Auch wenn die Board-Partner durch die Einführung des AMD X570 das generelle Angebot an Mainboards deutlich aufgestockt haben, herrscht bei den Mini-ITX Platinen noch etwas Dürre. Das ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 ist eins von drei Brettern mit X570 Chipsatz und dem kleinen Formfaktor. Wir haben uns angeschaut, ob es mit den größeren Brettern Schritt halten kann. In einem Punkt es zumindest schon laut Papier fast allen anderen Platinen eine "PCB-Länge" voraus, denn es ist eins von zwei AM4 Mainboards mit Thunderbolt 3 Anschluss.
Die Beliebtheit von kraftvollen Mini-PCs reißt weiterhin nicht ab. Es sollte also logisch sein, dass man als Mainboard-Hersteller einen passenden Unterbau anbietet. Eine Herausforderung dabei ist, dass der AMD X570 aktiv gekühlt werden will, zumindest gibt es kaum ein Board ohne Lüfter. Es ist also interessant zu sehen, wie ASRock dies beim X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 gelöst hat und natürlich auch, für welche Features noch Platz geblieben ist.
Eins sticht hier besonders hervor: der Thunderbolt 3 Anschluss. Die Typ-C Buchse auf der Rückseite ist also nicht nur nicht auf 10 Gbps beschränkt, sondern kann neben bis zu 40 Gbps auch ein DisplayPort-Signal liefern. Somit lässt sich das Board auch eine simplere Verkabelung zu, nutzt man einen modernen Monitor wie bspw. den LG 34WK95U-W. Das Board hält aber auch noch eine weitere Besonderheit bereit, auf welche im Verlauf genauer eingegangen wird.
Lieferumfang
Wie der Karton selbst, ist auch der Inhalt klein. Man findet zwei Anleitungen (Software Setup & Quick Install) sowie eine DVD mit Treibern vor, zwei SATA3-Kabel und eine M.2 Schraube. Zudem liegt eine WLAN-Antenne bei, wie sie auch bei den anderen Phantom Gaming Boards, bspw. dem ASRock Z390 Phantom Gaming X, vorzufinden ist. Das ist schon alles. Das I/O-Schild ist integriert, also schon vormontiert.
Die Spezifikationen
Auf dem 17 x 17cm großen PCB sind wie üblich bei diesem Format zwei RAM- sowie ein PCIe x16 Slot verbaut. Beim Speicher spricht der Hersteller von einem Takt von 4533 MHz und mehr, die Grafikkartenschnittstelle unterstützt bei passender CPU natürlich auch PCIe 4.0. Darüber hinaus schafft es eine M.2-Schnittstelle mit maximal PCIe 4.0 und SATA3 Anbindung, welche auf der Rückseite angebracht ist und nur Laufwerke mit 2280-Formfaktor aufnimmt. Neben dem erwähnten Thunderbolt 3 Anschluss sind auch zwei USB 3.2 Gen2 sowie vier USB 3.2 Gen1 Ports vorhanden. Zur Konnektivität hat der Hersteller einen Intel AX200 WiFi 6 Adapter sowie einen Intel I211-AT Gigabit Anschluss verbaut.
Das Mainboard im Überblick | |
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Mainboard-Format | Mini-ITX |
Bezeichnung | ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 |
Sockel | PGA AM4 |
Preis | ~ 241 EUR |
Hersteller-Homepage | |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | AMD X570 Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 2x DDR4 bis zu 4533+ MHz (OC) - Dual Channel |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | - |
Phasen | 10 (4x 2 CPU +2 SoC) |
Stromanschlüsse | 1x 8-PIN 1x 24-PIN-ATX |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 2x PCIe 4.0 x16 |
Serial-ATA und M.2 | 4x SATA 6G 1x M.2 PCIe x4 Gen 4.0 - 2280 |
RAID | RAID 0, 1, 10 |
USB | 2x USB 3.1 Gen2 (2x I/O-Panel; Typ-A) 4x USB 3.1 Gen1 (2x I/O-Panel; 2x über Front-Header) 2x USB 2.0 (2x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x HDMI 2.0 1x DisplayPort 1.4 (Eingang) |
LAN | 1x Gb LAN (Intel I211-AT) |
WLAN | Intel AX200 (WiFi 6) |
Audio | Realtek ALC1220 5x Analog-out (3,5mm Klinke) 1x Optisch (Toslink) |
Fan-Header | 3x 4-Pin (PWM/DC) |
Beleuchtung | 1 Zone (Rückseite unterer Rand) 1x 4-Pin; 12V 1x 3-Pin; 5V (adressierbar) |
Sonstiges | PCIe Steel Slot (New Gen) Heatpipe-Kühler Sockel 115X Lochabstände Creative Sound Blaster Cinema 5 |
Der AMD X570 Chipsatz
Der AMD X570 Chipsatz entspricht im Grunde genommen dem I/O-Die der AMD Ryzen 3000 Prozessoren. Der Unterschied besteht darin, dass der Chipsatz in 14nm und nicht in 12nm gefertigt wird. Mit diesem Schritt will der Hersteller Kapazitäten einsparen, zumal die etwas höhere Abwärme im 14nm Prozess auf dem Mainboard weniger ins Gewicht fällt, als würde sich dieser unter dem IHS der CPU befinden. Allerdings hat der neue Chipsatz auch zur Folge, dass die Mainboard-Hersteller seit längerer Zeit wieder fast über die Bank weg alle einen Lüfter montieren. Die ersten Bilder haben daher vielerorts für Diskussionen gesorgt.
Der X570 bietet allerdings auch viele Vorteile gegenüber dem X470 Chipsatz. So bietet er, eben wie auch die Matisse Prozessoren, nun PCIe 4.0 Lanes, statt nur PCIe 2.0. Von der schnelleren Anbindung können insgesamt bis zu 12 verteilt werden, wobei die Board-Hersteller mehrere Möglichkeiten haben diese zu verwalten. Was konkret möglich ist, schlüsselt die folgende Grafik auf.
