Mit dem Biostar Z590I Valkyrie führt der Hersteller nicht nur eine neue Mainboard-Serie ein, sondern bietet auch seit langem wieder ein Mini-ITX-Mainboard mit Intel-Sockel an. Bei der Ausstattung geht man einen leicht anderen Weg als sonst und setzt tatsächlich auf neuere Anschlüsse als auch Standards. In manchen Punkten merkt man dann aber doch ein klein wenig den Sparkurs. Wo sich dieser zeigt und was das kleine Board zu leisten vermag, klärt der folgende Test.
Die Valkyrie Serie beinhaltet zwei Mainboards. Das hier vogestellte Biostar Z590I Valkyrie und das Biostar Z590 Valkyrie, bei welchem es sich um ein ATX-Mainboard handelt. Gemeinsam haben die beiden das Design sowie mehrere technische Details. Die Serie siedelt sich oberhalb der Racing-Serie an, was man im Vergleich zwischen dem Biostar Racing Z590GTA und dem Biostar Z590 Valkyrie gut erkennen kann.
Vor allem bei der Spannungsversorgung wählt der Hersteller hochwertige Komponenten und setzt diese in hoher Anzahl ein. Dazu sowie der weiteren Ausstattung und Bestückung kommen wir aber noch im weiteren Verlauf des Artikels.
Lieferumfang
Im Vergleich zu manch anderem Intel Z590 Mainboard wirkt der Lieferumfang extrem spartanisch. Man klönnte aber auch auf das Nötigste beschränkt sagen. Etwas heraus sticht eine Tüte mit Mit Schrauben, Kabel und Blech. Es handelt sich dabei um den Träger für das optionale WiFi-Modul für den E-Key-Anschluss. Es wird damit nicht nur das Modul aufgenommen, sondern auch die Schraubanschlüsse für die Antennen am Backpanel nachgerüstet. Ein Adapter um die Anschlüsse des Front-Panels einfacher einzustecken liegt ebenfalls mit bei.
Die Spezifikationen
Grundsätzlich hält das Biostar Z590I Valkyrie in puncto Ausstattung keine Überraschungen parat. Zwei M.2 Steckplätze gehören selbst beim Mini-ITX Formfaktor mittlerweile eher zum Standard. Interessant ist allerdings, dass der Hersteller keinen WLAN-Adapter verbaut, aber die Installation vorbereitet hat. Das macht eigentlich kein anderer Hersteller in dieser Form. Ab Werk kommt man aber mittels 2.5 GbE Ethernet ins Netzwerk und auch mit dem USB 3.2 Gen2x2 Anschluss entspricht man dem aktuellen Standard. Der aktuelle Straßenpreis von rund 190 Euro zählt das Mainboard aber zu einem der günstigsten in diesem (Z590) Segment.
Das Mainboard im Überblick | |
---|---|
Bezeichnung | Biostar Z590I Valkyrie |
Mainboard-Format | Mini-ITX |
Sockel | LGA 1200 |
Preis | ~ 190 € |
Hersteller-Homepage | |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z590 |
Speicherbänke und Typ | 2x DDR4 bis zu 5000+ MHz |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | - |
Phasen | 10 Phasen (90A MOSFETs) |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 1x PCIe 4.0 x16 |
NMVe- und SATA | 4x SATA 1x PCIe 4.0 x4 1x PCIe 3.0 x4 & SATA |
USB | 1x USB 3.2 Gen2x2 2x USB 3.2 Gen.2 5x USB 3.2 Gen.1 4x USB 2.0 |
Thunderbolt | TB3-Header |
LAN | 1x 2.5Gb LAN (Realtek RTL8125B) |
Wireless | vorbereitet (CNVi) |
Audio | Realtek ALC1220 3x 3,5mm Klinke |
Fan-Header | 1x CPU-Fan-Header 2x Fan-Header |
Beleuchtung | 1x 4-Pin, 12V 1x 3-Pin, 5V |
Die Anbindung auf dem Biostar Z590I Valkyrie
Über die Anbindung auf einem Mini-ITX Mainboard braucht man eigentlich nicht viele Worte verlieren, weil in der Regel nicht einmal alle Anbindungen des Chipsatzes voll ausgenutzt werden können. Das ist beim Biostar Z590I Valkyrie auch der Fall. Egal ob Rocket Lake oder Comet Lake CPU, es werden nur zusätzliche Lanes des Z590 benötigt um den M.2 Steckplatz auf der Rückseite anzusteuern. Dieser unterstützt auch SATA-Laufwerke. Laut Anleitung soll bei einer Nutzung einer solchen der SATA3-5 Anschluss deaktiviert werden, den gibt es aber nicht. Vermutlich copy-paste aus der Anleitung des Z590 Valkyrie, also dem ATX-Modell. Geprüft werden konnte das in Ermangelung einer M.2 SATA-SSD allerdings nicht. Aber es würde auch keinen Sinn ergeben, dass der Hersteller hier die Anschlüsse teilt, da genügend vom Z590 bereitgestellt werden. Erwähnt werden muss natürlich auch wieder, dass der M.2 Anschluss an der Vorderseite unter dem Heatspreader nur mit Rocket Lake CPU genutzt werden kann.
