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Test: Sennheiser GSP 600

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Geschrieben von Henrik Potzler
Veröffentlicht: 13. Mai 2019

Sennheiser GSP 600 NewsbildDie GSP Serie von Sennheiser outet sich bereits optisch klar als Gaming-Headset-Serie. Mit dem Sennheiser GSP 550 konnten wir auch bereits ein Modell genauer beleuchtet. Das Sennheiser GSP 600 des vorliegenden Tests sieht dem genannten wieder ziemlich ähnlich, weist aber zwei Unterschiede auf. Es handelt sich um ein analoges Headset und es kommt eine geschlossene Bauweise zum Einsatz. Wie sich diese Punkte äußern, klärt der folgende Test.

 

 

 

Ein agressives Design kennzeichnet die Sennheiser GSP-Serie. Ab dem GSP 500 kommen noch die markanten Metall-Scharniere hinzu. Auch das Sennheiser GSP 600 weist diese also auf. Bereits auf den ersten Blick erkennt man allerdings leichte Unterschiede ziwschen den beiden genannten Headsets. Ihren Grund finden diese in der Bauweise. Das GSP 600 nutzt im gegensatz zum GSP 500 und GSP 550 geschlossene kopfhörer.

 Sennheiser GSP 600 10k

Ein weiterer Unterschied zum zuvor getesteten Sennheiser Gerät liegt beim Anschluss. Statt USB und integrierter Soundkarte, erwartet einem beim GSP 600 ein rein analoges Headset. Für den Testbetrieb wurde dabei jedoch auch wieder der Sennheiser GSX 1000 eingesetzt um das Potential des Headsets vollends auszuschöpfen.

 


Lieferumfang

Geliefert wird das Sennheiser GSP 600 sicher in Schaumstoff gelagert. Im kleinen zusätzlichen Karton befinden sich die beiden Anschlusskabel. Das eine ist mit 4-Pol-Stecker, das andere mit zwei 3-Pol-Steckern ausgerüstet. Somit können viele Bereiche abgedeckt werden bzw. eine recht hohe Kompatibilität geboten werden. Dass wieder dedizierte Stecker wie auch beim GSP 550 zum Einstatz kommen ist allerdings nicht ganz so prickelnd, da man immer auf original Kabel angewiesen ist und keinen schnellen Erstatz finden kann.

Sennheiser GSP 600 1k Sennheiser GSP 600 1k

 

Das Headset im Überblick
Typ  Stereo Gaming-Headset, geschlossen
Bezeichnung  Sennheiser GSP 600
Preis  ~ 216 €
Homepage www.sennheiser.de
Kopfhörer
Frequenzrate  10 Hz bis 30 kHz
Treibertyp
Impedanz  28 Ohm
Kernschalldruckpegel  112 dB @ 1 kHz
Mikrofon
Frequenzbereich  10 Hz bis 18 kHz
Empfindlichkeit  -47 dBV
weitere Spezifikationen
Verbindung
 1x 3,5mm Klinke (1,5 m)
 2x 3,5mm Klinke Verlängerung (2,5 m)
Gewicht  395 g
Besonderheiten
  • Mikrofon-Mute (hochklappen)
  • Noise-Cancelling Mikrofon
  • abnehmbares Kabel

 


 

Das Äußere - Design und Features

Bei den Headsets der GSP Serie geht Sennheiser stiltechnisch noch einmal einen Schritt gewagter vor, als beim Game Zero, Game One und PC 373D. Man könnte schon sagen, dass die Gaming-Ausrichtung bereits optisch deutlich zu erkennen ist. Beim Sennheiser GSP 600 kommt dabei die gleiche Grundlage wie beim GSP 500 und GSP 550 zum Einsatz. Wirft man nur einen flüchtigen Blick auf das GSP 500 und GSP 600, könnte man sie aufgrund des Einsatzes von roten Akzenten am sonst schwarzem Gerät sogar beinahe als identisch abstempeln. Dies ist allerdings nicht der Fall. Denn das GSP 600 setzt einen geschlossenen Kopfhörer ein, während das GSP 500 offen konstruiert wurde. Dies erkennt man an den Ohrgehäusen, welche naheliegenderweise komplett geschlossen sind, statt im oberen Bereich ein Gitter vorzuweisen. Zudem hat das GSP 600 auch andere Aufnahmen für das Mirkofon und das Lautstärkerad erhalten.