Weiterhin kann der Chipsatz bis zu 10 USB 3.2 Gen 2 stellen, zusätzlich zu den vier der Matisse-CPU. Dafür werden native USB 3.2 Gen 1 Anschlüsse komplett gestrichen, insofern ein Ryzen 3000 Prozessor eingesetzt wird. Auch die Anzahl der nativen USB 2.0 Ports verringert sich auf vier, welche vom Chipsatz gestellt werden. Den direkten Vergleich offenbart die folgende Tabelle. Diese bezieht sich auf den Einsatz mit einer Matisse CPU.
Plattform | AMD AM4 | |
---|---|---|
Chipsatz | X470 | X570 |
Speicher | DDR4 | DDR4 |
PCIe x16 | Gen 3.0 | Gen 4.0 |
Weitere PCIe Lanes (CPU/ Chipsatz) | 4x Gen 3.0 / 8x Gen 2.0 | 4x Gen 4.0 / 12x Gen 4.0 |
SATA maximal (CPU / Chipsatz) | 10 (2/8) | 14 (4/12) |
USB 3.1 Gen 2 (CPU/Chipsatz) | 2 / - | 4 / 8 |
USB 3.1 Gen 1 (CPU/Chipsatz) | 10 (4/6) | 0 |
USB 2.0 | 6 | 4 |
AMD CrossFire / Nvidia SLI | Ja / Ja | Ja / Ja |
Die I/O Konfiguration des ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3
Die Möglichkeiten die große I/O-Ausstattung von AMD Ryzen CPU und AMD X570 Chipsatz sind auf dem Mini-ITX-Mainboard natürlich in gewisser Weise begrenzt. Insgesamt geht sozusagen einfach der Platz aus, um die volle Breitseite komplett zu verbauen. Daher hat sich der Hersteller vielleicht auch für die TB3 Schnittstelle entschieden, da hier dann zumindest vier PCIe-Lanes verwendet werden, statt alle brach liegen zu lassen. Zudem verbaut man die nativ vorhandenen vier SATA3 Anschlüsse und führt die vier PCIe 4.0/3.0 Lanes der Ryzen CPU zu einem M.2 Sockel. Lane-Sharing kommt also nicht vor, da die acht variablen PCIe Lanes nicht einmal angetastet werden. Die Position der SATA3 Anschlüsse gefällt sehr gut. Der M.2 Sockel dürfte ungünstig sein, wenn man Laufwerke mit Kühler verbauen will.
Interne Anschlüsse in der Übersicht
Die internen Anschlüsse auf einem Mini-ITX-Mainboard sind erfahrungsgemäß immer etwas spärlich gesät und auch oft etwas umständlich in ihrer Erreichbarkeit. Das trifft auf das X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 auch zum Teil zu. Positiv sind die beiden Fan-Header am oberen Rand, welche 1A und 2A bereitstellen können. Auch die beiden RGB-Header sind in ihrer Position nicht ungünstig bzw. auch dann erreichbar, wenn man das Board bereits bestückt hat. Das trifft auf den USB 3.2 Gen1 Header auch zu, wobei sich hier wieder die Frage stellt, ob ein gewinkelter Anschluss nicht sinnvoller wäre. Der Front Audio-Header fällt auch positiv auf, da man dessen Kabel nicht über oder unter der Grafikkarte entlang führen muss. Einstecken kann man ihn allerdings nur, wenn nichts im PCIe-Slot verbaut ist. Umständlich kann es ggf. mit dem USB 2.0- sowie den Front-Panel-Anschlüssen werden. Diese sitzen nebst des Chipsatzkühlers und werden somit eingekeilt zwischen Chipsatz- und CPU-Kühler, RAM und Grafikkarte. Hier spielt die Reihenfolge des Einbaus auf jeden Fall eine entscheidende Rolle. Auch der dritte Fan-Header (2A) sitzt benachbart, womit das gleiche für diesen gilt.
Detailansicht / Features
Nachdem die Konnektivität eigentlich schon komplett gezeigt wurde, soll das Board dennoch im Ganzen und auch im Detail betrachtet werden. Da es zur "Phantom Gaming-Familie" gehört dürfen natürlich die optischen Erkennungsmerkmale nicht fehlen. Schaut man sich das I/O-Cover an, könnte es bspw auch direkt aus dem ASRock Z390 Phantom Gaming X entnommen worden sein. Dass dem nicht so ist, zeigt sich auf der folgenden Seite deutlich. Erkennbar ist die Serie an den roten und schwarzen Linien auf Schwarzem Grund sowie die Edelstahl-Applikation. Beim Phantom Gaming-ITX/TB3 zieht sich das Design auch über die Blende des Chipsatz-Kühlers, eine weitere Gemeinsamkeit zum Intel Derivat. Typisch für ein Mini-ITX Board ist die Verwendung von zwei RAM-Slots sowie einem PCIe x16 Steckplatz. Dieser setzt auf die sogenannte "Steel Slot" Verstärkung. Beim RAM ist die Rede von 4533 MHz und mehr. Erfahrungsgemäß und auch aus technischer Sicht sind Bretter mit nur zwei DIMM-Slots auch besonders gut übertaktbar was den Speicher angeht.
Was das Layout angeht kann man als Vorteil nennen, dass man die vier SATA3-Anschlüsse an den Rand gelegt und angewinkelt hat. Das war beim MSI B450I Gaming AC und ASUS ROG B350-I Gaming nicht der Fall. Im Gegenzug sind andere Anschlüsse bzw. Header schlechter zugänglich. Das Kabel für Front-Panel und USB 2.0 müssen sich somit zwischen PCIe- und RAM-Slot quetschen. Besser ist wiederum die Position des Front-Audio-Headers, welche sich beinahe auf der Kante des PCB befindet und damit noch unterhalb der GPU sitzt. Aber auch dieses Kabel sollte man vor dem Einbau der Grafikkarte eingesteckt haben.
