SteelSeries hat die Headset-Reihe Siberia schon seit einiger Zeit auf dem Markt und stellt immer wieder Refreshs oder komplett neue Modelle vor. Mit dem Siberia 350 hat man nun ein wirklich spannendes Midrange-Modell im Petto, das mit einer RGB-Beleuchtung und 7.1 Surround-Sound inklusive DTS:HeadphoneX auftrumpfen will. Vom Design her orientiert es sich am Siberia 650, wirkt aber deutlich leichter. Wir sind gespannt, ob das Headset im Vergleich zur Konkurrenz, wie beispielsweise dem Logitech G633 Artemis Spectrum mithalten kann. Die Auflösung im nachfolgenden Testbericht.
Das Modell ordnet sich in Mitten der Siberia-Reihe ein, so ist es das "obere Mittelklasse"-Modell nach dem Siberia 200 und vor dem Siberia 650. SteelSeries hat mittlerweile noch mit der Arctis-Reihe eine neue Produktserie ins Leben gerufen, die verfügt jedoch über ein anderes Design und ein paar andere Features. Preislich orientiert sich das Siberia 250 bei UVP 129 EUR, mittlerweile liegt der "Straßenpreis" bei ungefähr 115-120 EUR.
Lieferumfang
Das Siberia 350 wird ein einem hochwertigen Karton geliefert, der bereits von Außen eine Fülle an Informationen bereistellt. Der Lieferumfang besteht aus dem Headset, einer kurzen Gebrauchsanweisung und Stickern vom SteelSeries-Logo.
Das Headset im Überblick | |
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Typ | Gaming-Headset mit 7.1 Surround und RGB-LEDs |
Bezeichnung | SteelSeries Siberia 350 |
Preis | 129 EUR |
Hersteller-Homepage | www.SteelSeries.de |
Frequenzrate | 10Hz - 28KHz |
Treibertyp | 2x 50mm Neodymium |
Empfindlichkeit | 80 dB |
Verbindung | USB (fest angebracht) |
Besonderheiten | RGB-LEDs ausfahrbares Mikrofon 7.1 Surround |
Das Äußere - Design und Features
SteelSeries orientiert sich vom Aussehen her beim größeren Bruder, dem Siberia 650. Während viele Hersteller auf ein Design mit festem Kunststoff-Bügel und Polsterung darunter setzen, hat man sich beim Siberia 350 für ein Design mit zwei flexiblen Streben als Bügel und einer flexiblen flachen Kopfhalterung mit Kunstleder-Oberfläche entschieden. Das Headset wird dadurch nicht nur leichter sondern auch deutlich beweglicher.
Während die beiden "Rohre" aus Gummi die nötigen Kabel der Hörer beherbergen, sorgt die knallorangene Halterung vor allem für den Komfort des Siberia 350. Das Headset kann sich so an den Kopf anpassen, was zum Komfort beiträgt. Während der Großteil des Headsets in schwarz daherkommt, so gibt die untere Seite des Bügelbands mit ihrem Orange-Ton etwas mehr Frische in das Design. Obendrauf kommt natürlich noch die Beleuchtung, die sich in den Hörmuscheln verbirgt - später mehr dazu.
Die rundlichen Gehäuse haben jeweils einen 50 mm Neodymium-Treiber verbaut, der für den nötigen Sound sorgt. Wie kann das Headset dann 7.1 fragt man sich? Software ist dabei die Lösung! Die Klänge werden so gesteuert, dass es einen virtuellen Surround-Effekt gibt. Obendrauf packt SteelSeries noch DTS:HeadphoneX, eine Audio-Verbesserung. In Sachen Komfort bietet das Siberia 350 Kunstleder-Polster, die neben dem geringen Gewicht für einen noch angenehmeren Halt sorgen sollen. Neben der Anpassung des Bügelbands lassen sich auch die Hörmuscheln in vertikaler Richtung justieren. So sollte das Headset stets richtig sitzen.
Damit das SteelSeries Siberia 350 zu einem richtigen Gaming-Headset wird, fehlt noch das Mikrofon. Dieses ist im linken Hörer versteckt und lässt sich ausziehen. Außerdem ist es flexibel und anpassbar. Auf der hinteren Seite des Hörers ist eine Mute-Wippe zum Stummschalten des Mikros platziert. Angeschlossen wird das Headset über ein gummiertes Kabel mit USB-Stecker.
Software - SteelSeries Engine 3
Mit der Engine 3 vereint SteelSeries alle aktuellen Gaming-Produkte in einer Software, so hat der Nutzer die Kontrolle über sein komplettes Gaming-Gear in nur einem Treiber. Natürlich nur, wenn alle Peripherie-Geräte von SteelSeries stammen.
Tiefgreifender bietet die Engine 3 beim Siberia 350 einige Möglichkeiten der Anpassung. So kann man neben der Aktivierung von DTS:HeadphoneX auch voreingestellte Soundprofile aktivieren oder beim Equalizer selbst Hand anlegen. Zusätzlich gibt die Software dem Nutzer die Möglichkeit, die LED-Beleuchtung einzustellen, doch dazu mehr beim Punkt "Beleuchtung". Alle Einstellungen können in Profilen abgespeichert werden, diese kann der Nutzer selbst erstellen und dann auswählen. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem Praxistest.
