Mit der Corsair M65 RGB Ultra und M65 RGB Ultra Wireless hat der Hersteller die fünfte Generation der Maus mit bekannter Optik vorgestellt. Besonders ist hier, dass es nun auch eine kabellose Variante gibt. Neuerung gibt es insgesamt beim Sensor, welcher mit bis zu 26k DPI auflöst und neuen optischen Schaltern von Omron. Was sich noch getan hat und wie sich die Wireless Maus gegen die kabelgebudene schlägt, klärt der folgende Test.
Den Anfang machte die Corsair Vengeance M65, gefolgt von der Corsair Gaming M65 RGB und der Corsair Gaming M65 Pro RGB. Anfang 2019 folgte dann die Corsair M65 RGB Elite, welche nach etwas über zwei Jahren nun von der Corsair RGB Ultra ersetzt wird. Diese setzte zum damaligen Zeitpunkt eigentlich schon auf die Top of the Line Komponenten, welche nun aber noch einmal getoppt werden. Dazu aber später im Detail mehr.
Neu ist, dass es die M65 auch ohne Kabel gibt. Zum Einsatz kommt dabei wie fast immer bei Corsair Wireless-Komponenten die Slipstream Technologie. Zusätzlich zur schnellen Funk-Anbindung ist auch Bluetooth 4.2 LE integriert.
Lieferumfang und Verpackung
Die beiden Mäuse kommen ziemlich ähnlich verpackt daher, allerdings liegt der Corsair M65 RGB Ultra Wireless technisch bedingt etwas mehr bei - nämlich der Funk-Dongle. Zudem ist das Kabel abnehmbar und liegt einzeln bei. Gut ist hier, dass man auf den USB-C Stecker an der Maus setzt. Bei der Corsair Ironclaw RGB Wireless kommt bspw. noch Micro-USB zum Einsatz, was das Einstecken nicht ideal macht. Folgende Tabelle schlüsselt die Unterschiede zum Vorgänger schon einmal genau auf, bevor dies auf der nächsten Seite noch einmal an der Hardware gezeigt wird.
Corsair Mäuse im Überblick | |||
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Bezeichnung | M65 RGB Elite | M65 RGB Ultra | M65 RGB Ultra Wireless |
Maus-Typ | FPS Gaming Maus | ||
DPI Einstellung | bis zu 18.000 DPI | bis zu 26.000 DPI | |
Preis | ~ 70€ | ~80 € | ~130 € |
Hersteller-Homepage | www.corsair.de | ||
Wichtige Features | |||
Interface | USB 2.0 | USB 2.0 Slipstream 2.4 GHz Bluetooth 4.2 LE | |
Beleuchtung | Ja, RGB-LEDs | ||
Material | Kunststoff, Aluminium | ||
Abtastrate | 1000 Hz | 8000 Hz | 2000 Hz |
Kabel | 1,8 m | ||
Abmessungen | 116,5 x 76,6 x 39,2 mm | 117 x 77 x 39 mm | |
Gewicht | 97 bis 115 g | 110 bis 128 g | |
Sensor | PMW3391 | Corsair Marksman | |
Weitere Eigenschaften |
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Die Corsair M65 RGB Elite im Detail
Das Design der Corsair M65 RGB Ultra hat sich eigentlich kaum geändert. Das lässt sich auch an den Maßen ablesen, welche nun anscheinend gerundet wurden. Das macht es für den Hersteller etwas kostengünstiger, da das selbe Tooling weiter verwendet werden kann. Da ein Teil der Maus aus Aluminium gefertigt wird, nicht unbedingt unwichtig. Wie beim Vorgänger ist der Aluminium-Kern der Maus in Silber gehalten, während alle anderen Kunststoff-Elemente in mattem Schwarz gehalten sind.
Die Zusatztasten bilden hier die Ausnahme, da sie aus glänzendem Kunststoff gefertigt werden. Unter den Haupttasten befindet sich eine der Neuerungen. Vorzufinden sind hier nun opische Schalter von Omrom. Diese haben den Vorteil gegenüber sonst häufig eingesetzen Schaltern mit Metall-Kontakten, dass das Signal nicht erst noch gefiltert werden muss. Denn die IR-Schalter "bouncen" nicht. Zusätzlich kommt die sogenannte Corsair Quickstrike Technologie zum Einsatz. Die Schalter sitzen direkt unter den Tasten ohne Lücke. Das hält den Auslöseweg kurz und die Auslösung ist nur vom Schalter selbst geprägt.