Schaut man sich den Sockel genauer an, so wird einem schnell auffallen, dass dieser wie eingekesselt zwischen den Kühlern sitzt. Dass es auch wirklich eng zur Sache geht mussten wir aus erster Hand feststellen und haben es zwei Seiten weiter bildhaft festgehalten. Wenn man genauer hinschaut, fällt einem aber auch eine Eigenheit des Boards auf, zumindest dem Hardware-Kenner. Man sieht zwar den PGA AM4 Sockel, allerdings nicht dessen eigentliches Kühler-Befestigungs-Bild. Es fehlen nicht nur die beiden Montagerahmen des AMD Sockels, es wird auch nicht auf dessen Lochbild gesetzt. Stattdessen greift ASRock beim Bohrmuster zum Konkurrenz-Sockel Intel LGA 115X. Damit man die Kühler für diesen Sockel auch tatsächlich nutzen kann, hat der Hersteller auch die rückseitige Sockel-Platte angebracht, welche sonst zur Befestigung der CPU-Arretierung dient. Hier wird die Platte gebraucht, da sich die Kühler meist auf diese stützen und ohne auf das Board drücken würden bzw. der Abstand nicht stimmen würde. Auf jeden Fall eine interessante und auch coole Idee um Platz zu sparen.
Auf den verbauten Lüfter bzw. Chipsatzkühler wird auf der folgenden Seite noch genauer eingegangen. Es lässt sich aber auch hier schon sagen, dass der Hersteller diesen Platzsparend verbaut hat. Denn durch das Anstellen im 45° Winkel verringert sich dessen erforderliche Fläche etwas. Für die Spannungsversorgung der CPU ist ein 8-Pin EPS Stecker zuständig. Dieser zwängt sich zwischen den oberen MOSFET-Kühler und das I/O-Cover. Dadurch könnte das Einstöpseln im eingebauten Zustand zur Geduldsprobe werden, außer man denkt vor der Befestigung des Boards dran.
Das Backpanel wird in seiner Fläche leider nicht komplett ausgenutzt, bietet aber dennoch eine gute Ausstattung. Von links beginnend findet man zwei USB 3.2 Gen1 und eine Kombo PS/2 Buchse vor. Daran schließen sich die beiden Antennen-Gewinde der Intel AX200 Karte (WiFi 6 und Bluetooth 5) an. Während der folgende HDMI-Port nach Standard 2.0 für die Bildausgabe sorgt (nur mit AMD Ryzen 3 3200G und Ryzen 5 3400G), handelt es beim DisplayPort 1.4 Anschluss um einen Eingang. Dieser wird über die Grafikkarte gespeist bzw. dann benötigt, wenn man über Thunderbolt 3 auch ein Bildsignal senden will. Beim zweiten AM4 Mainboard mit Thunderbolt 3, dem ASRock X570 Creator, hat man dafür einen Adapter beigelegt, wobei dort auch ein Mini-DP Anschluss intern verwendet wird. Um Thunderdbolt 3 handelt es sich bei der folgenden Typ-C Buchse. Hier kann mit TB3 eine Geschwindigkeit von 40 Gbps erreicht werden, ansonsten aber auch die 10 Gbps von USB 3.2 Gen2. Zwei weitere davon sind als Typ-A benachbart. Ethernet (Intel I211-AT) und die Audio-Anschlüsse des ALC1220 bilden den Abschluss.
Detailansichten ohne Verkleidungen
Kühler und Blenden
Bei der Demontage stellte sich recht schnell heraus, dass beinahe alle Schrauben gelöst werden müssen, um etwas entfernen zu können. Dabei wurde zunächst vermutet, dass nur Chipsatz- und der seitliche MOSFET-Kühler miteinander verbunden sind. Es stellte sich dann aber heraus, dass das I/O-Cover nicht nur diese Funktion übernimmt, sondern auch Teil des Kühlkonzepts ist. Was nämlich auch nicht direkt bemerkt wurde, ist, dass das Cover nicht aus Kunststoff, sondern aus Aluminium besteht und ein fester Verbund mit dem MOSFET-Kühler bietet. Die reine Masse des Kühlers ist also wirklich beachtlich und kein Vergleich zu anderen Mini-ITX-Mainboards die wir schon untersuchen konnten. In Zahlen: Das Konstrukt wiegt 237g, der kleinere hingegen 39g.
Der des Chipsatz-Kühlers verbirgt sich hinter einem Gitter. Zum Vorschein kommt nach dem Entfernen, dass er keine Finnen oder dergleichen anströmt. Effektiv erscheint die Umsetzung nicht wirklich, zumindest pustet der Quirl die Luft durch das Cover zu beiden Seiten und dabei entlang der Stirn- und Bodenfläche. Der Lüfter selbst misst 38mm im Durchmesser, wovon allerdings auch 20mm auf die Nabe zurückfallen. Effektiv erscheint auch dies nicht. Weiterer negativer Punkt ist, dass er mit nur drei Adern angeschlossen wird, was entweder bedeutet, dass es kein Drehzahlsignal gibt oder er nicht per PWM angesprochen wird.
Spannungsversorgung
Unter dem interessanten Kühlkonstrukt verbergen sich insgesamt 10 Phasen. Da der verbaute Intersil ISL69147 jedoch nur maximal sieben Phasen ansteuern kann, muss hier wieder etwas "getrickst" werden. Für die CPU sind insgesamt acht der zehn Phasen zuständig, was man daran erkennt, dass auf der Rückseite vier Doppler verbaut sind. Dabei handelt es sich um Intersil ISL6617A, was man an der Kenneichung "17AF" erkennt. Um das Intersil Paket abzurunden, werden als MOSFETS ISL99227B verbaut (Kennzeichnung: "27B"; 5,0V PWM Power Stage Family). Für die CPU kommen davon also acht zum Einsatz, welche sich zu vier gedoppelten Phasen fügen. Für den SoC kommen noch einmal zwei MOSFETs zum Einsatz, welche einzeln angesprochen werden. Hier sind es jedoch ISL99227 (Kennzeichnung: "27F"; 3,3V PWM Power Stage Family), welche sich eigentlich nur durch die Eingangsspannung unterschieden. Die MOSFETS liefern jeweils 60A und arbeiten in einem Temperaturbereich von -40 bis 125°C bzw. fangen erst bei 140°C an zu drosseln. Damit dürfte das Board auch den leistungshungrigeren CPUs gewachsen sein. Für den RAM setzt man auf einen SM4337 MOSFET von Sinopower.
