fast allen Modellen ein nicht direkt ersichtliches Bedienfeld für die Steuerung des Monitors ein.

LG 34WK95U W 03k LG 34WK95U W 04k

Diesmal ist es auch komplett „unsichtbar“ untergebracht, da die Unterseite wo der Joystick zur Bedienung sitzt, leicht nach hinten angeschrägt wurde. Der angesprochene Joystick bietet wie auch bei den anderen LG-Modellen auch, eine leichtgängige Bedienung in den vielen Menüpunkten. Den Standfuß aus Aluminium kennen wir schon vom LG 38WK95C oder LG 27UK850-W und bleibt eine sichere Plattform für das hochwertige Gehäuse.

LG 34WK95U W 05k

Die massive und robuste Fußkonstruktion ist mit Rändelschrauben miteinander verbunden und wird einfach in das Panel eingeklickt. Damit der massive Aluminiumbogen inklusive Aufnahme einen sicheren Stand auf dem Schreibtisch bekommt, müssen ca. 27 Zentimeter in der Tiefe bereitstehen. Wer dafür nicht den nötigen Platz hat, für denjenigen bietet sich eine Monitorhalterung an, denn der Monitor ist vorbereitet für Schwenkarme und Wandhalterungen nach VESA FDMI Standard (100x100). In der Menübedienung schwingt zwar das Display leicht nach, aber zum Umkippen wollte er sich nicht provozieren lassen.

LG 34WK95U W Ergonomie 1

Die ergonomischen Funktionen gehen in Ordnung. Die Höhe kann in einem Bereich von 110 mm und die Neigung von -5° bis 15° verstellt werden. So bietet der Monitor eine ausreichende Höhenverstellung, lässt sich auch leicht einwinkeln, aber bietet wieder keine Möglichkeit zum seitlichen Drehen des Panels. Leider scheint das bei allen nicht Gaming-Modellen konsequent durchgezogen zu sein, denn auch beim 38WK95C und 27UK850-W musste der Nutzer schon ebenfalls darauf verzichten. Die Rückseite bietet einen schönen Kontrast zur dunklen Vorderseite.

LG 34WK95U W Ergonomie 2

Dem leicht cremefarbigen Kunststoff hat eine matte Oberfläche verpasst, diese ist sehr wertig verarbeitet und gefällt deutlich besser als die der hochglänzenden Modelle wie z. B. beim LG 38UC99-W. Für die Kommunikation stehen dem Nutzer einige Schnittstellen zur Verfügung. Neben dem Display-Port und zwei HDMI-Schnittstellen, kann der Nutzer auf einen Kopfhöreranschluss zurückgreifen. Zusätzlich besitzt das LG Modell einen USB-Hub mit zwei USB-3.0 Anschlüsse, vorausgesetzt man verbindet den Upstream USB-B-Anschluss mit dem Computer.

LG 34WK95U W 06k

Die Besonderheit stellt der Thunderbolt-Eingang dar, der über einen USB-C-Anschluss realisiert wurde. Wie eingangs schon erwähnt, lässt sich über diese Schnittstellen nicht nur das Bildsignal an kompatible Gerätschaften durchschleifen, sondern auch bis zu 85 Watt Ladestrom für Notebooks zur Verfügung stellen. Aktuell gibt es noch nicht gelöste Probleme mit der Verbindung von 34WK95U Monitor und einem Macbook Pro (15 Zoll, 2018), weil nicht die volle Auflösung über diese Schnittstelle bereitsteht. Das soll laut LG am MacOS liegen und kann über ein optionales DisplayPort-Kabel über USB-C verbunden werden. Leider steht uns kein Apple Produkt zur Verfügung um dies zu checken (...) Das LG wieder zurück zum integrierten Netzteil geht ist als sehr positiv zu empfinden. Das große und sperrige externe Netzteil dürfte im Alltag oft hinderlich sein und nimmt zusätzlichen Platz weg. Es scheint auch keinen Einfluss auf die Dicke des Monitors zu haben, denn der 34WK95U ist weiterhin ein schlanker Vertreter seiner Zunft.

