Das Eizo Monitore einen sehr guten Ruf genießen ist allgemein bekannt. Was aber wirklich gute LCDs auf die Dauer einer Arbeitszeit auszeichnet, unterschätzen fast immer noch alle PC-Nutzer. Mit dem EV2750 hat der Japanische Hersteller ein 27 Zoll Modell im Angebot, welches mit vielen Ausstattungsextras das Arbeitsleben sehr viel angenehmer gestalten soll, als es zum Beispiel Konkurrenzprodukte vermögen. Dazu zählen unter anderem ein „flicker free“ IPS-Panel mit LED Backlight, der Lichtsensor oder die Pivot-Funktion sowie noch einige mehr. Wir waren auf das Praxisverhalten gespannt.
Der primär für den Büroeinsatz konzipierte Monitor will aber auch hinsichtlich des Designs überzeugen. Die gesamte Front ist eine Ebene und verfügt zugleich über einen sehr schmalen Rahmen. Der EV2750 ist wahlweise in Weiß, Grau oder wie unser Testmodell, in Schwarz erhältlich. Beide Ausführungen kommen mit einer Pivot-Funktion und einer VESA-Vorrichtung (100x100) daher. Das 27 Zoll IPS-Panel mit LED-Backlight und einer Auflösung von 2560 x 1440 Bildpunkten, verfügt über einen Kontrastwert von 1000:1 sowie einer Helligkeit von bis zu 350 cd/m². Des Weiteren soll die verbaute 10-Bit-Lut Technologie dafür sorgen, dass Farbwerte perfekt dargestellt werden, was insbesondere für die Bildbearbeitung interessant ist. Der Hersteller verlangt für alle diese Features aktuell einen Marktpreis von knapp 800,- EUR. Ob dies gerechtfertigt ist, klären wir auf den nachfolgenden Seiten.
Lieferumfang
Im brauen Umweltkarton befinden sich neben den Monitor alle Anschlusskabel. Das sind der Netzstecker, ein Display-Port- und das USB-3.0-Kabel für den intern verbauten USB-Hub. Eine CD mit der Eizo-Software sowie Beipackzettel für die Montage des Standfußes, befinden sich ebenfalls mit im Karton.
Eizo EV2750 im Überblick | |
Bezeichnung | Eizo EV2750 |
LCD-Größe | 27 Zoll |
LCD-Diagonale | 68,6 cm |
Display-Typ | IPS, LED-Backlight |
Bildwiederholrate | 60 Hz |
Hersteller Homepage | www.eizo.de |
Preis | 780 EUR |
Garantie | 5 Jahre (Vor Ort-Austausch-Service) |
Gewicht | 7,9 Kg - mit Fuß |
Energieverbrauch | Betrieb: 67W (maximal) typisch: 22W Standby: 0,5W |
Vesa-Standard | 100 x 100mm |
Auflösung | 2560 x 1440 Pixel |
Bildformat | 16:9 |
Helligkeit | 350 cd/m² |
Kontrast | 1.000 : 1 (statisch) |
Reaktionszeit | 5ms |
Blickwinkel | 178° / 178° |
Anschlüsse | 1x DVI 1x HDMI 1x DisplayPort 1.1a 2x USB 3.0 |
Besonderheiten | ▪ LED-Backlight ▪ Lightsensor ▪ Bewegungssensor ▪ flicker-free ▪ sehr schmaler Rahmen |
Gerät im Detail
Die Formgebung und Gestaltung des Monitors entspricht genau dem, was man sich unter einem stylischen Luxus-Display vorstellt, auch wenn sich der Hersteller auf Grund des recht hohen Anschaffungspreises diesen Anspruch selbst auferlegt hat. Federführend bei dieser subjektiven Einschätzung ist das „rahmenlose“ Panel. Gerade einmal die 1mm starke Gehäuseabdeckung aus Kunststoff macht sich am Rand bemerkbar. Alles Weitere bildet eine glatte Symbiose. Das Chassis, abgesehen von der nach hinten ausgerichteten Ausarbeitung, ist lediglich 16mm tief und zeigt sich somit elegant schlank. Etwaige Steuerknöpfe an der dafür prädestinierten Stelle sind nicht vorhanden. Die Steuerung des Menüs übernehmen Sensorbuttons. Dazu aber im Laufe des Artikels mehr.