Wie sich die internen Header verteilen, soll sich aber natürlich etwas genauer angeschaut werden. Zwei Lüfter-Anschlüsse sind gut zu erreichen an der oberen Kante untergebracht, der dritte ist an einer ähnlichen Positiion wie auch bei ATX-Modellen hinter den I/O-Anschlüssen. Einstecken sollte man diesen in den meisten Fällen vor der Grafikkarte. Gleiches gilt für den internen USB-2.0- und Audio-Header ebenfalls, außer man nutzt ein Gehäuse mit Riser. Die beiden Header für die Beleuchtung sind wiederrum sehr einfach zu erreichen und auch USB 3.2 Gen1 und TB3 Header lassen sich gut erreichen. Insgesamt geht das Layout in Ordnung. Die kleine Problematik mit den Headern in der unteren linken Ecke sind fast normal und einfach dem Formfaktor geschuldet. Nicht ganz unclever ist, dass man die Pins für CMOS-Clear unten rechts angebracht hat. Mit verbauter Grafikkarte kommt man aber auch hier wieder schlecht dran. Eine Empfehlung wäre einen eigenen Taster wie vom Front-Panel anzuschließen.
Detailansicht / Features I
Für die Valkyrie-Serie hat sich der Hersteller ein Design ausgedacht, welches den sonst schwarzen Mainboards pinke und goldene Akzente verpasst. Beim vorliegenden Biostar Z590I Valkyrie verzichtet man dabei auf eine Beleuchtung auf dem Mainboard selbst. Das ist beim ATX-Modell anders. Ein wenig erinnert das Farb-Konzept dabei an die Amazone aus dem MCU, wodurch sich schon interessante Modding-Projekte ergeben könnten.
Im Vergleich zu älteren Mini-ITX Mainboards des Herstellers sind die Kühlkörper der Spannungsversorgung stark angewachsen. Vor allem der linke erhebt sich nun deutlich von der Platine, versteckt sich aber auch zum Teil unter der I/O-Blende. Diese besteht aus Kunststoff und nicht wieder Kühler aus Aluminium. Das man die Blende aber auch relativ einfach entfernbar gestaltet hat, hat seinen Grund. Denn darunter befindet sich auch der E-Key Slot zur Aufname eines WLAN-Adapters. Unterstützt wird CNVi, sodass man hier WiFi 6 mittels Intel AX201 (~ 10 €) ergänzen kann. Ob auch der AX210 mit WiFi 6E funktioniert, wird nicht erwähnt. Dieser besitzt nämlich kein CNVi, weshalb die Kompatibilität nicht gegeben sein muss, aber kann. Zur Installation muss man besagte Blende aber so oder so demontieren und das beiliegende Kit nutzen.
Auffällig ist optisch vor allem das Valkyrie-Logo auf dem unteren Kühlerkörper. Es handelt sich dabei um einen Heatspreader für eine M.2-SSD. Der Slot kann aber nur mit einer Rocket Lake-S CPU genutzt werden, da er deren zusätzlichen Lanes nutzt. Es wird also auch der PCIe 4.0 Standard genutzt. Dies gilt auch für den PCIe X16 Slot, insofern halt ein Prozessor der 11ten Intel Core Generation verbaut wird. Auf der Rückseite der Platine gibt es einen zweiten M.2 Steckplatz, welcher immer nutzbar ist, da er am Z590 Chipsatz angebunden ist. Hier werden also PCIe 3.0 oder auch SATA3 unterstützt. Mit opulenten Kühlern kann es an dieser Position allerdings zu Problemen kommen. Darüber hinaus besitzt das Mainboard auch vier SATA3 Anschlüsse. An Anschlüssen für Laufwerke sollte es damit nicht mangeln.
