Wer Wert auf die Optik seines verbauten Sysems legt, der kann sich manchmal auch schon an Kleinigkeiten stören. So gefiel mir nicht, dass sich die Corsair HD120 Lüfter im Corsair Crystal 570X RGB White durch den schwarzen Rahmen prägnant abzeichnen. Da die Gehäuseteile des Lüfters nur aufgeklippt schienen, habe ich mich rangewagt dem Aufbau auf den Grund zu gehen. Letztendlich wollte ich euch nicht vorenthalten, wie man die Lüfter der Corsair HD-Serie individualisieren kann, indem man sie mit Lack verändert.
Dir gefällt die RGB Beleuchtung der Corsair HD Lüfter, aber die schwarzen Rahmen springen im weißen Gehäuse förmlich ins Auge? So ging es mir auch. Zum Zeitpunkt der Umsetzung waren die Corsair LL120 White (leider) noch nicht bekannt bzw. öffentlich. Daher ging es auf die Suche nach einer Lösung. Im folgenden Tutorial zeige ich euch wie man die Lüfter zerlegt und wie man sie am besten in neuen Lack einkleidet. Natürlich muss Weiß nicht die Farbe der Wahl bleiben. Alle Arbeiten geschehen dabei natürlich auf eigene Gefahr. Für Sach- oder Personenschäden übernehmen wir keine Haftung.
An dieser Stelle möchten wir auch nochmal auf den separaten Testbericht der hier angepassten Lüfter verweisen. Dort finden sich alle Infos, weitere Bilder und Praxiseinschätzungen zu den Ventilatoren.
Demontage
Im ersten Schritt gilt es die Gummi-Antivibrations-Pads zu entfernen. Der Kleber hält eigentlich ganz gut, man bekommt sie aber dennoch auch gut mit den Fingern abgezogen. Sollte man Probleme bekommen, kann man sich ja notfalls Hilfe von der besseren Hälfte mit langen Nägeln besorgen. Die Pads gut aufbewahren, denn später braucht man sie natürlich wieder.
Warum das Ganze? Unter den Pads befinden sich Löcher durch welche man die Arretierung des Kunststoffrahmens löst. Ich benutze dazu einen 3mm Bohrer. Mit diesem drückt man im Inneren einen Nippel ein. Drückt man zu doll, bircht er ab, drückt man zu wenig, löst sich der Rahmen nicht. Mittelweg finden heißt es also. Diese Nippel müssen an allen Ecken von beiden Seiten eingedrückt werden. Danach geht es dann außen weiter.
Der Rahmen besteht insgesamt aus vier Teilen, welche ineinander gesteckt sind. Um die Verbindung zu lösen, habe ich mir aus 2mm Aluminium einen Spachtel geschliffen. Diesen führt man in den Spalt und hebelt das lange Ende etwas nach oben. Dabei drückt man den Spalt zusammen. Mit etwas Übung sollte die Nase aus der Öffnung springen. Anfangen würde ich nich an der Stelle wo die Kabel herauskommen, da die Verbdingun dort etwas hakeliger ist.
Man kann nun beginnen die Ecken etwas hervorzuziehen. Weit kommt man dabei aber nicht, da das Lüftermotor-Kabel im Weg sein dürfte. Man kann natürlich weitere Verknüpfungen lösen, das letzte Rahmenteil hängt aber dennoch fest. Hier braucht es also einen Zwischenschritt.
Ich entferne zunächst den Kabelbinder der beiden Kabelstränge. Danach kann man das entsprechende Kabel etwas zurückschieben und anschließend aus der Führung lösen. Nun lässt sich der Rahmen weiter zerlegen.
Hat man den Rahmen vom Lüfter entfernt, kann man die restlichen Verbindungen lösen. Ob man die Nippel nun zurückbiegt oder erst vor der Wiedermontage macht, bleibt einem selbst überlassen.
Vorbereitung und Grundieren
Bevor man richtig loslegt, sollte man etwas Vorarbeit leisten. Zum einen raue ich die Oberfläche immer zuerst an. Hier benutze ich 600er Nassschleifpapier. Normalerweise könnte man auch 400er nehmen, aber hier will ich die Oberfläche nur ungerne mit Rillen versehen, weil der Lackauftrag dünn bleiben soll, ich also nicht viel Füller auftragen will. Anstelle des Schleifpapiers kann man auch Schleifwolle benutzen, was bei den gegebenen Bauteilen auch angebracht wäre (hatte ich aber nicht zur Hand). Wichtig ist, dass man die Kanten etwas entgratet. Hier bleibt der Lack sonst nämlich nicht haften, was sich später im Lackbild abzeichnet.
