Noctuas Produkte zeichnen sich durch Beständigkeit aus, was sich nicht nur durch die Haltbarkeit und Garantiezeit bemerkbar macht, sondern auch beim sich kaum ändernden Sortiment. Dieses erhält nun nach langer Wartedauer mal wieder eine Neuerung. Der Noctua NH-U12A unterscheidet sich vom Vorgänger zunächst zwar nur durch einen Buchstabentausch, bringt aber einige Updates mit sich. So ist der schlanke Single-Tower gleich mit zwei der NF-A12x25 Lüftern bestückt und weist mehr Heatpipes auf. Was das im Vergleich zum Vorgänger bewirkt, haben wir ausgiebig getestet und in diesem Artikel festgehalten.
Man könnte meinen, dass die Entwicklung bei CPU-Luftkühlern so langsam stagnieren könnte bzw. die großen Innovationen ausbleiben. Hier und da erreichen die Hersteller durch kleinere Veränderungen aber noch durchaus Verbesserungen, wie am Beispiel des Arctic Freezer 34 DUO kürzlich demonstriert wurde. Auch Noctua hat nach längerer Entwicklung einen Weg gefunden die Performance des schlanken Single-Tower-Kühlers NH-U12S aufzuwerten. Ebenfalls wird dies durch einen Wechsel des eingesetzten Lüfters erreicht. Statt allerdings nur einen NF-A12x25 zu verbauen, platziert man am NH-U12A direkt zwei der neuartigen Lüfter im Sandwich Prinzip um die Aluminium-Lamellen herum.
Das soll aber nicht die einzige Änderung bleiben. Damit die Unterschiede des NH-U12A zum NH-U12S besonders deutlich werden, sollten beide Kühler das Testprozedere durchlaufen. Dabei wurde der Parcours etwas erweitert, damit sich vermutete Leistungsunterschiede auch wirklich zeigen können. Da es der U12A auch mit 140mm Kühlern aufnehmen soll, waren wir aber auch auf die Einordnung im Testfeld gespannt.
Lieferumfang / Technische Daten
Beim Lierferumfang gibt es im Vergleich zu älteren Kühlern des Herstellers kaun Unterschiede. Vor allem, da man seit kurzer Zeit auch die älteren Generationen direkt mit dem AM4 Kit ausliefert. Enthalten ist somit das SecureFirm 2 Set für die Sockel 115X, 2011(-3), 2066 sowie AM2(+), AM3(+), FM2(+) und AM4. Des Weiteren findet man einen Schraubendreher vor und einen Metall-Sticker vor. Für die beiden Lüfter ist ein Y-Adapter sowie ein Low-Noise Adapter enthalten. Bei der Wärmeleitpaste verzichtet man auf die neuere NT-H2 und belässt es bei der NT-H1 Paste. Etwas schade.
| Noctua Kühler im Vergleich | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Bezeichnung | Noctua NH-U12S | Noctua NH-U12A | |||
| Kühler-Typ | Single-Tower | Single-Tower mit Push-Pull Konfiguration | |||
| Abmessungen | 125 x 158 x 45 mm (ohne Lüfter) 125 x 158 x 71 mm (mit Lüfter) | 125 x 158 x 58 mm (ohne Lüfter) 125 x 158 x 112 mm (mit Lüfter) | |||
| Gewicht | 580 g (ohne Lüfter) 755 g (mit Lüfter) | 760 g (ohne Lüfter) 1220 g (mit Lüfter) | |||
| Sockel | Intel | 1150, 1151, 1155, 1156, 2011, 2011-3, 2066 | |||
| AMD | AM2(+), AM3(+), AM4, FM1, FM2(+) | ||||
| Material | Bodenplatte Finnen Heatpipes | Kupfer (vernickelt) Aluminium (vernickelt) Kupfer (vernickelt) | |||
| Lüfter | Bezeichnung | Noctua NF-F12 | 2x Noctua NF-A12x25 | ||
| Maße | 120 x 120 x 25 mm | ||||
| Drehzahl | 200 - 1.500 U/min | 200 - 2.000 U/min | |||
| Anschluss | 4-Pin | ||||
| Garantie | 10 Jahre | ||||
| Homepage | www.noctua.at | ||||
| Straßenpreis | ~ 54 € | 99 € (UVP) | |||
Detailansicht
Im Fokus soll es in diesem Artikel natürlich um den neuen NH-U12A gehen, für die Visualisierung der Produktänderungen, zeigt sich folgend aber auch der NH-U12S des öfteren. Die offensichtlichste Änderung am neuen Kühler-Modell dürfte wohl die Push-Pull-Lüfter-Bestückung sein. Der Vorteil besteht grundlegend darin, dass die beiden eingesetzten nicht so schnell drehen müssen, um den gleichen Luftdurchsatz wie ein einzelner Lüfter zu erreichen. Weniger Geräuschemissionen sind das Fazit, zumindest in der Theorie.