LG 34WK95U W 07k LG 34WK95U W 08k

Durch die cleane Front ist der 34WK95U einer der bestaussehenden Monitore welche wir bis Dato begrüßen durften. Den Understatement-Auftritt kombiniert der Hersteller mit einer hohen Verarbeitungsqualität und setzt die verwendeten Materialen gekonnt ein. Das unterstreicht der massive Aluminium-Standfuß, auch wenn das Display bei der Bedienung minimal nachschwingt. Aber Äußerlichkeiten sollten nicht überwertet werden, kommen wir zum praktischen Teil.

 


 

Software-Menü

Wie schon auf der vorherigen Seite angesprochen, kommt auch bei diesem Modell wieder die bekannte Joystick-Steuerung unterhalb des Monitors zum Einsatz, sodass die Navigation in den Einstellungen sehr simpel gehalten wird. Die Hauptoberfläche des Menüs ist nicht mittig platziert, sondern befindet sich rechts des Monitors und hat gegenüber den Modellen 38WK95C und 27UK850-W leichte kosmetische Veränderungen erhalten. Damit ist es besser gewappnet für die höhere Auflösung des Monitors und ist deutlich schärfer dargestellt. Für den Schnellzugriff steht aber weiterhin ein kleines, mittig platziertes Menü zur Verfügung. Dieses enthält Abzweigungen in die einzelnen Bereiche wie Presets, gewünschter Eingang und aber auch den Zugang zu den kompletten Einstellungen des Monitors findet man hier.

LG 34WK95U W 09k

Das Menü ist gewohnt umfangreich mit vielen Funktionen gespickt u.a. findet man hier Farbeinstellungen (bis hin zur 6-Achs-Farbkorrektur), Bild-Presets oder die Wahl des selbst kalibrierten und hinterlegten Farbprofils. Es gibt aber noch eine zweite Möglichkeit den Monitor zu bedienen und dafür liefert LG die Software OSC, was für OnScreen Control steht, auf einer CD mit. Die Softwarelösung ermöglicht alle Funktionen des OSD auch direkt mit der Maus zu bedienen und das funktioniert auch im Alltag problemlos.

LG 34WK95U W Menue

Aber auch können Presets für bestimmte Anwendungen angelegt werden, die beim Start der Anwendung automatisch gestartet werden. Da der Arbeitsbereich recht groß ist, erweist sich die automatische Fenster-Anordnung der Software auch als sehr praktisches Tool und erleichtert das tägliche Arbeiten mit dem Gerät. Das wurde vom Hersteller auch in einem kurzem Youtube-Clip gut eingefangen und dargestellt: Link zum Youtube-Video.

 

 

Praxis

Dank der Auflösung von 5120 x 2160 Pixel und einer Bilddiagonale von 34 Zoll erreicht der Monitor eine Pixeldichte von 163,44 PPI. Das sollte jedem Adlerauge unter den Computerbenutzern genügend Arbeitsfläche bieten. Der Begriff Adlerauge passt an dieser Stelle sehr gut, denn im täglichen Umgang ist die native Auflösung ohne die Skalierungsfunktion von Windows etwas anstrengend und erscheint zu klein, wenn man die dargestellten Zeichen in Office-Anwendungen bzw. Bezeichnungen in Photoshop oder Premiere als Beispiel heranzieht. 

LG 34WK95U W 13k

  LG 34WK95U W 10k

Dafür bekommt der Nutzer eine wirklich große Arbeitsfläche geboten und der Monitor eignet sich besonders für aufwendige Videobearbeitung oder Webdesign, wo eben viele Schaltflächen und Bereiche gleichzeitig dargestellt werden müssen. Da spielt das Panel mit der hohen Auflösung seine Stärke aus. Für reine Office-Anwendungen müssen wahrscheinlich 90% der User auf die Skalierungsfunktion oder eben Zoom-Funktion in Word zurückgreifen, da die Zeichendarstellung zwar extrem scharf aber auch sehr klein ausfällt.