Die kleine Problematik mit der Positionierung der internen Header wurde eine Seite zuvor bereits angesprochen. Die folgenden Bilder zeigen die Steckplätze noch einmal im Detail. Dass zumindest zwei der Lüfter-Anschlüsse an der oberen Kante platziert sind, ist aber eine gute Lösung. Das war bisher nicht bei allen Mini-ITX-Mainboards der Fall, hat sich aber bei den neueren Boards zum Trend entwickelt. Diesen hat Biostar also nicht verschlafen. An anderer Stelle allerdings schon. Denn einen internen USB-C Steckplatz hat der Hersteller nicht verbaut. Das ist schon schade, denn auch immer mehr Kompakt-Gehäuse setzen diesen am Front-Panel ein.
Dafür gibt es Diagnose-LEDs, welche beim Booten einen eventuellen Fehler anzeigen. Weitere OC-Funktionen gibt es so erstmal nicht. Beim ATX-Modell sieht das ein wenig anders aus. Dort sind einige Switches und Taster auf der Platine verbaut, die das Übertakten einfacher gestalten sollen.
Das Backpanel hält insgesamt acht USB-Anschlüsse vorhanden, von denen zwei dem 2.0-, drei dem 3.2 Gen1-, zwei dem 3.2 Gen2- und einer dem 3.2 Gen2x2 Standard entsprechen. DisplayPort und HDMI sorgen für die Bildausgabe via iGPU. Netzwerke werden ab Werk mittels 2.5 GbE erreicht. Die Vorbereitung für WLAN erkennt man zudem auch. Die Klinken-Buchsen sind als Metall-Ausführung vorzufinden.
Detailansicht / Features II
Die Kühler auf dem Biostar Z590I Valkyrie sind allesamt verschraubt und lassen sich einfach entfernen. Wie man dann erkennen kann, versteckt sich der Z590 Chipsatz unter dem vorderen M.2-Steckplatz. Zudem hat man die Bios-Batterie etwas ausgelagert, was jedoch öfter der Fall ist bei diesem Formfaktor. Ansonsten kommen keine Überraschungen zum Vorschein.
Wie bereits angesprochen setzen die Valkyrie Mainboards bei der Sappungsversorgung auf hochwertige Komponenten. Die Kontroller der Phasen übernimmt der ISL69269 PWM Controller, welcher theoretisch 12 Phasen ansteuern kann. Hier sind aber insgesamt neun Phasen vorhanden, von denen acht für die VCore verantwortlich sind. Jede Phase setzt auf einen ISL99390 MOSFET, welcher jeweils 90A bereitstellen kann. Insgesamt sind also 720A für die CPU abrufbar.
Der Kontakt zu den Kühlern wird mittels weicher Leitpads hergestellt. Sie liegen dabei nicht nur auf den MSOFETs auf, sondern auch auf den Spulen. Dadurch werden diese ebenfalls gekühlt. Auf der Rückseite des größeren Kühlers ist ein 25 mm Lüfter von Powerlogic (PLA02510S12M) verbaut. Dieser kann laut Datenblatt mit bis zu 10000 U/min drehen. Die Methode erinnert insgesamt ein klein wenig an das MSI MEG Z490 ACE, bei welchem ebenfalls ein Powerlogic Lüfter in 30 mm ebenso wie hier auf breite Finnen bläst.
Bei der Audio-Verarbeitung setzt der Hersteller auf den Realtek ALC1220, also eins der neueren Modelle, aber auch nicht das Neuste. Denn mit dem ALC4080 gibt es auch bereits einen Nachfolger. Das ist aber auch nicht das erste Mal, dass der Hersteller eher auf eine ältere Generation setzt. Ein Fortschritt gegenüber dem ALC1150 (z. B. beim Biostar Racing Z490GTA Evo) sollte dieser dennoch darstellen. Aufwändig ist der Aufbau mit zwei Kondensatoren und getrenntem Bereich zwar nicht, aber viel mehr gibt der limitierte Platz auch nicht her, außer man wählt eine Sonderlösung wie bspw. auf dem ASUS ROG Strix B350-I Gaming.