Der Noctua NH-U12A stellt sozusagen eine komplette Neuentwicklung dar, was mit dem verfolgten Ziel des Herstellers aber auch nicht anders möglich war. Natürlich spielt eine geringe Lautstärke beim österreichischem Hersteller eine sehr wichtige Rolle, der U12A soll aber weitere wichtige Ziele verfolgen.
Zum einen Betrifft dies eine hohe Kompatibilität die an den Tag gelegt werden sollte. Der U12S konnte diese zwar auch schon bieten, den Unterschied macht dann aber das zweite verfolgte Ziel, dazu aber gleich mehr. Eine hohe Verwendbarkeit wird dadurch erreicht, dass der U12A, wie die Bezeichnug auch verrät, weiterhin auf einen bzw. zwei 120mm Lüfter setzt. Damit liegt die Bauhöhe bei 158mm, was für ein sehr breites Spektrum an Gehäusen geeignet ist. Des Weiteren hat man den Kühlturm asynchron gestaltet, sodass man eine 100% RAM-Kompatibilität erreicht. Der vordere Lüfter schließt dazu vor dem ersten Slot ab. Aber auch was die Sockel-Tauglichkeit angeht, kann der U12A gut mitspielen. Serienmäßig wird hier natürlich auch der Sockel AM4 unterstützt. Alle anderen aktuellen Sockel von Intel werden natürlich ebenfalls eingeschlossen und auch die älteren AMD Sockel können bedient werden.
Der zweite wichtige Punkt den es zu verfolgen gab ist jedoch die Leistung. Hier wollte sich der Hersteller vom Vorgänger, dem U12S absetzen und es auch mit Kühlern mit 140mm Lüftern aufnehmen. Erreichen will man dies mit der Aufstockung der Wärmerohre von fünf auf sieben. Zudem bauen die Finnen nun deutlich tiefer, sodass die Oberfläche merklich vergrößert wurde.
Ein weiterer Vorteil soll durch die Lüfterbestückung erreicht werden. Statt eines NF-F12 wie beim NH-U12S, kommen gleich zwei der neuen NF-A12x25 zum Einsatz. Diese haben eine lange Entwicklungszeit hinter sich und sollen leistungsgesteigert leiser agieren. Der Vorteil der Push-Pull-Bestückung liegt darin, dass der Luftstrom sozusagen bei geringem Geräuschpegel beschleunigt werden kann, zumindest in der Theorie. Noctua beschreibt im übrigen auch, dass man den hinteren Lüfter auch als Gehäuse-Entlüfter verwenden kann, um somit die Lautstärke des Systems zu senken. Ob sich der Einsatz der teuren Ventilatoren wirklich zum Erfolg führt, muss sich im Test zeigen.
Vergleich mit dem Noctua NH-U12S
Um die Änderungen im Vergleich zum Vorgänger noch einmal zu visualisieren, haben wir beide posieren lassen. Schnell wird die stark gesteigerte Größe deutlich, welche, wie angesprochen, keinen Einfluss auf die Kompatibilität haben soll. Grundsätzlich lässt sich hier bereits sagen, dass das Versprechen nur dann gilt, wenn die Spannungsversorgung des Mainboards nicht extrem hoch baut. Auch im Fall des unterstützen Sockels LGA2066 muss man mit Abstrichen rechnen. Denn hier überragt der hintere A12x25 die RAM-Slots, sodass man ihn dann notgedrungen, wenn denn möglich, dahinter im Gehäuse montieren muss.