HiFi-Ausbau
Der Ausbau, wenn man es denn so nennen will, ist aus Platzmangel wirklich klein. Man erkennt hier auch keine Abtrennung auf dem PCB, womit sonst immer geworben wird und was dafür sorgen soll, dass sich die verschiedenen Spannungen und Frequenzen des Boards nicht negativ bei der Audio-Verarbeitung abzeichnen. Schaut man sich die Produktseite an, findet man dazu aber auch keinen Hinweis bzw. wird die Umsetzung nicht wirklich hervorgehoben, was auch nicht wirklich angebracht wäre. Vorhanden ist zwar ein Realtek ALC1220 Codec , welcher immer noch der beste Mainboard-Chip ist, aber auch bspw. nur zwei Nichicon Gold Kondensatoren. Einen zusätzlichen Kopfhörer-Verstärker konnten wir nicht ausmachen.
Testsystem im Überblick
Für die Tests der Platinen mit AMD X570 Chipsatz haben wir uns für einen leicht anderen Ansatz entschieden. Und zwar wird das System statt auf einem Benchtable im NZXT H710 verbaut. Dies hat den Grund, dass wir so realistischer das Verhalten der verbauten Lüfter kontrollieren können. Weiterhin wird als Netzteil das NZXT E850 mit CAM-Unterstützung eingesetzt, da dieses eine direkte Kontrolle des Verbrauchs erlaubt. Um den Brettern auf den Zahn zu fühlen wird ein AMD Ryzen 7 3700X (Retail) eingesetzt, welcher im Serienzustand mit bis zu 4,4 GHz takten soll. Die NZXT Kraken X62 mit 280mm Radiator sol dafür sorgen, dass dieser auch erreicht wird. Damit man auch die Übertaktbarkeit in Sachen RAM nachvollziehen kann, wird der Corsair Dominator Platinum RGB DDR4-3200 CL14 verwendet, welcher auf dem ASUS ROG Maximus XI Gene 4600 MHz erreichte, also einen gewissen Spielraum zulässt.
Bei den Laufwerken werden ebenfalls sehr schnelle Vertreter der jeweiligen Zunft eingesetzt. Das System wird auf der Patriot Viper VPN100 1TB (PCIe 3.0 x4) aufgesetzt. Begleitet wird sie von der Corsair MP600 mit ebenfalls 1TB (PCIe 4.0 x4) um die höhere Bandbreite austesten zu können.An den externen Anschlüssen werden weiterhin der Corsair Voyager GTX mit 128GB und die Sandisk Extreme 900 Portable mit 480GB verwendet.
Wir hatten uns beim Test-Setup für die NZXT Kraken X62 entschieden, da die Montage auf AM4 sehr schnell erfolgt und die vorhandenen Brücken genutzt werden. Das ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 machte uns hier direkt einen Strich durch die Rechung, da die Sockel 115X Bohrung verwendet wird. Durch diese spezielle Lösung, war es natürlich auch von Interesse, wie Kühler auf das Board passen, denn eigentlich muss der Hersteller sich durch die Verwendung des Intel Sockels auch an dessen Platz-Freigaben halten. Den Anfang macht der Noctua NH-L9x65, welcher auf einem Mini-ITX Mainboard durchaus Verwendung finden könnte. Die Rahmen des Top-Blowers konnten problemlos montiert werden, wobei der Platz unterhalb der Brücke sehr knapp wurde. Berührungsangst darf auch der Kühler nicht haben. Dieser passt, wie man so schön sagt, "wie Arsch auf Eimer". In keine Richtung dürfte der Kühler größer ausfallen, wobei es beim RAM schon überknapp ist.
Im nächsten Versuch musste der be quiet! Dark Rock Slim als Vertreter der hochkompatiblen Tower-Kühler herhalten. Auch hier konnten die Brücken ohne Mühe montiert werden, sitzen aber schon sehr beengt. Setzt man den Kühler, kommt es sogar zur Berührung. Die Heatpipes streicheln sozusagen den Chipsatz- und oberen VRM-Kühler. Ob das so vorgesehen ist? Wenn ja eine echte Punktlandung. Insgesamt sollte man sich aber überlegen, ob man nicht auf eine Flüssigkeitskühlung setzen will.
Denn schaut man sich die Kühler-Kompatibilitätsliste an, so sind dort eigentlich auch nur Kühler von Noctua und AiO-Wasserkühlungen gelistet. Die Liste haben wir unten noch einmal aufgeführt, wobei wir Modelle, die sich nur durch die Größe des Radiators unterscheiden, entfernt haben. Mit der Zeit dürften weitere Modelle folgen. Mit etwas Geduld konnte nämlich bspw. auch die NZXT Kraken X62 montiert werden.
Kühler Kompatibilitätsliste | |
Hersteller | Modell |
Corsair | H45 |
H60 (2018) | |
H75 (2018) | |
H80i V2 | |
H1XXi RGB Platinum (SE) | |
H1XXi RGB Pro | |
H100i | |
H100i V2 | |
H110i | |
Silverstone | NT08-115XP |
NT06-PRO | |
HE01 | |
AR11 | |
AR02 | |
Noctua | NH-L12S |
NH-C14S | |
NH-L9i | |
NH-D9L | |
NH-U9S | |
NH-L9x65 |
System & Beleuchtung
Es sieht immer etwas merkwürdig aus, verbaut man ein Mini-ITX Mainboard in einem Midi-Tower. Zudem sind die Kabel oft auch nicht von passender Länge. Das war hier aber kein Problem. Allerdings musste zwei USB 2.0 Stecker zu einem umgepinnt werden, damit alle NZXT Komponenten auch genutzt werden können. Wie angesprochen, liegen die Header auf dem Board aber zum Teil etwas ungünstig.
Die Beleuchtung des Boards tritt nicht so krass in Erscheinung, da die Grafikkarte diese schon deutlich abdeckt. Zumindest wird der untere Teil des Gehäuses auch etwas ausgeleuchtet, welcher sonst meist nur dunkel erscheint. Negativ kann man anmerken, dass die Beleuchtung im Serienzustand auch im ausgeschalteten Zustand weiter leuchtet.