 

 

Auflösungsvergleich / Lesbarkeit

Unser Vergleich mit dem Iiyama ProLite XUB2792QSU, der mit einer Pixeldichte von gerade mal 108 PPI daherkommt (27 Zoll und 2560 x 1440 Pixel), zeigt den Gewinn der Arbeitsfläche ganz gut. Aber auch die darunter leidende Lesbarkeit ab einer gewissen Entfernung. 

LG 34WK95U W 14k

  LG 34WK95U W 15k

Wo der Iiyama gerade für Office-Anwendungen eine gelungene Kombination aus Größe und Auflösung bietet, aber für aufwendige kreative Anwendungen wenig Arbeitsfläche zur Verfügung stellen kann, verhält es sich bei dem LG genau andersherum. Zeigt aber auch klar, wo der südkoreanische Hersteller sein Modell platziert bzw. welche Käuferschaft man ansprechen möchte. Dafür spricht auch das Nano IPS Panel mit der guten Farb-Performance, aber dazu später mehr.

 

 

HDR-Funktion

Den 34WK95U-W stattet man natürlich auch mit einer HDR-Funktion aus, so kommt das Modell mit einer Zertifizierung nach VESA DisplayHDR 600 daher. Local Dimming mit recht grob gewählten zwölf Zonen und eine Peak-Helligkeit von 450 cd/m² sollen damit möglich sein. Somit ist das HDR-Features kein ernsthaft verfolgtes Ziel von LG für diese Modell, sondern als eine nette Beigabe zu bewerten. Aktuell stellt die HDR-Technik im Fernsehbereich die aktuelle State of the Art Ausstattung dar und ist in diesem Segment auch nicht mehr wegzudenken. Hier bietet sich der erweiterte Farbraum auch an, für Filme, Serien oder sogar Sportübertragungen kann dieses Feature als echter Mehrwert dienlich sein, auch wenn die Zuspielungen noch wirklich rar gesät sind. Im PC-Bereich sieht das etwas anderes aus, liegt hier doch der Großteil der Nutzung auf Browser, Bildbearbeitungsprogramme oder die Textverarbeitung mittels Office Tools.

LG 27UK850 HDR Windows
Aktivierung der HDR-Funktion unter Windows 10

Im Computerbetrieb bietet sich eine HDR-Unterstützung eher für den Gaming- oder Filmbereich an, da diese von einem höheren Farbraum durchaus profitieren können. Seitdem u.a. Youtube und Netflix auch auf diesem Zug aufgesprungen sind, gewinnt dieser Aspekt immer mehr an Bedeutung. Im täglichen Umgang mit dem 34 Zoll großen Monitor erkennt man zwar den angewachsenen Kontrastumfang sowie das die Farben etwas gesättigter dargestellt werden. Mit seiner maximalen Helligkeit von 600 Nits bietet die HDR-Funktion des Monitors zwar einen sichtbare Mehrwert, aber die Helligkeitswerte sind immer noch von dem entfernt, was man aus dem TV-Bereich kennt (900-1000 nits). Somit spielt die Funktion aufgrund der Panel-Eigenschaften nicht ganz die Stärken von Helligkeit und Kontrast aus. Der LG Monitor bietet mit Hilfe von Windows 10 die Oberfläche mit Standard Dynamic Range (SDR) in High Dynamic Range (HDR) umzuwandeln.

 

 

Gaming

Auch wenn der Einsatzbereich des 34 Zöllers von LG nicht im Gaming-Segment zu finden ist, haben wir einen Versuch gestartet. Mit 60 Hz und 5ms Bedenkzeit, ist der 34WK95U nun wirklich keine Gaming-Machine und will es auch gar nicht sein.

LG 34WK95U W 16k

  LG 34WK95U W 11k

Aber wer über ein leistungsstarkes System mit potenter Grafikkarte verfügt, sollte es in jedem Fall mal ausprobieren. Denn unterstützt das Spiel diese Auflösung, ist es schon ein Träumchen mit welcher Farbintensität und Schärfe sich die Spiele präsentieren. Dazu kommt eine exzellente Sichtfläche, die Games wie Assassins Creed Odyssey oder Titanfall 2 gleich noch imposanter wirken lassen.

