Als weitere Kategorie unseres Testportfolios haben wir die NAS-Systeme aufgenommen. NAS-Systeme sind nicht mehr aus der Geschäfts- und Privatumgebung wegzudenken. Sie bieten die Möglichkeit Daten sicher abzulegen, Backups wichtiger Dateien zu machen, dienen als SAMBA SharePoint für eine Büro oder als Mediacenter für ein zuhause. Umso wichtiger ist es an dieser Stelle ein Standartsetup festzulegen mit welchem in Zukunft alle Systeme getestet werden. In den folgendem Abschnitt stellen wir die Referenzfestplatten sowie die ausgewählte Software vor für die wir uns entscheiden haben um in Zukunft unsere Tests durchzuführen.
NAS-Referenzfestplatten
Damit unser Testsystem Möglichst akkurate Resultate bezüglich der tatsächlichen Transferraten eruieren kann, wurden die für NAS Systeme optimierten Festplatten von Western Digital ausgewählt. Für alle Tests werden Western Digital 6.0TB WD RED NAS Hard Drives verwendet. Diese werden für jedes neue NAS-System Formatiert und zurückgesetzt.
Testumfeld
Bei den Test der NAS-Systeme wird explizit auf ein dediziertes Testsystem verzichtet. Um Bedingungen zu schaffen die möglichst einer realen Arbeitsumgebung entsprechen, wird zum Testen der Datentransferrate der HW-Journal Redaktions-PC verwendet.
Redaktions-PC bzw. NAS-Setup | ||
Prozessor: | Intel Core i7-4770K | |
Mainboard: | MSI Z97S SLI Krait | |
Kühlung: | EKL Alpenföhn Matterhorn - weiß | |
SSD: | SanDisk Extreme Pro - 240GB | |
RAM: | Corsair Vengeance Pro 2x8GB | |
Netzteil: | beQuiet Pure Power L8-CM 430W | |
Grafikkarte: | MSI GTX 970 4GD5T | |
Betriebssystem: | Microsoft Windows 7 Home Premium x64 | |
SanDisk Extreme Pro - 240GB
Als primäres Bindeglied zwischen den NAS-Testgeräten und dem Netzwerk fungiert die SanDisk Extreme Pro (zum Testbericht), die zugleich auch im o.g. System durchhgängig zum Einsatz kommt. Somit bestehen auf der Endverbraucherseite theoretisch keine Limitierungen um maximale Geschwindigkeiten beim Datentransfer zu erzielen. Ein Geschwindigkeitsmessung mit der Parkdale-Testsoftware ergab die Testergebnisse von 482.4 MB/s (Schreiben) und 518.6 MB/s (Lesen). Diese Werte spiegeln explicit die Leistung des verbauten Laufwerks wieder.
Testdateien
Für die verschiedenen Datentransfertests wurden drei unterschiedliche Testdateien bzw. Verzeichnisse erstellt. Zum einen wurde eine 3,5GB große ISO IMG-Datei vorbereitet die bei den Transfertests zum Einsatz kommt. Des Weiteren haben wir einen Ordner indem sich eine 4GB große Mischung aus JPEG- und NEF-Dateien befindet. Die JPEG-Dateien habe eine Größe von ca. 4 MB und die NEF-Dateien besitzen eine Größe von ca. 10 MB pro Datei. Als letztes Verzeichnis wird eine MP3-Kollektion hinzugezogen mit einer Gesamtgröße von 2 GB, die sich auf 41 Ordner und 381 Dateien verteilt. Die unterschiedliche Beschaffenheit dieser Dateimuster wird Stärken und Schwächen des Testkandidaten aufzeigen, welche realitätsnah sind und uns ein repräsentatives Fazit ermöglichen.
Testverfahren
Zuerst werden die Tests mit der 3,5GB großen .iso-Datei durchgeführt. Diese wird vom Redaktions-PC auf das NAS-Gerät geschoben bzw. kopiert. Im nächsten Schritt wird dieselbe Datei von dem NAS-Gerät zurück auf die SSD geschoben bzw. kopiert. Als nächstes wird mit demselben Vorgehensmuster das 4GB große Verzeichnis mit dem JPEG-(4MB) und NEF-Dateien(10MB) durchgeführt. Zuletzt wird dasselbe Verfahren nochmals mit der 2GB großen MP3-Musik-Kollektion durchgeführt. Bei den verschiedenen Kopiervorgängen wird jeweils die benötigte Zeit festgehalten, die Transferrate ergibt sich aus der Rechnung der Dateigröße / Benötigte Zeit. Als Programm nutzen wir das Windows-Boardmittel robocopy.
Beispielberechnung:
Für dieses Beispiel nehmen wir unsere 3,5GB große ISO IMG-Datei. Nehmen wir an die benötigte Zeit beträgt 50 Sekunden um die Datei vom dem PC an die NAS zu übertragen. Daraus ergibt sich folgende Rechnung:
3,31GB = 3,31GB * 1024MB * 1024KB = 3470786,56KB
3470786,56KB / 50sek = 69415,7312 KB/s
69415,7312KB / 1024MB = 67,78 MB/s
Ermittelten Werte am Beispiel der WD My Cloud DL4100 - 24TB
Nach diesem Prinzip werden alle Berechnungen durchgeführt. Um sicherzustellen dass die erzielten Resultate aussagekräftig sind, wird jeder Kopiervorgang mindestens drei Mal durchgeführt. Falls keine großen Abweichungen zwischen den Resultaten auftauchen, gehen wir in der Annahme dass die Tests erfolgreich abgeschlossen wurden. Aus den Ergebnissen der drei Berechnungen wird dann ein Mittelwert erstellt, dieser wird in die Benchmark-Tabelle eingetragen.
Leistungsaufnahme
Bei der Messung der Leistungsaufnahme wurde das Technoline Cost Control Energiekostenmessgerät verwendet. Dieses Gerät ist für verschiedene Tests einsetzbar, unter anderem um die Energiekosten eines Geräts zu überwachen. Die Funktion die für die Tests zum Einsatz kommt ist jedoch die, der Messung des Augenblicklichen Leistungsverbrauchs in Watt. So werden insgesamt fünf verschiedenen Gerätezuständen betrachtet. Beim Hochfahren des NAS-Systems, beim Kopiervorgang, im Ruhezustand, im Standby-Modus sowie der Verbrauch im ausgeschalteten Zustand.
Lautstärkemessung
Für die Messung der Lautstärke wird das Digital Sound Level Meter SL1361 von Koolertron verwendet. Mit einer Fehlertoleranz von ± 1.5dB und einen Messbereich von 30dB bis 130dB kann das Gerät per USB direkt an den PC angeschlossen werden. So werden alle Aufnahmen direkt aufgezeichnet und zur späteren Auswertung gesichert. Die Messung wird in vier „Zuständen“ vorgenommen. Die Lautstärke des Geräts beim Anschalten/Hochfahren (Peak Messung), beim Lesen von Daten, beim Schreiben und wenn das NAS-System sich im Ruhezustand befindet bzw. keine aktiven Aufgaben ausführt werden. Nicht mit dem Standby-Modus zu verwechseln, bei welchen die Festplatten in den Schlafmodus versetzt werden. Jeder Zustandstest wird mindestens zwei Mal durchgeführt, falls es zu erheblichen Unterschieden kommt, wird die Messung ein drittes Mal durchgeführt um Fehler bei der Messung auszuschließen.
Übersicht weitere Testsysteme:
▪ Testsystem: Micro-ATX-System (µATX)