Der Praxistest
Angeschlossen wird das Steel Series Siberia 350 über einen USB-Stecker, dadurch bekommt man die Möglichkeit einige Einstellungen in der Software vorzunehmen. Des Weiteren sind dadurch Features wie 7.1 Surround oder DTS:HeadphoneX möglich. Das Handling verläuft dabei sehr einfach, schnell sind die verschiedenen Sound-Profile ausgewählt, die Farbe der Beleuchtung geändert oder DTS für den nötigen Sound-Boost eingeschaltet.
In Sachen Komfort ist das Headset hervorragend und punktet mit dem geringen Gewicht, dem flexiblen Design und dem ausziehbaren Mikrofon. Es sitzt angenehm auf dem Kopf und fällt selbst nach langen "Gaming-Sessions" nicht unangenehm auf. Für große Köpfe könnte es eventuell etwas zu klein sein, wodurch die Hörmuscheln nicht richtig auf den Ohren aufsitzen. Abgesehen davon ist das Headset einfach zu bedienen und hat einen guten Komfort.
Getestet wurde mit folgenden Titeln:
- Spiel: The Division
- Spiel: FIFA 17
- Spiel: Battlefield 1
- Film: American Sniper
- Film: Interstellar
- diverse 7.1 Testsounds
- Musik: The Chainsmokers - All We Know
- Musik: Clean Bandit – Rockabye
- Musik: Rag'n'Bone Man - Human
Das Siberia 350 bietet sowohl im normalen Stereo-Modus als auch mit DTS-Virtualisierung einen guten Klang. Das Headset zeigt einen schönen, tiefen und knackigen Bass, klare Stimmen und insgesamt ein ausgewogenes Stereo-Klangbild. Ganz nach dem Geschmack kann man noch am Equalizer "spielen" und sich den Sound auf seine eigenen Ansprüche einstellen. Schaltet man DTS:Headphone dazu, wirkt der Sound viel räumlicher. Während das bei Musik eher kontraproduktiv ist, macht es vor allem bei Spielen und Filmen viel Sinn. Man merkt, dass die Klänge nicht nur von rechts und links kommen, stattdessen gibt es viele kleine Ecken aus denen die Töne abgegeben werden.
Beleuchtung
Das Siberia 350 bietet eine RGB-Beleuchtung mit bis zu 16,8 Millionen Farben. Während viele Hersteller auf LED-Streifen oder nur kleinere LED-Flächen setzt, hat man sich bei SteelSeries für eine komplette Beleuchtung der Hörer-Außenseiten entschieden. Besonders ist dabei das Punkt-Design, wodurch viele kleine Punkte beleuchtet sind.
Im Treiber gibt es die Möglichkeit, die Farbe einzustellen. Hierbei kann man das komplette Farbband nutzen und sich die Farbe des Geschmacks aussuchen. Dabei wird die gespeicherte immer in einer Schnellwahl-Palette gespeichert, damit man sie beim Farbwechsel direkt zur Wahl hat.
Mikrofontest und Soundfiles
SteelSeries setzt beim Siberia 350 auf ein ausfahrbares Mikrofon, das zusätzlich mit einem Switch stummgeschalten werden kann. Das Mikro lässt sich angenehm justieren und kann bequem wieder eingefahren werden. Die Stimme ist klar zu hören, Rauschen ist nur leicht wahrzunehmen und die Lautstärke ist auch in Ordnung. Im Vergleich zu anderen Modellen - Auflistung siehe unten - klingt das Ergebnis doch aber eher bescheiden. Andere Modelle wie das Logitech G633 Artemis Spectrum klingen da doch deutlich klarer und lauter. Eine konkrete Geräuschunterdrückung gibt es nicht, im Treiber kann man allerdings eine "automatische Mikrofonanpassung" aktivieren. Dadurch wird die Empfindlichkeit der Stimme angepasst.
Fazit
Ist man auf der Suche nach einem guten Gaming-Headset, dann sollte man sich das SteelSeries Siberia 350 anschauen. Das Modell reiht sich in die Mitte der Siberia-Reihe ein und bietet neben einem flexiblen und vor allem leichten Design auch einen tollen Komfort. Der Klang ist gut gelungen, besonders die Bässe zeigen sich im Stereo-Modus sehr knackig und wuchtig. Die weiteren Frequenzen werden dadurch aber nicht übertönt, sondern kommen auch gut zum Vorschein. Schaltet man DTS:HeadphoneX ein, bekommt man einen virtuellen 7.1-Surround-Sound. Dieser eignet sich besonders für Filme und Games und macht richtig Spaß. Es ist fast schon unglaublich, was man mit Software erreichen kann, obwohl nur zwei Treiber verbaut sind. Das Headset ist soweit gut verarbeitet, auch das Mikrofon kann mit einer guten Leistung überzeugen. Vor dem Kauf sollte man das Headset aber einmal ausprobieren, das es bei größeren Köpfen passieren kann, dass die Hörmuscheln nicht richtig auf den Ohren sitzen - da limitiert das Kopfband dann leider. Auch die Sprachqualität ist, im Vergleich zu anderen Modellen, eher im hinteren Bereich und als blechern einzuordnen.
Insgesamt zeigt sich das SteelSeries Siberia 350 als ein ausgesprochen gutes Headset, das es aktuell zum Preis von 125 EUR gibt. Preislich etwas weiter unten angesiedelt, aber mit einem ähnlichen Design und ähnlichen Sound ausgestattet ist das SteelSeries Siberia 200. Kaufen kann man den Kopfhörer u.a. bei Amazon.
SteelSeries Siberia 350 | ||
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+ gute Verarbeitung | - sitzt bei größerem Kopf |
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