 

 

Leistungsvergleich Auflösungen

Unsere doch recht potente MSI Geforce GTX 1070 TI Gaming 8G war aber mit der Auflösung auch etwas überfordert, das zeigen die beiden Benchmarks klar. Bei Assassins Creed (höchste Einstellungen) haben wir gegenüber der Auflösung 3440x1440 Pixel mal eben 38 Prozent Bildrate im Durchschnitt verloren. Somit verläuft die Anforderung an die Grafikkarte fast linear zur ca. 35% höheren Pixeldichte.

LG 34WK95U W bench 5k LG 34WK95U W bench UWQHD

Wer also in einer kreativen Schaffenspause ein aktuelles Spielchen zur Entspannung sich zu Gemüte führen möchte, sollte über eine wirklich potenten Grafikbeschleuniger zurückgreifen können oder eben die Auflösung runtersetzen. Denn auch skaliert ist das Bild vom 35WK95U noch überzeugend, auch wenn die sonst exzellente Schärfe etwas leidet.

 

 

Betrachtungswinkel

Mit seinem AH-IPS Panel ist diese Disziplin für den 34WK95U ein Kinderspiel. Das Panel ist blickwinkelstabil und bei seitlicher Draufsicht ist keine wirkliche sichtbar. Wir haben versucht mit Hilfe der Animation die Blickwinkelqualität einzufangen.

LG 34WK95U W Blickwinkel

 


 

Hardwarekalibrierung True Color Pro

Dem angepeilten Einsatzbereich entsprechend, besitzt der LG Monitor eine Hardware-Kalibrierung. Das sollte gerade Freunde der präzisen Farbwiedergabe ansprechen, denn Änderungen können direkt in der LUT des Monitors gespeichert werden und somit die Grafikkarte umgangen werden. 

LG 34WK95U W True Colour Pro 04 LG 34WK95U W True Colour Pro 01 LG 34WK95U W True Colour Pro 03

Dafür stehen dem Nutzer im OSD zwei Speicherplätze zur Verfügung, die auch über das Menü angewählt werden können. Für die Kalibrierung selbst braucht man wie in unserem Fall einen X-Rite i1 Kolorimeter und die mitgelieferte Software True Color Pro.

  LG 34WK95U W True Colour Pro 05 LG 34WK95U W True Colour Pro 06

  LG 34WK95U W True Colour Pro 08 LG 34WK95U W True Colour Pro 09

Das Prozedere der Kalibrierung ist selbsterklärend und schnell durchgeführt. Man muss nur den PC mit der USB-Schnittstelle des Monitors verbinden, da darüber die Daten ausgetauscht werden bzw. das erstellte Profil gespeichert wird im Monitor.

 

 

Nano-IPS-Technologie

Als weitere Besonderheit spendiert LG dem 34WK95U die Nano-IPS-Technik, was laut Hersteller sattere Farben ermöglichen soll. Dafür werden nanometerkleine Partikel in der LED Hintergrundbeleuchtung eingearbeitet und diese sollen unnötige Lichtwellenlängen absorbieren können. Diese Partikel besitzen extrem schmale Emissionspeaks in den Farben Blau, Rot und Grün und können somit klar getrennte Einzelfarben darstellen.

34WK95U Nano IPS
(Foto: LG)

Das spiegelt sich auch in einem umfangreichen Farbraum wieder, der sRGB-Farbraum wird zu 135 % abgedeckt, DCI-P3 zu 98 %. Da man bei der Nano IPS Technologie auch auf die Phosphor-Schicht verzichten kann, fehlt eine weitere Barriere für das Backlight und das Licht noch besser durchleuchten, was in einer effizienteren Bildschirmhelligkeit mündet. Den angesprochenen umfangreichen Farbraum möchten wir natürlich auch überprüfen und so kommen wir zu unseren Messungen.