Testsystem im Überblick
Neuer Sockel, neues Testsystem. Der Sockel LGA1200 fordert erneut eine neue CPU. Zum Einsatz kommt der Intel Core i9-11900K, also das Flagschiff der Plattform. Damit die 10 Kerne nicht an ihre thermische Grenze stoßen, kommt als Kühlung ein Loop der be quit! Silent Loop 2 120 zum Einsatz. Energie wird über das NUXT E850 bezogen, damit man die Leistungsaufnahme der CPU besser bestimmen kann. Der CPU werden zudem 2x 8GB Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 sowie die MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X zur Seite gestellt.
Bei den Laufwerken werden ebenfalls sehr schnelle Vertreter eingesetzt. Das System wird auf der Seagate FireCuda 510 1TB (PCIe 3.0 x4) aufgesetzt, zudem wird die Corsair MP600 1TB. An den externen Anschlüssen werden weiterhin der Corsair Voyager GTX mit 128GB und die Sandisk Extreme 900 Portable mit 480GB verwendet.
Die Software
Die Software des Mainboards unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der von älteren Mainboards des Herstellers. Selbst beim Biostar Racing X370GT7 sah die Software bis auf Valkyrie-Logo und -Schriftzug eigentlich gleich aus. Am interessantesten sind hier natürlich die GT Touch Funktion, Vivid LED DJ sowie A.I Fan. Mit erstem lässt sich die System-Leistung mit nur einen Klick anpassen und somit entweder Energie sparen oder Leistung herausholen. Ob das funktioniert, wurde im Overclocking Kapitel überprüft. Per Vivid LED DJ lassen sich die beiden (A)RGB-Header konfigurieren. Installiert man die Razer Software, kann man auch eine Synchronisation wählen. Die Einstellungen hier sind ehrlich gesagt etwas dürftig und können nicht unbedingt mit den anderen Mainboard-Herstellern mithalten. Aber insgesamt stehen diese bspw. Corsair mit iCUE noch extrem hinterher. Unter A.I Fan findet man die Lüftersteuerung, welche vordefinierte Profile anbietet, aber auch eigene Eisntellungen zulässt. Hier lässt sich auch der Lüfter der Spannungswandler regeln.
Das UEFI-BIOS
Das Bios des Biostar Z590I Valkyrie sieht im EZ Mode nicht viel anders aus, als bei anderen Herstellern. Wechselt man in den Advanced Mode, wirkt die Oberfläche dann wieder etwas einfacher. Die Struktur ist dabei ebenfalls als simpel zu bezeichnen. Finden lassen sich die gewünschten Einstellungen eigentlich alle recht schnell. Vor allem die wichtigen Funktionen wie die Lüftersteuerung oder der Tweaker sind nicht groß versteckt bzw. sogar per Schnellwahl auswählbar. Die Lüftersteuerung ist gut umgesetzt, lässt keine Wünsche offen und funktioniert ohne Probleme. Die Übertaktungsfunktionen sind hingegen etwas dürftig bzw. fallen im Vergleich zu anderen Bios einfach weniger umfassend vorhanden zu sein. Schade ist hier dann bspw. auch, dass bei den Spannungen die aktuellen nicht direkt angezeigt werden. Gut ist hingegen, dass man bereits im Bios die Beleuchtung der (A)RGB-Header einstellen kann. Der Umfang ist etwas geringer als in der Software, bzw. hier gibt es dann natürlich keine Razer Synchronisation, aber man spart sich halt eventuell die Installation der selbigen. Insgesamt macht das Bios eigentlich eine gute Figur. Probleme gab es allerdings mit der Loadline Callibration, welche für eine Instabilität sorgte, wenn man sie nicht auf Auto stellte. Zudem führte die Screenshot-Funktion immer für Abstürze, sodass die verschiedenen Seiten diesmal abfotografiert werden mussten.































Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen. Der Corsair Dominator Platinum RGB 2x 8GB DDR4-3200 CL14 wurde mit seinem XMP betrieben und läuft im Gear 1 bzw. automatischer Einstellung.