Der Standfuß muss bei der ersten Verwendung logischer Weise noch angebaut werden. Dafür legt der Hersteller aber eine gut bebilderte Anleitung bei. Die Rückseite ist ebenfalls sehr formsicher gestaltet worden. Ins Auge sticht sofort die Griffmulde mit der man das Panel hochziehen oder runterdrücken kann, um so die perfekte Einstellung für sich selbst zu finden. Weitere pragmatische Features wie die USB-3.0-Ports sind seitlich gerichtet und verstecken sich ebenfalls hinter einer kleinen Auskerbung.
Als Monitorausgänge bietet der Hersteller einen DVI, einmal HDMI- und einen Display-Port an. Der Ton wird mittels Klinkenstecker, HDMI oder DPP in den Monitor eingespeist. Für mehr als „Standardklänge“ sind die kleinen Membranen wohl aber nicht zu gebrauchen. Das Netzteil wurde im Gehäuse verbaut, so dass lediglich der 230V Stromstecker angeschlossen werden muss.
Sehr vorbildlich - die Stromversorung kann per Kippschalter komplett deaktiviert werden
Sehr praktisch und gut umgesetzt erweist sich die Pivot-Funktionalität. Das Panel lässt sich in jede erdenkliche (und physikalisch mögliche) Position drehen. Neben dem drehbaren Standfuß, der eine Anpassung unterstützt, lässt sich das Panel auch nach hinten neigen und auch in verschiedenen Höhen einstellen. Der Flexibilität sind an dieser Stelle kaum Grenzen gesetzt. Auch sehr schön: ist der Schreibtisch dafür vorgesehen, lässt der Eizo auch so im Winkel anpassen, dass sich perfekt davor im Stehen arbeiten lässt.
maximale Flexibilität dank Pivot und vieler Neigungsoptionen
Verarbeitungsmängel oder Angriffspunkte zur Kritik suchten wir beim FV2750 (glücklicher Weise) vergeblich. Bezieht man sich auf die zuvor genannten Punkte, der abgelieferten Qualität und deren Umsetzung, kann der im Vergleich hohe Anschaffungspreis als gerechtfertigt angesehen werden.
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der genauen Betrachtung des Panels, deren Leuchtkraft sowie Fähigkeiten hinsichtlich des Betrachtungswinkels und der Ausleuchtung. Auch das OSD und deren Steuerung schauen wir uns genauer an.
Das Display
Bereits wenige Minuten nach dem Einschalten kann man festhalten, dass die abgelieferte und subjektiv empfundene Bildqualität, als sehr solide und kristallklar einzuordnen ist. Der bereits angesprochene sehr schmale Rand trägt positiv zum Bilderlebnis bei. Auf Grund dessen beträgt der Bereich in dem kein Bild dargestellt wird, lediglich 6 Millimeter – wie man am nachfolgenden Bild sehr gut erkennen kann.
Die in dem nachfolgenden Bild dargestellte Lichtstärke des IPS-Panels wird vom Farbwert her nicht richtig eingefangen. Deutlich zu erkennen ist aber die insgesamt recht gute Ausleuchtung des LCD. Eine extreme Bildung von Lichthöfen war nicht auszumachen. „In Echt“ kommt der Grad der Ausleuchtung wesentlich satter, und nicht überblendet daher. Das was an dieser Stelle als Grau erscheint, ist in Wahrheit ein sehr guter Schwarzwert.
Beim Betrachtungswinkel lässt der Eizo Monitor dann richtig seine Muskeln spielen. Die vom Hersteller vorgegeben 178° können, ohne Messgeräte bewertet, vollends erzielt werden. Die nachstehen Animation gibt Aufschluss über die Blinkwinkelqualität. Überzeugend ist nicht nur die reine Darstellung, sondern auch die Farbtreue, welche erst im stark gedrehten Winkel beginnt an Sättigung zu verlieren.