Sennheiser GSP 600 3k
Sennheiser GSP 600 5k
Sennheiser GSP 600 5k Sennheiser GSP 600 5k

Wie bereits angesprochen, ist die Basis jedoch identisch. Gemeint ist damit, dass der Kopfbügel, die Metall-Scharniere und das Mikrofon identisch sind. Eine Anpassung an den Kopf erfolgt durch die Scharniere in zwei Achsrichtungen. Weiterhin kann man den Sitz noch durch eine Versteifung des Kopfbandes und die Längenverstellung anpassen. Durch die gleiche Basis, ist jedoch auch das GSP 600 nicht gerade als groß einzustufen. Zum Tragekomfort aber später mehr.

Sennheiser GSP 600 14k Sennheiser GSP 600 16k Sennheiser GSP 600 14k
Sennheiser GSP 600 17k

Beim Kontakt zum Kopf gibt es zwischen den offenen und dem geschlossenen Headsets noch einmal Unterschiede. Während das Polster unter dem Kopfband noch identisch ist, sind die Ohrpolster deutlich umgestaltet. Nicht was deren Form, Füllung und Abmessungen angeht, aber die Wahl des Bezugs. Innen ist das Polster mit dem sleben luftigen Stoff versehen. Daran schließt als Kontaktfläche zum Kopf eine Art Velour an. Außen ist das Polster mit weichem Kunstleder verkleidet. Der Grund für den Mix dürfte für weniger Hitze am Kopf, bei gleichbleibender Abschirmung sorgen. Die Treiber befinden sich hinter einem leichten Stoff. Ihre größe ist nicht beziffert, allerdings sollen sie den gleichen Freqzenzbereich wie die des GSP 550 abdecken können, also 10 Hz bis 30 kHz. Die geschlossene Bauweise dürfte indes eher dafür sorgen, dass die untere Grenze angenähert werden kann, als bei der offenen Bauweise.

Sennheiser GSP 600 23k Sennheiser GSP 600 23k

Sennheiser GSP 600 19k

Angeschlossen wird das Headset per Klinke. Da das bzw. die Kabel vollständig entfernbar sind, ergibt sich eine hohe Kompatibilität mit allen möglichen Geräten. Nicht nur der Wechsel von zwei 3-poligen Klinke-Steckern zu einem 4-poligen Klinke-Stecker spielt hier eine Rolle, sondern auch die relativ geringe Impedanz von 28 Ohm. Die Längen der Kabel sind vernünftig gewählt, allerdings ist es ärgerlich, dass Sennheiser am Kopfhörer auf einen speziellen Stecker setzt. Sollte man ein Kabel verlieren oder es kaputt gehen, muss man zwangsläufig Ersatz bei Sennheiser suchen. Generell ist das Abnehmen des Kabels natürlich sehr begrüßenswert.

 


 

Praxis & Sitz

Da es sich um ein analoges Headset handelt, sind am Gerät nicht viele Einstellung vorzunehmen. Wie beim GSP 550 lässt sich aber auch die Lautstärke mittels großem Drehrad am Ohr verstellen. Dadurch, dass es recht schwergängig dreht, ist ein versehentliches Verstellen ausgeschlossen. Die weitere Funktion ist das Stummschalten des Mikrofons, was durch das Hochklappen erfolgt. Hat man das Headset auf dem Kopf, hört man im Inneren ein mechanisches Klicken eines Schalters. Zu beanstanden gibt es hier nichts. Etwas anders sieht es mit den Steckern der Kabel aus. Der Anschluss liegt so weit innen, dass man den Stecker leicht verkanten kann. Dies ist uns im ersten Moment auch passiert, wodurch ein defektes Kabel vermutet wurde.