 


 

Messungen

Natürlich möchten wir unsere Aussagen auch mit Messwerten untermauern und greifen auf eine verlässliche und transparente Bewertungsgrundlage bei den Ergebnissen zurück. Bei  allen Messungen kam das X-Rite i1 Display Pro Kolorimeter zum Einsatz. Damit ist es möglich den Monitor zu kalibrieren, zusätzlich können auch unter präzisen definierten Angaben verlässliche Vergleichsbasen geschaffen werden, um zum Beispiel Kontrast- oder Helligkeitswerte ermitteln zu können.

 

Helligkeit / Kontrast

Als Ausgangsbasis haben wir uns für das Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 entschieden. Alle Messungen werden von uns bei eingestellten 100% Helligkeit, 70% Kontrast und Gamma 2 in den Monitoreinstellungen miteinander verglichen, natürlich nach einer Aufwärmzeit von ca. einer halben Stunde.

LG 34WK95U W Helligkeit Kontrast

Zwar ist der LG auf der Website mit 450 Nits beworben, es sollte aber wohl eher 400 Nits heißen, was unsere Messung mit den erreichten 385cd/m² auch unterstreicht. Damit ist die Leuchtkraft sehr kräftig und auch für helle Räume gut geeignet, was ihn somit nicht nur optisch für lichtdurchflutete Designer-Ateliers prädestiniert. Der Kontrastumfang liegt knapp über den angegeben 1000:1 und bei der Farbtemperatur kratzen wir die Tageslicht üblichen 6500K an, natürlich alles in den Werkseinstellungen. Diese Farbausrichtung kann mit Hilfe des Menüs auch seinen Vorlieben angepasst werden, ob eher warme Farben oder eben kalte, das Menü kann es richten. Positiv erwähnen sollte man noch den Helligkeitssensor in oberen Teil des Rahmens, der stets für eine passende Ausleuchtung sorgen soll. So agiert dieser zwischen ca. 80-200 Nits automatisch, je nach Umgebung ob Nachts oder eben am Tage.

 

 

Farbraumabdeckung

Wie gut die Darstellung des sRGB-Farbraum vom jeweiligen Monitor abgebildet werden kann, kann von unseren 3D-Grafiken abgelesen werden. Die Messergebnisse werden dazu in einem sogenannten ICC-Profil abgespeichert und so können wir mit einem entsprechendem Viewer (ICC-View) ein Modell dazu erstellen. Es kommt wieder das bereits o.g. genannte Normlicht-Profil CIE Lichtart D65 bei 160cd/m² sowie eine Leuchtdichte nach ISO 3664 condition P2 zum Einsatz. Die Tonwertkorrektur wird mit dem 2.2 Gamma-Standardprofil versehen.

LG 34WK95U W srgb 01 LG 34WK95U W srgb 02

LG 34WK95U W Adobe 01 LG 34WK95U W Adobe 02

Der 34WK95U ist hier in seinem Element und zeigt wozu er fähig ist. Wie versprochen übertrifft er den sRGB-Farbraum deutlich und hinterlässt auch beim Adobe-Farbraum einen guten Eindruck. Wer sich die animierte 3D-Grafik selbst genau ansehen möchte, der kann das bei ICCVIEW.de machen. Das von uns erstellte Profil kann man sich hier herunterladen (ICC-Profil). 

 


 

Bildhomogenität

Die Bildhomogenität wird in drei Abstufungen (Weiß – 255, Grau- 128 und Dunkel-63) bei maximaler Helligkeit geprüft. Im Ergebnis werden dann etwaige Farbabweichungen in den jeweiligen Bereichen sichtbar. Auch kann aufgezeigt werden, ob das Panel gleichmäßig ausgeleuchtet wird.

 

Leuchtdichte-Weiß

 LG 34WK95U W weiss

 

Leuchtdichte-Grau

 LG 34WK95U W grau

 

Leuchtdichte-Dunkelgrau

 LG 34WK95U W dunkelgrau

Die Ausleuchtung bei unserem Modell ist nicht perfekt gelungen und es gibt in einigen Bereichen Unterschiede von bis 15 Prozent zur Bildmitte, zumindest in den dunklen Farbbereichen. Der hellste Punkt ist üblicherweise in der Mitte des Monitors zu finden und reduziert sich ungleichmäßig zu den Rändern hin, ist aber vom Weißpunkt gut und gleichmäßig verteilt ausgeleuchtet. Die gemessenen Abweichungen sind im Alltag kaum, bis gar nicht wahrnehmbar und fallen nur dem Messgerät auf. Subjektiv empfunden, würden wir dem 34WK95U eine homogene Helligkeitsverteilung attestieren und vor allem kraftvolle Leuchtkraft.