Schritt 1 der Vorbereitung ist nun abgeschlossen. Als nächstes muss man das Bauteil noch von Staub und Fett befreien. Ich benutze hier Bremsenreiniger, weil ich diesen meistens rumstehen habe. Es gibt auch spezielle Staubputztücher und man kann das Fett auch mit Nitro entfernen, beides ist aber hier kein muss. Danach geht es darum die Teile aufzuhängen und abzulegen. Bei so leichten Teilen benutze ich einfachen Draht und hänge die Gegenstränge auf. Somit kann ich sie nach belieben drehen und auch in manchen Positionen festhängen.
Zwei Punkte gibt es natürlich noch zu beachten:Um zu Lackieren braucht es eine gewisse Temperatur und zum anderen sollte man auch nur bei genügend Frischluft arbeiten. Ist die Temperatur zu gering, können verschiedene negative Effekte auftreten. Der Lack könnte zu dick sein und nur kleckernd aus der Dose kommen. Zudem zieht der Lack auch nicht an, wenn es zu kalt ist. Beides würde man im Endergebnis sehen. Belüftung ist natürlich aus gesundheitlichen Gründen wichtig. Auch wenn man beim Lackieren mit der Dose nicht solche Dämpfe freisetzt wie mit der Pistole, sollte man hier nicht nachlässig sein. Atemschutzmaske ist immer Pflicht. Hat man die Vorbereitungen getroffen, geht es also an den Lackauftrag. Ich benutzte Füller aus der Dose. Dieser enthält bereits einen Kunststoffprimer, wodurch der Verbund mit Kunststoff stabil ist. Ohne Füller oder Primer würde der Lack direkt auf dem Kunststoff aufgetragen womöglich einfach abblättern. Es gibt aber auch noch einen weiteren Vorteil.
Gibt man genug Schichtdicke auf die Rahmenteile, kann man diese anschließen noch einmal nass-schleifen. Natürlich erst dann, wenn der Füller richtig ausgehärtet ist. Ich benutzte hier 1200er Schleifpapier, wobei auch 800er reichen würde. Die Oberfläche kann man mit dem Schleifen noch einmal deutlich glatter machen. Da die Rahmenteile zuvor minimal angerauht waren, ein positiver Effekt. Aufpassen sollte man, dass man nicht so oft durchschleift. Passiert das allzuleicht, sollte man die Schichtdicke etwas erhöhen oder vorsichtiger schleifen.
Lackieren
Hat man den ausgehärteten Füller feingeschliffen, kann es eigentlich schon mit dem Lackieren weitergehen. Das Vorgehen ist eigentlich das selbe wie beim Füllern. Die Oberflächen von Fett und Staub befreien und es kann losgehen. Hier ist weniger oft mehr. Generell ist es ratsam, immer mehrere dünne Lackschichten aufzutragen, als einmal dick. Man sollte hier auch nicht ungeduldig sein, dass der erste Sprühgang vielleicht noch nicht deckt. Die Gefahr, dass man Läufer erhält ist bei solchen kleinen Bauteilen besonders hoch. Folgend also das Ergebnis meines ersten Versuchs an diesen Lüftern. Wirkich zufrieden bin ich zwar nicht, aber ein besseres Ergebnis ließ sich bei diesen Temperaturen leider nicht wirklich realisieren. Bei der Farbe handelt es sich um Weiß seidenmatt, da dieses am ehesten dem Gehäuselack entspricht. Man kann natürlich auch jede andere beliebe Farbe wählen. Achten sollte man aber drauf, dass der Lack sich mit dem Füller verträgt.
Sind die Teile ausgehärtet bzw. durchgetrocknet, kann man wieder mit der Montage beginnen. Bevor man die Rahmenteile aufsteckt, sollte man die kleinen, zuvor eingedrückten Stege spätestens jetzt wiedser vorsichtig zurückbiegen. Danach beginnt man am besten mit dem Teil, welches die Kabeldurchführung enthält. Danach habe ich dieses Teil mit einem zweiten am Lüfter verbunden und die restlichen beiden außerhalb zusammengesteckt. Als Einheit kann man diese dann auf den Lüfter einschieben. Die Farbschicht ershwert das Einrasten ein klein wenig, hier besteht also noch Optimierungspotential.
Da es sich insgesamt nur um einen Versuch meinerseits handelte, gibt es bestimmt die eine oder andere Stelle, an der man überlegter hätte vorgehen können. Im endeffekt finde ich das Ergebnis aber ok. Einzig die schwarzen Ecken werde ich mir noch einmal genauer anschauen. Bisher habe ich noch keinen Weg gefunden sie zu entfernen, ohne das es Spuren hinterlässt. Anregungen sind natürlich willkommen.