Die Cougar Revenger, der neuste Ableger der Ergonomics-Reihe, orientiert sich preislich, aber auch technisch etwas weiter nach Oben als es zum beispiel die günstigere Cougar Minos X3 macht. Durch das schlichte, anthrazit-matte Gehäuse verbirgt sie etwas ihre Anleihen bzw. ihre Zielgruppe. Unter der Haut steckt dennoch eine waschechte Gaming-Maus. Dies attestiert nicht nur die 2-Zonen RGB-Beleuchtung, sondern vor allem der PixArt PWM3360 Sensor mit 12.000 DPI und einer Abtastrate von 1.000Hz. Wie sich der Nager im Test schlägt, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten.
Lieferumfang
Der Inhalt der Verpackung besteht lediglich aus Stickern, einer Kurzanleitung und natürlich der Maus. Mehr ist aber eigentlich auch nicht nötig. Ihren Preis von ca. 55€ rechtfertigt sie über den verbauten Sensor sowie ihre weiteren Eigenschaften. Beim verbauten PixArt PWM3360 handelt es sich nämlich um das leistungsfähigste Modell der PixArt Sensoren. Weiterhin wartet die Gaming-Maus mit einer 2-Zonen Beleuchtung auf, welche den Nutzer auch über die eingestellte DPI informiert. Im Vergleich zur kürzlich getesteten Minous X3 erfolgen Veränderung am Setting über die Hauseigene Software und nicht über Schalter.
Die Maus im Überblick | |
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Maus-Typ | Gaming |
Bezeichnung | Cougar Revenger |
Sensor | PixArt PWM3360 100-12.000 DPI |
Preis | ca. 55 EUR |
Hersteller-Homepage | www.cougargaming.com |
Wichtige Features | |
Interface | USB 2.0 |
Beleuchtung | Ja, 2-Zonen RGB-LEDs |
Material | Kunststoff |
Abtastrate | 1000 Hz |
Kabel | 1,8 m lang |
Abmessungen | 135 × 70 × 45 mm |
Weitere Eigenschaften | Onboard-Speicher 6 programierbare Tasten 3 Profile |
Die Maus im Detail
Wie bereits erwähnt, ist das Design der Cougar Revenger eher zurückhaltend. Guckt man sich den Rest des Portfolios an, könnte man sogar fast sagen, dass die Revenger zwischen ihren Geschwistern wie ein Office-Ableger wirkt. Nichtsdestotrotz ist eine Ähnlichkeit zu den anderen Modellen, beispielsweise der Cougar 550M, auffallend. Ein Vergleich der Dimensionen der beiden Mäuse lässt letztendlich die Vermutung zu, dass der hersteller bei der Revenger auf vorhandene Designs zurückgreift. Dies muss man keinesfalls negativ auffassen, insofern sich das Konstrukt bewährt hat. Da sich die Cougar 550M in unserem Test sehr gut geschlagen hat, stehen die Aussichten also nicht schlecht, dass man mit der Revenger einen würdigen Nachfolger ins Rennen geschickt hat.
Insgesamt ist sie eine düstere Erscheinung. Statt Revenger hätte man sie passenderweise auch Panther taufen können, was allerdings irgendwie auch Verwirrung mit den Namensbedeutungen im englischen und deutschen hervorgerufen hätte. Auf der gesamten Oberseite gibt es keine farblichen Akzente. Einzig das Cougar-Logo am Rückenende bricht die einheitliche Oberfläche auf. Dieses und der Spalt darunter können im Betrieb beleuchtet werden und setzen die Maus damit etwas in Scene. Der Body der Revenger wirkt auf den ersten Blick symmetrisch, ist aber ergonomisch für Rechtshänder ausgelegt.
Die Vorderseite der Maus unterscheidet sie dann doch ein wenig von Office-Mäusen. Denn sie wirkt hier durch die beiden spitz zulaufenden Halter des Rades etwas zerklüftet. Das Mausrad beherbergt eine der sechs Tasten. Nicht nur die gummierte Oberfläche soll Gamern gerecht werden, auch die taktile Rückmeldung soll perfekt an die Bedürfnisse von Spielern angepasst sein. Hinter dem Mausrad befindet sich eine weitere, freiprogrammierbare Taste. Sie trägt DPI als Prägung. Aufgrund der Lage ist sie für die Funktion als DPI-Schalter auch prädestiniert. Die Taste wird nicht mit einem Druck nach unten ausgelöst, sondern man zieht sie gewissermaßen nach Hinten. Die allesamt verbauten Omron Switches bewirbt der Hersteller mit garantierten 5 Millionen Auslösungen.
Dass die Maus nicht symmetrisch ist, wird auch dann deutlich, wenn man die linke Seite betrachtet. Denn im Gegensatz zur rechten Seite sind hier zwei weitere programmierbare Tasten angebracht. Außerdem ist im vorderen Teil eine der beiden RGB Zonen vorhanden. Hier wird mittels der drei Balken die aktivierte DPI-Stufe angezeigt. Eine Gemeinsamkeit der beiden Seiten liegt in der Rutschsicherheit, welche durch den Einsatz von Gummi mit Wabenstruktur erzeugt wird.