 


 

Leistungsaufnahme

Auch den Verbrauch des Monitors möchten wir natürlich unter die Lupe nehmen und aufgrund eines Messgeräts-Wechsel, auch hier unsere Bedingungen etwas angepasst. An dieser Stelle möchten wir keine Vergleiche mehr mit anderen Geräten herstellen, was durch die verschiedenen Größen, Auflösungen und möglichen Helligkeitsunterschiede auch kaum einen nennenswerten Mehrwert bietet. Wir werden ab sofort die Leistungsaufnahme in verschiedenen Bereichen ermitteln, dafür steht uns ein Voltcraft Energy Logger 4000 zur Verfügung. Neben dem Standby-Verbrauch, wird der maximale Verbrauch (max. Helligkeit, FreeSync bzw. G-Sync an) ermittelt. Des Weiteren loggen wir die Leistungsaufnahme in einer üblichen Arbeitsumgebung  (Helligkeit bei 160cd/m²) und auch eventuelle Sonderfunktionen, wie zum Beispiel eine zusätzliche Beleuchtung oder eine vorhandene Quick-Charge-Funktion werden, falls vorhanden, mit in die Ergebnisse einfließen.

Strommessung LG 34WK95U W

Die maximale Leistungsaufnahme liegt innerhalb der Spezifikationen des Monitors die LG rausgegeben hat und bewegt sich in den üblichen Kreisen beim Stromverbrauch. Der Standby-Verbrauch liegt mit 0,2 Watt minimal unter den angegebenen 0,3 Watt und hält spielend die EU-Verordnung vom 06.01.2013 ein.

 

 Kostenaufstellung - LG 34WK95U-W
 Monitor mit einem Verbrauch von:  45,00 Watt (aufgerundet)
 Dauer:  4 Stunden am Tag
 Dieser Verbrauch findet an:  5 Tagen in der Woche statt
 Strompreis:  0,28 € pro kWh
 Zeitperiode  Strom­verbrauch  Stromkosten
 pro Tag:  0,195 kWh  0,05 €
 in der Woche:  0,98 kWh  0,27 €
 in 4 Wochen:  3,90 kWh  1,09 €
 im Jahr:  46,80 kWh  13,10 €
 in 5 Jahren:  234,0 kWh  65,50 €

 

Bei einer Nutzung von fünf Tagen in der Woche je bei 4 Stunden Betriebszeit, kostet der Monitorbetrieb bei einer Helligkeit von 160 cd/m² rund 13,10 Euro im Jahr. Bei voller Helligkeit und angeschalteter Beleuchtung auf der Rückseite circa 18,73 Euro. Für einen 5K-Monitor und dieser Größe ein guter Wert, da gibt es im Hardwarebereich schwerere Geschütze, die den Stromverbrauch und zugleich die Kosten in die Höhe treiben. Kommen wir abschließend nun zum Fazit.

 


 

Fazit

Mit dem 34WK95U-W zeigt LG klar auf, wohin die Reise zukünftig im Monitor-Segment gehen wird. Die gebotene Bildqualität ist erstklassig, Bildschärfe und Farbdarstellung sind bis jetzt mit das Beste was auf unserem Schreibtisch jemals Platz nehmen durfte. Das liegt klar an der hohen Auflösung, die mit ihren 5120 x 2160 einen großzügigen Arbeitsplatz bereitstellt und selbst das Schneiden von 4K Videos zum Kinderspiel macht. Dazu kommt die natürliche Farbwiedergabe und die unterstützten Farbräume, die jedem Grafiker oder Fotografen alles Nötige zur professionellen Bildbearbeitung an die Hand gibt. Zusätzlich können auch zwei eigene Farbprofile im LUT des Monitors direkt abgelegt werden. Die HDR-Darstellung ist eine nette Beigabe, das Local Dimming mit den 12 Zonen und die mögliche Peak-Helligkeit bieten einen gewissen HDR-Effekt, aber dies muss kein zwingendes Kaufkriterium für das genannte Modell sein, dafür wurde von LG der Fokus auf eher andere Features gelegt.