Im direkten Vergleich: Noctua NH-U12S (links) und NH-U12A (rechts)
Aber auch ohne Lüfter macht der U12A einen mächtigeren Eindruck. Neben der größeren Tiefe, fällt auch auf, dass er auf die zweite Reihe an Klammern-aufnahmen des U12S an der Rückseite verzichtet. Diesem liegen für einen Push-Pull-Betrieb zudem dickere Entkoppler für den hinteren Lüfter bei, was beim U12A nicht der Fall ist. Der hintere Lüfter sitzt also direkt hinter den Finnen. Um die beiden weiteren Heatpipes unterzubringen, wurde die Bodenplatte vergrößert. Dafür sind die Löcher des älteren Montagesystems verschwunden. Auch hier wird sich zeigen müssen, ob der Kühlturm einen deutlichen Unterschied bewirken kann.
Was etwas schade ist, ist, dass aufgrund der neuen Maße die Chromax Blenden nicht mehr kompatibiel sind. Generell muss man sich mit der typischen Noctu-Optik zufriedengeben. Einen NF-A12x25 Chromax gibt es nämlich (noch) nicht. Grundsätzlich ist der Kühlturm durch die Vernickelung schon schick, allerdings könnten wir uns schon vorstellen, dass es vermehrt Nutzer gibt, die sich einen geschwärzten Turm oder/und Lüfter wünschen würden. Wir warten einfach mal ab, ob der Hersteller hier noch einmal etwas nachliefern wird.
Montage
Die Montage erfolgt wie üblich bei Noctua mittels dem SecureFirm2 getauften Montage-Systems. Dieses beruht auf einer vorinstallierten Brücke inklusive gefederten Schrauben am Kühler und exakt passenden un ausgeklügelten Vorrichtungen um den Sockel. Bevor es zum konkreten Blick auf das Vorgehen geht, wird kurz gezeigt, wie die IHS der verschiedenen CPUs abgedeckt werden. Zu sehen ist, dass die große Heatspreader der AMD Ryzen CPUs und auch der Intel 2066 CPUs komplett abgedeckt werden. Somit erübrigt sich der Blick auf den kleineren Intel 115X IHS, welcher ebenfalls vollkommen abgedeckt wird.
Montage auf Sockel AM4
Beim AMD Sockel AM4 wird wie fast immer üblich, die originale Backplate verwendet. Da Noctua die Systeme in getrennten Tüten verpackt, ist das benötigte Kit schnell auszumachen. Bevor es an die Montage geht, müssen die originalen Brücken zunächst entfernt werden. Danach steckt man schon die Kunststoff-Abstandshalter auf bzw. über die Zapfen der Backplate. Hier gilt es bei AM4 zu beachten, dass man die grauen benutzt. Die weißen sind für die älteren Sockel udn unterscheiden sich durch einen leichten Höhenunterschied.
Danach legt man die Brücken bereits auf und fixiert diese mit den vier Schrauben. Clevererweise kann hierzu der beiliegende Schraubendreher benutzt werden. Auf dem demonstrativ verwendeten Msi B450M Mortar kommt es bis hier zu keinen Konflikten, was aber auch verwunderlich wäre.
Danach kann man bereits den Kühler aufsetzen, welchen man aber von seinen Lüftern befreien muss. Die beiden Schrauben werden abwechselnd bis zum Anschluss festgezogen, sodass der ideale Anpressdruck garantiert wird. Die beiden Lüfter können anschließend wieder befestigt werden.
Konflikte bleiben auch hier Fehlanzeige. Der Kühler thront samt Lüftern sozusagen luftig auf dem Sockel. Weder die RAM-Slots, noch der erste PCIe-Slot werden beeinträchtigt. Nach hinten dürfte es auch mit den wenigsten Boards Probleme geben. Das Mortar baut nämlich schon recht hoch.
Montage auf Sockel 115X
Geändert hat sich auch hier eigentlich nichts. Der Vollständigkeitshalber werden die Schritte für die Sockel 115X aber demonstrativ auf dem Test-Mainboard vollzogen.
Die Intel-Mainstream-Sockel verzichten nachwievor auf eigene Backplates, weshalb der Hersteller hier die passende Komponente liefern muss. Sie fällt im Falle der vorliegenden recht massiv aus, passt nur in einer Orientierung und ist mit Stehbolzen bestückt. Hat man diese aufgelegt, werden auf der Vorderseite wieder Abstandshalter über die Bolzen geschoben. Auf diese legt man dann die Brücken, welche mit den Rändelschrauben fixiert werden.