Die Unterseite wird von den großen Gleitflächen dominiert. Mittig sitzt der Sensor. Wie einleitend erwähnt, handelt es sich hierbei um den PixArt PWM3360. Der optische Sensor zeichnet sich nicht nur durch seine extrem hohe Auflösung von maximal 12.000 DPI aus, sondern weist noch weitere unverzichtbare Eigenschaften vor. Die Abtastrate ist mit maximal 1.000 Hz beziehungsweise 1ms angegeben und soll dafür sorgen, dass die Befehle nahezu in Echtzeit übertragen werden können. Zudem verzichtet der Sensor hardwareseitig auf eine Beschleunigung, was für Gamer unentbehrlich ist. Erwähnenswert ist auch, dass Cougar angibt die Revenger sei für allerlei Untergründen geeignet. Für die perfekte Handhabung wird aber trotzdem ein Mauspad empfohlen.
Die Datenübertragung zum USB Port beziehungsweise PC übernimmt ein schwarzes Kabel an dessen Ende sich ein Stecker mit vergoldeten Kontakten befindet. Insgesamt macht die Maus einen sehr wertigen Eindruck. Gesteigert werden könnte dies mit einer Kabelummantelung. An unserem Exemplar waren zudem keine Verarbeitungsmängel erkennbar.
Software
Um den vollen Funktionsumfang der Maus genießen zu können, benötigt man die Cougar UIX Software. Diese steht selbstredend auf der Homepage des Herstellers kostenlos zum Download bereit, kann jedoch nur dann installiert oder genutzt werden, wenn ein entsprechendes Gerät angeschlossen ist. Die Software muss allerdings nicht immer im Hintergrund laufen, da die getroffenen Anpassungen nach dem Einrichten in den Speicher der Maus übertragen werden. Diese Einstellungen umfassen im Groben drei Bereiche:
Zunächst kann man den Sensor seinen Bedürfnissen anpassen. Dazu gehört, dass man drei wählbare DPI-Stufen hinterlegen und auch die Abtastrate auf vorgegebene Werte fixieren kann. Wie man unten links erkennt, hat sich auf dieser Seite ein Fehler eingeschlichen. Denn dort ist die Beschriftung plötzlich auf Spanisch.
In der nächsten Ebene lassen sich die Tasten programmieren. Die Serien-Konfiguration dürfte aber wahrscheinlich schon der gängigsten Nutzung der Tasten entsprechen. Cougar hat zudem übliche Einstellungen (z.B. Sniper Taste) hinterlegt, um die Maus mit wenig Aufwand individualisieren zu können. Hat man in der Liste die passende Funktion gefunden, wird sie einfach per Drag-and-Drop auf die bevorzugte Taste gezogen.
Die dritte Seite beinhaltet die Einstellungen der Beleuchtung. Die beiden Zonen der Maus können dabei separiert reguliert werden. Die verbauten RGB-LEDs decken den gesamten Farbraum ab und können theoretisch 16,8 Mio Farben erzeugen. Die favorisierte Einstellung kann mittels Farbfeld, Schiebereglern oder Vorauswahl getroffen werden. Als Modus für eine Farbe hat man die Wahl zwischen dauerhaften oder pulsierenden Leuchten. Daneben stehen auch noch drei Modi mit Farbwechsel zur Auswahl, welche entweder einen sanften, einen pulsierenden oder plötzlichen Übergang beinhalten.
Beleuchtung
Die Farbtreue der LEDs ist insgesamt okay, wobei das Weiß am Rückenende einseitig einen leichten rot Stich hat. Die Ausleuchtung (Helligkeit und Gleichmäßigkeit) beider Zonen ist hingegen sehr gut. Im Folgenden sind exemplarisch ein paar Leuchtfarben abgebildet. Der sehr schicke Übergangseffekt lässt sich leider nicht per Bild festhalten.
Nachfolgend noch weitere Farbimpressionen der Maus:
Praxistest
Kommen wir zum wichtigstem Thema des Nagers – dem Praxiseinsatz. Je nach Handgröße sind mit der Cougar Revenger verschiedene Grifftypen möglich. Mit großen Händen fällt der Palm-Griff jedoch aus, da sie dafür nicht genügend Auflagefläche für die Hand bietet. Mit kleinen bis mittleren Händen ist dies allerdings noch möglich. Die Ergonomie der Maus ist wirklich sehr gelungen. Alle Tasten lassen sich gut erreichen, obwohl die DPI Taste für den Palm-Griff etwas weit hinten liegt. Sie haben alle einen hervorragenden Druckpunkt, wobei sie sich voneinander leicht unterscheiden und das Mausrad eventuell etwas gestufter sein könnte. Dabei fühlt sich die Oberfläche sehr angenehm und griffig an. Die gummierten Seiten erfüllen ihren Zweck, wobei sie noch griffiger sein könnten. Eine Beschichtung wie die des Mausrades könnte gefallen. Denn gerade mit schwitzigen Händen verlieren sie etwas an Seitenhalt.