Auch der Sensor bleibt nicht unverändert bzw. hat ein Upgrade erhalten. Statt des PMW33981 von PixArt kommt nun der Corsair Marksman zum Einsatz. Diesen findet man bspw. auch schon in der Corsair Sabre RGB Pro Wireless vor. Im Gegensatz zum Vorgänger liefert diese die doppelte Auflösung, also bis zu 26.000 DPI. Und auch bei bei der maximalen Geschwindigkeit kann der neue Sensor nachlegen. Insgesamt übertrifft er somit sogar den PixArt PMW3399, welcher zur Zeit das Optimum des Senosor-Herstellers darstellt.
Corsair Marksman | PixArt PMW3392 | PixArt PMW3399 | |
Auflösung | 100 - 26.000 DPI | 100 - 18.000 DPI | 100 - 20.000 DPI |
Geschwindigkeit | 650 IPS | 450 IPS | 650 IPS |
Beschleunigung | 50 g | 50 g | 50 g |
Damit die schnelle Aufzeichnug überhaupt einen Sinn ergibt, muss auch die Übertragung schnell stattfinden. Bei der Corsair M65 RGB Ultra Wireless wird bei der kabellosen Slipstream Verbindung eine Polling Rate von 2000 Hz erreicht. Auch damit gleicht sie der Corsair Sabre RGB Pro Wireless, sodass der Gedanke nahe liegt, dass die selbe Basis genutzt wird. Bei der Corsair M65 RGB Ultra hingegen soll eine Polling Rate von 8000 Hz erreicht werden können. Damit schlägt man den Vorgänger einfach mal um den Faktor 8.
Das Layout der Maus bleibt, wie angesprochen, identisch und ist einfach erklärt. Es handelt sich um eine FPS-Maus, welche mittels Palm- oder Claw-Grip bedient werden will. Insgesamt ist die Maus schon eher als kurz zu bezeichnen, damit die Grifftypen funktionieren, sind die Seiten etwas ausgeformt. Typisch für die M65 ist der Sniper-Button der mittels Daumen ausgelöst wird. Ab Werk wird hier die Auflösung deutlich verringert, sodass man eine ruhigere Hand beim Zielen behalten soll.
Da sich an der Optik und Ergonomie nichts verändert hat, soll an dieser Stelle auch nicht weiter drauf eingegangen werden. Auf der nächsten Seite folgt ein Blick in die Software, Messungen sowie die Praxiseindrücke.
Software
Den Anfang in der Corsair iCUE Software macht die Tastenzuweisung. Hier gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Man kann eine Zuweisung in der Software treffen, wobei man vier Optionen mehr zu Verfügung stehen hat oder man trifft eine Hardware Zuweisung, bei welcher die Änderungen im Speicher der Maus abgelegt werden. Vier zusätzliche Tasten erhält man bei der Corsair M65 RGB Ultra Wireless durch die Gesten, also Steuerung durch Neigung. Zuweisen kann man natürlich im typischen Corsair-Stil. Neben einfachem Vertauschen können auch Tastatur-Eingaben zugewiesen werden, jetzt auch mit Tastenkombinationen. Darüber hinaus kann man natürlich auch Text-Eingaben, Wiedergabe-Tasten, Anwendungen oder Makros auf jede der Tasten ablegen. Bei letzterem gibt es im Vergleich zu früheren iCUE Versionen auch mehr Optionen.
Bei den Beleuchtungseffekten gibt es nicht so viele Optionen, da hinter dem Logo nur eine RGB Diode sitzt, womit keine fließenden Effekte erzeugt werden können. Natürlich lässt sich die Farbe aber frei wählen und es gibt auch Effekte mit Farbübergängen, wodurch sich die Maus bzw. die Mäuse in ein Corsair Setup passend einbinden lassen. Auch hier gibt es wieder die Möglichkeit die Einstellung im Speicher des Nagers abzulegen, wodurch man sich entweder von iCUE trennen kann, aber auch seine Maus an anderen Systemen mit den individuellen Änderungen nutzen kann.
Unter Gesten findet man die Möglichkeit der M65 RGB Ultra (Wireless) vier weitere virtuelle Tasten beizufügen. Dies erfolgt über eine Neigung in alle vier Richtungen. Die Neigung kann dabei von 10° bis 80° konfiguriert werden.
Unter dem Punkt DPI lässt sich die Auflösung der Maus konfigurieren. Es sind fünf Stufen plus Scharfschützen-Taste einstellbar. Man kann dabei aussuchen, ob die X- und Y-Achse getrennt und gekoppelt arbeiten. Zudem kann man jeder Stufe eine individuelle Farbe zuordnen, welche aber nur beim Wechsel der Stufe aufleuchtet. Auch die Standard-Stufe lässt sich festlegen.