Die Brücken müssen sozusagen senkrecht montiert werden, damit der Kühler einen waagerechten Flow erfährt. Anders als bei der AMD Montage, könnte man den Kühler hier nämlich auch theoretisch um 90° drehen. Die weiteren Schritte gleichen denen bei der AMD Montage. Kühler auflegen, schrauben festziehen und Lüfter befestigen.
Auch hier gibt es keine Konflikte mit der verwendeten Hardware.
Testsystem vorgestellt: Hardware
Unser komplettes Testszenario haben wir im seperaten Artikel nochmals aufgelistet. Nachfolgend nochmal ein kurzer Abriss des Ganzen. Beginnen wir zuerst mit dem reinen Hardware-Part. Unsere Wahl beim Gehäuse fiel folgerichtig auf das Phanteks Enthoo Luxe, da diese eine schier unendliche Anzahl von Montagemöglichkeiten für Lüfter und Kühler bietet. Als einer der wenigen ATX-Gehäuse am Markt, kann es im Auslieferungszustand und ohne weitere Anpassung, Radiatoren mit einer Größe von bis zu 360 Millimeter aufnehmen. Also genau richtig für kommende All-in-One-Kühlungen.
Trotz der scheinbaren Größe wird mit dem Phanteks Luxe ein Gehäusetyp dargestellt, welcher als guter Richtwert für die meisten Leser angesehen werden kann. Neben all den praktikablen Funktionen, bietet das Gehäuse auch einiges fürs Auge. Im Inneren wurde alles auf maximale Flexibilität getrimmt, so dass der Kühlerwechsel ohne weiteres von Statten gehen kann. Das hervorragende Kabelmanagement tut sein Übriges dazu bei.
Die Steuerung aller Lüfter wird von einer Scythe Kazemaster übernommen. Die Lüfterumdrehungen sind ebenfalls fixiert, dazu aber später mehr. Für die erste Montage stand der Noctua NH-D15 Modell. CPU-Kühler können im Übrigen mit einer Gesamthöhe von bis zu 193 Millimeter verbaut werden – also mehr als genügend Platz. Als Gehäuselüfter verwenden wir die ab Werk verbauten Phanteks Lüfter in der Front (200mm), auf der Rückseite (140mm) und im hinteren Top-Bereich (140mm).
Intel Z77 Lukü-Hardware Setup | | |
| Prozessor: | Intel Core i5-2500K (Retail) | |
| Mainboard: | ASUS P8Z77-V LE | |
| Storage: | OCZ Vortex 240 | |
| RAM: | 8GB Kingston HyperX Genesis (KHX1866C9D3K3) | |
| Netzteil: | be quiet! Straight Power 10 - 700W | |
| Grafikkarte: | ASUS HD 7970 DirectCU II | |
| Betriebssystem: | Windows 7 x64 | |
| Grafiktreiber: | - |
Testverfahren Hardware
Die Belastung des Prozessors übernimmt Prime 95 v27.6 (In-place large FFTs), ein forderndes Belastungsprogramm, welches eine recht gleichbleibende Belastung der CPU bietet. Der Prozessor wird 20 Minuten lang belastet, am Ende der Belastungszeit wird für 5 Minuten die Durchschnittstemperatur der CPU-Kerne eins bis vier durch AIDA64 5.20.3400 ermittelt. Die Steuerung der Lüfter realisieren wir mit einem Scythe Kazemaster. Die im Gehäuse beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Aus den in den Testläufen ermittelten Daten errechnen wir dann die Temperatur der CPU in Abhängigkeit zur Umgebungstemperatur. Um realistische Werte "wie man es gewohnt ist" zu bekommen, wurden in den Tabellen jeweils 22 Grad Celsius Umgebungstemperatur hinzugerechnet. Somit sind die Angaben in den Tabellen Grad Celsius Angaben. Natürlich ist auch eine solche Datenmenge nicht vor Messtoleranzen gefeit und so sind Schwankungen, im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich.