Die Benchmarks liegen immer in folgenden Versionen vor:
- Cinebench R15 - 15.038
- Cinebench R20 - 20.060
- SuperPi - Mod 1.5 XS
- PCMark8 - 2.10.901
- PCMark10 -1.1.1739
- 3DMark - 2.9.6631
- AIDA64 Extreme - 6.00.5100
CPU-Benchmarks
System-Benchmarks
3D-Benchmarks
Speicher-Benchmmarks
Benchmarks der Datenträger-Schnittstellen
Die beiden SSDs wurden so montiert, dass die vier PCIe 4.0 der Rocket Lake-S CPU auch genutzt werden können. Die Corsair MP600 sitzt also auf der Vorderseite und die Seagate FireCuda 510 auf der Rückseite. Die Geschwindigkeiten der beiden USB-Typen werden am Backpanel gemessen. Hier macht das auch keinen Unterschied, weil diese immer am Chipsatz angebunden sind und nicht wie bei AMD auch direkt von der CPU stammen können. Genutzt wurden folgende Benchmarks:
- CrystalDiskMark 6.0.2. - Seq Q32T1
- AS SSD Benchmark 2.0.6821.41776 - Seq
M.2 PCIe 4.0 Performance
Die MP600 1TB wurde im vorderen der beiden M.2 Slots betrieben und war damit direkt an die CPU angebunden. Ansonsten könnte sie auch nicht mit PCIe 4.0 angesprochen werden.
USB-3.2-Gen2-Performance (Typ-C Stecker)
Eine Features des Z590 Chipsatzes ist der native USB 3.2 Gen2x2 Support. Der USB Typ-C am Backpanel kann also auch ohne Zusatzchip auf hohe Übertragungsraten kommen. Um diese auszukosten kommt wie immer die SanDisk Extreme 900 Portable am Typ-C Port zum Einsatz.
USB-3.2-Gen1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.2-Gen1-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen.
Leistungsaufnahme
Da das System mittels NZXT E850 betrieben wird, kann die Energieversorgung auch intern kontrolliert werden. Das Netzteil erlaubt es unter anderem die 12V Schiene der CPU auszulesen, sodass man den Energieverbrauch des Prozessors etwas genauer abschätzen kann. Zudem lässt sich die Gesamt-Energieaufnahme mittels NZXT CAM Software auslesen. Zur Kontrolle wird die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems zusätzlich mittels Voltcraft Engergy Logger 4000 ermittelt. Die drei Messverfahren kamen in drei Situationen zum Einsatz: Während Windows 10 im Idle-Modus agiert, im Cinebench R15 Single-Core Benchmark und im Cinebench R15 Multi-Core Benchmark.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
Automatisches Übertakten
Bei Biostar gibt es wie bei den anderen Board-Herstellern natürlich ebenfalls eine eigene Tuning-Möglichkeit. Diese ist schon von anderen Mainboards des Herstellers bekannt und ist hier diesmal nur in der Software zu finden. Beim Biostar Racing X370GT7 gab es dafür auch noch Tasten auf der Platine selbst. In der Software heißt die Funktion aber immer noch GT Touch, auch wenn man keine taktile Aktivierung mehr vorliegen hat. Wählen kann man zwischen Eco und Sport. Beides wurde wieder mit dem Cinebench R15 überprüft. Im Eco Modus wird der All Core Turbo auf nur noch 4,1 GHz gesenkt, wofür der CPU auch nur noch 1,068V zugeteilt werden. Die Leistungsaufnahme sinkt damit auf 125W (nur CPU), allerdings fällt auch der Score auf 2077 Punkte. Bei knapp der hälfte der Energie wird also eine Leistung von ~15% eingebüßt. Eigentlich nicht so schlecht. Der Sport-Modus funktioniert ähnlich schlecht wie der Game Boost beim MSI MPG Z590 Gaming Carbon WIFI. Es liegt ein All Core Turbo Takt von ~4,8 GHz an, womit eine Punktzahl von 2399 erreicht wird, was leicht unter der Serie liegt. Die Leistungsaufnahme steigt dabei minimal auf 219W. Insgesamt aber nicht empfehlenswert. Auch Biostar sollte also noch einmal nachhelfen, denn auch die die Single-Core-Leistung steigt durch den Modus nicht an.
Die Intel Adaptive Boost Technology ist beim Z590I Valkyrie ebenfalls vorzufinden. Hier klettert der All Core Turbo auf 5,1 GHz, was zu 2568 Punkten führt. Die Leistungsaufnahme explodiert hier aber auch noch einmal leicht, sodass sich die CPU im Cinebench R15 Multi satte 294W gönnt. Interessant ist auch, dass beim MSI Mainboard 292W gemessen werden konnten im selben Modus. Einen großen Einfluss hat die Platine hier dann scheinbar eher weniger.