Das OSD
Das man die edel und geradlinig gestaltete Erscheinung nicht aufgebrochen wird, befinden sich am Gehäuse keine „hässlichen“ Schalter zur Bedienung des eigenen Menüs. Dies wird über Touch-Bedienflächen gelöst, die lediglich kleine weiße Markierungspunkte bekommen haben. Für den Anfang bedarf es einige Augenblicke bis man die Menüstruktur kennt, jedoch navigiert man sich danach um so schnelle durch die einzelnen Unterpunkte.
Keine der integrierten Tasten hat eine fest Bedeutung zugesprochen bekommen. Je nach Menülevel, ändert sich die Funktion automatisch und wird im Display entsprechend gekennzeichnet. Das Menü als solches ist mit zwei Ebenen versehen. Die Bedienung geht flott und ohne Verzögerung von Statten. Der Funktionsumfang den der Anwender vorfindet, beinhaltet alles Notwendige um die gewünschte Konfiguration zu finden. Der Menüaufbau folgt dem Motto „weniger ist mehr“ und bleibt der selbst auferlegten, stilsicheren Linie treu.
ECO Modus
Der vom Hersteller besonders empfohlene ECO-Modus hält nicht nur selbst konfigurierbare Stromsparmodi bereit, sondern ist auch fest mit dem Helligkeitssensor verknüpft. So kann man gänzlich selbstständig dem Monitor überlassen, die Helligkeit des Displays in Abhängigkeit der eingestellten Raumhelligkeit zu regeln, oder hinterlegt fest eingestellte Szenarien. Des Weiteren lässt sich eine Ober- und Untergrenze definieren um zu vermeiden, dass das Display nicht mehr lesbar ist. Selbstverständlich lässt sich dieser Modus auch deaktivieren.
In Allen Fällen wird direkt das damit zusammenhänge Stromersparnis angezeigt, was das Bewusstsein für dieses Feature wohl stärken soll. Die zweite Methode beinhaltet die Erkennung seitens des Monitors, ob auch wirklich jemand davor sitzt. Der sogenannte Anwesenheitssensor schaltet in diesem Falle den Monitor in den Standby-Betrieb oder eben auch nicht.
In der Praxis funktionierte der Modus sehr gut ohne dabei jetzt wirklich negative Punkte aufzuzeigen. Wirklich sinnvoll erscheint diese Funktion aber erst im Büroeinsatz, bei dem man von mehreren hundert Geräten spricht und sich dann wirklich „richtig Strom sparen lässt“.
Praxistest
Natürlich machen die bis hierhin vorgestellten Features alle nur wenig Sinn, wenn sie in der Praxis nicht überzeugen können. Aus ergonomischer Sicht kann dem Monitor so schnell nichts das Wasser reichen, dass lässt sich an dieser Stelle mit sehr großer Sicherheit sagen. Wir haben uns mal den Gaming- sowie Office-Bereich angesehen und dokumentiert, welches Nutzungsverhalten sich dabei offenbarte.
Gaming-Betrieb
Als exemplarisches Beispiel musste Star Wars Battlefront herhalten. Dem Eizo EV2750 können wir, auch ohne große High-End-Gaming Keyfacts, die volle Zocker-Tauglichkeit attestieren. Im oberen letzten Prozentwert werden absolute Enthusiasten, die im Vergleich „hohen“ 5m Reaktionszeit ankreiden, aber auf Grund des verbauten IPS-Panels wird dies sehr gut weggesteckt. Was aber nicht gleichzeitig auch bedeuten soll, dass der Monitor frei von Ghosting (aus technischer Sicht) wäre. In der Praxis war jedenfalls keinesfalls davon etwas erkennbar.