Messwerte: Hardware
Wie bereits eine Seite zuvor geschrieben, wurden alle Kühler unter identischen CPU-Bedingungen getestet. Die ermittelten Testergebnisse entsprechen ausschließlich denen der Komponenten unseres Testsystems. Abweichende Konfigurationen dieser Hardware-Zusammenstellung haben unausweichliche Änderungen der von uns erzielten und dargestellten Messwerte zur Folge. Neben der Fixierung des Takts sowie der Spannung des Prozessors, wurde auch die Drehzahl der Lüfter im Gehäuse auf 600U/min und an den CPU-Kühlern auf 1.000 U/min fixiert, so ergibt sich eine ideale Vergleichsgrundlage aller Modelle.
Bei 3,4 GHz zeigte sich das ein Bild, wie es der Hersteller sogar versprochen hat. Der Noctua NH-U12A nimmt es sogar mit Kühlern mit 140mm Lüftern auf, zumindest fast. Mit 0,2 Grad Vorsprung setzt er sich vor den be quiet! Dark Rock 4, welcher mit einem 135mm Lüfter bestückt ist. Der Abstand zum Noctua NH-U12S fällt mit 1,4°C deutlicher aus. Der ebenfalls mit zwei Lüftern bestückte Arctic Freezer 34 DUO kann hier auch noch gut mithalten. Insgesamt fehlt dem Kühler nicht viel, um die Krone der 120mm Kühler in unserem Testfeld zu erobern. Lediglich der Cooler Master MA620P Dual-Tower setzt sich minimal in Front. Der Abstand bewegt sich jedoch auch hier im Toleranzbereich.
Erhöht man die Last, schmilzt der Vorsprung gegenüber des Noctua NH-U12S in einen Bereich, welchen man auch als Messungenauigkeit abtun könnte. Das hatten wir ehrlich gesagt so nicht erwartet. Zumindest passt noch immer die Parole, dass man es mit Kühlern mit größeren Lüfter aufnehmen könnte. Hier wird der be quiet! Dark Rock 4 nämlich erneut geschlagen und das diesmal etwas eindeutiger. Die noch massiveren Kühler mit zwei Türmen können allerdings nicht eingeholt werden.
Da wir zwischen NH-U12A und NH-U12S einen größeren Abstand erwartet hätten, haben wir noch weitere Messungen außerhalb der Reihe Vorgenommen. Das Testsystem blieb dafür natürlich unverändert. Lediglich die Konstellation der Lüfter wurde verändert und im zweiten Fall wurden beide Kühler mit ihrer maximalen Drehzahl betrieben, um auch die Vorteile des bzw. der Lüfter herauszuarbeiten.
Interessanterweise, ist die Kombination aus NH-U12A Kühler mit NF-F12 Lüftern am potentesten. Wir müssen an dieser Stelle aber bereits sagen, dass die Lautstärke der NF-F12 höher ausfällt als bei den NF-A12x25. Theoretisch ist ein Vergleich bei gleicher Drehzahl nicht wirklich fair, da die A12x25 erst deutlich später bzw. mit höherer Drehzahl bemerkbar werden. Interessant wird der Vergleich bei maximaler Drehzahl. Zwar ist der NH-U12A dann minimal lauter als der NH-U12S, jedoch auch deutlich potenter. Der A12x25 darf aber auch lauter sein, da er mit 2.000 U/min auch 500 U/min mehr macht als der F12. Der NF-F12 klingt (subjektiv) bei voller Auslastung aber auch etwas unangenehmer, da er an das Heulen einer Wasserkühlungspumpe erinnert. Was wiederum auch interessant ist, ist, dass der Vorsprung des Kühlers mit mehr Fläche und Heatpipes hier nicht besonders zum Tragen kam.
Messwerte: Lautstärke
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgerät "PCE 318" und aus 50 Centimeter Abstand zum linken Seitenteil des Gehäuses. Die im Gehäuse beiden im Gehäuse verbauten 140mm Lüfter werden auf 600 U/min fixiert. Die am Kühler verbauten Lüfter regeln wir ebenfalls auf einen Festwert von 1000 U/min herunter.