Die Oberflächenkalibrierung kann im Falle der M65 RGB Ultra Wireless nur mit angeschlossenem Kabel vorgenommen werden. Generell kann man hiermit den Sensor an den genutzten Untergrund anpassen. Da sowieso das Corsair M350 Mousepad für den Testbetrieb genutzt wird, ist diese aber hier nicht notwendig.
Bei den Geräteeinstellungen lassen sich noch einmal mehrere Funktionen de-/aktivieren. Unter anderem lässt sich auch die Polling Rate einstellen. Bei der kabellosen M65 Ultra liegt das Maximum bei 2000 Hz, bei der kabelgebundenen bei 8000 Hz. Beim Wireless-Modell lassen sic h zusätzlich noch Einstellungen bezüglich des Akkus bzw. der Laufzeit treffen, Sprichwort Energie-Sparmodus.
Praxis & Leistung
An den Eindrücken im Einsatz hat sich durch den Generationen-Wechsel nicht allzu viel geändert. Das betrifft natürlich vor allem das Gefühl in der Hand. Auch die M65 RGB Ultra (Wireless) ist eine eher kleine Maus. Vor allem in der Länge macht sich das bemerkbar, sodass beim Palm-Grip die Hand nicht annähernd komplett abgelegt werden kann. Nutzt man die Länge der Maus ganz aus und platziert die Hand recht weit vorne, dann lässt sie sich schon so nutzen. Die Tasten sind dann auch alle gut erreichbar, bis auf die beiden DPI-Tasten. Für diese müsste man den Zeigefinger dann schon stark krümmen um diese auszulösen. Der Fingertip-Grip erscheint aus subjektiver Sicht passender, benötigt aufgrund der speziellen Form aber auch etwas Eingewöhnung. Vor allem macht sich dann beim Wireless Modell das hohe Gewicht bemerkbar. Sie gleitet zwar angenehm, aber das Gewicht dürfte gerne geringer ausfallen. Das man es mit den Gewichten weiter steigern kann, wirkt vor allem beim Wireless Modell überflüssig. Im Test zeigte sich die Gesten-Steuerung auch als nicht allzu praktisch, da die Form der Maus bspw. ein Neigen nach links durch die Daumenauflage erschwert. Will man sie vor oder zurück neigen, fehlt etwas der Halt. Generell spielt bei der Bewertung der Ergonomie aber auch das subjektive Empfinden herein, was mir nicht so gut an der Form der Maus gefällt, kann ein anderer gerade gut finden. Haptisch gefällt sie mir allerdings auch echt gut. Die verschiedenen Oberflächen fühlen sich sehr angenehm an und die Verarbeitung ist auf einem extrem hohen Niveau.
Das Mausrad hat man mit Stufen recht stramm ausgelegt. Persönlich gefällt mir das gut. Die Quickstrike Technologie hat sich im Test hingegen nicht wirklich bemerkbar gemacht, zumindest gibt es bei der Auslösung keinen großen oder keinen Unterschied zur sonst genutzten Corsair Nightsword RGB, welche das Feature nicht besitzt. Die Auslösung erfolgt aber schon auf sehr kurzem Weg und knackig. Einen echten Leistungsvorteil konnte ich durch die optischen Schalter allerdings nicht ausmachen. Vielleicht liegt das aber auch einfach am fehlenden Skill… Gleiches gilt im Übrigen für die höhere Abtastrate. Für mich als nicht Pro-Gamer wirken die angepriesenen 2000 Hz bzw. 8000 Hz schon eher als Marketing-Feature.
Ob die hohe Abtastrate überhaupt korrekt anliegt, konnte indes nicht richtig validiert werden. Bei der Corsair M65 RGB Ultra Wireless zeigte sich bei eingestellten 1000 Hz auch genau dieser Wert in der Messung wieder. Nach dem Umschalten auf 2000 Hz wurden aber eher 10.000 Hz gemessen und sehr viele Ausreißer um 20.000 Hz. Mit einer anderen Software wurden ebenfalls die 2000 Hz nicht ermittelt.
Bei der Corsair M65 RGB Ultra zeigte sich die Problematik nicht. Die eingestellten Werte konnten auch gemessen werden, was darauf schließen lässt, dass die Slipstream Technologie für die verfälschten Ergebnisse beim kabellosen Modell Verursacher ist. Ab 4000 Hz bekommt man bei der M65 RGB Ultra die Warnung, dass man mindestens einen Intel i7 oder AMD Ryzen 5 (2nd Gen) nutzen sollte, da die hohe Abtastrate Ressourcen frisst. Bei 4000 Hz konnte das mit einem Ryzen 3 3300X zwar nicht festgestellt werden, aber bei 8000 Hz dann deutlich. Bei schnellen Mausbewegungen am Desktop schnellte die Auslastung schon auf ~20%.