Software
Die Phantom Gaming Tuning Software konnte auch schon beim ASRock Z390 Phantom Gaming X in Augenschein genommen werden. Optisch und auch beim Funktionsumfang gibt es hier keine Unterschiede. Man kann das System per Button an die Gegebenheiten anpassen. Was genau verändert wird, wird allerdings nicht kommuniziert, wenn man auf Power Saving oder Performance Mode wechselt. Der OC Tweaker bieten einem die Gelegenheit, Tuning Maßnahmen an der CPU während des Windows-Betriebs vorzunehmen. Im dritten Reiter bekommt man einen Überblick über das System, also auch Temperaturen und Drehzahlsignale. Da das Mini-ITX Board weniger stark bestückt ist, findet man hier natürlich auch nicht den Umgang des ATX-Pendents. Die FAN-Tastic Tuning getaufte Lüftersteuerung funktioniert lediglich über Diagramme, wobei der FAN Test die Drehzahlen bei jeweiliger Leistungsstufe angeben soll. Beim Chipsatzlüfter funktionierte das unserer Meinung nach nicht wirklich korrekt. Schade ist auch, dass man nur die eine Option hat und nicht einfach eine feste Drehzahl oder Leistungsstufe festlegen kann. Zudem muss man die Header ggf. an die Lüfter-Variante (DC oder PWM) anpassen, da es hier nicht erfolgen kann.
ASRock Polychrome Sync ist die Software zur Konfiguration der Beleuchtung des Boards sowie der Header. Ggf. kann man hier auch weitere Komponenten einstellen, der verwendete Corsair Dominator Platinum RGB gehört scheinbar aber nicht dazu. Beim Kingston HyperX Fury RGB sieht das aber bspw. schon wieder anders aus. Man kann zwischen verschiedenen Effekten wählen. Je nach Effekt können die einzelnen Dioden auch getrennt voneinander belegt werden. Die Farben werden dabei mittels Farbrad oder Schieberegler eingestellt.
Was bei MSI Nahimic übernimmt, macht bei ASRock Creative Cinema 5. Es handelt sich dabei um eine Audio-Software, welche den Funktionsumfang der Realtek Audio Console deutlich übersteigt. So gibt es hier einen Equalizer und verschiede Klangeffekte inklusive virutellem 7.1 Klang am Headset.
Das UEFI-BIOS
Das Bios des ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 hat auf den ersten Blick nicht viel mit dem ASRock Z390 Phantom Gaming X gemeinsam. So fehlt direkt zum Start bereits der EZ Modus, welcher einen Gesamt-Überblick bietet und schon ein paar Einstellungen zulässt oder zumindest Verknüpfungen bietet. Insgesamt kann man auch sagen, dass das Bios der AM4 Platine nciht ganz so benutzerfreundlich ist, da viele Optionen einfach viel zu verschachtelt sind und an anderer Stelle zu finden sind, als man sie eigentlich erwarten würde. Dass es dennoch umfangreich sein sollte, offenbart die ROM-Größe von 32MB. Den Anfang beim X570 Board macht die Startseite, welche eigentlich nur darüber informiert, welche Bios-Version, welche CPU und was für ein RAM installiert ist.

OC Tweaker
Auf die Hauptseite folgt direkt der OC Tweaker. Hier findet man alle Einstellungen zum Übertakten, sollte man zumindest annehmen können. Dem ist aber nicht so. Hauptsächlich findet man hier Optionen zur Spannungsversorgung wieder, welche auch recht umfangreich vorhanden sind. Zudem wird hier auch der RAM in den Fokus geschoben, für welchen das XMP geladen werden kann, aber natürlich auch manuell Einstellungen getroffen werden können. Zudem hat der Hersteller drei Profile für konkreten RAM hinterlegt, welche jedoch alle auf die gleiche Konfiguration zu zielen scheinen. Interessanter wäre es gewesen, wenn man sich auf einen IC festgelegt hätte (hier scheint es bereits der Samsung B-Die zu sein) und für diesen drei (oder auch mehr) verschiedene Profile hinterlegt hätte. Der Mehrwert des Settings wurde im OC Kapitel auch geprüft. Weiterhin kann man hier auch die Infinity Fabric Frequenz anpassen. Der Takt der CPU-Kerne kann hier erst dann angepasst werden, wenn man CPU Frequency and Voltage (VID) Change auf manuell stellt.
















Advanced
Wirklich umfangreich wird es mal wieder im Kaptiel "Advanced". Beim vorliegenden Board aber im besonderen Maße, da man hier die eigentlichen Übertaktungsfunktionen angelegt hat. Das ganze hat man allerdings nicht wirklich übersichtlich gestaltet. Denn Nicht nur unter dem Punkt AMD Overclocking, sondern auch unter der CPU Configuration lassen sich dazu Einträge finden. Damit man überhaupt drauf zugreifen kann, muss man jedesmal eine Warnung bezüglich des OC akzeptieren. Insgesamt ist die Struktur nicht wirklich nachvollziehbar, so hat man bspw. beim Z390 Phantom Gaming X die "CPU Configuration" zusätzlich auch unter dem OC Tweaker angesiedelt, sodass man die Reiter nicht wechselnb muss. Die Spannung der CPU kann hier übrigens auch noch einmal eingestellt werden, allerdings nur als override. Auch unter AMD CBS findet man noch einmal OC Funktionen wie Custom P-States. Regelrecht überflüssig wirkt es, dass man die Timings und Subtimings ebenfalls noch einmal wiederfinden kann. ASRock sollte in jedem Fall noch einmal überprüfen, ob das Bios in dieser Form Sinn ergibt. Es macht mehrfach den Anschein, als würden sich Einstellungen wiederholen, wodurch die Übersichtlichkeit deutlich leidet. Alleine die Flut an Screenshots zeigt eigentlich schon deutlich, dass hier was nicht stimmen kann.Too
































































Tool
Unter den Tools hat man im Vergleich mit der Intel Z390 Platine auch etwas abgespeckt. So ist erfreulicher Weise auch hier eine Einstellung der Beleuchtung bereits im Bios möglich und auch Secure Erase und Instant Flash sind vorhanden. Allerdings kann man die Platine nur per File Updaten, statt wie beim Phantom Gaming X dies auch direkt per Netzwerkverbindung durchzuführen.