Bei der Lautstärke zeigt sich eigentlich ein unfaires Bild. Denn die beiden Noctua NF-A12x25 tragen eigentlich nicht dazu bei, dass die Grundlautstärke des Systems angehoben wird. Bei einer subjektiven Einschätzung würde der Noctua NH-U12A daher sich an der Spitze einfinden, und das auch mit Abstand. Leiser als die neuen Lüfter geht es eigentlich kaum noch. Selbst bei 1000 U/min und offenem Gehäuse sind diese noch immer flüsterleise. Auch mit gesteigerter Eigentlich müsste man die Leistungsmessungen im Zusammenhang mit der Geräuschemmission ermitteln, um dem Kühler gerecht zu werden. Dies ist uns aktuell leider aber nicht möglich. Aus diesem Grund hatten wurden auch die zusätzlichen Messungen auf der Seite zuvor ergänzt. Baut man sich ein Silent-System, könnte der Kühler also die perfekte Wahl sein, allerdings nur dann, wenn die anderen Komponenten keinen Strich durch die Rechnung machen.
Fazit
Der Noctua NH-U12A macht zunächst nicht durch seine technischen Eigenschaften auf sich aufmerksam, sondern durch seinen vergleichsweise hohen Preis von 100€. Das ist nicht nur für einne 120mm-Kühler sehr viel, sondern ordnet den Kühler generell sehr weit oben, wenn nicht sogar ganz oben ein. Selbst den potenten Noctua NH-D15 lässt er hinter sich. Den Preis des Noctua NH-U12S verdoppelt man beinahe. Doch wie kommt dieser happige Preisaufschlag zustande? Einerseits begründet der Herssteller dies mit dem Einsatz der neuen Premium-Lüfter NF-A12x25. Von der festgelegten UVP nehmen diese bereits die Hälfte ein, geht man vom Retail-Preis aus. Würde man das selbe Spiel beim NH-U12S machen, würde der Preisunterschied zwischen den beiden Kühlern gar nicht mehr so groß ausfallen. Dafür erhält man beim NH-U12A nun ganze sieben Heatpipes und deutlich mehr Finnen-Fläche. Erfreulicherweise kommt es dennoch nicht zu Komplikationen mit dem RAM oder dem ersten PCIe-Slot. Und das könnte ein weiterer Punkt für den selbstbewussten Preis sein. Der Hersteller bringt hier sozusagen ein Nischenprodukt. Beinahe die Leistung eines Kühlers mit 140mm Lüfter mit den Maßen eines 120mm Kühlers.
Denn kommt es zur Leistung, spielt er tatsächlich weit vorne mit und kann beinahe alle anderen Kühler unseres Testfeldes mit 120mm Lüfter hinter sich lassen. Die Abstände sind zwar nicht gewaltig, allerdings gelten diese für eine fixierte Drehzahl und nicht für ein bestimmes Geräuschlevel. Hier würde sich der Kühler dank er unglaublich leisen Lüfter vielleicht sogar noch den ein oder anderen Kühler vor sich einfangen. Die Tests außerhalb der Reihe zeigten zudem, dass sich die Änderungen am Kühler schon Bemerkbar machen, allerdings auch, dass man mit den NF-F12 auch gute Ergebnisse erzielt hätte, allerdings bei höherem Geräuschpegel.
Dennoch bleibt es dabei, dass der Preis viele Interessenten abschrecken könnte. Der erneurte Kühler mit einem einzelnen NF-A12x25 und Kompromissen bei der Kühlleistung wäre vermutlich auch eine gute Lösung gewesen. Mit dem gewählten Preis kann man grundsätzlich keine allgemeingültige Empfehlung aussprechen. Denn selbst ein Arctic Freezer 34 DUO arbeitet sehr leise und führt zu keinen Konflikten mit der Hardware. Die Kühlleistung ist hier zwar geringer, aber in vielen Fällen ausreichend. Kommt es auf die RAM-Kompatibilität nicht so sehr an, erweitert sich das Feld der Konkurrenz noch einmal deutlich. Für Ästehten könnte die typische Farbgebung zudem immer noch ein Dorn im Auge sein. Das cooler Noctua Chromax-Zubehör des U12S ist für den U12A nicht Kompatibel, würde den Preis allerdings noch weiter anheben. Der Kühler ist u.a. auch bei Amazon käuflich zu erwerben.
Noctua NH-U12A | ||
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