Der Sensor wurde wie üblich getestet, wobei sich keine Eigenheiten zeigten. Die DPI-Werte wurden annähernd gut getroffen, wobei das Messverfahren auch nicht komplett Fehlerfrei ist. Ob man wirklich 26.000 DPI braucht, wurde ja bereits bei der Corsair Sabre RGB Pro Wireless in Frage gestellt. Für mich würde ich das definitiv mit nein beantworten. Die ebenfalls höhere Geschwindigkeit des Corsair Marksman konnte ich persönlich nicht spüren. Verglichen wurde hier wieder mit der Corsair Nightsword RGB mit PMW3392 Sensor. Um diesen feststellen zu können, müsste man aber vermutlich auch deutlich mehr Zeit beim Zocken verbringen.
Insgesamt musste ich aber feststellen, dass meinem Empfinden nach keinen Unterschied mehr zwischen einer kabellosen und einer kabelgebundenen Maus geben muss, zumindest im Falle der Corsair M65 RGB Ultra Wireless und Corsair M65 RGB Ultra. Auf dem Papier mag es Unterschiede bei der Schnelligkeit der Übertragung geben, gemerkt habe ich Praxisbetrieb davon aber nichts. Nachteile konnte ich bei der Wireless insgesamt keine ausmachen. Die Laufzeit wurde nicht konkret in Stunden gemessen bzw. die theoretischen 120 Stunden nicht überprüft, aber mehrere Zocker-Sessions hat sie überdauert und auch mehrere Tage beim Arbeiten machten ihr nichts aus. Betonen möchte ich aber noch einmal, dass die Formgebung der Maus bzw. Mäuse schon sehr speziell ist.
Beleuchtung
Die Beleuchtung fällt insgesamt eher dezent aus. Bei der Wireless ist nur das Logo sowie die DPI Anzeige beleuchtet. Die non-Wireless hat zudem ein leuchtendes Mausrad. Das war beim Vorgänger auch schon so.
Fazit
Die Corsair M65 RGB Ultra kann sozusagen als Refresh der Corsair M65 RGB Elite verstanden werden. Neuerungen gibt es beim Sensor. Der Corsair Marksman ist eigentlich in fast allen Belangen überlegen – zumindest auf dem Papier. Aufgebohrt wurde auch die Polling Rate, welche nun auf bis zu 8000 Hz angehoben werden kann. Der maximale Wert kann dabei schon einen Einfluss auf die Leistung des Systems nehmen, hat sich im Betrieb aber nicht unbedingt positiver hervorgetan als bspw. 2000 Hz. Neu ist auch die Gesten-Steuerung, welche vier virtuelle Eingaben erzeugt. An sich kann das schon praktisch sein, die Formgebung der M65 RGB Ultra ist aber hier ein leichtes Hindernis, da der Grip nicht stark genug ist und auch die Daumen-Ablage etwas im Weg ist. An sich ist die Maus aber sehr gelungen. Leistung, Haptik und Verarbeitung sind wirklich top. Die Ergonomie bleibt Geschmacksache. Kritikpunkt könnte noch sein, dass die Maus bereits in der Grundausstattung relativ schwer ist, wodurch aus persönlicher Sicht die Gewichte unnötig sind. Aber auch hier zählt natürlich etwas der Geschmack.
Corsair M65 RGB Ultra
Wirklich neu ist die Corsair M65 RGB Ultra Wireless. Optisch ein Zwilling, nutzt sie zum Teil aber andere Komponenten. Der Sensor bleibt zwar derselbe, insgesamt gleicht sie aber technisch eher der Corsair Sabre RGB Wireless, welche ebenfalls den Corsair Marksman sowie die Slipstream Technologie einsetzt. Unterschiede zu einer Kabelmaus sind damit nicht feststellbar – wobei das so auch nicht komplett stimmt. Denn beim Gewicht legt sie noch einmal etwas zu, was man auch noch einmal spürt. Aber auch die Corsair M65 RGB Ultra Wireless ist eine wirklich gelungene Maus, welche ebenso mit Sniper-Button und ungewöhnlicher Form ihre Liebhaber sucht. Beim Preis schlägt sie mit ~115 € (bzw. 130€ UVP) zu Buche. Schon etwas happig, auch wenn es sich um ein Top-Produkt handelt.
Corsair M65 RGB Ultra Wireless