H/W Monitor
Der Hardware-Monitor liefert hingegen wieder einen gewohnten Anblick, wobei natürlich die Anzahl der einstellbaren Header eingeschränkt ist. Drehzahlen, Temperaturen und Spannungen werden hier ebenfalls abgebildet. Für die Lüfter-Anschlüsse, einschließlich dem Chipsatzlüfter, lassen sich drei Profile (Silent, Standard, Performance) wählen oder ein eigenes festlegen. Dazu können vier Temperatur-Schwellwerte und Leistungseinstellungen des jeweiligen Lüfters festgelegt werden. Beim Chipsatz kann man nur die Chipsatz-Temperatur als Orientierung wählen, bei den anderen Anschlüssen hat man die Wahl zwischen CPU- und M/B-Tempeartur.




Security
Hier braucht es eigentlich keine Worte bzw. sollte der folgende Screenshot selbsterklärend sein.

Boot
Das gleiche gilt für die Boot-Optionen, welche keine Besonderheiten bereithalten.

Benchmarks
Die folgenden Benchmarks sind dazu gedacht, die Grundleistung der Platinen miteinander zu vergleichen. Vor den Benchmarks wurde immer für das jeweilige Mainboard ein frischen Betriebssystem aufgesetzt und alle Einstellungen, bis auf das Speichersetting, auf AUTO gestellt beziehungsweise stehen gelassen. Der Corsair Dominator Platinum RGB 2x 8GB DDR4-3200 CL14 wurde mit seinem XMP betrieben.
Die Benchmarks liegen immer in folgenden Versionen vor:
- Cinebench R15 - 15.038
- Cinebench R20 - 20.060
- SuperPi - Mod 1.5 XS
- PCMark8 - 2.10.901
- PCMark10 -1.1.1739
- 3DMark - 2.9.6631
- AIDA64 Extreme - 6.00.5100
CPU-Benchmarks
System-Benchmarks
3D-Benchmarks
Speicher-Benchmmarks
Benchmarks der Datenträger-Schnittstellen
Da die AM4 Plattform mit der Einführung des X570 Chipsatzes unter der Verwendung einer AMD Matisse CPU (3te Ryzen Generation) nun auch PCIe 4.0 Anschlüsse bietet, wurde das Szenario etwas angepasst. Die Samsung 860 Evo musste der Patrtiot Viper VPN100 1TB als Systemlaufwerk weichen. Dazu gesellt sich eine Corsair MP600 1TB um die Bandbreite der neuen Anschlüsse zu testen. Die externen Anschlüsse werden weiterhin mit der Sandisk Extreme 900 Portable 480GB und Corsair Voyager GTX 128GB überprüft. Da das Testsystem im NZXT H710 montiert wird, kann auch der Typ-C Header getestet werden, insofern vorhanden. Benutzt wurden die Benchmarks in folgender Version und Testabschnitt:
- CrystalDiskMark 6.0.2. - Seq Q32T1
- AS SSD Benchmark 2.0.6821.41776 - Seq
M.2 PCIe 4.0 Performance
Das Mini-ITX-Mainboard lediglich einen M.2-Steckplatz vorweist, wurden die SSDs nacheinander eingesetzt. Die Benchmarks wurden zur besseren Vergleichbarkeit weiterhin auf der Patriot Viper VPN100 durchgeführt.
M.2 PCIe 3.0 Performance
USB-3.2-Gen2-Performance (Typ-C Stecker)
Eine Features des X570 Chipsatzes sowie der AMD Ryzen 7 3700X CPU ist der native USB 3.2 Gen2 Support. USB Typ-A und -C können also auch ohne Zusatzchip auf hohe Übertragungsraten kommen. Um diese auszukosten kommt wie immer die SanDisk Extreme 900 Portable am Typ-C Port zum Einsatz.
USB-3.2-Gen1-Performance (5Gbps)
Um auch die Leistungsfähigkeit der USB-3.2-Gen1-Schnittstelle auf die Probe stellen zu können, kam einmal mehr der Corsair Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zum Einsatz. Auch dieser musst sich im AS SSD Benchmark CrystalDiskMark beweisen.
Leistungsaufnahme
Da das System mittels NZXT E850 betrieben wird, kann die Energieversorgung auch intern kontrolliert werden. Das Netzteil erlaubt es unter anderem die 12V Schiene der CPU auszulesen, sodass man den Energieverbrauch des Prozessors etwas genauer abschätzen kann. Zudem lässt sich die Gesamt-Energieaufnahme mittels NZXT CAM Software auslesen. Zur Kontrolle wird die Leistungsaufnahme des Gesamtsystems zusätzlich mittels Voltcraft Engergy Logger 4000 ermittelt. Die drei Messverfahren kamen in drei Situationen zum Einsatz: Während Windows 10 im Idle-Modus agiert, im Cinebench R15 Single-Core Benchmark und im Cinebench R15 Multi-Core Benchmark.
Overclocking
Hinweis: Erreichte Werte sind nicht allgemeingültig. Mögliche Taktraten und eingestellte Spannungen variieren zwischen CPUs, Mainboards und Netzteilen. Die folgenden Darstellungen sind also nur als Richtwerte zu verstehen. Übertakten geschieht zudem auf eigene Gefahr und wir übernehmen keinerlei Haftung für verursachte Schäden.
PBO - Precision Boost Overdrive
Der Precision Boost Overdrive sollte eigentlich genau aufzeigen, welche Kraftreserven theoretisch im vorliegenden Mainboard vorhanden sind. Denn Ryzen CPUs übertakten sich eigentlich automatisch, sobald mehrere Faktoren erfüllt werden. Hierzu gehört nicht nur die Temperatur, sondern auch die Leistungsaufnahme. Die PBO-Funktion lockert zweitgenanntes bzw. hebelt die Werksvorgaben aus, sodass die CPU mehr "Raum zum Durchatmen" hat. Bei den Ryzen Prozessoren der 3000er Serie ist dies allerdings etwas weniger effektiv, als noch bei den 2000er CPUs. Denn selbst der attestierte Boost-Takt wird nicht immer erreicht. Schaut man beim ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 in die entsprechende Sektion, dann findet man dort verschiedene Parameter für den PBO vor. Folgende Tabelle stellt die verschiedenen Modi nebeneinander auf und vergleicht deren Effekt bzgl. der Leistungssteigerung und auch der Leistungsaufnahme.