Sennheiser GSP 600 28k

Der Komfort ist eigentlich nicht anders als beim GSP 550 zu beschreiben. Zwar ist es mit dem satten Gewicht von 395 g schon eher ein Schwergewicht, durch das verstellbare Kopfband sowie die Gelenke der Scharniere passen sich die Muscheln jedoch so gut an, dass der Gewichtsdruck gut verteilt wird. Dabei spielen dem Headset auch die angenehmen Polster in die Karten. Sie erwecken auch nicht den Eindruck, als würde eine längere Nutzung (im Sinne von Zeitraum) den Komfort schmälern. Der Mix der Bezugsstoffe der Ohrmuscheln macht sich indes auch sehr positiv bemerkbar. Ein schwitziges Gefühl wie bei vielen anderen geschlossenen Kopfhörern ist hier deutlich weniger ausgeprägt, auch wenn man mal eine längere Zockerpartie einlegt. Negativ muss aber auch hier die Größe erwähnt werden. Denn selbst bei nicht übermäßig großen Kopf wurde die Länge bzw. Verstellbarkeit eigentlich schon fast voll ausgereizt.

 

 

Klangcheck

Für den Klangcheck wurde das Sennheiser GSP 600 vorrangig am Sennheiser GSX 1000 betrieben, aber auch am Realtek ALC1220 musste es ein paar Runden Gaming über sich ergehen lassen. Von Anfang lässt sich feststellen, dass sich das Headset bzw. der Kopfhörer wieder deutlich von den zuletzt getesteten Gaming-Headsets der Einstigesklasse abhebt. Man spürt förmlich, dass der Hersteller im Audio-Bereich zuhause ist. Bemerkbar macht sich dies beim GSP 600 durch einen sehr satten Klang, der eigentlich keine Charakteristika missen lässt. Durch die geschlossene Bauweise kann der Kopfhörer auch in den tieferen Regionen aus den Vollen schöpfen und liefert einen kräftigen, präzisen Bass, welcher sich nicht in den Vordergrund schiebt, sondern auch den Mitten genug Luft zum Atmen gibt. Die Höhen verstecken sich ebenfalls nicht, wodurch sich insgesamt ein sehr harmonischer Klang ausbildet. Die genannten Eigenschaften ziehen sich dabei über alle Einsatzzwecke hinweg. Beim Gaming profitiert der Nutzer von einer sehr Detailreichen Wiedergabe, sodass nicht nur Umgebungsgeräusche realistisch umgesetzt werden, sondern vor allem auch Gegner schnell ausgemacht werden können.

Sennheiser GSX 1000 42k

Die Richtungszuordnung funktioniert im Stereo-Betrieb zudem sehr gut. Aber auch mit der binauralen Rendering Engine des GSX 1000 gibt das Headset eine sehr gute Figur ab. Die Eindrücke dazu kann man im Artikel des Audioverstärkers nachlesen. Auch beim Musik hören und Filme gucken macht das GSP 600 richtig Spaß. Man merkt dem Gerät seinen Preis dabei schon an. Der Kopfhörer klingt über die Bank hinweg sehr Erwachsen und ausgewogen. Die Equalizer des GSX 1000 können die Grundabstimmung für den jeweiligen Einsatzzweck auch noch einmal ausfeilen. Eine gute Soundkarte macht also schon Sinn, wobei auch bereits am ALC1220 eine solide Performance an den Tag gelegt wird.

 


 

Mikrofontest und Soundfiles

Die Optik des Mikrofons des Sennheiser GSP 600 und auch die technischen Daten entsprechen dem bereits getesteten Geschwister-Modell. Sennheiser gibt an, dass es in einem Bereich von 10 bis 18 kHz und ist Bi-Direktional arbeitet. Das gummierte Zwischenstück dient übrigens dazu, dass man es näher an den Mund ausrichten kann.

Sennheiser GSP 600 18k 

Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Aufnahmen mit dem Windows Sprachrekorder aufgenommen und lediglich in das MP3 Format umgewandelt. Da der Sennheiser GSX 1000 noch parat war, wurde auch ein Soundfile an diesem aufgenommen. Das Mikrofon hat wie auch schon das des GSP 550 einen recht metallischen und unnatürlichen Klang. Dieser ist zwar recht klar, wirkt aber gekünstelt und kalt. Für die Komminkation in Spielen könnte dies eine angemessene Abstimmung sein, für normale Gespräche gibt es aber bessere Alternativen.