Manuelles Übertakten
Das manuelle Übertakten auf dem Biostar Z590I Valkyrie brachte ein gutes Ergebnis zum Vorschein. Denn der Takt von 5,1 GHz konnte mit nur 1,29 V durch Cinebench R15 gebracht werden und damit 0,03V weniger als beim MSI MPG Z590 Gaming Carbon WIFI. Die Leistungsaufnahme betrug dabei 256W und es wurden 2571 Punkte erreicht. Interessant war dabei allerdings, dass die Punktzahl ziemlich stark schwankte. Es könnte also doch eine Art Drosselung durch die Leistungsaufnahme stattgefunden haben. Sehen konnte man davon aber nichts. Durch die manuelle Anpassung erreicht man aber sozusagen die Leistung des Intel Adaptive Boost bei ~40W weniger Leistungsaufnahme. Weniger erfolgreich war allerdings das Speicher-Overclocking. Eingesetzt wurde hierfür der Crucial Ballistix Max DDR4-5100, welcher nicht mit dem XMP starten wollte. Erst nach Absenken des Takts auf 4400 MHz konnte erfolgreich gebootet werden. Alle weiteren Versuche darüber wurden wieder quittiert. Dabei wurde natürlich der Gear 2 genutzt. Schade, denn eigentlich eignen sich vor allem Mini-ITX Mainboards oft für sehr hohe Speichertaktraten. In der QVL findet sich auch RAM mit 5600 MHz wieder (v-color TL8G56824D-E6PGAWK), was das Ergebnis zusätzlich etwas merkwürdig erscheinen lässt.
Fazit
Die generelle Ausgangslage des Biostar Z590I Valkyrie kann man als gut bezeichnen. Das Mini-ITX Mainboard setzt bei der Spannungsversorgung auf hochwertige Komponenten, welche dadurch auch für den durstigen Intel Core i-11900K mehr als genügend dimensioniert ist. Die Kühlung macht hier ebenfalls nicht schlapp, da der Aluminium-Block relativ groß ausfällt und der kleine Lüfter schon seinen Zweck erfüllt. Für ein leises System sollte man hier aber selbst noch einmal Hand anlegen, da er schon hörbar wird, wenn er aufdreht. So nervig wie beim ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 fällt er aber in der Serie nicht aus. Auch Overclocking ist mit dem kompakten Board möglich. Die Leistungsaufnahme zeigt sich aber auch hier trotz geringerer Spannung etwas höher als bspw. beim MSI MPG Z590 Gaming Carbon WiFi. Das ist auch schon im Serien-Betrieb der Fall. Zudem zeigte sich das Mainboard etwas zickig beim RAM-OC.
Die Austattung ist ansonsten eher unaffällig, geht aber gerade für ein Mini-ITX-Board in Ordnung. Der Hersteller hat sich dazu hinreißen lassen beim Ethernet (Realtek RTL8125) sowie Audio-Codec (ALC1220) aktuelle Komponenten zu verbauen, was sonst nicht immer der Fall ist. Leider ist auch hier WLAN nur vorbereitet, was in Anbetracht des vermeintlichen geringen Aufpreises nicht hätte sein müssen. Insgesamt kann man auf 12 USB-Anschlüsse zurückgreifen, wenn man die internen Header auch nutzt, was gut ist. Allerdings ist es schade, dass man keinen USB-C-Header verbaut. Mit zweimal M.2 und viermal SATA3 ist man gut aufgestellt, aber wirklich besonders ist das auch nicht mehr. Positiv kann man noch hervorheben, dass man die beiden RGB-Header auch mittels Razer Chroma synchronisieren kann. Die eigene Software bietet zwar auch Einstellmöglichkeiten, aber nicht sehr umfassende. Ansonsten zeigt sich die Software besonders in Bezug auf die Lüftersteuerung ohne Probleme. Das gilt aber nicht so ganz für das BIOS. So sorgte das Anlegen von Screenshots immer zu Abstürzen. Hier muss also nachgebessert werden.
Mit ~ 190 € ist das Biostar Z590I Valkyrie eins der günstigsten Sockel 1200 Mainboards im Mini-ITX Format. Für 10 € Aufpreis würde man aber auch schon das Gigabyte Z590I Aorus Ultra bekommen, welches WLAN bereits verbaut hat und einen Typ-C-Header vorweist. Ein richtiger Preiskracher ist es daher auch nicht.
Biostar Z590I Valkyrie