Cougar bewirbt die Maus damit, dass sie auf jeglichen Untergründen funktioniert. Dies können wir ebenfalls. bestätigen. Egal ob eine weiße Tischplatte oder ein Hochglangmagazin - Die Cougar Revenger beziehungsweise der Sensor erledigt den Job ohne Tadel. Man sollte dennoch ein Mousepad benutzen, was der Hersteller auch so empfiehlt. Die Gleiteigenschaften könnten hier etwas besser sein. Wobei das sicherlich auch Geschmackssache ist.
Für die Maus sind einige empfohlene Einsatzgebiete bzw. Spieltypen gelistet. Deshalb haben wir die Maus auch in verschiedenen Szenarien beziehungsweise Spieltypen angetestet. In allen Spielen konnte die Revenger überzeugen, was auch daran liegt, dass sie an die Bedürfnisse beziehungsweise Bedingungen sehr gut angepasst werden kann. Mit der Cougar Revenger erhält man also einen genialen Allrounder.
Neben dem Spiele-Einsatz haben wir uns nicht nehmen lassen, nachzuprüfen, ob die angegebenen Werte des Sensors tatsächlich erreicht werden. Ein kurzer Blick in den Mouse Rate Checker verrät, dass der PWM3360 die Abtastrate in jeder wählbaren Einstellung erfüllt, unabhängig davon welche DPI eingestellt ist. Auch den Test bezüglich der DPI erledigt die Revenger mit Bravour. Die jeweilig eingestellte DPI-Stufe wird ausreichend genau erzielt. Um einen Eindruck zu bekommen was eine Abtastrate von 12.000 dpi bedeutet - hier ein Beispiel. In der höchsten DPI-Stufe muss die Revenger lediglich um ~2,2mm bewegt werden, um bei einem FHD-Monitor den Zeiger von einem zum anderen Bildschirmrand zu bewegen.
Jittering haben wir mittels „Paint-Probe“ getestet. Festgestellt wurde es erst bei sehr hohen DPI Einstellungen, wobei es hier schwer zu sagen ist, ob nicht die Bewegung selber für das Zittern verantwortlich ist, da jedes Zucken einen großen Weg ausmacht. In den eher üblichen DPI Regionen war kein Zittern zu beobachten. Auch die Lift-off Distance lässt sich zwischen den Werten Niedrig und Hoch definieren, jedoch fällt die Veränderung nur minimal aus. Insgesamt bleibt es selbst bei der Einstellung auf Hoch, bei einem Abstand von nur etwa einem Millimeter. Kommen wir anbschließend jetzt noch zum Fazit.
Fazit
Die Cougar Revenger fällt optisch etwas aus der Reihe der bisherigen Gaming Mäuse des Herstellers. Dabei ist es nicht die Extravaganz, welche hier gemeint ist, sondern viel mehr das schlichte Design. Man könnte sagen, sie besticht durch Understatement. Durch die zurückhaltende Farbgebung ist sie auch für den Design-Fetischisten geeignet, der ein einheitliches Konzept bevorzugt. Dazu trägt natürlich auch die RGB-Beleuchtung bei. Die hintere Zone kann man in jedem gewünschten Farbton anpassen. Zudem hat die vordere Zone als DPI-Anzeige auch einen praktischen Nutzen. Die Leistung der Cougar Revenger kann auch durchweg überzeugen. Seien es Gaming-Sessions der verschiedensten Genres, oder aber auch nur der Office-Einsatz - Mit der Präzision des PixArt PWM3360 ist sie ein regelrechter Allrounder. Vorteilhaft sind hierbei auch die frei prgrammierbaren Tasten, welche im passend gespeicherten Profil sehr nützlich sein können.
Abschließend lässt sich sagen, dass man mit dem aktuell aufgerufenen Preis von ca. 55€ nichts falsch macht. Natürlich sollte man bedenken, dass die Form beziehungsweise Ergonomie einer Maus immer auch Geschmacksache ist. Daher sollte man beim Kauf ein "Porbehalten" in Erwägung ziehen, wobei wir die Cougar Revenger wärmstens empfehlen. Denn sie überzeugt durch ihre gute Verarbeitung, intuitive Bedienung und natürlich vor allem durch den klasse Sensor.
Als Alternativen kann man die Tt eSports Ventus X RGB nennen, welche geringfügig günstiger ist, jedoch fast identische Eigenschaften besitzt. Bei der Corsair Gaming Scimitar Pro RGB oder Corsair Gaming Glaive RGB erhält man eine noch höhere Auflösung und mehr Tasten, muss aber auch noch einmal 20€ mehr bezahlen. Wenn man auf die Software und die Individualisierungen verzichten kann, kann man auch zur Cougar Minos X3 greifen, welche beinahe die Hälfte kostet. Erhältlich ist unser Testmuster u.a. bei Caseking.de
Cougar Revenger | ||
Eingabegeräte-Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Caseking.de kaufen |
Pro | Contra | ![]() |
+ präziser Sensor | - Seitenflächen wenig Grip |
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