PBO Modus | CB R15 Multi Score | CB R15 Multi Leistungsaufnahme CPU | CB R20 Multi Score | CB R20 Multi Leistungsaufnahme CPU |
Disable | 2142 Punkte | 102 W | 4941 Punkte | 104 W |
Auto | 2134 Punkte | 101 W | 4894 Punkte | 103 W |
Enable | 2137 Punkte | 101 W | 4894 Punkte | 104 W |
Advanced | 2148 Punkte | 100 W | 4873 Punkte | 103 W |
Eco 45W | 2051 Punkte | 87 W | 4690 Punkte | 85 W |
Die verschiedenen PBO Einstellungen haben, wie man anhand der Tabelle erkennen kann, zwar eine Funktion, aber die Leistungsfreigabe wirkt schon fast willkürlich. Die Energieaufnahme bleibt bei fast jeder Konfiguration identisch und die Punktzahlen variieren nur geringfügig, wobei ohne PBO (disabled) sogar beinahe die höchste Leistung erzielt werden konnte. Der Eco Modus ist im Bios zwar nicht an dieser Stelle zu finden, wurde der vollständigkeit aber auch eingefügt. Hier wird tatäschlich der Wert, der im Bios für eine 65W CPU angegeben wird (87,7W) fast exakt erreicht. Dass der Leistungseinbruch dabei nicht so groß wie beim MSI MEG X570 ACE ist, welches das Powerlimit stärker deckelte, sollte selbsterklärend sein. Dennoch kann man mit dieser Funktion im Alltag Energie sparen, ohne deutlich an Leistungeinzubüßen bzw. im Alltag keine spürbaren Abstriche zu machen.
Manuelles Übertakten
Beim manuellen Übertakten sollte wieder ein stabiler Takt von 4,2 GHz auf allen Kernen erreicht werden. Beim MSI MEG X570 ACE wurde dazu eine Spannung von 1,32V benötigt, weshalb dies als Startpunkt/Anhaltspunkt gewählt wurde. Auf dem ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 konnte von diesem Wert ausgehend einer Verringerung auf 1,25V erfolgen. Die Leistungsaufnahme lag hier dann im Cinebench R15 bei 96W. Erzielt wurden 2206 Punkte, womit man ein effizienteres Tuning erhalten hat, als mit dem PBO. Beim RAM gab es interessanter Weise ein Profil für den eingesetzten Corsair Dominator Platinum RGB. Durch dieses wird die Frequenz auf 4200 MHz angehoben und die Timings auf CL18-18-18-38 festgelegt. Das alles erfolgt bei 1,45V. Im Cinebench wurde bei Serientakt damit 2127 Punkte erreicht, also sogar weniger als normal. Das liegt am etwas schlechteren Teiler bzw. des geringeren Taktes der Infinity Fabric. Mit manuellem Setting konnten auch 3800 MHz 1:1 mit der Infinity Fabric betrieben werden. Die Timings wurden dabei auf CL16-16-16-34 gestellt, ohne die Subtimings zu verändern. Hiermit konnten nun 2140 Punkte im Cinebench R15 erreicht werden. Vom anderen OC Setting ausgehend, konnte die Lesegeschwindigkeit von 49990 auf 54866 MB/s und die Schreibgeschwindigkeit von 28752 auf 30342 MB/s gesteigert werden. Die Latenz verringerte sich im gleichen Zug von 74,5 auf 65,3ns.
Temperaturen
Um die Temperaturen des Mainboards bzw. die Effektivität der Kühler zu prüfen, wurde Prime95 29.8 Small FFTs eingesetzt. Das Tool zur Auslastung der CPU wurde 30min lang laufen lassen und dabei die einzelnen Sensoren via HWinfo64 begutachtet. Die Umgebungstemperatur betrug während des Runs 26,2°C. Die Lüfter der NZXT Kraken X62, des E850 und die Aer RGB 2 120mm wurden konstant mit ~800 U/min betrieben. Der Chipsatz-Lüfter wurde im Silent-Modus betrieben. Der folgende Screenshot zeigt sehr deutlich, dass das Board keinerlei Probleme mit dem AMD Ryzen 7 3700X hat bzw. noch sehr hohe Reserven aufweist.
Wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass die Heatpipes der VRM-Kühlung zum PCH-Kühler dafür sorgen würde, dass dort auch ein Temperaturanstieg zu vermelden ist. Im Endeffekt kann aber in beiden Bereichen nicht wirklich von einer signifikanten Erwärmung die Rede sein und das trotz dürftigem Belüftungskonzept. Welche Auswirkungen das auf den Lüfter des Boards hat, offenbart der folgende Abschnitt.
Lüftersteuerung
Von besonderem Interesse ist auch bei diesem X570 Mainboard der verbaute Lüfter. Eine Steuerung des Lüfters kann im Bios getroffen werden und mittels der Phantom Gaming Tuning Software. Im Bios sind drei Profile hinterlegt, jedoch deklariert der Hersteller nicht konkret, welche Änderungen zwischen "Silent", "Standard" und "Performance" vorliegen. Man hat zusätzlich auch die Möglichkeit selbst ein Profil anhand von vier Temperatur-Fixpunkten festzulegen. Doof ist nur, dass man sich nicht wirklich am Hersteller orientieren kann, da die Profile nicht offen gelegt sind. Mittels der Software kann man ebenfalls ein eigenes Profil erstellen. Damit man einen Eindruck vom Lüfter bekommt, haben wir diesen wieder "gebencht". Das System lief dabei im Bios, da man nur hier eine manuelle Verstellung der Einstellungen vornehmen kann. Die Grundlautstärke betrug 30,4 dB. Gemessen wurde in 50cm Entfernung zum Seitenteil auf höhe des Chipsatzlüfters.