Die knalligen und farbgewaltigen Maps des Star Wars Universums wurden brillant dargestellt, was man dem zur Folge auch für fast jeden anderen Spieltitel runterbrechen kann. Das kristallklare Bild überzeugte durch sehr gute Farbwerte, einen hervorragenden Scharf-Wert sowie eine extrem gute Farbvielfalt, was auch der SRGB-Kategorisierung zuzuschreiben ist. In der Summe sehr überzeugend!
Office
Als letztes wurde der Office-Bereich ins Auge gefasst. Hier erweist sich der Monitor als absoluter Bürohengst und fühlt sich pudelwohl. Vibrationen durch das Tippen auf der Tastatur werden vom Standfuß über den Tisch nicht aufgenommen. So bleibt das Display zu jeder Zeit ohne "Schwanken" sicher stehen.
Die im Laufe des Berichts vorgestellten Pivot-Funktionen finden ebenfalls in diesem Umfeld voll und ganz ihren Anwendungszweck. Gleiches gilt für den ECO-Modus, der perfekt dafür gemacht ist, um in großer Stückzahl des Eizo LCD einen beachtlichen Teil an Strom einsparen zu können. Auch hier können wir nur sagen, ohne Fehl und Tadel bestanden. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem Stromverbrauch.
Stromverbrauch
Selbstverständlich wollen wir auch den Verbrauch des Monitors nicht außer Acht lassen. Zum Vergleich haben wir die bereits schon etwas älteren und von uns schon vorgestellten AOC Q2963PM sowie ASUS PB278Q (bei max. Ausleuchtung) als Vergleichsbasis gegenübergestellt. Die Ergebnisse haben wir jeweils in den Grafiken sowie der Tabelle aufgearbeitet. In der Summe kann der Eizo mit sehr guten Verbrauchswerten punkten und präsentiert sich auch auf diesem Gebiet äußerst gut.
Messung der einzelnen Modi
Helligkeit | Gemessen | |
Gaming | 100 % | 35,0 W |
Office-Einsatz | 85 % | 25,0 W |
Office-Modus | 50 % | 16,0 W |
Standby-Modus | - | <0,5 W |
Ausgeschaltet | - | 0,0 W |
Fazit
Qualität hat oftmals immer noch seinen Preis, genau diesem Motto folgt der japanische Hersteller ganz treu, und lässt dies in erstklassige Produkte münden. In unserem Fall der EV2750 mit Ausrichtung auf den Büro-Einsatz. Angefangen beim wirklich einzigartigen Chassis mit dem sehr schmalen Rahmen, über die exzellenten Ergonomie-Funktionen, bis hin zur hervorragenden Bildqualität. Sicherlich werden einige sagen, dass wir mit Superlativen nur um uns Schmeißen (…) In diesem Fall ist das aber definitiv gerechtfertigt. Sehr gut sind die auch die verfügbaren ECO-Funktionen, mit der sich bei richtiger Einstellungen, durch aus Geld „sparen“ lässt.
Eigentlich als reiner Office-Begleiter konzipiert, konnten wir dem 27 Zoll großen und mit einem IPS-Panel ausgestattetem Monitor, auch die volle Spieletauglichkeit attestieren. Einzig beim Preis bewegt sich Eizo weg vom Understatement und bittet mit aktuell rund 800 EUR Straßenpreis für den EV2750, ordentlich zur Kasse. Dafür bekommt der Käufer 5 Jahre Garantie mit einem Pick up & Return Service und ein technisch top ausgestattetes Gerät. Der hier vorgestellte Monitor ist unter anderem auch bei Amazon erhältlich.
Eizo FlexScan EV2750 | ||
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Pro | Contra | ![]() |
+ sehr hochwertig verarbeitet | - im Vergleich recht teuer |
In der Summe gesehen erwirbt der potentielle Käufer ein verdammt edles Stück Technik, welches sich nicht durch optische Reize in den Vordergrund zu spielen versucht, sondern auf die hervorragenden inneren Wert beruft. Die Praxis brachte den Beweis, der Eizo EV2750 ist ein erstklassiges Produkt.
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