 

Demo Sprachfile 

Sennheiser GSP 600 (ALC1220)

Sennheiser GSP 600 (GSX 1000)

Damit ihr einen besseren Vergleich zu anderen Headset-Mikrofonen habt könnt ihr in der folgenden Liste die bisher getesteten Geräte noch einmal hören.

 

Demo Sprachfiles in der Übersicht

Lioncast LX55

Lioncast LX55 USB

Sharkoon Skiller SGH3 (SB1)

beyerdynamic Custom Game

beyerdynamic MMX 300

Sennheiser GSP550

Lioncast LX30 (USB)

Corsair HS70

Corsair HS50

Teufel Cage

MSI GH70 Gaming Headset

Corsair Gaming Void Pro RGB Wirelss SE

MSI DS502 Gaming Headset

SteelSeries Siberia 200

Cooler Master Storm Pulse-R

Speedlink Medusa NX 7.1

Sound Blaster EVO ZxR

Corsair Vengeance 2100

Kingston HyperX Cloud II

ASUS Strix 7.1

Logitech G430

Logitech G633 Artemis Spectrum

 

 

 


 

Fazit

Das HiFi-Segment kennt preislich nach oben eigentlich kaum Grenzen. Speziell fürs Gaming gestaltet sich dies etwas anders. Die meisten High-End Headsets liegen hier im Bereich von 200 bis 300€. Das Sennheiser GSP 600 siedelt sich der UVP nach genau in der Mitte ein, ist im Preisvergleich jedoch schon günstiger zu haben. Nichts desto trotz waren die Erwartungen an das Gaming-Headset hoch, auch weil das GSP 550 bereits überzeugen konnte. Um es kurz zu fassen, wir wurden nicht enttäuscht. Der Klang des geschlossenen Kopfhörers ist als sehr ausgewogen und detailreich zu beschreiben. Damit eignet sich das Headset nicht nur zum Zocken, sondern auch zum Musik hören und Filme gucken. Durch die beiden beiliegenden Anschlusskabel wird zudem eine hohe Kompatibilität geboten, sodass nicht nur der PC als Einsatzort auszumachen ist. Auch die geringe Impedanz von 28 Ohm spielt dem Gerät dabei in die Karten. Das Mirkofon kann hier eigentlich genau wie beim GSP 550, nicht ganz mithalten. Stimmen werden zwar eigentlich klar aufgenommen, jedoch wirkt es dabei wenig natürlich, sondern eher metallisch oder blechern.

Die Verarbeitung des GSP 600 ist ebenfalls auf einem gewohnt hohen Niveau. Das Headset wirkt sehr massiv, was sich aber auch im Gewicht bemerkbar macht. Die fast 400g tragen zwar schon auf, können aber durch das ausgeklügelte Ergonomie-Konzept beinahe komplett kaschiert werden. Probleme könnte es allerdings mit der Größe geben, wurde es bei uns bereits fast in der maximalen Einstellung verwendet.

Kommen wir noch einmal zurück zum Preis, muss sich das GSP 600 (~215€) bspw. mit dem beyerdynamic Custom Game (~185€) messen, welches ebenfalls sehr variabel ist, aber einer weniger agressiven Design-Sprache folgt. Auch das Sennheiser GSP 550 mit aktuell 205€ erscheint durch das Vorhandensein einer USB-Soundkarte sehr attraktiv. Die offene Bauweise konnte mit viel Dynamik überzeugen, bietet aber weniger Fülle. Hier hat das Sennheiser Headset also schon einen schweren Stand bzw. erscheint etwas zu teuer. Dennoch handelt es sich beim Sennheiser GSP 600 um ein Top-Gerät, was wir mit dem Gold-Award küren wollen.

 

 Sennheiser GSP 600
 überzeugendes aber doch recht teures Gaming-Headset - 13.05.2019

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Pro Contra  Sennheiser GSP 600 22k

+ sehr ausgewogener Klang
+ wertige Verarbeitung
+ Vielseitig nutzbar
+ bequem & hoher Tragekomfort
+ klare verständliches Mikrofon-Bild

- recht hohes Gewicht
- Stimme am Mirkrofon wirkt "künstlich"




 

Sennheiser GSP 600 award

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