PWM-Stufe | 10% | 15% | 20% | 25% | 30% | 35% | 40% | 45% | 50% | 55% | 60% | 65% | 70% | 75% | 80% | 85% | 90% | 95% | 100% | ||
Drehzahl (U/min) | 0 | 1014 | 1664 | 2040 | 2409 | 2702 | 3100 | 3409 | 3658 | 3986 | 4332 | 4397 | 4761 | 5020 | 5200 | 5450 | 5714 | ||||
Lautstärke (dB) | 31,0 | 31,1 | 31,2 | 31,3 | 31,6 | 32,1 | 32,2 | 33,3 | 33,6 | 34,1 |
Der kleine Lüfter beginnt erst ab 65% deutlich aus dem System herauszustechen. Die Lautstärkemessung wird dem ganzen dabei nicht wirklich gerecht. Denn Laut ist er in dem Sinne nicht, jedoch fällt er durch eine hohe Frequenz negativ in Erscheinung. Eben genau das Geräusch, dass man von damaligen Chipsatz-"Quierlen" gewohnt ist, insofern man diese noch erlebt hat. Insgesamt ist es eher das Lager bzw. der Motor, den man hört, denn die winzigen Lüfterblätter schaffen es nicht wirklich für ein Luftrauschen zu sorgen.
Fazit
Beim ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 verhält es sich ähnlich wie damals beim MSI B350I Pro AC. Irgendwie will das Board sich nicht so wirklich in eine Ecke drängen lassen. So lässt die Serien-Zuordnung eigentlich den Schluss zu, dass die Platine für Gamer gedacht ist, jedoch bestückt man sie mit einem Thunderbolt 3 Anschluss, welcher den Preis für dieses Klientel unnötig in die Höhe treibt. Zudem verbaut man zwar einen ALC1220, jedoch beinahe komplett alleine. Auch die Creative Sound Blaster Cinema 5 Software kann diesen Umstand auch nicht komplett ausbügeln, sodass man vermutlich zu einem externen DAC wechseln müsste, sollte man einen "besseren" Kopfhörer/Mikrofon verwenden wollen. Der Thunderbolt 3 Anschluss spricht eigentlich eher für den Produktiv- oder Kreativ-Einsatz, für diese Zielgruppe könnte aber die Anzahl der USB- und vor allem internen Datenträger-Anschlüsse zu gering ausfallen. Hinzu kommt noch, dass der rückseitige M.2-Steckplatz natürlich auch mit PCIe 4.0 Laufwerken umgehen kann, diese aber meistens mit einem Kühler versehen sind, was nur dann passt, wenn das Gehäuse ein großzügiges Loch im Tray besitzt.
Aber es gibt natürlich nicht nur Schatten. Denn das Phantom Gaming ist an sich schon gut bestückt. Allen voran der Thunderbolt 3 Anschluss, welcher ein Alleinstellungsmerkmal beim Sockel AM4 bildet, zumindest was die Mini-ITX Mainboards betrifft. Ausprobieren konnten wird diesen zum Testzeitpunkt leider nicht, bemühen uns aber passende Gerätschaften ins Repertoire mit aufzunehmen. Interessanter Weise spricht ASRock auf der Produktseite davon, dass eine eGPU nicht unterstützt wird, in der Software wird dies jedoch angezeigt. Übertragen können soll der Anschluss bis zu 40Gbps an bis zu drei Geräte, ein DisplyPort 1.4 Signal und bis zu 15W (5V, 3A). Insgesamt dürfte der Anschluss etwas besser dokumentiert sein (fehlt komplett in der Anleitung). Der Intel AX200 WLAN AX Adapter kann ebenfalls als positiv hervorgehoben werden. Gleiches gilt für die Spannungsversorgung, welche eigentlich recht potent ist, in anbetracht der Größenverhältnisse. Auch der Kühler macht einen guten Eindruck, zunächst. Denn die Heatpipe-Verbindung mit dem Chipsatz-Kühler sorgt dafür, dass sich der X570 ggf. mehr erwärmt als er müsste, was dafür sorgt, dass der Lüfter höher dreht als er müsste. Da kompakte Rechner mit Mini-ITX Formfaktor oft auf dem Schreibtisch stehen, könnte der Lüfter schon als Störfaktor ausgemacht werden. Denn dort dürfte die Belüftung noch einmal schlechter sein, als in unserem Test-Rechner (NZXT H710).
Die Leistung des Bretts kann ebenfalls als positiv angeshen werden. Das neuere Bios mag hier wohl einen entscheidenden Faktor eingenommen haben, aber Engpässe sehen wir aufgrund der Spannungsversorgung auch mit potenterer CPU nicht. Allerdings zeigt sich das Bios bzw. Board genau bei der Freigabe von mehr Energie mittels Precision Boost Overdrive etwas merkwürdig. Die verschiedenen Einstellungen verhalten sich nicht wie sie eigentlich sollten. Ein manuelles Übertakten stellte sich als sinnvollere Alternative heraus. Insgesamt wirkt das Bios aber auch einfach unstrukturiert und verschachtelt. Hier sollte der Hersteller unserer Meinung nach noch einmal deutlich dran feilen. Viele Einträge scheinen doppelt vorhanden zu sein und z. B. sind nicht alle Übertaktungsfunktionen auch im OC Tweaker vorzufinden.
Beim Preis kann man sich streiten. Mit aktuell ~240€ belegt es die Mitte zwischen dem Gigabyte X570 I Aorus Pro Wifi (~223€) und ASUS ROG Strix X570-I Gaming (290€). Beide beherbergen einen zweiten M.2-Steckplatz und sind auch sonst nicht schlechter aufgestellt, bieten sogar noch kräftigere Spannungsausbauten. Natürlich verzichtet man aber auf den Thunderbolt 3 Anschluss. Ohne die Kontrahenten unter die Lupe genommen zu haben, könnte dies der einzige Punkt sein, der für das ASRock Board spricht und damit auch seinen Preis rechtfertigt. Kann man auf TB3 verzichten und benötigt nur einen M.2 Steckplatz und kein PCI 4.0, könnte man auch zu den günstigeren Platinen mit 400er Chipsatz greifen (z. B. MSI B450I Gaming AC), welche deutlich günstiger sind.
ASRock X570 Phantom Gaming-ITX/TB3 | ||
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