Das optische Auftreten und die Verarbeitungsqualität sind, typisch für LG-Modelle, sehr hochwertig gehalten und werden gekonnt von wertigen Materialen unterstrichen. Gerade die cleane Optik ohne Logo sowie der minimale Rahmen haben besonders gut gefallen. Die Anschlussoptionen sind reichhaltig und bieten alles was man so braucht, auch bei Nutzung von mehreren PCs. Die bekannten Probleme mit Usern von macOS Mojave und dem TB3 sind ärgerlich, aber können mit der Nutzung des DisplayPort umgangen werden. Laut ersten User-Meldunge hat man das Problem wohl schon mittels eines Apple-Update beheben können. Wir weisen aber dennoch darauf noch einmal hin. Unter Ergonomieaspekten bietet der 5K-Monitor Schonkost, denn bis auf eine Höhenverstellung und leichte Neigungsfunktion ist das Panel nicht weiter auf den Arbeitsplatz anpassbar. Eine Drehfunktion hätte dem Modell sicherlich gut getan und wäre dem Einsatzzweck auch zuträglich. Dafür überzeugt die Bedienung, der Joystick bietet eine schnelle und funktionale Navigation in dem umfangreichen Menüstrukturen. Wer keine Lust auf das „Rumgefummel“ mit dem Joystick hat, der nutzt einfach die durchdachte OSC-Software, die auch noch weitere praktische Features, wie z. B. eine automatisch Bildschirmaufteilung bietet.

Abschließend können wir LG nur zu diesem tollen Display gratulieren. Für aktuell aufgerufene 1.250 Euro bekommt man eine exzellente Farbwiedergabe und sehr hohe Auflösung. Highlights die jedes Foto- oder Designer-Herz höher schlagen lassen sollte. Sicherlich kein Schnäppchen, aber das Gebotene rechtfertigt diesen Preis und wir verleihen unseren Gold-Award.

 

 

LG 34WK95U-W - 5K Monitor
hohe Auflösung, elegantes Auftreten und ein guter Partner für den kreativen Anwender, 05.02.2019

Monitor Testberichte Hersteller-Homepage Bei Amazon kaufenhttp://ir-de.amazon-adsystem.com/e/ir?t=hardwarejourn-21&l=ur2&o=3
Pro Contra LG 34WK95U fazit

+ exzellente Verarbeitung / Materialwahl
+ cleane Front / minimaler Panel-Rahmen
+ viele Anschlussmöglichkeiten / Thunderbolt
+ erstklassige Bildqualität / hohe Auflösung
+ bietet viel Arbeitsfläche für z.B. Videoschnitt
+ intensive Farbdarstellung
+ Hardwarekalibrierung möglich / 2 Slots
+ durchdachte Menüsteuerung

- minimale Abweichung bei der Ausleuchtung
- keine Drehfunktion (Ergonomie)






 

 LG 34WK95U W Award

 

Übersicht weiterer Monitor-Testberichte:

▪ Test: LG 38WK95C-W 

▪ Test: LG 34GK950G - G-Sync Monitor

▪ Test: LG 32GK850G

▪ Test: LG 27GK750F-B

▪ Test: ViewSonic VG2448

▪ Test: ViewSonic VP2768

▪ Test: LG 24GM79-G

▪ Test: ViewSonic VG2433MH

▪ Test: LG 38UC99-W

▪ Test: LG 34CB98-B

▪ Test: Eizo FlexScan EV2750

▪ Test: LG 34UC79G-B

▪ Test: LG 34UB88-B

▪ Test: AOC Q2963PM

 

An dieser Diskussion teilnehmen.
Anmelden
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).